Gemeinhin als beste Mad-Sin-Scheibe gefeiert, veröffentlicht das heutige Label die Scheibe erneut, die den Berlinern seinerzeit wohl so etwas wie den Durchbruch beschert hat. In die Tat rockt „God Save The Sin“ so schwungvoll, wie Elvis seinen Pelvis bewegte. Rockabilly, HC, Punk Country und Psychobilly mischen MAD SIN zu einer außerordentlich stimmungsvollen Musik – die sogar genre-fremden sofort in Bein, Körper und Tolle geht. Und die Stimme erinnert in besten Momenten an alte Dead Kennedys und ihren genialen Jello… 16 Mal laden die Sünder zum höllischen Tanzvergnügen, machen auf sympathische Weise auf dicke Hose, machen ähnlich viel Spaß wie die (eigentlich nur stimmungstechnisch zu vergleichenden) Waltons. Keine Ahnung, wer die Scheibe nun kaufen soll, denn MAD SIN-Anhänger haben sie eh - und alle anderen brauchen wohl einen kleinen Anschub, um die auf dem absteigenden Ast musizierenden Hauptstädtern zugängig zu werden. Wobei: Die Scheibe könnte tatsächlich helfen. Denn merke: Kann denn Verrücktheit Sünde sein? Keinesfalls!
Rein in die Zeitmaschine, der Name des Labels ist Programm: Wüssten wir es nicht besser, wären wir jetzt direkt in den späten Achtzigern und säßen im Ruthie's Inn, Berkeley oder im Stone, San Francisco, auf jeden Fall irgendwo in der Bay Area, mittendrin. HEXEN kommen zwar aus der Gegend um L.A., machen aber Musik wie weiland die Kollegen auf der anderen Seiten des Ami-Staates. Klassischer Thrash Metal, den sie sogar in das passende Outfit gepackt haben. Denn das Cover ziert eine Zeichnung des kultigen Bunt-Klecksers Ed Repka. Das Selbstmord-Attentat-Motiv lässt aber keinesfalls auf einen dumpfen US-Redneck-Solibeitrag schließen als vielmehr auf (sozial)-kritische Texte. Ansonsten bewegen sich HEXEN irgendwo zwischen alten Testament und Exodus auf der einen sowie deutschen Speed-Metal auf der anderen Seite. Die Folge dieser fruchtbaren Verquickung ist eben typischer, flotter Thrash ohne Innovation aber dafür mit jeder Menge Groove und Energie. Das macht viel Spaß, auch, wenn sich die Zeitzeugen der Originale doch immer wieder wundern, dass an jeder Ecke plötzlich eine junge Kapelle mit den Vobdes von früher steht. Egal, solange eine Scheibe eine solche Qualität hat wie HEXEN. Wenn jetzt noch der Name nicht so Scheiße wäre. Aber irgendwas ist ja immer…
Heute um 17.00 Uhr wird das Coverartwork zum kommenden CRADLE OF FILTH Album "Godspeed On The Devil's Thunder" (VÖ 24.10.2008) enthüllt. Zu sehen ist es dann hier.
Ein weiterer Countdown endet am 27.08.2008 um 6.00 Uhr: Dann ist der Song "Tragic Kingdom" für genau 24h hier herunterladbar.
Vom „Blow“ bis zum „Rape“ sind es gerade mal 36 Minuten, doch dazwischen liegt eine gute halbe Stunde reinstes Vergnügen. Schön, dass uns Metal Mind möglich machen, die 2006er-Scheibe auch hier käuflich zu erwerben. Denn wer auf Old-School-Death mit leichten technischen Anflügen aber viel, viel mehr Groove steht, der ist hier absolut und bestens bedient. Grindige Passage haben sich dafür rar gemacht, sind einem absolut dicken Death-Sound gewichen, der gleichzeitig die Schädelbasis wie ein Beil zerteilt und mit einem dicken Mottek in die Magenkuhle kloppt. Dazu gesellt sich eine zerstörerische und antichristliche Textgewalt, die außerordentlich gut mit dem musikalischen Part harmoniert. Ein Song wie „Bad Monk“ schlägt die Brücke von den PYORRHOEA-Landsmännern Vader hin zu Schwedens Groove-Helden Hypocrisy und macht diese Scheibe beinahe zu einer legendären. Na dann mal viel Spaß beim blowen und rapen – hier geht so einiges.
Na, da wollen uns die älteren Herren aber noch mal so richtig zeigen, dass sie eben noch nicht zum alten Eisen gehören. Und so drückt das Trio mit Produzenten-Unterstützung von Cameron Webb und Grohls Studio bei extrem passendem Sound tüchtig auf die Tube. Der Einteig ist mit “Runaround Man” so typisch wie druckvoll. Vergesst einfach die zwei bis fünf Vorgänger, dies ist das beste MOTÖRHEAD_Album seit vielen, vielen Jahren. “Rock Out” beginnt wie ein Overkill-Klone, “Time Is Right” hätte so flott auch auf die vielleicht besten (und umstrittensten) Motörhead-Scheibe “Another Perfect Day” gehört. Keinesfalls klingt der ”Motörizer” - auch nicht oberflächlich betrachtet - eindimensional – und das ist er eben auch nicht: Es blues-groovt bei “One Short Life” oder “”Teach You How To Sing The Blues”, es klingt total entspannt aus (“The Thousand Names Of God”); für Abwechslung sorgt zwischendurch das englische Flaggschiff also allemal. Ansonsten knarzt der Bass, Lemmy grummelt rasierklingenheiser und deutlich verständlich wie eh und je, Mickey Dee trommmelt kraftvoll wie gekonnt und Phil steuert coole Riffs hinzu. Auf MOTÖRHEAD ist Verlass, 2008 mehr denn je. In diesem Sinne: “Rock Out with your cock out”. Oder so.
LORD BELIAL haben aus ihrem kommenden Album "The Black Curse" (VÖ im September) einen neuen Track bereitgestellt - "Sworn" findet sich auf der bandeigenen MySpace-Seite.