InterviewServus Henning, euer neues Album ist (zumindest für mich *g* etwas unerwartet) absolut spitzenmäßig ausgefallen - wie beurteilt dies die Band vor allem auch im Vergleich zu früheren Werken?Hihi, in Bezug auf die anderen Alben kann ich nur sagen ist das aktuelle Album wieder spitzenmäßig. Wir sind davon überzeugt, dass es aber noch kein Album gegeben Hht, für das wir so gekämpft haben. Für uns schließt sich ein Kreis und wir sind abgeklärter und hungriger denn je!
Ich glaube sogar, die neue CD ist das bisher beste Werk von Euch insgesamt... sogar noch besser als das Debüt oder etwa doch nicht? Doch ich würde das so stehen lassen wollen, auch wenn das erste Album wohl für die Öffentlichkeit eine größere Überraschung/Sensation gewesen sein dürfte.
Was hat sich in den 20 Jahren dazwischen produktionstechnisch aber auch in der Band (Einstellung usw.) verändert? Wir sind alle reifer geworden und nicht mehr so ungeduldig. Außerdem war es wichtig, dass wir mit Andreas "Boogieman" Herbig einen externen Produzenten dabei hatten.
Die nächste Single wird "Open Letter To A Friend" sein - warum gerade dieser Track? Weil er repräsentativ für das Album und auch für die Zeit in der das Album entstanden ist. Außerdem spricht der Text ein mir wichtiges Thema an!
Mir hätte das rotzigere "I Don´t Want You To Like Me" besser gefallen .. habt ihr darüber intern abgestimmt oder war es ne Vorgabe? In der Tat stand der Titel auch zur Debatte, aber der kann ja auch noch kommen.
Euer Debüt verkaufte sich damals 750.000 mal .. dies scheint heute in Zeiten von Downloads usw. ziemlich unmöglich egal wie gut die CD auch sein mag zu sein oder? Ist jetzt für mich persönlich auch nicht das primäre Ziel.
Mit welcher Zahl wärt ihr denn zufrieden und wo steht ihr aktuell?Ich bin mit dem Album zufrieden, wer es nicht kauft ist selber schuld!
Die CD klingt souverän, alles wirkt unglaublich abgeklärt aber trotzdem vom Songwriting her frisch und abwechslungsreich, will sagen gut rockig - wie habt ihr dies so umsetzen können?Für mich war entscheidend, dass wir aus dem Bauch heraus gearbeitet haben. Es war sehr schwer, den Kopf auszuschalten und sich auf Intuition zu verlassen.
Woher kam die Motivation oder auch die Inspiration? Die Motivation war, dass wir das Gefühl hatten, dass noch irgendetwas auf uns wartet. Die Produktion hat dies in großen Teilen auch so bestätigt. Inspiration war für mich die Auseinandersetzung mit der Band, den Freunden, dem möglichen Ende der Band und den letzten 17 Jahren im Allgemeinen.
Über was handeln die Texte, haben die autobiografischen Charakter oder eher nicht?Wie ich es schon vorher erklärt habe, aber ansonsten eigentlich ja.
Es gab angeblich Schwierigkeiten mit der Plattenfirma im Vorfeld, denen das Material zunächst nicht gefallen haben soll .. stimmt dass und ihr habt euch letztlich durchgesetzt oder was gabs da?Ganz genau so war es und diese Sache hat uns aber einiges an Kraft gekostet.
Dass mit der Wette bzw. den zu teuren Kosten für das Video nehmen euch manche nicht so recht ab und halten dies für einen raffinierten Promotiongag. Erzähl doch mal was dazu... Jede Erklärung würde nur Raum für noch mehr Spekulationen bieten. Und natürlich hat es auch was mit Promotion zu tun, wenn man so eine Sache in die Öffentlichkeit stellt. Aber Marketing und Promotion waren nicht der Anlass für die Wette sondern lediglich das Mittel, um unsere Interessen durchzusetzen. (Die Mehrkosten des aufwendigen Videos zahlte schließlich dank der abstimmenden Fans das Label - Anm. der Redaktion !)
Das Groß eurer Fangemeinde (neben den Anhängern der 1 Stunde) ist relativ jung im Vergleich auch zu euch selbst .. wie erklärt ihr euch das? Das muss an dem guten Aussehen von dem Rest der Band liegen *g*
Die Crossoverzeiten bzw. Rapp-Parts sind wohl jetzt endgültig erledigt .. Zufall oder Absicht - wie kams dazu? Das sind Stilelemente, die mittlerweile von anderen so gut beherrscht werden, dass ich mich da nicht mit Ruhm bekleckern würde. aber das kann auch mal wieder anders sein.
Ich habe euch dieses Jahr livehaftig beim Taubertal gesehen - wie seht ihr euren Auftritt dort im Nachhinein? Das Wetter hätte besser sein können, aber trotzdem fand ich es sehr spaßig, die Leute trotzdem aus der Reserve zu locken.
Für mich wart ihr zuletzt immer mehr eine Liveband, die mit ihren zahlreichen Hits eine sichere Bank war und stets sehr mitreißend aggierte... gehen euch die ollen Kamellen nicht langsam selbst ein wenig auf den Geist? Überhaupt nicht. wir sind froh solche Songs auf dem Zettel zu haben.<
Jetzt habt ihr einige Song-Granaten auf dem neuen Album, die locker gegen die alten Sachen antreten könn(t)en - was nehmt ihr davon aktuell in euer Standard Liveprogramm hinein? Wir werden sieben Titel vom neuen Album spielen:
open letter to a friend
cliche
yesterday
selfconversation
leaving
here i go again
and i wonder
i just dont want you to like me
Nenne uns doch bitte dein beiden Lieblingssongs aus der CD und warum es gerade die sind? "Yesterday", weil ich finde, dass damit die letzten 17 Jahre sehr gut zusammengefasst werden und "Leaving", weil er sich mit dem Mut befasst Dinge oder Menschen zu verlassen um zu wachsen.
Auch gesanglich lieferst du einen klasse Job ab, sehr vielschichtig im Ausdruck - stimmst du mir zu dass hier deine beste Performance bisher zu hören ist? Auf jeden Fall dank Jan Löchel - einem von zwei Produzenten - habe ich einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht.
Oder bist du immer noch nicht mit allem zufrieden? Zufriedenheit kenn ich in diesem Zusammenhang nicht wirklich aber das ist auch immer die Motivation weiterzumachen.
Diesmal habt ihr (leider) keine Coverversion auf der Scheibe .. warum? Man muss auch wissen wann es genug ist.
Wie geht es jetzt weiter mit der Band, was macht ihr denn gerade .. die Clubtour vorbereiten? Um genau zu sein bereiten wir gerade unser neues Video vor und dann natürlich auch die Tour.
Nächstes Jahr wahrscheinlich noch in paar Shows und Festivals und dann ist erstmal wieder Pause.
Wie muss man sich die Proben dazu bei euch vorstellen, irgendwo im dunklen Keller? Die finden immer bei uns im Studio statt. Sehr hell und sehr schön aber wir kommen eigentlich nicht zum Proben.
Wann geht es denn wo los, wie viele Termine habt ihr da zu spielen? Wir haben gerade begonnen und wir werden bis Ende diesen Jahres noch über 30 Shows spielen.
Was wird die Fans erwarten Spieldauer/Programm - habt ihr irgendwelche Gäste dabei? Anderthalb oder zwei Stunden Abfahrt ohne Bremsen: H-Blockx at their Best!
Wie sehen denn bei euch so die Ticket- sowie Merchandisingpreise aus (T-shirt) .. die so viele Bands angeblich nicht mehr beeinflussen können - deine Meinung zu diesem Thema? Wir versuchen immer einen Preis zu finden, der die Tour und die Shows finanziert. An einer Tour wie der kommenden wird bei uns nicht viel hängen bleiben. Das wichtigste ist, dass keiner hinterher das Gefühl hat zu viel bezahlt zu haben.
Wer wird denn dieses Jahr Fußballmeister...? Borussia M´gladbach in der 2. Liga.
Dein aktuelle Band/Titel Playlist sieht wie folgt aus (gerne auch Alltime/Aktuelles)? Ich bin großer Fan von den STEREOPHONICS und Altmeister UDO LINDENBERG.
Eines deiner Hobbys ist Angeln - wie überzeugst du einen passionierten Nichtangler wie mich, es doch mal zu versuchen? Es geht nie um das Fangen des Fisches selbst sondern um den Versuch Teil der Natur zu werden oder es zumindest zu versuchen sich selber besser kennenzulernen. Wenn man doch was fängt bleibt es ja deiner "Gnade" überlassen, was du mit dem Fisch machst.
Famous Last Words... Danke für das Interesse und vielleicht bis bald. Gruss Henning
News:
AYREON : Doppelalbum im Kasten
Die Daten inkl. Coverartwwork für das neue AYREON Konzeptalbum stehen nun fest: Am 25.01.2008 erscheint die Doppel-CD "01011001" in Europa. Sämtliche Gastmusiker stehen nun ebenfalls fest, als da wären:
Daniel Gildenlöw (PAIN OF SALVATION)
Tom Englund (EVERGREY)
Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN)
Bob Catley (MAGNUM)
Steve Lee (GOTTHARD)
Jonas Renkse (KATATONIA)
Jorn Lande (MASTERPLAN)
Anneke van Giersbergen (AGUA DE ANNIQUE, THE GATHERING)
Floor Jansen (AFTER FOREVER)
Liselotte Hegt (DIAL)
Simone Simons (EPICA)
Magali Luyten (VIRUS IV)
Ty Tabor (KING´S X)
Phideaux
Marjan Welman
Wudstik
Arjen Lucassen
Instrumentalisten:
Arjen Lucassen: Gitarre, Keyboard, Synthies, Bass, Programming
Tomas Bodin (THE FLOWER KINGS): Keyboards
Derek Sherinian (PLANET X): Keyboards
Joost van den Broek (AFTER FOREVER, STAR ONE): Keyboards
Michael Romeo (SYMPHONY X): Gitarre
Lori Linstruth (ex-STREAM OF PASSION): Gitarre
Ed Warby (GOREFEST): Drums
Jeroen Goossens (FLAIRCK): Flöte
Ben Mathot (DIS): Violine
David Faber: Cello
Tracklist:
Disc 1 - Y
01. Age Of Shadows (incl. We Are Forever)
02. Comatose
03. Liquid Eternity
04. Connect The Dots
05. Beneath The Waves:
(a) Beneath The Waves
(b) Face The Facts
(c) But A Memory...
(d) World Without Walls
(e) Reality Bleeds
06. Newborn Race:
(a) The Incentive
(b) The Vision
(c) The Procedure
(d) Another Life
(e) Newborn Race
(f) The Conclusion
07. Ride The Comet
08. Web Of Lies
Disc 2 - EARTH
01. The Fifth Extinction:
(a) Glimmer Of Hope
(b) World Of Tomorrow Dreams
(c) Collision Course
(d) From The Ashes
(e) Glimmer Of Hope (Reprise)
02. Waking Dreams
03. The Truth Is In Here
04. Unnatural Selection
05. River Of Time
06. E=MC²
07. The Sixth Extinction:
(a) Echoes On The Wind
(b) Radioactive Grave
(c) 2085
(d) To The Planet Of Red
(e) Spirit On The Wind
(f) Complete The Circle
Konzert:
The Bones, Those Furious Flames - Bern, ISC
Konzert vom Obwohl ein Mittwoch Abend sicherlich nicht der perfekte Tag für ein Konzert ist, hatte sich schon vor der Türöffnung eine kleine Schar Rock ´n Roller vor dem Club eingefunden. Und während der nächsten halben Stunde sollte sich das ISC noch erheblich füllen. Diverse Konzertbesucher schienen auch aus der nahen Westschweiz angereist zu sein, denn während man in dem kleinen Thekenraum auf sein Bier wartete, konnte man immer wieder französische Sprachfetzen hören. Die BONES verfügen also offenbar auch in der Schweiz über eine treue Fangemeinde, die weder den Wochentag noch die Entfernung oder die winterlichen Temperaturen scheute, um mit den vier Schweden abzufeiern.
Doch zunächst gingen die Tessiner THOSE FURIOUS FLAMES an den Start und prügelten eine ordentliche Ladung dreckigen Punkrock ins Publikum. Teilweise kam der Fünfer zwar etwas prollig rüber, aber die Jungs spielten straight nach vorne, machten ordentlich Lärm und sorgten damit schon mal für gute Stimmung. Nur die Zugabe in Form des BEASTIE BOYS-Covers "Fight For Your Right" hätten sie sich schenken können. Ansonsten gingen sie als Anheizer aber vollkommen in Ordnung.
Gegen kurz vor elf kamen dann die BONES zu Ländler-Klängen auf die Bühne, und direkt mit dem Opener des neuen Albums "Mighty Touchdown" kamen sie so in Fahrt, dass man kein bisschen spürte, dass dies der erste Gig ihrer Europatour war. Mit der üblichen Routine spielten sie ihr Set runter, als ob sie schon seit Monaten on the road wären und versprühten dabei gleichzeitig eine Spielfreude und Energie, der sich wirklich niemand im Publikum entziehen konnte. Von Anfang an stimmte alles: Die gut gemischte Setlist, die einiges vom neuen Album, aber auch viel Material von allen vorigen Alben enthielt, die coolen Posen in Verbindung mit einem insgesamt durch und durch sympathischen Auftreten und der druckvolle, transparente Sound, der trotz oberdreckiger Gitarren sogar den Bass durchließ. Dazu fügten sich die Songs vom ungewohnt cleanen "Burnout Boulevard"-Album nahtlos in den Live-Sound ein.
Das Publikum dankte dies alles, indem es schon von den ersten Tönen an tanzte, sprang und mitgrölte, was das Zeug hielt, und im Verlauf der Show sprang der Funken auch noch in die hintersten Reihen des rappelvollen Konzertraums. So rockten sich die Schweden durch die gut 60 Minuten ihres regulären Sets und brachten den kleinen Saal dabei nach und nach zum Kochen, um anschließend noch zwei mal für Zugaben auf die Bühne zurückzukommen.
Die BONES hinterließen ein hoch zufriedenes Publikum, das sich komplett verausgabt hatte und das immer noch nach Zugaben rief, als längst das Licht angegangen war. Auch als dann irgendwann selbst dem Letzten klar geworden war, dass die Show jetzt wirklich vorbei war, machte kaum jemand Anstalten, nach Hause zu gehen. Stattdessen ließ man den gelungenen Konzertabend noch mit einigen Gläsern Gerstensaft an der Theke ausklingen und freute sich darüber, dass die BONES ihrem Ruf als geniale Live-Band wieder einmal gerecht geworden sind.
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