TURBONEGRO haben Drummer Chris Summers endgültig rausgeschmissen, nachdem Summers sich noch immer nicht von einer Fußverletzung erholt hat und wohl noch andere Probleme dazukommen. Ersetzt wird er durch Tomas Dahl, der ihn bereits bei den 60 letzten Shows vertreten hat.
" It is with our deepest regrets to inform you that after his 6 month hiatus due to a damaged foot, personal problems and a focus on other projects, we have been forced to ask drummer Chris Summers to resign from Turbonegro."
SEED OF PAIN gehen mit ihrer neuen EP keine Kompromisse ein, das wird mit den ersten Klängen des Openers klar. Old schooliger Hardcore, der so auch Anfang der 90er gezockt wurde und mit Metalriffs nichts am Hut hat. Nicht mal ein wenig. Die fünf Songs sind purer Hardcore, verpackt in eine anständige Produktion und mit verdammt viel Wut im Bauch gespielt. Gleichermaßen heftig wie melodisch, setzen sich die fünf Songs schnell im Ohr fest und werden in einem kleinen Club noch einen Stufe besser zünden. Bis die Schweizer mal zu Besuch in der Gegend sind, muss „Power, Corruption & Lies“ als Ventil für den täglichen Aggressionsabbau herhalten. Klappt bestens!
ACROSS FIVE APRILS haben für ihr drittes Album bei Victory Records angeheuert, in dessen Roster sie bestens passen. Auch wenn sich die Amis seit ihren Anfangstagen weiterentwickelt haben, ist die grundsätzliche Ausrichtung mit clean gesungenen eingängigen Parts und Moshparts geblieben. Im Laufe der Zeit sind Postcore-Elemente dazugekommen, genauso wie manch’ atmosphärischer Abschnitt. Dadurch hebt sich „Life Underwater“ vom Standard ab und gewinnt eine eigene Identität, die allerdings erst nach einigen Durchläufe wirklich zum Vorschein kommt. Zum auf die Schnelle hören ist das Material nichts, dafür ist es zu vielschichtig, es würden schlicht zu viele feine Details überhört werden. Wer sich auf die elf Songs einlässt, wird mit Ohrwürmern, fies-brutalen Parts und entspannten Abschnitten gleichermaßen belohnt, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. ACROSS FIVE APRILS können damit überzeugen, ihre Version des Screamo weiß zu gefallen.
UNANIMATED werden ihre erste Show seit 12 Jahren spielen - als Ort dafür haben sie sich das Party.San Open Air ausgesucht. Auf ihrer MySpace-Seite schreiben die Schweden dazu:
"I am very excited to announce that UNANIMATED will preform live for the first time in over 12 years!!!! On August 8th UNANIMATED will preform at Party.San festival in Bad Berka, Germany. After 12 years, Richard, Jojje [guitarist Johan Bolin], Mike [vocalist Micke Jansson] and Peter [Stjärnvind, drums] will enter the stage and preform a 60-minute set. We are very pleased that this special evening, we will have long time friend Mr. Erik Wallin (MERCILESS) joining us on stage on guitar as well. This will not only be our first show as reunited, but also our first live performance in Germany ever!!! This is something we have been looking forward to for a very long time and we will make sure that this evening will not be forgotten!"
Spätestens mit ihrem überragenden dritten Streich “Stab Wounds” haben die Bayern DARK FORTRESS den heimischen Black Metal-Thron bestiegen und ihren Platz dort mit dem ebenso genialen „Séance“ ganz locker verteidigt. Mit ihrem neuen Werk „Eidolon“ schafft die Band einen weiteren Sprung nach vorne, denn einerseits klingt das Album weder nach den Vorgängern noch verzettelt sich das Sextett in waghalsigen Experimenten. Ein musikalischer Zugewinn dürfte auch Neu-Frontmann Morean (der neben Gitarrist V Santura und Drummer Seraph noch bei NONEUCLID zu hören ist) sein, der bereits den völlig abgefahrenen Song „Incide“ zum letzten Album beigesteuert hat. Der studierte klassische Komponist (!) kann seinen Vorgänger Azathoth in Sachen Stimmgewalt mühelos ersetzen, aber keine Panik: auch auf „Eidolon“ wurde auf Klimperorgien und Pseudo-Progressivität verzichtet und der Stil gegenüber dem Vorgänger sogar noch in weiter in Richtung Zugänglichkeit verschoben. Für mich persönlich klingt „Eidolon“ einen Tick eingängiger als „Séance“, aber das ist letztendlich Ansichtssache. Fakt ist, dass durchgehend obergeile Dunkelhymnen wie „Baphomet“ (mit Ober-„Uuuhhh“ Tom Warrior als Gastsänger – eine Folge von V Santura´s Arbeit als ständiger Tourgitarrist bei CELTIC FROST), „The Unflesh“, das frostige „Analepsy“, das fast schon punkige „Edge Of Night“ oder das abschließende, gewohnt vertrackt-böse „Antiversum“ in diesem Bereich ihresgleichen suchen. Schwächen kennt das Album keine; lediglich das ominöse Konzept über astrale Projektionen, das Spiegelbild und Transzendenz dürfte bei den Fans für ein wenig Kopfzerbrechen sorgen, aber das ist eben der Preis, wenn man eine in mehreren Ebenen agierende und in jeder Hinsicht anspruchsvolle wie gleichzeitig tiefdüstere Band wie DARK FORTRESS an sich heran lässt. Grandios!