Konzert:
Bang Your Head 2008 - Samstag
Konzert vom Ich hasse es, dass Bands auf einem Festivals zu solchen unsittlichen Zeiten auftreten müssen. Wie soll das bitte gehen? 09.30 Uhr vor der Bühne zu stehen. Mit Zähne putzen, frühstücken und duschen müsste man quasi locker um 08.30 Uhr aufstehen, was jedoch aufgrund erhöhten Alkoholkonsums am Vorabend eigentlich recht schwer möglich ist….
So war es dann auch dieses Jahr so, dass wir im Camp 2 saßen und unsere Wunden leckten und dabei traurig feststellen musste, dass
AGE OF EVIL eine ziemlich geile Truppe sein müssen. Was am Camp lautstark ankam klang wie eine wachmachende Mischung aus traditionellem Heavy und heutigem Power Speed und Melodic Metal. Wie sich im Nachhinein raus stellte handelt es sich bei der Combo um eine noch sehr junge Truppe aus den Staaten die irgendwie auch schon 2007 um die selbe Uhrzeit ran durften. Seltsam… (xhb)
Die deutschen Nordlichter SECRECY standen als nächstes auf dem Plan. Noch vor 6 Monaten hätte ich es nicht für möglich gehalten diese Band noch einmal live erleben zu dürfen. Mit „Trisomie XXI“ kam auch gleich einer meiner absoluten Favoriten als Opener zum Zuge. Leider ereilte SECRECY das gleiche Schicksal, wie einigen ähnlich gelagerten Bands schon vorher. WATCHTOWER vor ein paar Jahren fallen mir da als spontaner Vergleich ein. SECRECY sind zwar nicht ganz so schräg und komplex, wie ihre texanischen Kollegen, jedoch ist ihre Musik alles andere als Partymucke. Und wegen solcher sind die meisten Zuschauer nun mal in Balingen. Progressiver Power Metal morgens um halb 11 mundet leider nur den Wenigsten und so war der Auftritt eine etwas undankbare Sache. Was nichts an der Tatsache ändert, dass die Jungs fantastische Songs am Start haben, welche die wenigen Wissenden auch in absolute Verzückung versetzten. Beide Alben wurden in zu etwa gleichen Teilen bedacht.
Mich würde es freuen SECRECY noch einmal in intimer Clubatmosphere zu sehen, denn ich denke dass sich dann eine Magie entfalten wird, die an diesem sonnigen Samstagmorgen leider noch nicht da war. (fz)
Nach der Warm-Up Show folgte nun der zweite Auftritt von BREAKER mit einer anderen Setlist und einem einmal mehr herausragenden Greg Wagner am Mikro. Gleich der „Action“ Song zu Beginn gab klar die Marschrichtung an und dieses Mal waren auch alle drei Gitarristen von Beginn an auf der Bühne. Mit in der Setlist war z.B. „Satellite Dog“ vom aktuellen Album „Peace Love Death“. Anfeuerungsrufe wie auch schon am Donnerstag Abend wurden laut. Schließlich wagte Greg Wagner am Ende der Show den Sprung in die Menge, mutig, denn so eng waren die Reihen nun auch noch nicht bestückt. Zur Belohnung gab es einmal mehr T-Shirts für die Fans. (ten)
Nun sollten bei den seinerzeit aus einer Punk-Band hervorgegangenen ONSLAUGHT die Thrasher auf ihre Kosten kommen. Die Jungs lieferten dann auch ein echtes Brett ab, das zahlreiche Klassiker aus der inzwischen 25-jährigen Karriere der Briten beinhaltete: „Destroyer Of Worlds“, „Killing Peace“, „Let There Be Death“, „Planting Seeds Of Hate“, „Angels Of Death“ oder die kultige Abrissbirne „Metal Forces“ krachten ordentlich durchs Gebälk, nur die Ansagen von Alt/Neu-Sänger Sy Keeler hätten manchmal ruhig etwas kürzer ausfallen dürfen. An Genre-Vorreitern wie TESTAMENT oder EXODUS konnten ONSLAUGHT zwar nicht ganz klingeln, aber eine richtig gute Show war´s allemal. (do)
Nun wurde es Zeit für eine kräftige Dosis „American Metal“. Die kalifornischen Axtmörder LIZZY BORDEN waren bereits zum zweiten Mal in Balingen und sollten dies an diesem Tag auch gleich noch ein drittes Mal schaffen, aber dazu später mehr.
LIZZY BORDEN waren mit Neugitarrist Ira Black (Ex-VICIOUS RUMORS) angereist und präsentierten sich optisch als die 4 Reiter der Apokalypse. Das Lizzy selber bei den hohen Balinger Temperaturen unter seiner Maskerade keinen Kollaps bekam, grenzte an ein Wunder. Neben tollen Songs wie dem aktuellen „Appointment With Death“ oder den Klassikern „Rod Of Iron“ und „Notorious“, gab es natürlich auch was fürs Auge. Die ständig wechselnde Masken des Meisters oder die leicht bekleideten Damen, welche ab und an über die Bühne hüpften.
Alle Alben wurden mit mindesten einem Song bedacht und machten wieder einmal deutlich, das LIZZY BORDEN bei allen stilistischen Änderungen immer Qualität abgeliefert hatten.
Leider war der Spuk nach 50 Minuten vorbei und noch etliche Klassiker wurden nicht nur von mir schmerzlich vermisst. Aber mehrere Faktoren sorgten dafür, dass das letzte Wort noch nicht gesungen war. Erst verpassten HARDCORE SUPERSTAR ihr Flugzeug, dann war sich großegomane Malmsteen zu fein dafür seinen Auftritt vorzuverlegen. Also durften spontan LIZZY BORDEN noch einmal ran. Und die nutzten ihre Chance indem sie auf noch nicht gespielte Brecher wie „Give Em The Axe“ oder „American Metal“ zurückgriffen. Abgerundet wurde der zweite Set mit gelungen Cover-Versionen von „Born To Be Wild“ und „Long Live Rock N Roll“. Ich freue mich schon diebisch auf die Keep-It-True Headliner Show im April nächsten Jahres. „Give us the Axe, Lizzy“(fz)
Öhm, da TANKARD halt! Spontan fallen mir da so ein paar Schlagworte ein. Thrash till Beer, Party, Schweiss und Wampenterror. Die Hessen sind schon eine Wucht. Ein ums andere mal überzeugen mich die Thrash Recken um Frontsau Gerre mit sozialkritischen Texten der Marke „666 Six Packs“, „Die With A Beer In Your Hand“ oder „Rectifier“. Tankard Sprechchöre und lockere Sprüche, nicht zuletzt über das anstehende EM Finale unterstrichen hier wieder einmal, das diese Band auf so ein Festival gehören und man nicht zwangsläufig 23 Pils im Kopf haben muss, um mit den Jungs zu feiern (aber es vereinfacht die Sache ungemein). Bei „Freibier“ bat Gerre kurzerhand noch einen oldschooligen Kuttenträger als Sing Support auf die Bühne, steckte ihn mit dem Kopf unter sein T-Shirt und ließ die arme Sau lautstark den Text mitgröhlen! Richtig amtlich!!! (xhb)
Die HARDCORE SUPERSTARS fielen dann leider aus. Zuerst wurde der Auftritt verlegt -Tausch mit den ursprünglich nachfolgenden OBITUARY. Dann reichte es doch nicht. Die Flugverspätung war einfach zu groß. Als Ersatz gab es denn zum zweiten mal knapp 50 Minuten LIZZY BORDEN. Die nahmen den Job dankend und professionell an und kamen somit zu einem kompletten Set (siehe LIZZY BORDEN Bericht), aufgelockert mit coolen, stimmungsvollen Coverversionen („Long Live Rock’n’Roll“ von RAINBOW und dem STEPPENWOLF-Klassiker „Born To Be Wild“) – Gute Sache das. (hardy)
Den Tiefpunkt in Sachen Stimmung mussten leider die US-Deather OBITUARY verbuchen, die mit ihrem Westküsten-Todesmetall einfach nicht so recht ins ansonsten traditionell ausgerichtete Billing passen wollten. Zu allem Unglück für die Band und die Fans musste man auch noch mit den ursprünglich für diese Spielzeit angekündigten HARDCORE SUPERSTAR tauschen. Bei keiner anderen Band sah die Traube von der Bühne so mau aus, was anscheinend auch der Band nicht verborgen blieb. Viele Leute wussten nichts von dem Gig und/oder waren auf dem weit entfernten Ausweichcampingplatz gestrandet und konnten nicht so schnell reagieren und zur Bühne flitzen. Die Herren Tardy, Peres, West und Co. lieferten dann auch eine bestenfalls solide, wenig enthusiastische Show ab, die zwar niemanden wirklich enttäuscht haben dürfte, aber auch kein echtes Feuer im Arsch der Band präsentierte. Ein Gig, der einfach unter keinem guten Stern stand und zu den Lowlights des Festivals zählte. (do)
Die Altvorderen von GRAVE DIGGER konnten an sich gar nichts falsch machen – hatten sie doch vorher die Fans über die Setlist ihres knapp einstündigen Auftrittes abstimmen lassen – Überraschungen gab es deswegen keine. Da aber auch der Sound so gut wie selten für GRAVE DIGGER war, konnten Chris Boltendahl und Mannen ihre Aneinanderreihung von Klassikern gut unters Volk bringen. Los ging’s - wie auch sonst - mit dem „Tunes Of War“-Intro „The Brave“. Danach bollerten sich GRAVE DIGGER vor großem „Liberty Or Death“-Cover durch einen Best-of Set der schon zu Beginn mit Kalibern wie „Valhalla“, „Excalibur“ und „Dark Of The Sun“ aufwartete. Bei dem stampfenden „The House“ waren dann alle Fäuste gen Himmel geregt und die Grölattacken bei “Silent Revolution”, natürlich beim Überhit “Rebellion” und bei “Last Supper” waren bei nachmittäglicher Hitze aller Ehren Wert. Mein Gott gab es hier Sonnen-Brandy’s – gefühlte 40°C. Da war der Kapuzenmann hinterm Keyboard gar nicht so verkehr gekleidet – und Schatten hatte der im Gegensatz zu den Fans vor der Stage auch. Zum Schluss gab es dann noch den Song „Grave Digger“ selbst (und wieder Gröl) und traditionelle, was eine Überraschung den „Heavy Metal Breakdown“. Wie gesagt – klasse Sound und überzeugender Gig. (hardy)
Lange hatten wir ihn nicht mehr live gesehen, den schwedischen Gitarrenhexer YNGWIE MALMSTEEN . Und prompt lies er seine Fans auch erst einmal warten. Mit an Board als Mann am Mikro dieses Mal Tim Owens. Klingt zunächst ungewöhnlich, ist beim genaueren Hinhören aber gar nicht mal so schlecht. Wenn Herr Owens denn mal die Gelegenheit hat sein Sangestalent zu entfalten. Denn im Vordergrund standen natürlich die Fingerfertigkeiten von YNGWIE. War der Start mit „Rising Force“ noch viel versprechend, nahm das erste lange Solo gleich wieder ein wenig Fahrt raus. Immerhin „I´ll See The Light“ konnte noch mal punkten, wobei auch Herr MALMSTEEN sein Goldkehlchen immer mal wieder einbrachte. Was danach kam, konnte sicher die Gitarrenfreaks höchst erfreuen, für den allgemeinen Festivalbesucher war es jedoch zu viel des Guten. Auch wenn YNGWIE MALMSTEEN ein Poser vor dem Herrn auf der Bühne ist und freudestrahlend seine Soli schmettert, in gewohnt perfektionistischer Manier versteht sich, konnten einige leider nicht viel damit anfangen. „You Don´t Remember“ konnte noch versöhnlich stimmen, doch ehe man sich versah, war 20 Minuten vor dem offiziellen Ende der Show bereits Schluß. Ein nettes Winken und weg war er. (ten)
SAXON sind wie guter Rotwein. Je älter, desto besser! Und bei jedem Schluck spürt man wie es warm in den Magen läuft und einfach gut tut. Kleine Liebeserklärung an Heavy Metal Urgestein, das einfach unverwüstlich ist. Und nie vergessen hat, wer auch in schwierigen Stunden zu ihr stand ("F...ing Germany kept us through the nineties!"). Und eine Band, die in Ehren ergraute Fans der ersten Stunde ebenso zu begeistern vermag, wie kaum der Windel entwachsene Metal-Frischlinge. So auch beim BYH 2008. Mit "Atila The Hun" wurde von Anfang an klargestellt, wie das Set heute aussehen würde. Kein Schnickschnack, nur geradliniger Rock'n Roll. Und so war die Frage von Sänger Biff Byford ("Do you want a fast song or a slow song? A new song or an old song?") reine Rhetorik. Denn für Biff, Paul, Nibbs, Doug und Nigel war klar, was ihr Publikum heute von Ihnen erwartete und so boten sie ein großartiges Set das neben zwei Songs vom aktuellen Album "The Inner Sanctum" ausschließlich aus Krachern der Achtziger bestand - von "Motorcycle Man", über das wieder entdeckte "To Hell And Back Again" bis zu Hymen wie "Denim And Leather", "Crusader" und dem unvermeidlichen "Princess Of The Night". Dabei bewies Sänger Biff erneut, warum er als der Inbegriff des Metal-Entertainers in die Geschichte eingehen wird: Keiner spielt wie er mit dem Publikum. Ob beim klassischen Sanges-Wettstreit zu "Wheels Of Steel", der kleinen Einlage zum Thema EM-Endspiel ("Spain 2, Germany 5!") oder der Weitergabe von Wasserflaschen ins Sonnen geschundene Publikum. Respekt Jungs, keep on rocking! (SaXX)
Ein paar Tage nach Veröffentlichung des gewöhnungsbedürftigen „Nostradamus“-Werkes durfte man gespannt sein, was sich JUDAS PRIEST für das Festival einfallen lassen würden. Im schlimmsten Fall hätte die Band – ähnlich wie Maiden zuletzt – das gesamte Album am Stück heruntergenudelt. Aber ganz so derbe kam es dann doch nicht, obwohl sicher nicht nur ich ziemlich erschrocken war, als die Band mit „Prophecy“, dem Opener der neuen Scheibe, in ihren Set einstieg. Die gesamte Bühne war den gesamten Gig über rot ausgeleuchtet, was der Show mitnichten eine romantische, aber doch eine mystische Atmosphäre verlieh. Halford trat aus dem Hintergrund der Bühne nach vorne und wirkte in seinem „Nostradamus“-Outfit (schwarzer Mantel, Bart, Sonnenbrille!) sichtlich schwächelnd. Dauernd stützte er sich am Geländer der oberen Etage der doppelbödigen Bühne ab und starrte oftmals sekundenlang gen Fußboden. Ob da die Teleprompter versteckt waren, lässt sich nur vermuten, ebenso, ob das gebrechliche Verhalten nicht Bestandteil der Show war. Nach nur einem weiteren Song des neuen Albums, dem live sehr monumental tönenden „Death“, der in der Mitte des Sets auftauchte, lieferte die Band dem Publikum aber gewohntes Priest-Futter. „Metal Gods“, „Eat Me Alive“, „Between The Hammer And The Anvil“, „Hell Patrol“, „Devil´s Child”, “Dissident Aggressor”, “Sinner”, “Painkiller” (wieder mit Udo-artigen Kratzschreien – vielleicht sollte man den Song, so schlimm es auch sein mag, doch besser streichen), „Breaking The Law“, „The Green Manalishi“, „The Hellion/Electric Eye“ oder “Angel” erklangen fett und klar durch den Balinger Nachthimmel, wobei man auch die Herren Tipton und Downing erwähnen muss, die zwar wenig bewegungsfreudig, aber saucool und ebenfalls mit futuristischem Outfit am rechten Bühnenrand posten. Zur Zugabe öffnete sich eine große Schiebetür auf der Bühne, und Halford kam in seinen gewohnten Lederklamotten auf der Harley angerollt, blieb aber auch einen Song lang darauf sitzen; vielleicht ein weiteres Indiz für seinen Gesundheitszustand?! Nach „You´ve Got Another Thing Coming“ war dann nach gut 90 Minuten Schicht. Alles in allem kann man die Show sicherlich nicht mit früheren Auftritten vergleichen, da die Jungs heute auch keine 30 mehr sind, aber insgesamt hat mir der Gig besser gefallen als der letzte, den ich 2004 erleben durfte, da die Band insgesamt tighter wirkte und vor Allem die Setlist einige echte Perlen offenbarte, die schon ewig nicht mehr im Programm gewesen waren.
Nur einigen dämlichen Fans hinter uns, die immer wieder „Ripper, Ripper!“-Schreie vom Stapel ließen, hätte man umgehend ins Gesäß treten sollen. Was denn nun?! Erst wolltet Ihr den Metal God wiederhaben, jetzt den Ripper?! Kann man nix mehr zu sagen… (do)
Randnotizen:
Mein persönlicher Dank geht an das rührige Pärchen aus dem Obdachlosenheim, welches direkt an unseren Zeltplatz angrenzte. Offenbar konnten sie es nicht mit ansehen unter welch unwürdigen Bedingungen meine Freundin und ich versuchten uns morgens mit Wasserflasche und Waschlappen in eine menschenwürdige Form zu bringen und luden uns so zu sich zum Duschen ein ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen (glaubt mir, ich habe es versucht).
Super Sache und ganz großes Kino!
Nach der Rückkehr aus dem Partyzelt am Freitag Abend und einem souveränen 3 zu 0 Sieg für Spanier gegen Russland verkündete ich die frohe Botschaft an die Kollegen der Redaktion. „Leute, klarer 3 zu Null Sieg“ – Darauf die Frage eines anonymen Redaktionsmitglieds: „Für England?“ (xhb)
Ebenso anonym bleiben möchte ein Herr der Teams, der am Samstag morgen total entsetzt erzählt bekam, dass er die Nacht zu vor aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums gegen seinen eigenen Campingbus gepieselt hatte…. (xhb)
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Konzert:
Bang Your Head 2008 - Freitag
Konzert vom “Geil, wieder in Deutschland zu sein!”. Wer hätte von dieser Bad eine fast akzentfreie Ansage für ein 40 minütiges Feuerwerk erwartet? Als “spannende Premiere und aufregende Abwechslung im Programm” wurden
TÝR im Programmheft angekündigt. Gähn....
Wie gut, dass die führende Metaleinheit der Faröer Inseln (...) auch morgens um 10:15 mit mehr Power aufwarten konnte, als diese Zeilen erwarten ließen. Kein Wunder, haben sich die wackeren Nordmänner doch nach einem altertümlichen, einarmigen Kriegsgott benannt. Und so bekamen nicht nur die weiblichen Fans einen echten Leckerbissen geboten. Denn neben dem optisch perfekten Waschbrettbauch von Sänger/Gitarrist Heri Joensen ließen es die Söhne des Thor mit sechs Songs auch akustisch kräftig donnern. Mit Hymnen, die Midgard in seinen Grundfesten erbeben ließe. Kvæðamálmur (dt. Balladen-Metal), eine hymnenhafte Mischung aus faröischen Balladen, nordischer Folklore, epischen Wikingerchören und stampfendem Metal, heißt der Coctail, der den anwesenden Bangern die Müdigkeit aus den Gliedern trieb.
Ganz gleich welcher Titel der erfolgreichen Alben "Eric The Red", "Ragnarok" oder dem im Mai veröffentlichten "Land" angestimmt wurde, mit "Hail To The Hammer", "Wings Of Time" oder " Ramund hin unge" landete der Vierer einen Treffer nach dem anderen. Leider ließen sich Probleme beim Mitsingen, insbesondere der faröischen Texte nicht überhören. METAL-INSIDE arbeitet bereits an einem Lernprogramm „Faröisch für Metaller“, damit die Wikinger beim nächsten Mal die verdiente Unterstützung erfahren. (SaXX)
Obwohl die US Metaller AGENT STEEL recht früh an diesem ersten Festivaltag auf die Bretter mussten, war die Fangemeinde bereits zahlenmäßig ordentlich versammelt. Viele Besucher nutzen die Jungs als Soundtrack zum Anschaffen von Getränkemarken, die an lediglich zwei Buden verkauft wurden und einen ordentlichen Stau in der Mitte des Geländes zur Folge hatten. Und obwohl die Sonne schon annähernd auf Vollgas lief, scheute man sich nicht, grandiose Nummern wie „Bleed For The Godz“, „Agents Of Steel“ oder den Oberhammer „144.000 Gone“ abzufeiern. Das Gitarrenduo Versailles/Garcia lieferte eine coole Vorstellung ab, und Sänger Bruce Hall machte mit seiner bewegungsfreudigen Performance seinen durchgeknallten Vorgänger John Cyriis einmal mehr vergessen. Es mag auf dem Festival in diesem Jahr fraglos größere Highlights gegeben haben, aber AGENT STEEL waren ein sehr guter Anheizer! (do)
Egal ob spät in der Nacht oder bereits am Mittag, die Finnen KORPIKLAANI sind immer ein Partygarant. So auch wieder in Balingen. Trotz oder gerade wegen dem warmen Wetter mit Sonneneinstrahlung direkt auf der Bühne sah man nur strahlende Gesichter auf der Bühne. Und die gute Laune war ansteckend. Egal ob „Korpiklaani“ oder „Kapakka“ der Mitgröhlfaktor stieg enorm. Mit genügend Bier kann schließlich auch jeder Finnisch bzw. Englisch und so kamen „Beer, Beer“ ebenso wie „Happy Little Boozer“ genau passend. Okay, es gab keine Überraschungen im Set, die Show ist mittlerweile bestens bekannt, doch macht es immer wieder Spaß mit den Nordmännern zu feiern. (ten)
„Manchmal kommen sie wieder“. Dieser Spruch scheint besonders für Bands der legendären Bay Area zu gelten. Nachdem EXODUS und DEATH ANGEL wieder fett im Geschäft sind, TESTAMENT wieder erstarkt und sich letztes Jahr auch noch LÄÄZ ROCKIT zurückgemeldet haben, fehlten nur noch FORBIDDEN um die Bay Area dahin zurückzubringen wo sie in den 80ern und frühen 90ern schon war: Auf Platz 1 der heißesten Plätze wenn es um Thrash Metal geht.
Da gemeinhin die Frühwerke als Klassiker gelten, sparten FORBIDDEN die Mitneunziger Alben „Distortion“ und Green“ konsequenter Weise auch komplett aus. Und so gab es ein wenig von „Twisted Into Form“ und ganz viel vom Debut „Forbidden Evil“. Dies mag auch schon der einzig wahre Kritikpunkt sein: Eine ausgewogenere Mischung aus beiden Alben wäre noch geiler gewesen. Aber auch so begeisterten die alten Recken mit „Thrash With Class“. „Marching Into Fire“ erwies sich als perfekter Einstieg in eine Lehrstunde in Sachen zeitlosem Thrash Metals. „Chalice Of Blood“, “Off The Edge“, und natürlich „Forbidden Evil“ waren weitere Highlights des Auftritts. Die Band war tight und immer noch unglaublich powervoll. Einzig die hohen Schreie umging Fronthüne Russ Anderson geschickt.
Alles in allem eine mehr als eindrucksvolle Rückmeldung. Hoffen wir, dass auch hier bald ein Album folgen wird. (fz)
Warum ausgerechnet die Finnen ENSIFERUM zu den Superstars der Viking Metal-Szene zählen, will zumindest mir nicht einleuchten, aber ein paar Tausend Fans sahen das an diesem Tag definitiv anders. Eine supertolle Show machten die Jungs nicht unbedingt, obwohl die Mischung aus mitgrölkompatibler Hymnenhaftigkeit und Keyboard-Pomp (für den die Band die sehr anschauliche Emmi Silvennoinen im Gepäck hat) gewohnt allgemein sehr gut ankam. Als Gitarrist und Sänger Petri Lindroos mit einem „Marmor, Stein Und Eisen Bricht“-artigen „Dam Dam Dam Dam…“ die (ebenfalls gewohnte) letzte Zugabe „Iron“ (welch Zufall!) anstimmte, ging noch einmal die Post ab, bevor eine in meinen Ohren solide, nicht üble, aber auch irgendwie überbewertete Band die Bühne verließ. (do)
RAGE ist definitiv eine der Bands, die man eigentlich jedes Jahr auf einem der großen Festivals in Deutschland zu sehen bzw. zu hören bekommt. Man könnte quasi behaupten, die Band um Peavy Wagner hat schon eine Inventarnummer am Allerwertesten doch was bei so einem Band wichtig ist, ist dass sie auch beim zehnten mal innerhalb von 4 Jahren immer wieder rocken und es schaffen ein fast schon übersättigtes Festivalpublikum mit sich zu reißen. RAGE schafften es auch 2008 wieder, bei ziemlichen heißen Temperaturen mit Songs wie „Soundchaser“ „Lost In The Voy“ oder „No Regrets“ für noch mehr Schweißperlen auf der Stirn zu sorgen. Insgesamt meiner Meinung nach etwas zu viel „neueres“ Zeugs was jedoch gar nicht so schlimm war da der Gig mit einem Medley aus „Long Hard Road“, “Higher Than The Sky“ und „Don't Fear The Winter“ zu einem gelungenem Ende fand. (xhb)
WHITE LION starteten mit einem mehr als coolen Intro, der Hitze nach angemessen ertönte der Italo-Western-Song „The Bad And The Ugly“ aus den Boxen. Musikalisch war man ja auf einen „beam me up to the Eighties“ gefasst, optisch war Mr. Mike Tramp samt enger Hose definitiv auf dem gleichen Trip. Und derweil zu Beginn es mit „Hungry“ echt amtlich und ausreichend hart aus den Boxen schallte ging das erste Highlight “Little Fighter” etwas in die genannte Hose. Anfangs von erheblichen stimmlichen Problemen überschattet brauchte man einige Augenblicke um den Song voll zu erkennen. Unter den Fans, und auch jenen, welche WHITE LION zum ersten mal Live sahen machte sich da etwas Enttäuschung bereit. Aber es sollte danach gesanglich deutlich besser werden. WHITE LION kriegten gegen Ende die Kurve, auch wenn ich sie im Clubformat für stärker halte. Zwischen den gefeierten und mitgesungenen Hits „Wait“ und „Tell Me“ fügten WHITE LION auch einen Song vom neuen Album ein. Das war okay. Aber gewartet haben die Fans auf „Lady Of The Valley“ und “Broken Heart”, welche zusammen mit einem weiteren neuen Song einen, nach anfänglicher Probleme, doch noch soliden Auftritt beendeten. (hardy)
Direkt am Anschluss daran, nach gewohnt fixer Umbaupause, konnten GREAT WHITE auf der ganzen Linie überzeugen. Starker Sound, spielfreudige Band und ein zwar sichtlich gealterter, aber gesanglich sich auf der Höhe befindender Sänger (Jack Russell) der ohne jeglichen Firlefanz und Allüren. Zur Erinnerung – GREAT WHITE waren jene Band, bei der im Jahr 2003 bei einem Auftritt in West Warwick (Rhode Island) durch falsch eingesetzte Pyrotechnik über 100 Fans und auch Gitarrist Ty Longley ums Leben kamen. Die richtige Antwort – weitermachen, nicht aufgeben. Und so kamen viele Fans zum ersten Mal in den Genuss eines GREAT WHITE Livesets, der auch voll überzeugte. Die Mischung aus früheren Songs und den einen oder anderen aus ihrem „Comeback“-Album stimmte. Highlights aber ganz klar “Rock Me”, “Can’t Shake It” und der tausendfach mitgesungene Hit „Once Bitten, Twice Shy“, welcher auch den einstündigen Auftritt der mehr als gut gelaunten Band beendete – die BYH-Bangers waren es danach auch. Da sag’ ich nur: ein hoch auf den 80er-Westcoast Sound. Mein Gewinner des BYH 2008. (hardy)
Dass ICED EARTH zu den Highlights des gesamten Festivals zählen würden, war von vornherein klar. Dass sie eine etwas kürzere Setlist als sechs Wochen zuvor auf dem „Rock Hard“-Open Air spielen würden, aber auch. Matt Barlow zeigte sich wie gehabt in Bestform und schaffte es auch wieder mühelos, die Songs der „Ripper“-Ära zum Besten zu geben, die abermals „Declaration Day“ (was für eine Kopfstimme!) und „Ten Thousand Strong“ hießen. Die Band scheint inzwischen auf einen neuen Höhepunkt hinzusteuern, denn so souverän wie dieser Tage hat man Evergreens der Marke „Dark Saga“, „Dracula“ (ebenfalls saugeil gesungen!) oder die obligatorische Schlussnummer „Iced Earth“ selten von der Band gehört. Trotz etwas gekürzter Setlist wurde erneut klar, wer theoretisch einmal in die Fußstapfen von Bands wie Priest oder Maiden treten könnte. Und jeder hier anwesende Fan würde dem zustimmen! Kleine Randbemerkung: umso trauriger ist die Geschichte der einstigen Barlow-Aushilfe „Rippchen“ Owens, der ganze gefühlte zehn Minuten für eine Gitarre fiedelnde Klobürste die Bühne entern durfte. Erbärmlich, richtig erbärmlich. Der Mann hat diese Behandlung einfach nicht verdient! Aber immerhin wollten ihn später einige Leute bei einer anderen Band zurück haben, aber das ist eine andere Geschichte… (do)
Operation: Double Mindcrime in Balingen.
Die Prog-Metal-Protagonisten Queensryche gehören sicher in den Olymp der härteren Musik und haben mit "Operation: Mindcrime" 1988 eines der intellektuellsten, anspruchsvollsten und vielschichtigsten Alben aller Zeiten geschaffen. Aber würden sie dieses und den Nachfolger "OM II" in Balingen auch live überzeugend präsentieren? Nach zum Teil verheerenden Kritiken auf vorangegangenen Festivals (Lustlose Auftritte, Mehrfach gestartete Songs, Eingespielte Samples, Transsexuelle Background-Sänger(in?)) durfte man gespannt sein. Um es vorweg zu nehmen: Der Auftritt war professionell. Und sowohl Inszenierung als auch spielerische Qualität insbesondere des ersten Teils wurden zurecht bejubelt. Kein Wunder bei unvergänglichen Klassikern wie "The Needle Lies", "I Don't Believe In Love" oder "Eyes Of A Stanger", die durch eingespielte Videosequenzen stimmungsvoll umgesetzt wurden. Als nach 15minütiger Pause die Performance von "Operation: Mindcrime II" startete merkte man jedoch schnell, dass die Luft ein wenig raus war. Und so zog sich der zweite Teil gefühlt doch in die Länge. Bei aller künstlerischer Verehrung von Tate, Wilson, Rockenfield & Co.: Als Höhepunkt des ersten Tages war dieses Programm gelinde gesagt ungeschickt. Stimmung kam erst wieder auf als mit "Walk In The Shadows", "Jet City Women" und "Empire" vergleichsweise populäre Zugaben gespielt wurden. Wie ausgehungert die harten Jungs und Mädels nach bekannten Tracks waren, zeigte dann der überraschende Jubel für die Ballade "Silent Lucudity" - einen sicher mutigen Abschluss-Song für den ersten Bang-Your-Tag... Und so verwundert es nicht, dass -wie 2007 nach Whitesnake- vielkehlig die akustische Benchmark für alle Balingen-Headliner angestimmt wurde: "WE'RE NOT GONNA TAKE IT, NO WE'RE AIN'T GONNA TAKE IT!". (SaXX)
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Konzert:
Bang Your Head 2008 - Warm Up Show und Randnotizen
Konzert vom Die
Operation Balingen 2008 ist Geschichte. Und was für eine. Einiges gibt es wieder einmal vom lautesten Messegelände Süddeutschlands zu berichten.
Fangen wir bei der Logistik an: was 2007 die neue Sparkassen Arena auf Campingplatz P1 gewesen ist, ist nun das sich derzeit noch im Bau befindende neue Messegebäude der Volksbank. Dieses steht nämlich am äußeren Rand des bisherigen BYH-Konzert Geländes und zwang die Veranstalter, die Bühne nach links zu verrücken. Insgesamt änderte dies am Platz nicht so viel, dennoch waren einige Food-Stände neu angesiedelt und auch die Fans mussten sich zum Teil neue Treffpunkte suchen.
Im Vorfeld kündigte der Veranstalter an, dass Campingplatz 3 und 4 2008 wegfallen und durch weiter entfernte neue Campingplätze ersetzt werden, dem so genannten „Metalcamp“.
Hierzu ein kurzer Erfahrungsbericht eines Freundes der Redaktion:
Zuerst einmal grenzt es schon an blankem Hohn, dass wie immer groß angekündigt wurde, dass die Campgrounds 1 und 2 am Donnerstags erst um 12.00 Uhr mittags öffnen. Tatsache ist nämlich, dass wir bereits um 10.30 Uhr nicht mehr rauf kamen - „wegen Überfüllung geschlossen“. Der Metalcamp Campground an sich war dann gegen 10.45 noch relativ gering gefüllt, was sich jedoch in den folgenden Stunden rapide änderte. Spätestens gegen 16.00 (Donnerstags wohlgemerkt) war der Platz rappelvoll, so dass die danach anreisenden Gäste auf die umliegenden Äcker ausweichen
mussten!
Der Shuttlebusverkehr funktionierte recht gut, zu Stoßzeiten waren die Busse allerdings hoffnungslos überfüllt. Außerdem wären offene Fenster bzw. eine Klimaanlage in den Bussen nicht schlecht gewesen, bei 30 Grad Außentemperatur und über 130 Leuten im Bus war ich nicht der Einzige, der erheblich nach Luft ringen musste...
Dixies waren es zu wenig und diese waren zu zentral aufgestellt.
Partyzelt: Hatte den Namen nicht wirklich verdient, ca. 1/4 so groß wie das Partyzelt vor dem Festivalgelände und taghell beleuchtet. So kann keine Stimmung aufkommen! Tagsüber wurde es als Essens- und Getränkeausgabe umfunktioniert, wobei ein Brötchen belegt mit einer Scheibe Schinken und ein wenig Salat 3 (!) Euro gekostet hat und ein 0,5l Cola aus der Flasche 2,50 Euro!
Wer ist denn bitte die Zielgruppe fürs Festival? Familie Rockefeller ?
Das Schöne an dem Gelände war, das es vereinzelt Bäume gab, die ein wenig Schatten spendeten. (ks)
Laut Programmheft, werden ab 2009 scheinbar auch die Campingplätze C1 und C2 weg fallen. Somit wäre der Festivalluxus „5 Minuten zu Real, 5 Minuten zu McDonalds und 5 Minuten zum Gelände“ leider dahin, was meiner Meinung nach das entspannte Balingenwochenende erheblich beeinträchtigen würde.
Das Wetter dieses Jahr war eine Bombe! Keine Unwetter, kein unnötiger Regen und damit verbundener Matsch. Angenehme Temperaturen – ok, vor der Bühne holte man sich ruckzuck einen Sonnenbrand, aber eben lieber warm, als frieren. Obwohl Sonne ja auch nicht wirklich Heavy Metal ist...(xhb)
Sommer, Sonne, Fußball, da hatten wohl einige Musikfans etwas anderes im Kopf als Metal, denn leider war das WOM nicht so gut gefüllt, wie erhofft. Statt um 20 Uhr wurde dann auch erst kurz vor 21 Uhr begonnen. Immerhin, die Anwesenden waren gut drauf und so wurde die erste Band NO CREEPS positiv angenommen. Die jungen Herren aus dem Schwabenländle versuchten unermüdlich das Publikum mit Songs wie „Ready To Rumble“ und dem passenden „Wake Up“ zu animieren, was letztendlich auch von Erfolg gekrönt war. Gerne mischten sie dabei auch immer mal wieder ein wenig andere Musikstile in die Songs, was dem Ganzen einen frischen Touch verleiht. Nach dem 10. Track „My Wings“ konnten sie dann doch zufrieden von der Bühne gehen und die Stimmung im Saal war für die nächste Band ganz gut angeheizt.
Es folgten die Amerikaner BREAKER. Stilecht begannen sie erst einmal damit, einen Haufen kopierter Dollarscheine ins Publikum zu werfen. Wer Glück hatte, durfte sogar einen echten 1 $ Schein sein Eigen nennen. Wenn das kein Start ist. Vom Geld und Rock´N´Roll gelockt stand dann auch ein ansehnlicher Haufen Fans vor der Bühne und die rockten beim Opener „Blood Money“ ebenso wie bei „Standing In The Light“ und „Touch Like Thunder“ auch alsgleich richtig mit. Immer wieder wurden zwischen den Songs BREAKER Rufe laut. Die Gitarrenprobleme nervten zwar nicht nur den Gitarristen, aber sie taten der Stimmung keinen Abbruch. „Soul Burning Down“ oder auch „One Thin Line“ wurden bestens aufgenommen. Es war zwar schade, dass Jim Hamar nicht dabei sein konnte, doch Greg Wagner vertrat ihn würdig. Die Band suchte immer wieder den Kontakt zu den Fans, nur irgendwie fehlte doch der dritte Gitarrist auf der Bühne? Man hatte sich wohl geeinigt, abwechselnd zu spielen und so gab es gegen Ende des Sets einen kurzen Tausch, mal was anderes. BREAKER kamen mit Geschenken und sie gingen mit Geschenken. Gut zwei Dutzend T-Shirts wurden in die Menge geworfen und wie im Haifischbecken sofort abgefangen. Ein Auftritt, der richtig Vorfreude auf die Show am Samstag verbreitete.
FIREWIND hatten den Job die gute Stimmung zu halten und weiter anzuheizen, was Ihnen mit einer top Performance durchaus gelang. Bereitwillig sang das Publikum von Anfang mit, welches nun auch in einer größeren Anzahl im WOM versammelt war. Griechischer Power der von der Bühne klar auf die Fans überschwabbte. Ein durchkommen in die vorderen Reihen war kaum möglich. Weiter hinten zog man es vor, gemütlich im Sofa sitzend das Geschehen zu begutachten. Hervorzuheben war auch eine für die kleine Bühne auffallend gute Lichtshow passend zum Takt der Musik, was nicht immer selbstverständlich ist. (tennessee)
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Interview Nur noch wenige Tage, bis euer neues Album in die Läden kommt – bist du bei sowas noch immer nervös oder ist es schon Routine geworden?
Nun, ich bin glaube ich noch immer nervös, auch wenn es nicht mehr auf das Release-Datum zugeht, sondern auf die Frage, wann es das erste Mal als illegaler Download im Netz auftaucht *lacht*. Mittlerweile scheint es weniger Aufregung oder Vorfreude auf ein neues Album zu geben, da es jedes Album zwei Monate vor der Veröffentlichung im Netz gibt. Früher war das anders. Wenn die Möglichkeit besteht, ein Album zwei Monate vor der Veröffentlichung zu hören, warum sollte jemand am Tag der Veröffentlichung zum Plattenladen rennen? Davon abgesehen sind wir natürlich alle immer aufgeregt, das fertige Ergebnis im Laden zu sehen und die Belohnung für harte Arbeit zu bekommen!
"Slaughter & Apparatus“ hat die Messlatte in den Augen und Ohren vieler Fans sehr hoch gelegt – kann „Strychnine“ die Erwartungen erfüllen?
Naja, die beiden Alben unterscheiden sich sehr voneinander, es ist zwar noch immer die gleiche Band, aber trotzdem sehr unterschiedliche Alben. Die Haupteinflüsse und Charakteristika sind da, obwohl „Strychnine“ viel mehr ein Ergebnis der ganzen Gruppe ist und ein kompakteres Album als „Slaughter…“ ist. Ich ziehe es „Slaugther…“ vor und hoffe, dass unsere Fans das auch so machen werden *lacht*.
Wie lange habt ihr an den Songs gearbeitet?
Ich denke wir haben etwas länger als an den „Slaughter…“-Songs gearbeitet, einige Monate denke ich, von ersten Demo-Aufnahmen bis zu den fertigen Songs. Wahrscheinlich so drei oder vier Monate.
Mittlerweile seit ihr über drei Länder verstreut, wie habt ihr da an den Songs gearbeitet? Wie often probt ihr?
Machen wir eigentlich gar nicht, jeder übt für sich zu Hause und schreibt dort Material. Das wird dann auch zu Hause aufgenommen und den anderen geschickt. Die meisten Ideen haben dabei die Gitarristen. Wenn wir dann genug zusammen haben, schließen wir uns in Belgien für einige Wochen im Proberaum ein, um intensiv zu proben von Morgens bis Nachts, bis die Songs fertig sind. Genauso machen wir es vor einer Show oder einer Tour, wir treffen uns einige Tage vorher und proben uns den Arsch ab. Mit den Entfernungen innerhalb der Band ist das der einzig mögliche Weg und bislang funktioniert das ganz gut.
Dann seit ihr sicherlich auch mit komplett fertigen Songs ins Studio gegangen..
Ja, dieses Mal warum wir sehr gut vorbereitet, wir haben vorher sogar eine Woche geprobt, was wir sonst noch nie gemacht hatten *lacht*. „Slaughter..“ war weit weniger vorbereitet, da musste ich alle meine Gesangslinien noch im Studio ausarbeiten *lacht*.
Wo habt ihr denn aufgenommen?
Wir haben in Holland mit unserem FOH-Engineer Gail Liebling aufgenommen. Es war die richtige Entscheidung, da er weiß, wie wir Live klingen und wir wollten diesen Vibe einfangen.
Dann seit ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
Definitiv! Eric hat einen Killer-Mix abgeliefert, so dass es tatsächlich klingt, als würde eine echte Band spielen – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Alben, wo jeder hören kann, das die Parts entweder programmiert oder bis zur Perfektion bearbeitet worden sind. Ich glaube immer noch daran, dass es Musik ist und Musik atmen muss. Nichts und niemand ist perfekt und es gibt nicht ätzenderes als eine Band Live zu sehen und mitzubekommen, dass sie Live nicht in der Lage sind, so gut wie auf Platte zu klingen.
Wieviel Einfluss nimmt der Produzent auf euren Sound?
Nicht viel, wirklich, abgesehen vom Einstellen des Sound war dieses Mal alles von uns selbst gemacht, inklusive der Samples (die ein guter Freund von uns aus den USA gemacht hat) und alle Arrangements. Produzenten haben uns noch nie sagen dürften, wie wir zu spielen haben *lacht*.
Das letzte Mal als ich euch Live sah, war während der HATESPHERE-Tour. Wie sind deine Erinnerungen daran?
Die HATESPHERE-Tour war spaßig, wir lieben die Jungs, aber es wahr ehrlich gesagt die am schlechtesten besuchte Tour, die wir jemals gespielt haben. Es lag wohl an fehlender Werbung und am Termin im Juni, wo viele Kids Examen haben und sowas, aber es war trotzdem noch eine gute Tour. Sehr gut organisiert, aber nicht die bestbesuchte. Die Touren mit BEHEMOTH und HEAVEN SHALL BURN, die wir hinterher spielten, waren wirklich unglaublich.
Wie sind eure Tourpläne für den Rest des Jahres?
Wir sind gerade in den USA uder der „Summer Slaughter“-Tour, die eine der coolsten Touren ist, die wir jemals gemacht haben, bei der fast jede Show ausverkauft ist und Killer-Publikum da ist. Es ist wirklich eine Freude, mit diesen Bands jeden Abend die Bühne zu teilen. Danach geht es auf das Summer Breeze OA und danach wieder in die USA, mit CARCASS. Und dann kommen wir endlich nach Europa *lacht*.
Ihr habt so viele Jahre in die Band investiert, von Geld und Zeit abgesehen. Was halten eure Familien und Freunde von der Band?
Es kommt immer auf die betreffende Familie an, einige sind unterstüzend, andere nicht. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir nach einer Tour tatsächlich unsere Rechnungen bezahlen können wen wir nach Hause kommen, aber es zahlt noch nicht unseren Lebensunterhalt, von daher haben wir noch immer viele Opfer zu bringen. Monetär, aber vor allem persönlich, wenn es um Freizeit, Beziehungen und Jobs geht…
Gibt es einen Punkt, an dem du die Band begraben würdest? p>
Yes, the day it stops being fun, its not worth it for me anymore.
Letzte Worte?
Clatu, verrata, necto!
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