Ca. Mitte, Ende der 90er machte ein Begriff die Runde, der den gestandenen Metaller zutiefst schaudern ließ: „Rap Metal“! Metal und Sprechgesang waren zwar spätestens seit SLAYER nix Neues mehr, doch außer ein paar zu weite Hosen tragenden Pickelfressen wollte niemand diesen Trend wirklich mitreiten – und so verschwand der Humbug wieder dort, wo er hergekommen war. Eine der ganz wenigen Bands, die zwar auf den ersten Blick dazugehörten, sich aber immer eher dem echten Metal zugehörig fühlten, waren STUCK MOJO aus Atlanta, die allerdings ebenfalls im Jahr 2000 nach sechs Alben das Zeitliche segneten. Doch Gitarrist und Bandvater Rich Ward wollte nicht so schnell das Handtuch werfen und wagte 2006 einen Neuanfang, der nun in „Southern Born Killers“ gipfelt, das hier bereits über andere Vertriebsnetze seit gut einem Jahr als Import erhältlich gewesen ist, jetzt aber bei Napalm Records eine Heimat gefunden hat. Mit neuem Sänger (Bonz wurde durch den ebenfalls starken Lord Nelson ersetzt) knüpfen STUCK MOJO genau da an, wo sie aufgehört haben, denn auch das neue Album enthält groovigen Metal bis zum Abwinken, entgleist aber wieder zu keiner Sekunde in „Rotkäppchen“-Gefilde, sondern fährt neben einer durchdachten, mal Riff-betonten, mal melodischen (oftmals gewohnt Southern-rockigen) Gitarrenarbeit auch echten Gesang neben den „Raps“ auf, wobei alles geschickt miteinander verzahnt wurde und in Sachen Songwriting durchweg gelungen ist. Man mag es kaum glauben, aber fast jeder Song auf „Southern Born Killers“ ist eine eingängige Hymne: der treibende Opener „I´m American“, der seinem Titel alle Ehre machende Titelsong, die coole Mitsingnummer „The Sky Is Falling“, das moderne, etwas mit FEAR FACTORY liebäugelnde „Metal Is Dead“ oder das geile, relaxte „Yoko“ sind nur die Highlights eines Albums, das dem ewig toten Begriff „Crossover“ wieder ein Stück weit Leben einhaucht, äußerst abwechselungsreich ist und in seinem Bereich zu den stärksten Scheiben seit Langem zählt. (Nicht nur) für Genre-Fans ein absolutes Muss!
TURBONEGRO haben Drummer Chris Summers endgültig rausgeschmissen, nachdem Summers sich noch immer nicht von einer Fußverletzung erholt hat und wohl noch andere Probleme dazukommen. Ersetzt wird er durch Tomas Dahl, der ihn bereits bei den 60 letzten Shows vertreten hat.
" It is with our deepest regrets to inform you that after his 6 month hiatus due to a damaged foot, personal problems and a focus on other projects, we have been forced to ask drummer Chris Summers to resign from Turbonegro."
SEED OF PAIN gehen mit ihrer neuen EP keine Kompromisse ein, das wird mit den ersten Klängen des Openers klar. Old schooliger Hardcore, der so auch Anfang der 90er gezockt wurde und mit Metalriffs nichts am Hut hat. Nicht mal ein wenig. Die fünf Songs sind purer Hardcore, verpackt in eine anständige Produktion und mit verdammt viel Wut im Bauch gespielt. Gleichermaßen heftig wie melodisch, setzen sich die fünf Songs schnell im Ohr fest und werden in einem kleinen Club noch einen Stufe besser zünden. Bis die Schweizer mal zu Besuch in der Gegend sind, muss „Power, Corruption & Lies“ als Ventil für den täglichen Aggressionsabbau herhalten. Klappt bestens!
ACROSS FIVE APRILS haben für ihr drittes Album bei Victory Records angeheuert, in dessen Roster sie bestens passen. Auch wenn sich die Amis seit ihren Anfangstagen weiterentwickelt haben, ist die grundsätzliche Ausrichtung mit clean gesungenen eingängigen Parts und Moshparts geblieben. Im Laufe der Zeit sind Postcore-Elemente dazugekommen, genauso wie manch’ atmosphärischer Abschnitt. Dadurch hebt sich „Life Underwater“ vom Standard ab und gewinnt eine eigene Identität, die allerdings erst nach einigen Durchläufe wirklich zum Vorschein kommt. Zum auf die Schnelle hören ist das Material nichts, dafür ist es zu vielschichtig, es würden schlicht zu viele feine Details überhört werden. Wer sich auf die elf Songs einlässt, wird mit Ohrwürmern, fies-brutalen Parts und entspannten Abschnitten gleichermaßen belohnt, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. ACROSS FIVE APRILS können damit überzeugen, ihre Version des Screamo weiß zu gefallen.
UNANIMATED werden ihre erste Show seit 12 Jahren spielen - als Ort dafür haben sie sich das Party.San Open Air ausgesucht. Auf ihrer MySpace-Seite schreiben die Schweden dazu:
"I am very excited to announce that UNANIMATED will preform live for the first time in over 12 years!!!! On August 8th UNANIMATED will preform at Party.San festival in Bad Berka, Germany. After 12 years, Richard, Jojje [guitarist Johan Bolin], Mike [vocalist Micke Jansson] and Peter [Stjärnvind, drums] will enter the stage and preform a 60-minute set. We are very pleased that this special evening, we will have long time friend Mr. Erik Wallin (MERCILESS) joining us on stage on guitar as well. This will not only be our first show as reunited, but also our first live performance in Germany ever!!! This is something we have been looking forward to for a very long time and we will make sure that this evening will not be forgotten!"