Bereits 1995 und 2002 hat die US-Formation TITANIC zwei solide Metalalben veröffentlicht - jetzt sind sie mit ihrem dritten Album „Full Steam Ahead“ zurück. Bill Menchen, zugleich Mastermind der Bands SEVENTH POWER und FINAL AXE, hat für dieses Projekt ein neues Line-Up zusammengestellt, um auch die europäischen Metal Fans zu überzeugen. U.a. ist dabei Robert Sweet (STRYPER) auf zwei Bonustracks am Schlagzeug vetreten.
Die Ladenburger Alternative-Psychedelic Rocker FOUR SIDED CUBE haben nach fast vier Jahren endlich den Nachfolger von "Daily" fertig bekommen. Die CD nennt sich schlicht "4", ist erneut in Eigenregie entstanden und über die Band-Homepage zu bekommen.
Passend zur derzeit laufenden Tour gibt es von THE BRANDOS die erste DVD des Quartetts. Die Scheibe trägt den Titel "Town To Town, Sun To Sun" und schließt so die Lücke eines LIVE-Set's im Backkatalog der Band. Es ist dabei sogar eine DVD plus Doppel-CD, wobei die DVD die komplette 75-Minunten-"Rockpalast"-Show vom 20.10.2007 in der "Harmonie" in Bonn enthält. 17 Songs sowie als Bonus-Feature 7 weitere Stücke aus dem "K4"-Gig in Nürnberg sind darauf zu hören. Die Doppel-CD enthält ebenfalls 24 Songs dieser beiden Auftritte, allerdings ist die Auswahl der Stücke nicht identisch mit denen der DVD. So liegt die Gewichtung des Audioteils klar bei der Nürnberg-Show.
Rik Emmett, seines Zeichens Mastermind hinter den ehemaligen kanadischen Heroen TRIUMPH hatte schon länger angedeutet, dass er es ganz gerne mal wieder rocken lassen würden. Zusammen mit VON GROOVE Schlagzeuger Michael Shotton hob man das Projekt AIRTIME aus der Taufe und nach 2 Jahren Arbeit mit „Liberty Manifesto“ das von Emmett selbst eingesungen Debüt. Der ganz große Knaller ist es aber nicht geworden. Trotz einiger guten Songs - reinhören darf man mal in die eher an vergangenes sich anlehnenden „Liberty“, „Rivers Runs Deep“ und „Rise“, sind auf dem Album auch einige rechte seichte, ja fast schon uninspirierte Tracks enthalten. Auch die beiden Instrumentalstücke können trotz eindeutiger spielerischer klasse nicht überzeugen und der Pseudo-Progressive Anstrich einiger Kompositionen von AIRTIME will auch nicht so recht passen. AIRTIME versuchen sich auf etlichen Spielwiesen – wobei nur die bereits oben genannte richtig zu überzeugen weis. Zwar nicht übel das Ganze– und vielleicht legt man bei den Namen Emmett / Shotton auf Grund der triumphalen Vergangenheit die Messlatte auch wirklich zu hoch. Aber ein solides Hard Rock Album dieser Machart wird in der heutigen Veröffentlichungsflut wohl einfach untergehen. Fans von Rik Emmett wird es wohl egal sein.
Mit dem atmosphärischen Keyboardintro „Dare You Enter?“ und dem direkt darauf folgenden, eher kurzen aber dafür recht heftigen „Sonic Maze“ eröffnen ANIMATIONS aus Polen ihr selbstbetiteltes und (für mich unverständlich) in Eigenregie veröffentlichtes Debüt. Vorneweg schon mal: für ein reines Instrumentalalbum bannt die Band unglaublich abwechslungsreiche Kompositionen auf CD und scheint dabei hohe Ansprüche problemlos musikalisch in den Griff zu kriegen. Und dass ohne Melodie und Struktur auszugeben – hier macht die Frickelei zweifelsohne Sinn. Mit „911“ folgt dann der erste von vier Longtracks, welcher die Trademarks der Band am Besten zur Geltung bringt – den prägend für den ANIMATIONS-Sound sind die gekonnten Duelle zwischen Keyboard und Gitarre, welche in unterschiedlichsten Tempi sämtlichem Protagonisten, also einschließlich der Rhythmusfraktion, als große Könner mit sehr überdurchschnittlichen Taktgefühl ausweisen – sachte, fast schon soundtrackmäßige Parts zum Entspannen inklusive. Alleine diese viertel Stunde Gehirnnahrung ist schon den Tipp wert. Ohne Niveauverlust geht es so durch insgesamt herzerfrischende, gut produzierte 70 Minuten (endlich mal wieder ein Album, bei dem die zeit wie im Fluge vergeht) bis zum 18-minütigen, voller Spannungsbögen und Ideen steckenden Abschluss „Animations“. Mit den an DREAM THEATER angelehnten RIVERSIDE kommt ja bereits ein progressive musikalischer Überflieger aus unserem östlichen Nachbarland – das Quartett ANIMATIONS (Tomek Konopka (Keyboard), Bartek Bisaga (Bass), Pawel Larysz (Drums) und Kuba Debski (Gitarre)) bietet zwar auch nicht grundlegend Neues (und erinnert zum Teil an eine Kombination an jene Prog-Institution Meets SATRIANI) – aber das was auf dem Debüt vertont vorliegt ist schon echt große Klasse. Frickel-Proggies – unbedingt mal intensivst anchecken.
ROTTEN SOUND haben sich zu einer der besten und intensivsten Grindbands ever gewandelt, das hat spätestens nach „Exit“ auch der Letzte begriffen, die folgende EP hat das nochmal unterstrichen. „Cycles“, das erste komplette Album mit dem neuen Drummer, knüpft da nahtlos an und bietet eine halbe Stunde Geballer vom Allerfeinsten. Wieder einmal ist es erstaunlich, was Drummer Sami abliefert, bei Sachen wie „Corponation“ entpuppt er sich als menschliche Krake. K keift, bellt, schreit derweil wie ein Irrer, derweil sich die Saitenfront bei gleichermaßen mitreißenden wie arschbrutalen Riffs die Finger wund spielt. Grindcore ist Schmerz. Aber selten macht der soviel Spaß, bereitet er soviel Vergügen wie in diesem Fall. Groove-Monster wie „Colonies“ zeigen die Vielfältigkeit des an und für sich begrenzten Genres und bringen ROTTEN SOUND endgültig in die NASUM-Liga. So muss Grindcore anno 2008 klingen! Ganz, ganz großer Krach!
Die ersten Sekunden von „End Of Time“, dem dritten LOST DREAM-Album lassen aufhorchen: da wird in feiner alter Göteborg-Manier die Gitarre bearbeitet. DECAMERON, anyone? UNANIMATED? Aber schon ist es vorbei mit der Herrlichkeit und die Wirklichkeit hat uns wieder. Schon der zweite Songs „Rise Of The Dead“ schleppt sich eintönig dahin, besonders der Sänger macht da eine ganz schlechte Figur, so gelangweilt-eindimensional er das ins Mikro grunzt. Mit ähnlichem Auf und Ab geht es weiter: auf ein, zwei gute Momente folgen endlos lange, komplett langweilige Minuten. Standard, 08/15, Durchschnitt, nennt es wie ihr wollt. „End Of Time“ braucht niemand, der auch nur eine Göteborg-Scheibe im Schrank stehen hat. Die können das alles besser. Außer der Produktion, die dank Fredman Studios in der Bundesliga spielt. Das war aber auch alles, der Rest bewegt sich höchstens in der zweiten Liga.