Kann Metal tanzbar sein? Darf man im Circle Pit das Tanzbein schwingen? Man darf. Und man kann! TRAITOR haben laut Info "mit ihrem Cover des WHAM!-Klassikers "Careless Whisper" die augenzwinkernde Quadratur des Kreises geschafft, dem 80er-Schmusehit die Kutte übergestreift und lassen ihn so brutal, schmutzig und gleichzeitig groovy klingen, dass selbst George Michael in seiner Gruft das Headbangen anfängt. Der erste Metaltrack, von dem man geWHAMt werden kann":
TRAITOR - Exiled To The Surface VÖ: 08.07.2022
Violent Creek/Soulfood Music
Das Album kann ab sofort hier in verschiedenen Versionen als Vinyl, CD, Bundle und Download vorbestellt werden.
Das Quartett aus Las Vegas - Adrian Patrick [Gesang], Ryan Patrick [Gitarre], Nick Bedrosian [Bass] und Joe Conner [Schlagzeug] - hat laut Info "persönliche Tragödien und Traumata überstanden, den Gezeiten der Branche getrotzt und steht immer noch aufrecht da. Wenn überhaupt, dann sind die Jungs stärker als je zuvor, mit einem Doppelschlag aus hieb- und stichfesten Gitarren, stadiontauglichen Grooves und hypnotischen, knallharten Hooks. In den letzten zehn Jahren haben sie sich ihren Weg durch die Reihen des Rock'n'Roll gebahnt und sind zu einer unumstößlichen Kraft geworden. Ihr Katalog umfasst Fan-Favoriten wie "True Love Never Dies" [2012], "Peace At All Costs" [2014] und "Sleeping Lions" [2017]. Die charakteristische Hymne "Soldiers" hat über 66 Millionen Spotify-Streams angehäuft, Tendenz steigend. Mit "Defy" aus dem Jahr 2019 wurde ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. "Crossfire" übertraf 5,1 Millionen Spotify-Streams, gefolgt von "Lifted" mit 3,7 Millionen Spotify-Streams.
"Ehrlich gesagt, haben wir jede einzelne Note und jeden verdammten Text, den wir geschrieben haben, gelebt", erklärt Adrian. "Wir haben keine Kostüme oder ein Gimmick. Wir sind einfach Kerle auf der Bühne, die darüber singen, was wir durchgemacht haben."
Bei "Full Disclosure" heißt es im Text: "I ain't like them other motherfuckers I'm a warrior"."Wir haben Leute getroffen, die anders sind als ihre Bühnenpersönlichkeit", bemerkt Ryan. "Der Song drückt unsere Frustration über Leute aus, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen." "Um es als ehemaliger Student des Wirtschaftsrechts auf den Punkt zu bringen: "Full Disclosure" ist ein juristischer Begriff und bedeutet, dass das, was man sieht, auch das ist, was man bekommt", grinst Adrian.
Gitarrist Ryan und Sänger Adrian entwickeln neben ihrer Band Programme für Musiker, sie geben Vorträge an Schulen, haben eine Partnerschaft mit Gibson Guitars und das "Guitar Magic Coloring Book" herausgebracht.
"Wir hoffen, dass wir ein Umfeld schaffen, in dem Kinder den Funken bekommen, an den ich mich erinnere, als die Musik meine Seele berührte", fährt Ryan fort. "Es gibt nichts Besseres, als das zu sehen. Es ist cooler als alles, was wir bisher gemacht haben. Es bringt die Reinheit zurück.""
Am Dienstag kündigten SIMPLE MINDS ihr mittlerweile 18. Studioalbum "Direction Of The Heart" an, das am 21. Oktober 2022 erscheinen soll. Zeitgleich veröffentlichen sie mit der Single "Vision Thing" den ersten Vorboten aus dem Album:
Aktuell ist die Band laut Info "in ganz Europa auf Tournee unterwegs und erntet für ihre Shows großen Beifall ("wieder total angesagt und in ihrer besten Form." - The Times) "Direction Of The Heart" ist das erste neue Album von SIMPLE MINDS seit dem herausragenden UK Top 5-Album "Walk Between Worlds" aus dem Jahr 2018. Auf dem neuen, insgesamt neun Tracks umfassenden Longplayer "Direction Of The Heart" zeigt sich die Band von ihrer selbstbewusstesten Seite und zelebriert das Leben mit hymnischen Songs - wie beispielsweise mit dem Track "Vision Thing".
Ähnlich wie sein Kollege Alex Beyrodt mit VOODOO CIRCLE, lebt R.D. Liapakis mit DEVIL'S TRAIN seine Liebe zum bluesigen Hard Rock aus. Beide sind ansonsten mit ihren Hauptcombos PRIMAL FEAR bzw. MYSTIC PROPHECY Power Metal-mäßig beschäftigt. Und beide machen das so überzeugend, dass die Frage erlaubt ist: was liegt ihnen eigentlich näher? DEVIL'S TRAIN legt mit "Ashes & Bones" einen derart leidenschaftlichen Longplayer auf die Ladentheke, dass diese Frage wahrlich an Brisanz gewinnt.
Produzent und Sänger R.D. Liapakis hat für das dritte Album seine Mannschaft, bis auf Schlagzeuger Jörg Michael, ausgewechselt und mit Dan Baune (LOST SANCTUARY, Ex-MONUMENT) einen neuen Co-Songwriter und Gitarrist an seiner Seite. Indes wird weiterhin ein brutzelnd heißer Sud aus Southern-, Blues und Heavy Rock geboten, wie ihn frühe BLACK STONE CHEERY, THE DEAD DAISIES, und INGLORIOUS praktizieren. Die Gesangs-Performance von R.D. ist hingebungsvoll und mitreißend, daneben glänzt die Neubesetzung an der Gitarre mit muskulösem Spiel und feurigen Soli. Bei "Girl Of South Dakota" schraubt sich der Refrain gleich einer Leuchtkugel in den Himmel, und "Rising On Fire" vereint Groove und Atmosphäre und punktet darüber hinaus, ein weiteres Mal, mit hitverdächtigem Refrain. "More" klingt nach quirligen VICTORY, und "In The Heat Of The Night" hat dazu noch eine Priese WHITESNAKE.
Es sind alles gute bis sehr gute Songs, dazu eine moderne und druckvolle Produktion. Aber mehr noch ist es die Performance, die überzeugt; deren ansteckender Energie und Lebensfreude kann man sich nicht verschließen. Ich für meinen Teil bin da ganz klar - DEVIL'S TRAIN ist das heißblütigste Pferd im Stall von R.D. Liapakis.
Piranha Records kooperiert mit der diesjährigen Documenta Fifteen und veröffentlicht das Debütalbum "Sovereign Murders" des Muslim Black Metal-Acts HAZEEN weltweit als Vinyl-LP und digital am 17.06.2022 im Vertrieb von !K7 Music.
HAZEEN wurde 2018 als Duo von dem in Sydney lebenden Künstler, Musiker und Autoren Safdar Ahmed (Gesang und Gitarre) und Can Yalcinkaya (Schlagzeug und Darbouka)gegründet.
Safdar Ahmed wird als Künstler der Documenta Fifteen (18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel) eine audiovisuelle Dokumentation über den iranisch-kurdischen Flüchtling und Thrash Metal-Gitarristen Kazem Kazemi ausstellen und dort auch zur Eröffnung mit HAZEEN als Musiker gemeinsam mit Can Yalcinkaya live auftreten.
Außerdem wird HAZEEN im Rahmen des Wacken Open Airs im Rahmen des United Metal Nations-Programm auftreten.
Safdar Ahmed kommentiert:
"Für unser erstes Album "Sovereign Murders" haben wir mit Kian Dayani (Bass und Daf-Trommel) und dem kurdisch-iranischen Metal-Gitarristen Kazem Kazemi zusammengearbeitet, der sechs Jahre lang als Flüchtling im australischen Offshore-Gefangenenlager auf Manus Island festgehalten wurde. Unsere Musik thematisiert das sich ausbreitende Feld von Rassismus, Islamophobie und Bigotterie in der heutigen Welt und setzt sich kritisch mit in der Gesellschaft verankerten Vorurteilen und Angstprojektionen gegenüber Muslimen im Allgemeinen und Flüchtlingen im Besonderen auseinander. Musikalisch verbindet "Sovereign Murders" die Energie von Underground-Metal mit Elementen orientalischer Perkussion.
Die Vinyl-LP mit neun Titeln in 180 g und der full-color-Ausführung erscheint als aufklappbares Gatefold-Album in limitierter Auflage von 1000 Stück mit einem 20-seitigen Comic-Zine in Kollaboration mit dem gemeinnützigen Refugee Art Projekt von Safdar Ahmed, welches in Sydney Flüchtlinge muslimischer Herkunft unterstützt.
Unter diesem Link gibt es die Möglichkeit, schon mal in das Album hinein zu hören.
Hier ist noch ein Trailer zum Album, der in Zusammenarbeit mit Kazem Kazemi, Alia Ardon und Can Yalcinkaya entstanden ist, bestehend aus einer Videoinstallation, einem Zine und dem HAZEEN-Debütalbum:
Biografie / Hintergrundinformation:
Safdar Ahmed lebt und arbeitet als Künstler, Autor und Ausbilder in Sydney. Seine crossmediale Praxis behandelt Fragen der Repräsentation und Zugehörigkeit. Er ist Sänger und Gitarrist der antirassistischen Death Metal-Band HAZEEN und hat das Artwork für das Album "Sovereign Murders" selbst erstellt. Daneben umfasst seine künstlerische Arbeit Zeichnungen, grafisches Erzählen, Malerei, Zine-Produktion, Musik-Performance und Installation. Dabei verwebt Ahmed persönliche Geschichte, kulturelle Exegese, antirassistische Polemik und (Chishti-) Sufi Tradition. Ahmeds dokumentarischer Internet-Comic "Villawood - Notes From An Immigration Detention Centre" (2015) wurde mit dem Walkley Award (australischer Journalismuspreis = Äquivalent zu Pulitzer-Preis) ausgezeichnet. Eine zur Graphic Novel erweiterte Version erschien 2021 unter dem Titel "Still Alive" bei Twelve Panels Press. Seine Dissertation "Reform And Modernity in Islam" erschien 2013 bei IB Tauris. Ahmed ist Gründungsmitglied des Refugee Art Projekt, einer Non-Profit-Organisation, für die er seit 2011 Kunst-Workshops für Geflüchtete und Asylsuchende im Villawood Immigration Detention Centre in West-Sydney anbietet. Er gehört außerdem eleven an, einem Kollektiv muslimisch-australischer KünstlerInnen und AutorInnen.
Can Yalcinkaya ist ein türkisch-australischer Akademiker für Medienwissenschaften, Karikaturist und Schlagzeuger von HAZEEN. Er ist ein aktiver Teilnehmer an der Zine-, alternativen Comic- und Underground-Musikszene in der Türkei und Australien. Er ist Gründer und Herausgeber des politischen Comic-Kollektivs Dirençizgiroman (ResistComics), einer von der Occupy-Gezi-Park-Bewegung in der Türkei inspirierten Gemeinschaft. Cans akademische und kreative Arbeiten sind von politischem Aktivismus geprägt und beschäftigen sich mit Fragen der Migration, der Klasse und des Geschlechts. Seine Arbeiten wurden in der Türkei und Australien sowie international veröffentlicht und ausgestellt.
Kian Dayani ist Student der Neurowissenschaften in Sydney und spielt bei HAZEEN Bass und Daf-Drum, eine iranische Rahmentrommel.
Kazem Kazemi ist ein iranisch-kurdischer Gitarrist, der als junger Mann in der iranischen Underground-Musikszene Heavy Metal spielte. Er kam 2013 auf der Suche nach Asyl nach Australien und war sechs Jahre lang im australischen Offshore-Gefangenenlager auf Manus Island inhaftiert, bevor er für zwei Jahre in das Onshore-Gefangenenlager in Brisbane verlegt wurde. In letzter Zeit hat er zahlreiche musikalische Kollaborationen durchgeführt, obwohl er immer noch auf ein gesichertes Bleiberecht mit ungewissem Ausgang wartet.
SKELATOR aus Seattle werden am 23. September 2022 über Gates Of Hell Records eine neue EP mit dem Titel "Blood Empire" und eine Vinyl-Neuauflage ihres vierten Studioalbums "King Of Fear" veröffentlichen - laut Info "eine doppelte Dosis epischen Speed Metals.
Die EP "Blood Empire" wurde im September und Oktober 2021 im Probestudio und in den Heimstudios der Band aufgenommen. Sie wurde von Gitarrist Robbie Houston gemischt und von Collin Jordan von The Boiler Room Mastering gemastert. Das Cover-Artwork wurde von Max Nazaryan erstellt.
Wie so viele ihrer Zeitgenossen wurden die Pläne von SKELATOR für 2020 - einschließlich einer Tournee zur Unterstützung ihres "Cyber Metal"-Albums von 2019 - durch die Pandemie durchkreuzt. Es veranlasste die Band, innezuhalten und sich auf neues Material zu konzentrieren, während sie sich gleichzeitig mit einem Besetzungswechsel auseinandersetzte.
"Wir hatten den Rahmen für einen Song namens "Vengeance", der später zu "The First Empire" wurde", sagt Gitarrist Rob Steinway. "Dieser Song war unser Katalysator für die restlichen Songs, die auf der EP erscheinen. 2020 trennten wir uns von unserem Bassisten und holten unsere Freundin Leona [Hayward] dazu. Den größten Teil der Jahre 2020 und 2021 verbrachten wir damit, aus der Ferne an Songs zu arbeiten, Dateien auszutauschen und Demos aufzunehmen, bis die Beschränkungen in unserer Gegend gelockert wurden, und wir wieder persönlich proben, Rehearsals durchführen und aufnehmen konnten. Nachdem wir die Musik für "The First Empire" fertiggestellt hatten, begannen wir mit der Arbeit an "Good Day To Die" als unserem zweiten Song, der ebenfalls mehrere Überarbeitungen durchlief, aber auch der erste Song war, für den vollständig Musik und Texte geschrieben wurden, bevor wir das Ganze als Gruppe überhaupt persönlich durchgespielt haben. "Deeds Of Honor" und "Bloodwine" wurden zur gleichen Zeit geschrieben und fertiggestellt."
Steinway beschreibt "Blood Empire" als "weniger futuristisch" klingend als "Cyber Metal"; beeinflusst von den epischen Heavy Metal- und Thrash-beeinflussten Sounds von SKELATORs frühen Veröffentlichungen und stellt auch fest, dass die Produktion weniger unverfälscht ist. Sänger Jason Conde-Houston merkt an, dass "Cyber Metal" von den deutschen Power Metal-Bands GAMMA RAY, GRAVE DIGGER und PRIMAL FEAR mit Sci-Fi- und 80er-Filmen inspiriert wurde, während "Blood Empire" neue lyrische Themen aufgreift.
"Die EP ist direkt von der klingonischen Überlieferung aus dem gesamten "Star Trek"-Franchise inspiriert", sagt er. "Sie ist ein bisschen primitiver in der Natur, aber immer noch mit einigen sehr technischen Fähigkeiten verbunden. Ich würde sagen, dass die beiden epischen Reisen mehr beeindrucken werden als in der Vergangenheit."
"King Of Fear" wird auf Vinyl zum Leben erweckt - ein längst überfälliges Ereignis, wenn man bedenkt, wie viele Anfragen SKELATOR von Fans erhalten haben, das Album in diesem Format zu bekommen. Das Album wurde auch absichtlich für Vinyl neu gemastert und wird ein erweitertes Cover-Artwork enthalten.
""King of Fear" war bisher nur auf CD und als digitaler Download erschienen - wir wollten es unbedingt auf Vinyl veröffentlichen, aber wir hatten Mühe, jemanden zu finden, der mit uns daran arbeiten wollte", sagt Steinway. "Bei der ursprünglichen Veröffentlichung waren wir offiziell bei keinem Label, sondern arbeiteten nur mit Swords & Chains Records zusammen, um die CD zu vertreiben. Bei jeder Show, die wir spielten, fragten die Leute immer, ob wir "King Of Fear" schon auf Vinyl hätten, zusammen mit Anfragen von Menschen auf unseren Social-Media-Seiten. Ich glaube, wir alle haben hunderte Male persönlich gesagt: "Irgendwann bald; wir wollen es wirklich auf Vinyl veröffentlichen." Wir sind mit der Idee an Gates Of Hell herangetreten, und sie waren aufgeschlossen und haben uns geholfen, es umzusetzen. Das Artwork, das wir auf CD hatten, ist großartig, versteht mich nicht falsch, aber eine größere Version zu haben, wird wirklich ein Genuss sein, und die Details werden viel mehr hervorstechen."
Außerhalb der Veröffentlichung von "Blood Empire" und der Neuauflage von "King Of Fear" planen SKELATOR auch eine Rückkehr auf die Live-Bühne.
"Es ist zwei Jahre her, und ich denke, unsere Fans haben es verdient, noch einmal etwas Heavy Metal-Madness zu hören", sagt Conde-Houston. "Wir haben bereits Song-Ideen für die nächste Veröffentlichung, also ist dieser Zug nicht aufzuhalten. Wir werden weiterhin neues Material für die Massen liefern, solange Sauerstoff in unseren Lungen ist."
Die norwegischen Black Metaller KHOLD haben die dritte und letzte Single für ihr kommendes neues Album veröffentlicht.
Der Track "Evig" wird jetzt hier gestreamt und ist auch auf allen gängigen Plattformen verfügbar:
"Svartsyn" wird am 24. Juni 2022 über Soulseller Records auf CD, LP und digital veröffentlicht. Es wurde mit Andy LaRocque in den Sonic Train Studios aufgenommen und produziert und enthält ein Artwork von Terje Johnsen.
Auch auf ihrem siebten Album bleiben KHOLD laut Info "ihrem ursprünglichen Prinzip treu. "Svartsyn" hat den Groove, den Drive, die harten Gitarrenriffs... so wie man es kennt, so wie man es will. Getreu der Seele des norwegischen Black Metal".
Auch wenn bei KREATOR sozialkritische Töne grundsätzlich eine große Rolle spielen, mit plakativen Songtiteln wie „Hate Über Alles“, „Killer Of Jesus“ oder „Strongest Of The Strong“ muss man sich Fragen gefallen lassen. Schwamm drüber, da im Endeffekt nur die Musik zählt - und diese ist, zu meinem Leidwesen, nur mittelprächtig gelungen. Zu Beginn stimmt ein dramatisches Intro auf das Kommende ein, und mit „Hate Über Alles“ wird tatsächlich die „Flag Of Hate“ gehisst. Der Song hätte gut auf „Coma Of Souls“ gepasst und ist somit ein Volltreffer - KREATOR, wie man sie kennt und liebt. Auch beim Folgetrack „Killer Of Jesus“ ist die Welt noch in Ordnung, und man thrasht sich durch einen soliden und flotten Song, der eindeutig die Handschrift von den alten KREATOR trägt. Leider wird bei „Crush The Tyrants“ die „Flag Of Hate“ wieder eingerollt. Selten klangen KREATOR langweiliger, und das klebrige Midtempo lässt ein leichtes Stirnrunzeln aufkommen. „Strongest Of The Strong“ geht als durchschnittlicher KREATOR-Song durch und nervt nur ein wenig durch den aufdringlichen Refrain. Musikalisch werden einige gefällige Leads angeboten, die den Song noch in die Gewinnerzone bugsieren.
Bis zu diesem Zeitpunkt kann ich mit „Hate Über Alles“ noch leben, aber in der zweiten Albumhälfte bauen KREATOR merklich ab. Ein missglücktes Experiment wie „Endorama“ aus dem Jahre 1999 ist für KREATOR scheinbar kein Grund, wieder etwas Neues auszuprobieren und zu scheitern. Man mag mich konservativ nennen, aber ich benötige keine „Oh-Oh-Stadionchöre“, die ein wenig an Pagan Metal erinnern und den Song „Become Immortal“ gleichzeitig auf die Verliererspur befördern. Die „Flagge der Peinlichkeit“ wird weiter ausgerollt, wenn bei „Conquer And Destroy“, welches wie ein gutklassiger MAIDEN-Song beginnt, die Pagan-Chöre wieder die Oberhand bekommen. Nö, Leute, welche Zielgruppe wollt Ihr mit diesem Mist bitte erreichen? Bezeichnend ist, dass als Gastsänger der mir unbekannte Indie-Sänger Drangsal gewonnen werden konnte. Und da wir schon im Indie-Rock wildern, versaut Gastsängerin Sofia Portanet den vielversprechenden Beginn von „Midnight Sun“ schon nach ein paar Minuten. Jetzt haben KREATOR es geschafft, die Zornesfalte des Schreiberlings vertieft sich, und eine maßlose Enttäuschung macht sich breit. Ich persönlich benötige keine Mischung aus „Endorama“ und Indie-Frauengesang. „Demonic Future“ macht im Anschluss viel richtig, und KREATOR schwenken wieder vorsichtig die „Flag Of Hate“ und ziehen das Tempo an. Auch der Refrain sitzt, und somit kann ein erstes Highlight auf der zweiten Albumhälfte verzeichnet werden - besser spät als nie! Weiter geht’s mit „Pride Comes Before The Fall“, welches besinnlich und mit Klargesang startet. Harte und aggressive Gitarren versprechen einen munteren Song, der durch weiteren Klargesang und eine doomige Atmosphäre wieder komplett zerstört wird. Mit „Dying Planet“ endet das Album unspektakulär und hinterlässt einen fassungslosen Autor.
Was haben sich KREATOR bei dieser Veröffentlichung gedacht? Auch wenn der Plan war, neue Fangruppen zu erschließen, so werden Mille & Co. feststellen, dass ihre Miete zum Großteil von einer fanatischen Anhängerschaft bezahlt wird, und diese mit „Hate Über Alles“ überfordert ist. Kein Wunder, wenn die Band scheinbar nicht das Ziel kennt, wie sollen die Fans dann den Gedankengängen der Band folgen? Fazit: Überflüssig wie ein Kropf und allenfalls Durchschnitt. Unwürdig für eine Band wie KREATOR!
Das neue Album heißt MICHAEL SCHENKER GROUP - "Universal", und die verwirrenden Zeiten von Michael Schenkers - Fest, Temple of Rock und Anniversary scheinen erst einmal vorbei zu sein. Unklarheit herrscht allerdings bei der Frage, wer denn jetzt zur MICHAEL SCHENKER GROUP gehört? Feste Größe, neben dem Namensgeber, bleibt Steve Mann; ansonsten hat Michael sich wieder viele alte Bekannte und neue Gäste dazu geladen (u.a. Michael Kiske, Tony Carey, Brian Ticky). Ronnie Romero ist neuer Hauptvocalist (Vocals auf 9 von 13 Songs - zum Vergleich bei "Immortal" 4 von 10), wobei die Deutschland-Tour ein gewisser Robin McAuley als Frontman bestreiten wird, um die personelle Labilität nochmal zu verdeutlichen.
Musikalisch rutscht der Saiten-Akrobat noch ein Stück näher an seine Hard Rock-Wurzeln, was sich ja bereits auf "Immortal" angedeutet hat. Der Opener "Emergency" wird von einer im Hintergrund agierenden Orgel begleitet. Darüber hinaus bietet er einen vertrackten, aber interessanten Rafrain, der sich erst nach mehrmaligem Hören einzunisten beginnt. Ronnie Romero singt auf dem Hard Rocker "Under Attack" für seine Verhältnisse nahzu gedämpft, was der Nummer gut zu Gesicht steht und die von mir bereits genannten Roots ein weiteres mal offenbart. Generell zeigt sich Romero hier mehr als Rocksänger denn als Metal Shouter. Schlagzeug-Doppelbass-Gewitter und zum Teil metallastige Songs, wie partiell zuvor, sind einer eher erdigeren und lässigeren Ausrichtung gewichen. "A King Has Gone" ist epische Kost, die überraschend stimmig von einem Michael Kiske intoniert wird. Der Titelsong nimmt den zuvor gesponnenen epischen Faden wieder auf und wird zusätzlich mit dem ersten MSG Sänger Gary Barden geadelt. "London Calling" ist ein hochmelodiöser, geschmeidig wippender Rocksong mit Hit-Qualität. Und natürlich ist Michaels unverkennbares Spiel der Leim, der alles bindet und zusammenhält.
"Universal" ist homegener als zuvor, da weniger abwechselnde Vokalisten am Werk sind, und es ist von seiner musikalischen Ausrichtung eher ein klassisches MSG Album mit viel purem Hard Rock inside. Auch wenn die alte Schenker-Sänger-Riege, wie Bonnet, McAuley oder Barden, nicht oder wenig zu hören sind - kein Album der letzten Jahre hat mehr Recht das MSG-Logo zu tragen als "Universal".