Konzert:
Wacken Open Air 2008 - Samstag
Konzert vom BLACK STAGE
Jamey Jasta und HATEBREED sind eine Band, auf die sich die meisten Wacken-Besucher einigen konnten, dementsprechend voll war es vor der Black Stage. Allerdings war das in diesem Jahr nicht außergewöhnlich, bis zum Mischerturm herrschte bei so gut wie jeder Band auf der Black und der True Metal Stage drangvolle Enge, das Gelände kam durch die 65.000 Besucher augenscheinlich an die Kapazitätsgrenzen (vom Campingplatz nicht zu reden)… Immerhin schien die beeindruckende Atmosphäre die Musiker zu Höchstleistungen zu animieren, HATEBREED waren da keine Ausnahme. Gewohnt charmant-prollig war ihr Stageacting, ehrlich die Ansagen und brachial der Sound. Die Amis haben haufenweise Hits in der Hinterhand, die sie an diesem Nachmittag alle zum Besten gaben. „Defeatist“, „Live For This“, „I Will Be Heard“ und wie sie alle heißen, brachten die Menge zum Springen, Headbangen, Feiern. Auf Kommando gab es einen Circle Pit, der später im Set noch getoppt wurde, als drei Circle Pits gleichzeitig starteten, was dank der Videowände gestochen scharf übertragen wurde. HATEBREED waren überzeugend wie immer und konnten die Wacken-Gemeine problemlos in ihren Bann ziehen. (lh)
CARCASS haben sich nach langer Funkstille wieder zusammengetan, um in diesem Sommer ein paar Festivals zu spielen - in Deutschland haben sie sich dazu das WOA ausgeguckt, wo sie am frühen Samstagabend von einer sehr großen Menge enthusiastisch begrüßt wurden. Ist ja auch kein Wunder, so ziemlich jeder über 25 hat mit mindestens einem Werk der englisch-schwedischen Kooperation Berührung gehabt und auch die jüngere Generation weiß offensichtlich den Namen zu schätzen. Daniel Erlandsson saß hinter den Drums, da Bill Owen noch nicht wieder auf dem Damm ist. So konnte Herr Erlandsson nicht nur bei CARCASS glänzen, sondern später auch seinen Bruder sehen, der bei AT THE GATES die Felle verdrosch. Bill Owen überraschte später mit einem kurzen Auftritt hinter dem Drumkit, dass er zwar nur rudimentär bearbeitete, was angesichts seiner schweren Erkrankung immer noch eine große Leistung darstellt und so manchen harten Kerl die Tränen in die Augen gebracht haben dürften. Gelegenheit zum Abbau von Aggressionen gaben CARCASS vor und nach dem Bill Owen-Intermezzo reichlich, da wurde sich schön einmal durch die Historie geackert, wobei jeder Song mit einem großen Pit aufgenommen wurde. Die Herren auf der Bühne hatten ebensoviel Spaß wie die Leute vor derselben, das wurde schnell deutlich - für eine legendäre Band wie CARCASS war der Gig ein Heimspiel, so locker und routiniert unterhielten sie die Fans. Fast so, als seien sie nie weg gewesen. Schön war's. Nostalgie kann was Feines sein. (lh)
Vor dem Auftritt waren sie sehr unterschiedlich: die Björler-Twins ruhig und mit niemandem reden wollend, Adrian Erlandsson geht nochmal seine Parts durch, während Martin Larsson und Tompa Lindberg relaxt sind und scherzen. Aber als um 21.15 Uhr Showtime ist, sind sie alle auf den Punkt konzentriert und bereit, den Fans die erste AT THE GATES-Show auf deutschem Boden seit 1996 zu geben. Und nicht nur irgendeine Show, sondern die verdammt beste des Tages, ganz wie es einer solchen Legende würdig ist.
Es gelang ihnen.
Angesichts der Erfahrung, die die Musiker seit dem Split sammeln konnten (mit DISFEAR, THE HAUNTED, CRADLE OF FILTH und wie sie alle heißen), keine große Überraschung, zumal sich die Band auf einer US-Tour bereits warmspielen konnte. Aber die Menschenmassen dürften auch einen Tompa Lindberg nicht kaltgelassen haben – bis zum Eingang standen die Leute und auch weit jenseits der Black Stage waren Menschen, Menschen, Menschen. Als sich auf seine Aufforderung 65.000 Arme zum Horns Up erhoben, dürfte nicht nur ihm ein Schauer über den Rücken gelaufen sein. Da kam dann auch das „beautiful people“ in die Ansage, seine Würdigung einer guten Show und einer enthusiastischen Fanschar. Der Pit war riesengroß, immer wieder bildeten sich zudem Circle Pits, ohne dass die Band dazu aufgerufen hatte und die Stagediver wurden in Massen von der Security aus dem Graben gefischt. Und jeder sang mit. Nicht nur die Songs des „Slaughter Of The Soul“-Klassikers, sondern auch Perlen wie „All Life Ends“ (von der „Gardens Of Grief“-EP). Es wäre für AT THE GATES ein Leichtes gewesen, einfach die „Slaughter Of The Soul“ runterzurotzen, das Album ist immerhin ein unbestrittener Klassiker, aber sie hatten mehr vor und sich Gedanken über die Setlist gemacht. Selbst „Blinded By Fear“ wurde in den Set gepackt und kam nicht erst als Zugabe. Die gab es natürlich auch, in Form eines „Slaugther Of The Soul“-Doppelschlages. Danach waren 75 Minuten grandioser Show und Demonstration schwedischen Death Metals vorbei. Die Herren bedankten sich, klatschten sich ab und gingen mit bester Laune in den Abend. Das es beinahe während des ganzen Sets regnete interessierte niemanden, dafür war der Moment zu historisch, zu magisch, zu großartig! (lh)
Mille und Consorten waren da und drückten wieder alles weg was ging! Man muss KREATOR einfach mal live, in Farbe und vor allem im Dunkeln gesehen haben - so untermauert eine drückende Lichtshow und abwechselnde Videoclips die Song des deutschen Thrash Metal Flag Schiffs! Mit "Violent Revolution" ging es los dicht gefolgt von "Pleasure To Kill". Diese Abwechslung aus neuen Songs ("Enemy Of Gods", "Suicide Terrorist" ...) und alten Klassikern ("Extreme Aggression", "Flag of Hate") hielt sich auch standhaft bis zum Ende. Auch für KREATOR dürfte dies mit eines ihrer größten Konzerte gewesen sein. Unglaublich wie diese Band es immer wieder schafft so eine derbe Stimmung zu erzeugen! (xhb)
TRUE STAGE
EXODUS hatten schon beim HEADBANGER'S OPEN AIR kurz vorm WOA für Furore gesorgt, wenn nicht die merkwürdigen Ansagen von Rob Dukes gewesen wäre. Vor deutlich mehr Leuten hat der gute Mann an diesem Tag seine Zunge etwas
besser im Griff und lässt nur haufenweise "fucks" in seine Ansagen
einfließen, hält sich aber von thematisch brisanten Sachen fern. Genau
richtig, denn so bleibt die Musik im Vordergrund - und da machen EXODUS noch
immer allen Jungspunden was vor. Gary Holt, Lee Altus und Konsorten zogen
alle Register und böllerten sich durch die EXODUS-Historie (wobei auch
einige neuere Songs ihren Weg in die Setlist gefunden hatten), womit sie
beim Publikum sehr gut ankamen. Horns Up und ein großer Moshpit waren der
optische, frenetischer Applaus der akustische Beweis dafür. Allen
Trendanbiederungen des WOA zum Trotz haben EXODUS mächtig abgeräumt und
gezeigt, dass auch im Jahr 2008 noch old school-Freunde den Weg in den
Norden finden. (lh)
AS I LAY DYING hatten ebenfalls keine Mühe, die Leute vor die Bühne zu locken – und ebenso wenig Probleme, sie zum Ausrasten zu bringen. Die unzähligen Touren und Shows der Amis haben sich ausgezahlt, die Band ist dermaßen routiniert und spielfreudig wie nur wenige. Fronter Tim Lambesis rannte wie ein Derwisch über die Bühne und brüllte seinen Texte gekonnt aus sich heraus, ohne auch nur einmal ins Stocken zu kommen oder Anzeichen von Ermüdung zu zeigen. Gleich zu Beginn des Sets wurde mit „Forever“ der ganz große Knüppel ausgepackt und ließ beim Publikum das erste Mal alle Dämme brechen. AS I LAY DYING hatten danach aber keine Mühe, das Level zu halten und gaben den Fans keine Sekunde Zeit zum Luftholen – Hit reihte sich an Hit, in perfekter Manier und mit Herzblut gespielt. Dazu war der Sound bombig, viel besser als am Tag zuvor, was besonders den Gitarren zugute kam, deren Melodien so viel besser zu vernehmen waren. AS I LAY DYING waren definitiv eines der Höhepunkte des Tages und des gesamten Festivals! (lh)
Das sich das Wacken Open Air musikalisch weiter geöffnet hat, merkte man u.a. daran, dass endlich auch Bands wie KILLSWITCH ENGAGE das traditionelle Metal Festival rocken. Frontsau Howard bekam das Dauergrinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, so überwältigt war er von der Masse an Leuten die zu ihren modernen Metalcore Songs wie "When Daylight Dies", "Arms Of Sorrow" oder "A Bid Farewell" tanzen, moshen oder einfach scharenweise über die Menge tragen lassen. Die Bühnenkameras lieferten beeindruckende Bilder der fetten Circle Pits und der Wall Of Death die sich nach Aufforderungen bildeten. Hier wurde mal eben kurzerhand ganz Wacken platt gemacht und es dürften wohl auch einige Alteingesessene von der musikalischen Darbietung überzeugt worden sein. Ein lauter norddeutscher Chor unterstützte bei "The End Of Heartache" und "My Last Seranade" und das es plötzlich anfing wie aus Eimern zu schütten störte plötzlich niemanden mehr, denn eine Mega Version von "Holy Diver" in 100 prozentigem Killswitch Engage Stil, war mehr als ein spannender Abschluss eines - naja - fast schon Headliner wüdigen Gigs. (xhb)
Dass ausgerechnet ich einen NIGHTWISH - Gig besprechen soll, ist in etwa so als ob Kollege Memme irgendwas mit St. Pauli… aber lassen wir das. Ich muss gestehen, dass mir die Finnen seit dem Abgang ihrer Quietschkommode Tarja zwar immer noch nicht wirklich zusagen, aber der große Darmverschluss dank Anette Olson doch ausbleibt. Die sehr ansehnliche Schwedin (in hübschem Kleid!) trällert zwar auch recht drehzahllastig, aber von den nervtötenden Opernarien bleibt man zum Glück verschont. Wie ihre Landsmänner CHILDREN OF BODOM besaßen auch NIGHTWISH nahezu Headliner-Status und füllten fast das komplette Gelände. Auch in Sachen Agilität war die Dame nicht ohne und wirkte durch ihre irgendwie niedlichen Ansagen („Hallo Deutschland, alles gut?“) sehr sympathisch, während der Rest der Band ein Bombastfeuerwerk nach dem nächsten abfeuerte und sogar diverse Gänsehautmelodien in die Menge schoss. Selbst ich als NIGHTWISH-Unsympathisant muss der Band eine reife Leistung und einen starken Gig bescheinigen. (do)
Ein paar Worte muss ich dann zu NIGHTWISH auch noch los werden. Geht es denn wirklich so vielen Leuten so wie uns? Kaum ist die Tarja weg, mögen alle Leute NIGHTWISH? Zum zweiten mal hab ich mir die Symphonic Bombast Helden nun mit Anette rein getan und es war auch diesmal eine Wucht. Niemals zuvor präsentierte sich eine Band mit so einem sauberen - ja ich möchte sogar behaupten perfekten Sound. Schwerpunktmäßig gab es vieles vom aktuellen Album auf die Ohren: „Bye Bye Beautiful“ z.B: wurde frenetisch abgefeiert und Anette Olsen zeigte sich zu jeder Zeit wesentlich sympathischer auf der Bühne wie ihre Vorgängerin. „I Wish I Had An Angel“ und „Whishmaster“ konnten mit fetten Pyros noch mal richtig was reißen und nach dem Gig blickte man überall in zufriedene Gesichter. Beide Daumen hoch - NIGHTWISH sind also noch da und dürfen nun auch mich als Fan dazu zählen.
Endspurt - die Eurovision Song Contest Gewinner von 2006 LORDI schlossen das 19. Wacken Open Air auf der True Metal Stage ab. Wer jetzt noch stehen konnte zählt zu den ganz Harten von Wacken - und das waren tatsächlich noch ganz schön viele Fans, die sich nach der Absage von 2007 unbedingt die Finnischen "Horror" Rocker ansehen wollten. Los ging es bei amtlichem Regen und einem zunächst seltsamen Sound der zumindest rechts von derr Bühne herrschte. Die Rock `n` Roll Party wurde bei Songs wie "Get Heavy", "Who´s Your Daddy" und "Blood Red Sandman" ordentlich gefeiert und auch die Show der Monsters lieferte zwar keine Überraschungen, konnte jedoch mit Funken sprühenden Kettensägen-Axten etc. wieder überzeugen. Highlight der Show zweifelsohne der Gastauftritt von UDO DIRKSCHNEIDER der gemeinsam mit LORDI "They Only Come Out At Night" zockte - und zwar richtig gut. Dank der Leinwände konnte man auch in den hinteren Reihen die fiesen Details der Monsterkostüme erkennen, die einen großen Teil der LORDI Show ausmachen. Da die Kuschelmonster ja eh fast nur Hits am Start haben, ist es schwer das Beste zum Schluss zu bringen. Mit "Devil Is A Looser", "Would You Love A Monsterman" und dem Song Contest Titel "Hard Rock Halleluja" ist jedoch auch das gelungen. Respekt - besser kann man ein Festival wohl nicht beenden! (xhb)
PARTY STAGE
Wo noch vor drei Jahren der Regen hinab prasselte herrschten heute ideale Wetter Bedingungen um sich in der Mittagszeit den besten dänischen Exportschlager seit den Pretty Maids rein zu tun! MERCENARYmachten alles richtig hatten jedoch stellenweise sehr mit Soundproblemen zu kämpfen, so dass die Vocals von Mikkel Sandager, der heute übrigens in seinem schwarzem Hemd mit roter Krawatte auch auf eine Konfirmation hätte gehen können, doch etwas unter gingen. Dennoch strotzten die sympathischen Dänen nur so vor Spielfreude und präsentierten ihre musikalische Vielfalt die sich hauptsächlich auf ihren letzten beiden Alben beschränkte. Mit Titeln wie "Soul Decision", "Execution Style" und "The Endless Fall" hinterließen MERCENARY die Frage, warum die Truppe überhaupt schon wieder auf der Party Stage rocken musste und nicht endlich einen Slot auf der Main Stage bekam. Spätestens mit ihrem Gassenhauer "11 Dreams" und dem abschließendem "Firesoul" haben sie sich einen Platz unter den Top 5 von 2008 erspielt. Großes Kino ! (xhb)
Keine Ahnung, aber so langsam habe ich das Gefühl, die Florida-Todesbleiteutonen OBITUARY mausern sich langsam zu so etwas wie den „SAXON des Death Metal“, weil sie auf zig Festivals zu finden sind und so auch hier. Mit Allen West und Trevor Peres an den Gitarren und John Tardy am Mikro konnte auch hier nicht allzu viel schief laufen, und so holzte ich das Quintett durch einen geilen Set, an dem der „Xecutioner“ seine helle Freude hatte und der mit dem arschgeilen „Slowly We Rot“ einen würdigen Abschluss fand. Die „Obis“ gehören zusammen mit Kollegen wie ASPHYX oder DISMEMBER zu den bodenständigsten und dabei musikalisch genialsten Bands der Szene und gaben auch hier den Fans genau die Dröhnung, die gefordert wurde und leisteten sich keinerlei Patzer. Nur hab ich langsam den Eindruck, der gute John Tardy besitzt nur dieses eine, grau-blaue Shirt, das er irgendwie zu jeden Gig anzieht… (do)
Das Wacken Open Air neigte sich dem Ende. Mit AXXIS gab sich die letzte Band auf der Party Stage die Ehre. Und die wurde von einer ansehnlichen Meute an Fans sehnlichst erwatet. Mit Aushilfsdrummer Dirk Brand und dem Titeltrack des aktuellen Albums „Doom Of Destiny“ startete man sogleich richtig durch. Natürlich durften auch die Klassiker a la „Brother Moon“, „Little War“ oder das neuere „Blood Angel“ nicht fehlen. Und ja, was wäre eine AXXIS-Show ohne die Sprüche von Bernhard Weiss? Locker flockig plauderte er mal wieder ein paar Ründchen und holte für die akustische Darbietung von „Touch The Rainbow“ zur Hilfe auch gleich mal einen Fan auf die Bühne. Es folgte ein schönes Potpourri der letzten 20 Jahre AXXIS mit „Angel Of Death“, „Living In A World“, „Little Look Back“, „Kingdom Of The Night“ und als passenden und krönenden Abschluss der AXXIS-Singalong-Knaller „Nana, Hey, Hey, Kiss Him Goodbye“. (tennessee)
W:E:T: STAGE
Eine kleine Schar Schwedentodjünger versammelte sich im Zelt, um EVOCATION bei ihrem ersten Wacken-Gig zu sehen. Die Schweden waren bis in die Haarspitzen motiviert, allen voran Sänger Thomas, der das Publikum immer wieder in die Show einbezog und zu mehr Bewegung aufforderte. Die Resonanz war gut, vor der Bühne bildete sich ein kleiner Pit und auch in den hinteren Reihen waren Banger zu sehen. EVOCATION machen es dem Konzertgänger aber auch recht einfach, ihr roher Death Metal der alten Schwedenschule ist flott und geht direkt ins Bein, das ist wie für eine Live-Show gemacht. Getrübt wurde der gute Eindruck nur durch den merkwürdig lauten Basssound, durch den der Viersaiter zu sehr in den Vordergrund gedrängt wurde – und da die Parts nicht übermäßig technisch anspruchsvoll sind, war kein Grund dafür da. Abgesehen davon war der Gig eine gelungene Sache, genau wie die Songs des voraussichtlich im Oktober erscheinenden neuen Albums, die den „Tales From The Tomb“-Geist weitertragen. (lh)
Das POWERWOLF sich eine ordentliche Fanschar erarbeitet haben, wurde schon vor Beginn der Show klar, denn das Zelt der Wet-Stage platzte aus allen Nähten. Als Sänger Attila Dorn schließlich mit Weihrauch und dem Spruch „Damit es hier nicht so nach Pisse stinkt“ auf die Bühne kam, hatte er bereits die ersten Lacher auf seiner Seite. Die Bühnendeko war absolut cool, rot angestrahlte Kirchenfenster, dazu die wie immer geschminkten Wölfe, ähm Vampire, und stets eine Lichtshow, die auch ein wenig an die Hölle erinnerte. Das passte natürlich wie die Faust aufs Auge zu den Songs „Saturday Satan“ oder auch „We Came To Take Your Souls“. Die Lesung aus der „Bibel“ war schließlich auch das Intro für „Mr. Sinister“. Eine gute Show, POWERWOLF sind definitiv reif auch für größere Bühnen. (tennessee)
Konzert:
Wacken Open Air 2008 - Freitag
Konzert vom BLACK STAGE
Dass die Umstrukturierung des Geländes zugunsten eines besseren Sounds der „Party Stage“ auch im zweiten Jahr nach der Änderung noch nicht perfekt war, zeigte sich am Freitagmittag. Auf besagter Party-Bühne legten die Iren PRIMORDIAL zeitgleich mit den Schweden GRAVE los, die auf der „Black Stage“ ihren Old School-Todesstahl in die Menge feuerten. Rechts (und teilweise auch noch mittig) an der „Party Stage“ stehend, konnte man problemlos den abermals tollen Auftritt von Alan Nemtheanga und Co. verfolgen, die wie gehabt mit Megahymnen der Marke „Empire Falls“, „As Rome Burns“ (auch live der Oberhammer!) oder „The Coffin Ships“ (mittlerweile der große „Hit“ der Band!) für Ganzkörpergänsehaut sorgten. Stand man jedoch links neben der Bühne, in Richtung „Black Stage“, dann wurden die deutlich fragileren Melodien der Iren geradewegs glatt gebügelt von GRAVE, deren konstante Doublebase penetrant aus dem Hintergrund bollerte. Viel mehr war von den Schweden auch nicht groß zu vermelden; ihre drei „großen Brüder“ ENTOMBED, DISMEMBER und UNLEASHED sind allesamt on stage einfach eine Ecke geiler als die auch hier wieder mal sehr steifen GRAVE, die zwar musikalisch die Fans befriedigten, aber nicht unbedingt für Schweißtrieb sorgten. Das tat dann schon die Sonne zur Genüge… apropos Sonne: auch PRIMORDIAL taugen nicht unbedingt für gleißende Mittagshitze, aber bevor wir hier Erbsen zählen… (do)
Die Finnen ENSIFERUM konnten auch in Wacken punkten und lockten zig tausend Menschen vor die Bühne, die frenetisch Mitgrölhymnen wie „Token Of Time“ abfeierten. Aber wie immer war mir die Band trotz guter Partystimmung eine Spur zu simpel und vorhersehbar, so dass ich mich bereits recht früh gen Bierstand verzog und das Geschehen nur noch aus der Ferne observierte… (do)
Ich weiss zwar nicht woran es lag, aber irgendwie wollten mir heute SOILWORK nicht so recht rein laufen. Lag es jetzt an den neuen Songs die einfach nicht mehr das Soilwork verkörpern an dem ich Gefallen gefunden habe oder am Kater vom Vortag. Auf jeden Fall schien es einer ganze Menge anderer Fans anders zu ergehen und so gab es auch hier mächtige Circle Pits vor der Bühne. Und bei „As I Speak“ wippte mein Kopf dann auch mit. (xhb)
Mit „Watershed“ haben
OPETH bewiesen, dass der Weggang von Mikael Akerfeldts langjährigem Partner in Crime Peter Lindgren durch Neuzugang Fredrik Akesson kompensiert werden konnte, jedenfalls auf Platte. Doch auch auf der Bühne kann der neue Mann überzeugen und sich in die Band einfügen, auch wenn er aktiver ist als der skandinavisch-reservierte Peter. Neben ihm bangte Basser Martin Mendez wie gewohnt, mit seiner neuen Kurzhaarfrisur fehlte optisch aber was. Per Wiberg verschwand hinter den Keys etwas, hatte aber sichtlich Spaß und spielte seine Parts fehlerlos, genauso wie Martin Axenrot, der sein Drumkit nach allen Regeln der Kunst zerlegte. Aber über allen thronte Mr. Akerfeldt, der mit gewohnt trockenem Humor durch das einstündige Set führte und dem Publikum vor der Black Stage den einen oder anderen Lacher entlockte. Bis weit hinter den Mischerturm standen die Leute und ließen sich von OEPTH’s Magie verzaubern, die sich durch Songs des neuen Albums wie auch der der älteren Stücke zieht. Die Magie funktionierte an diesem lauen Freitagabend bestens, daran konnte auch der durch den nachmittäglichen Regen aufgeweichte Boden was ändern, die Laune kann so was während eines OPETH-Gigs nicht trüben. Freuen wir uns auf die Tour im Dezember, wenn OPETH eine ausführlichere Setlist zum Besten geben werden – mit diesem Line-Up kann da nichts schief gehen! (lh)
Ich war ja echt gespannt, ob es GORGOROTH überhaupt auf das Billing schaffen würden, denn immerhin haben es die Norweger geschafft, sich so heftig zu zanken, dass die Band von einem Tag auf den nächsten auseinander gerissen wurde. Wer letztlich auf der Bühne stand, kann ich daher nur erraten. Gaahl war auf jeden Fall als Fronter zu erkennen, das ist sicher. Nicht ganz sicher ist aber, ob die beiden Gestalten, die auf der Bühne an Kreuzen hingen, echt waren oder nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Pappfiguren waren, aber Augenzeugen meinen auch Bewegungen bei den Pappkameraden gesehen zu haben… na ja, wir waren ja nicht in Polen (siehe auch Review zur aktuellen DVD „Black Mass Krakow 2004“), und insofern macht es am Ende auch keinen Unterschied. Die Show unterschied sich daher zumindest optisch kaum von der 2004 in Krakau mitgeschnittenen „Skandalshow“, lediglich das Rindviechersatzteillager an und auf der Bühne blieb, so weit ich das zu so später Stunde noch scharf erkennen konnte, aus. Dafür gab es Pyros, Pyros und noch mehr Pyros, fast schon im Takt der Doublebase, die den Fotografen derbe zu schaffen machten. Etwas mehr Bewegung hätte ich mir seitens der Band gewünscht, und auch in Sachen Hitverdächtigkeit konnte man wie gehabt dem Vergleich mit Landsleuten, die ebenfalls einst die große Wackener Bühne zierten (SATYRICON, EMPEROR, IMMORTAL,…), nicht standhalten. Als größter Hit ging noch das eingängige „Incipit Satan“ als Höhepunkt einer sehenswerten, aber auch irgendwie leicht blutleeren Show durch, die außer cooler Deko und einem charismatischen Frontmann leider nicht allzu viel zu bieten hatte, vor Allem, wenn man besagte DVD bereits kannte. (do)
CORVUS CORAX, die mittelalterlichen Spielleute sehen toll aus. So halbnackt, mit eingeölten Körper, muskulös und Spaß dabei. Und so trommeln sie eine weltliche Uraufführung des Cantus Buranus, Teil zwo. Auf der Black Stage wohlgemerkt. Und nicht wenige, vielleicht nicht ganz so belesene und aufmerksame Zeitgenossen wundern sich nach so etwa zehn Minuten erstmals über das etwas zu lang geratene Intro. Aus Verwunderung wird Langeweile, aus langer Weile Verärgerung. Die Frage „Wann geht es endlich los?“ Hat sich geändert in „Wann hören die endlich auf?“ Fazit: Gute Band für eine verschwindend geringe Zielgruppe, noch dazu zur besten Sendezeit – oder: Gute Band zur falschen Zeit am falschen Ort. (memme)
TRUE STAGE
Den Skandinaviern SONATA ARCTICA wird immer mal wieder nachgesagt, dass sie keine Live-Band sind. Einmal mehr traten sie somit an, um das Gegenteil zu beweisen. Und dies gelang, zumindest überwiegend. Die softeren Töne und Balladen kamen nicht bei jedem gut an, doch immerhin konnten die Hits wie „Replica“, „Full Moon“ oder auch das neuere „Paid In Full“ punkten. Dazu gab es noch ein paar schöne Pyros und voila, der Grossteil der Fans war begeistert. Sänger Tony Kakko animierte mit Singalongs immer wieder zum Mitmachen und Keyboarder Henrik Klingenberg nahm ein ums andere Mal sein Umhänge-Keyboard, um am Bühnenrand ordentlich zu Posen. Zwischenfälle wie auf dem Masters Of Rock gab es dieses Mal zum Glück keine und so konnten die Herren eine ordentliche Show zeigen, die zu Recht mit Applaus bedacht wurde. (ten)
Vor zehn Jahren gehörten CHILDREN OF BODOM mit ihrem starken Debüt „Something Wild“ noch zu den hoffnungsvollen Newcomern, die zum ersten Mal in Wacken spielen durften. Zehn Jahre später besitzen sie fast Headliner-Status, haben tausende von Metallern (und vor Allem Metallerinnen!) in ihren Bann gezogen und präsentieren sich als Weltklasseband, die großen Vorbildern in kaum noch etwas nachsteht. Alexi Laiho gab fast schon den finnischen Malmsteen und garnierte Songs wie „Mask Of Sanity“, „Lake Bodom“ oder das immer noch geile „Deadnight Warrior“ mit frickeligen Griffbrettorgien, die aber immer songdienlich herüberkamen. Und obwohl sich inzwischen auch Routine bei dem Haufen eingeschlichen hat und der Newcomerbonus längst verflogen ist, legten die Jungs einen reifen Auftritt aufs Parkett. Nur sollte sich Cheffe überlegen, nicht noch selbstverliebter zu agieren. Sonst wird’s blöd, und er braucht dann einen „Ripper“, den er immer wieder mal von der Bühne jagen kann, wenn er solieren will… (do)
Kurz nach Mitternacht betraten AVANTASIA als Freitagsheadliner die Bühne für ihre einzige Show in Deutschland. Gespannt erwartete man die Show der Metal-Opera, die mit einer Top Besetzung aufwarten konnte. Neben Initiator Tobias Sammet waren Sascha Paeth, Bob Catley, Andre Matos, Jorn Lande, Amanda Sommerville und Oliver Hartmann zum Bespiel dabei. Wie auf der aktuellen Scheibe „The Scarecrow“ startete man mit „Twisted Mind“ und dem Titeltrack, bei dem es allerdings zu ein paar Schwierigkeiten kam, denn Jorn Lande hatte zunächst keinen Ton. Auch an der Bildübertragung auf den großen Leinwänden gibt es leider einiges zu benörgeln, denn die Kameraeinstellungen waren nicht nur merkwürdig, sie zeigen auch selten die ganze Bühne oder gar den Sänger, der gerade singt. Ein einziges Gewusel, aus dem man nichts erkennen konnte. Es ist schon merkwürdig, wenn ein Bob Catley oder Andre Matos vorgestellt werden und man sieht Tobi Sammet und die Füße des jeweiligen Herren. Liebes Wacken Team, das üben wir noch mal, gelle? Aber zurück zur Show, denn diejenigen, die die Bühne im Blick hatten, konnten wenigstens nachvollziehen, was dort passiert und somit auch das Konzert genießen. Während „Reach Out For The Light“ enterte Andre Matos mit Deutschlandflagge die Bühne, um im Duett mit Tobias den Fans weiter einzuheizen. Und auch Bob Catley konnte bei „The Story Ain´t Over“ einmal mehr überzeugen. Es war schon ein cooler Anblick, gleich mehrere der besten Sänger der Szene auf einer Bühne zu sehen. Für das die Hitsingle „Lost In Space“ so gerne in der Presse zerrissen wurde, sangen die Fans fleißig Strophe für Strophe mit. Es war fast wie mit der Bildzeitung, keiner liest sie, aber jeder kennt den Inhalt. Absolutes Highlight blieb aber natürlich der Track „Avantasia“. Ohne Zugaben konnte man natürlich nicht nach Hause fahren und so gab es während „The Toy Master“ mit Uli Jon Roth noch einen Überraschungsgast, während Amanda Sommerville bei „Farewell“ ihren Soloauftritt genoss und schließlich mit „Sign Of The Cross“ das große Finale eingeleitet wurde. (ten)
PARTY STAGE
Dass die Umstrukturierung des Geländes zugunsten eines besseren Sounds der „Party Stage“ auch im zweiten Jahr nach der Änderung noch nicht perfekt war, zeigte sich am Freitagmittag. Auf besagter Party-Bühne legten die Iren PRIMORDIAL zeitgleich mit den Schweden GRAVE los, die auf der „Black Stage“ ihren Old School-Todesstahl in die Menge feuerten. Rechts (und teilweise auch noch mittig) an der „Party Stage“ stehend, konnte man problemlos den abermals tollen Auftritt von Alan Nemtheanga und Co. verfolgen, die wie gehabt mit Megahymnen der Marke „Empire Falls“, „As Rome Burns“ (auch live der Oberhammer!) oder „The Coffin Ships“ (mittlerweile der große „Hit“ der Band!) für Ganzkörpergänsehaut sorgten. Stand man jedoch links neben der Bühne, in Richtung „Black Stage“, dann wurden die deutlich fragileren Melodien der Iren geradewegs glatt gebügelt von GRAVE, deren konstante Doublebase penetrant aus dem Hintergrund bollerte. Viel mehr war von den Schweden auch nicht groß zu vermelden; ihre drei „großen Brüder“ ENTOMBED, DISMEMBER und UNLEASHED sind allesamt on stage einfach eine Ecke geiler als die auch hier wieder mal sehr steifen GRAVE, die zwar musikalisch die Fans befriedigten, aber nicht unbedingt für Schweißtrieb sorgten. Das tat dann schon die Sonne zur Genüge… apropos Sonne: auch PRIMORDIAL taugen nicht unbedingt für gleißende Mittagshitze, aber bevor wir hier Erbsen zählen… (do)
HEADHUNTER - Good to have them back! Mit Schmier, Schmuddel und Michael erklomm Freitag gegen drei das Original-Line-Up der 1989 gegründeten Kopfjäger die Party Stage. Und die Drei Metal-Haudegen zeigten den Old-School-Fans wie etlichen Interessierten Jung-Metallern, wo die Glocke hängt. Mit etlichen Song ihres Reunion-Albums „Parasite of Society” wie “Doomsday For The Prayer”, dem großartigen “Silverskull”, “Read My Lips”, “Payback Time“ sowie den älteren „Force Of Habit”(“für alle, die Destruction mögen, hier some fast stuff...“), “Caught In A Spider’s Web” und “Signs Of Insanity“ mischte das Trio die Fans ordentlich auf. Headhunter – sicher einer der Überraschungssieger des W:O:A 2008. (Jeckyll)
Und auch bei der nächsten Band auf der Party Stage wackelte die Bude. Man nehme eine Portion Power Metal, subtrahiere den hohen Gesang und ersetze diesen durch Joakim Brodéns düsteres und kraftvolles Organ. Dann hat man schon eine ungefähre Vorstellung davon, was einen bei SABATON erwartet. Alarm, die Schweden kommen! SABATON rockten mit ihrer einmaligen Mischung aus Power Metal, Bombast und Epic Metal schlichtweg das Haus. Einheitlich in schwarze Shirts und grau-weiße Militärhosen gekleidet machten die Jungs auch optisch klar, worum es in ihren Texten vorrangig geht. Mit Klassikern wie "Into The Fire", "Atero Dominatus" und „Primo Victoria“ aber auch etlichen Granaten vom großartigen neuen Album für „The Art Of War“ wie „40:1“. Und zwischen jedem Song wurde der Mitgröl-Teil „Noch ein Bier“ angestimmt, wobei sich die Zahl der geforderten Hopfengetränke jeweils erhöhte. Nicht nur aus diesem Grund schade, dass nach zehn Song Schluss war. (Jeckyll)
MASSACRE – die aus Florida. Schade, dass es Leute gibt, die extra zur als absolute Abschiedstour angekündigte Konzertreise der Death-Metal-Legende fahren, dafür Lobpreisungen von Kam Lee bekommen. Um dann zu erfahren, dass die Kapelle an jeder Molkerei spielt, die unter Umständen dafür zahlt. Dass ist zwar einerseits verständlich, hinterlässt andererseits so einen schalen Beigeschmack wie ein Liter saure Milch. Wobei dieser Geschmack rein gar nichts über die Qualität des Gigs aussagt, der war nämlich super, nicht nur „Corpsegrinder“ sei Dank. (memme)
THE HAUNTED waren unerklärlicherweise auf die kleine Party Stage geschickt worden, um dort am späten Abend den Leute einzuheizen. Von denen hatten sich so viele auf dem Platz vor der Bühne versammelt, dass es recht eng zuging. Wer aber daraus auf einen intensiven Pit hoffte, wurde enttäuscht, denn so wirklich wollte der Funken diesmal nicht überspringen und nur in den ersten Reihen gab es mehr als proforma Bewegungen, auch wenn Peter Dolving sich nach Kräften bemühte, die Leute anzuheizen. Aber seine Sidekicks wirkten seltsam abwesend, gerade die Björler-Twins spulten nur ein Routineprogramm ab – vielleicht waren sie in Gedanken schon beim AT THE GATES-Gig am Samstag? Auch die Songauswahl war unglücklich, viele neue Songs gleich zu Beginn konnten keine Stimmung aufbauen, da konnte dann auch ein Kracher Marke „In Vein“ nichts mehr retten. Keine Show, die THE HAUNTED länger in Erinnerungen behalten sollten. (lh)
CREMATORY hatten auf jeden Fall einen schweren Stand. Vor einigen Jahren noch fast Headliner Status, mittlerweile fast abgeschoben auf die Party Stage um 02 Uhr nachts. Nunja - es waren trotzdem einige Leute versammelt die sich Felix & Co. reinziehen wollten. Doch irgendwie wollte der alte Spirit der Band bzw. der berühmte Funke einfach nicht überspringen. Bei mir zumindest nicht, ist aber nach 14 Stunden Bands kucken auch nicht verwunderlich. "Höllenbrand" z.b. erzeugte nicht die heisse Stimmung. Lediglich beim gelegentlichen Blick rüber auf die Black Stage wurde einem warm als man sah, das GORGOROTH mehr Flammenpyros hoch jagten wie alle Bands des Festivals zusammen. Beim obligatorischen "Tears Of Time" und am Ende bei "Temple Of Love" konnten sich die Hessen dann doch noch Pluspunkte einheimsen und die Fans konnten beruhigt in ihre Zelte fallen. Gute Nacht! (xhb)
W:E:T: STAGE
Die Amerikaner DESTRUCTOR hatten bereits auf dem Headbangers Open Air eine Energie geladene Show abgeliefert, so dass man sich auf den Auftritt im Headbangers Ballroom Zelt absolut freuen konnte. Auch wenn es mal wieder heiß und feucht war, den Spaß am Abrocken minderte das keineswegs. Mit DESTRUCTOR Anfeuerungsrufe wurden die Herren aus Cleveland/Ohio bereits empfangen. In den leider nur 40 Minuten gab es eine schöne Mischung der Highlights der Bandgeschichte wie zum Beispiel „Maximum Destruction“ vom 1985er Album, „Sonic Bullet“ von 2003 und natürlich auch Tracks vom aktuellen Silberling wie „Storm Of Steel“. Der Power/Thrash Metal kam an und schließlich wurde am Ende der Show schön klischeehaft noch ein Keyboard auf der Bühne zertrümmert. (ten)
AUTUMN - Von wegen Herbst... Mehr Sommer geht gar nicht! Und der Begriff „Wet Stage“ war Nomen und Omen als Autumn gegen 18:40 loslegten. Denn das Partyzelt glich wahrlich einer subtropischen Saunalandschaft... Trotz der nur 300 Fans und zunächst üblen Soundbreis war schnell klar, dass sich der Weg durch den Schlick gelohnt hatte. Die glasklare Stimme der charismatischen Sängerin Marjan Welman schwebte wie überirdisch über einer großartigen Rhythmus-Gruppe, die Mehrstimmigkeit saß schon beim dritten Song „Satellite“ perfekt und insbesondere die Songs des aktuellen Albums „My New Time“ überzeugten die Anwesenden. Kein Wunder, gelingt es Autumn doc,h jenseits melodramatischer Klischees eine völlig eigenständige Interpretation von Goth-Metal zu präsentieren. Die Niederländer hinterließen die durchnässten Fans einigermaßen verzückt - wird also Zeit, dass das Sextett mal eine neue Langrille nachlegt. (Jeckyll)
Der Pegelstand war schon ganz ordentlich, als ich mich gegen 22 Uhr zur „W.E.T.“-Stage begab um den Gig der Schweden NIFELHEIM zu bestaunen. Mittlerweile war der obligatorische Regenschauer zu Ende, doch der Weg zur Bühne und auch zum Bierstand innerhalb des Zeltes gestaltete sich schwierig. Generell schon nicht mehr allzu sicher auf den Beinen, sorgte die Riesenpfütze vor der Theke für zusätzliche Überraschungen… platsch, bäh, egal, Bier her, Bier her, oder ich fall um! (Anm. d. Red. - die PFÜTZE war KEIN Regenwasser….) Danach Rumsbums der „lustigen NECROPHOBIC“, feinstes Gebretter alter Black/Death/Thrash-Schule und ein eher mittelvolles Zelt, in dem einige Bereiche aufgrund erhöhter Bodenfeuchtigkeit gemieden wurden. Die Band legte einen coolen Auftritt hin, dessen Uhrzeit nicht besser gewählt hätte sein können, da NIFELHEIM mit Standgas gleich noch mal viel mehr Spaß machen. (do)
Konzert:
Wacken Open Air 2008 - Donnerstag
Konzert vom (bereits Mittwoch Nacht - WET Stage!) Die legendären Briten
SWEET SAVAGE gaben bereits am Mittwoch schon bei der Warm-Up Party ihren Wacken-Einstand und konnten aufgrund der kurzfristigen Absage von Stone Gods nun dem Samstag auf der True Metal Stage eröffnen. Dies schienen allerdings noch nicht alle mitbekommen zu haben, denn sowohl einige Fotografen, wie auch einige Fans schauten verwundert auf die Bühne, dachten sie doch, dass EXODUS spielen würden. Die Änderung der Running Order war offensichtlich nicht jedem bekannt, womit SWEET SAVAGE am Anfang zu kämpfen hatten. Doch schließlich schafften sie es, einen Teil der Fans mit ihrem NWOBHM zu überzeugen. Gezeigt wurde eine schöne Best-Of Mischung mit Hits wie dem Opener „Ground Zero“, „Into The Night“, „Eye Of The Storm“ oder auch „Queens Vengeance“. Spätestens den von Metallica gecoverten Track „Killing Time“ kannte schließlich jeder. (ten)
Donnerstag, 31.07.08, 16:00. Wacken, ein kleines Nest bei Itzehoe. Es geht los. Die fünfte Jahreszeit beginnt: Endlich WACKEN TIME! Und als erste am Start sind die „Grand Old Ladies Of Heavy Rock“, GIRLSCHOOL. Auch wenn der Bandname es heute nicht mehr ganz trifft, feiern die Schulmädels doch ihr 30. Bühnenjubiläum. Und das wie eh und je – mit schnörkellosem, treibendem Hardrock. Leider kann der Autor dem ersten Song nur aus der Ferne lauschen, denn der Backstage Bereich –und damit der Zugang zum Festivalgelände- wurde unverständlicherweise erst um kurz nach vier geöffnet. .. Dafür lassen es die Mädels unter strahlend blauem Himmel mit „Hit & Run“, „Screaming Blue Murder“, „Demolition Boys“ und „Emergency“ danach richtig krachen. Und haben so viel Spaß an ihrem Auftritt, dass Gitarristin Jackie Chambers beim Abklatschen der ersten Reihe kurzfristig abhanden kam. Bleibt die Hoffnung auf viele weitere Performances der weiblichen Motörhead. They really rock! (Jeckyll)
Die Vorurteile waren eindeutig:„Klar die Tochter vom Maiden Boss...“ und „Hübsches Mädchen, aber belanglose Musik“ – so die weit verbreitete Erwartungshaltung als LAUREN HARRIS die Bühne des größten Metal Festivals der Welt betrat. Aber die „Kleine“ zeigte Zähne. Denn auch mit einem großen Namen muss man sich Respekt erst verdienen. Und Fräulein Harris gab Vollgas und zeigte, dass sie neben dem Namen auch erstklassige musikalische Gene geerbt hat. So gaben sie und ihre großartigen Musiker unterhaltsam den Großteil ihres Debut-Albums „Calm Before The Storm“ zu besten. Und Unbeleckte animierte Lauren zum foc-Download von „Steal Your Fire“ auf www.myspace.com/laurenharrisuk. Auch wenn dem Autor die Stimmlage der schönen Dunkelhaarigen nicht immer behagte, seine Anerkennung nahm sie auf jeden Fall mit. Schließlich dürfte sie die erste Frau sein, die auf der Black Stage von Wacken barfuß performt. Respekt! Und wir freuen uns auf weitere Auftritte der Vorkämpferin der NWoPHM (New Wave of Pretty Heavy Metal)... (Jeckyll)
Zugegeben, NASHVILLE PUSSY hatte der Autor nicht auf dem Zettel. Er war eher auf der Suche nach erfrischendem Kühl aus einer Bremer Brauerei. Und stand plötzlich vor der Party Stage, wo ein seltsam gekleideter Typ in die Menge brüllte „You may think: who the fuck is this shit. Two chicks and bloody music“. Das zieht einen echten Metaller natürlich an. Insbesondere der Chicks-Hinweis... Aber schnell wird klar: Hier rotzt eine sehr geile Band brachial ab. Die Texte sind dreckig, vulgär und ungeheuer direkt. Songs wie „Pussy Time“ und „Hate And Whiskey“ sprechen eine deutliche Sprache. Und trotz zweier Ladies im Line Up kommt das alles richtig böse und dreckig von der Bühne. Dabei nehmen die Vier das Rock-Biz ordentlich auf die Schaufel . Ich lasse das Bier Bier sein und genieße die Überraschung. Genau das ist der Grund für den Kult des W:O:A. Du denkst an nichts Böses und kommst als Fan einer „neuen Band“ nach Hause. Geil! Aber genug gequatscht. Muss los: Pussy-CDs kaufen... (Jeckyll)
Die Rumänen NEGURA BUNGET galten, wie etwa im letzten Jahr die Taiwaner CHTHONIC, zu den eindeutigen Exoten des Festivals und polarisierten wie kaum eine andere Band. Nach dem Gig hieß es entweder: „Völlig genial!“ oder „Totale Kacke!“. Der Haufen legte eine mächtige Soundwand an den Tag, wozu unter Anderem auch ein Percussion-Instrument, das von weiter hinten wie ein Xylophon dreinschaute, äußerst behilflich war. So riss das Sextett eine mörderisch geile und höchst intensive Show ab, die im Bereich folkiger Metalklänge kaum hochverdichteter hätte ausfallen können. Frontmann Hupogrammos Disciple´s genoss den Auftritt sichtlich und bewies, dass man auch mit (wirklich grandiosen) Stücken im zweistelligen Zeitbereich der Marke „Tesarul De Lumini“ eine große Meute hinter sich versammeln kann. NEGURA BUNGET sind echt mit Abstand das Beste in Sachen Viking/Pagan/Folk Metal aus Osteuropa, das man hierzulande bisher hören durfte. Und zum Glück hatte die „Antifa“ den Gig im Vorfeld nicht verbieten lassen… (do)
Die Schotten ALESTORM konnten mit ihrem sehr coolen Debüt „Captain Morgan´s Revenge“ ein kleines Stück der großen Lücke schließen, die die in der Versenkung verschwundenen RUNNING WILD jüngst hinterlassen haben. Bereits auf dem „Rock Harz“ Open Air zeigte die Band, dass sie mit ihren äußerst mitsingkompatiblen Hymnen schon eine gehörige Fanschar um sich versammeln konnte. In Wacken waren das erwartungsgemäß noch einige Leute mehr, die zu Stücken wie „Nacncy The Tavern Wench“, „Wenches & Mead“ oder dem abgefeierten Titelsong des ersten und bislang einzigen Albums der Piraten abgingen wie Schmidt´s berühmte Katze. Es zeichnete sich hier schon ab, dass diese Truppe das Zeug dazu hat, in Zukunft auch größere Locations zu füllen als das für solch einen „Fast-Debüt-Auftritt“ bereits ordentlich gefüllte „W.E.T.- Stage“-Zelt. (do)
An dieser Stelle zuerst eine Entschuldigung: Ist gar nicht geplant, dass ich AIRBOURNE schreibe. Aber es gibt Dinge, die muss ein Mann einfach tun... (Sorry Nico!). Ich bin seit 10 Jahren in Wacken. Aber ich erinnere mich nicht daran, von einer Band jemals so weggeblasen worden zu sein. Airbourne werden von vielen als die legitimen Erben der großen AC/DC gehandelt, und tatsächlich hat die Band den Drive der Bon Scott Zeit. Tja, und so geschah es, dass als Airbourne um 18:30 ihren Feldzug auf die Ohren der Anwesenden starteten, der Autor zum wild tanzenden und grölenden Hardrock-Monster mutierte. Der ganze Auftritt war nichts weniger als eine einstündige Dauer-Druckwelle, die Wacken aus dem gemütlichen Sundowner riss. Ein Bombardement von Power, das mit „Running Wild“, „Too Much, Too Young, Too Fast“, „Hellfire“ und all den anderen Krachern des vermeintlichen „Debut Albums“ seinen Fortgang nahm. Und dass die Jungs nicht nur musikalisch klasse, sondern auch noch ausgesprochen sympathisch sind, zeigte sich beim späteren Interview (Danke Nico!). Und warum –verdammt- hört mein Fuß nicht auf zu wippen... Hilfeee, I am Airbourned!!!!!!! (Jeckyll)
Da war sie nun also - IRON MAIDEN, die größte Metal Band die jemals in Wacken gespielt hat - und es sollte ein Auftritt werden, der es so schnell nicht zu toppen sein wird.
Als um 21.30 Uhr endlich das Intro "Churchills Speech" ertönt, dazu Kampfbomber über die Leinwände fliegen dauerte es nicht mhr lange bis "Aces High" eine Schar an
Headbangern zum kompletten Ausrasten brachte. Mehr als amtlich ging es gleich mit "2 Minutes To Midnight" weiter bevor Bruce Dickinson erst mal mit dem Mann an der Schwenkkammera anlegte und ihn mehrfach aufforderte den Schwenkarm aus seinem Sichtfeld zu nehmen "I wanna see the people out there and the people wanna see us".
Ob abgesprochen oder nicht, zumindest hat auch uns dieses blöde Ding jetzt nicht mehr gestört. Nach dem ersten "Scream for me Wacken" ging es in Punkto "Somewhere Back In Time" mit "Revelations" und "The Trooper" weiter, wobei Bruce seine beiden UK Flaggen über die Bühne schwenkte. Die Spielfreude hat auch nach den ganzen Jahren bei IRON MAIDEN nicht nachgelassen. Bruce springt über die Bühne wie ein Bekloppter während Jannick Gers weiterhin seine Pirouetten dreht und dabei akkrobatische Dinge mit seiner Gitarre anstellt.
Auch Steve Harris zeigte sich agiel wie eh und je. Wechselnde Bühnenbackdrops passend zur jeweiligen Schaffensperiode unterstützten eine Setlist, die meiner Meinung nach leider ein klein wenig enttäuschte. Keine Frage - Songs wie "Number Of The Beast", "Iron Maiden" oder "Run To The Hills" sind umwerfende Klassiker, jedoch haben sich viele eingefleischte Fans nach den großen Ankündigungen im Vorfeld und sogar noch zu Beginn des Sets "We will play a couple of Songs which we haven´t played since 20 years..." vielleicht doch noch ein paar mehr Überraschungen erhofft. Ok, "Rime Of The Ancient Mariner", "Moonchild" und "Powerslave" waren echte Perlen für die Ohren. Allein das war schon weltklasse und hat sich gelohnt nach Wacken zu fahren. Trotzdem wären viele Fans für ein "Infinite Dreams" oder für ein "7th Son..." dankbar gewesen! Doch auch ein Best of Programm bestehend aus "Wasted Years", "Heaven Can Wait" mit den obligatorischen Fans auf der Bühne wie anno 1992 und natürlich die Hymne schlechthin "Fear Of The Dark" verwandelten Wacken in eine wahres Meer aus euphorischen Fans. Das war schon ziemlich genial. Das es, wie es später die Sanies berichteten, während IRON MAIDEN mächtig zur Sache ging und unzählige Fans raus gezogen wurden wundert einen da nicht wirklich. Einen kurzweiligen Überraschungsmoment bescherte uns Bruce mit der Ansage, sie würden jetzt einen Jazz Song spielen, der sich jedoch schnell als "Can I Play With Madness" herausstellen sollte. Des Jungfräuleins Maskottchen - EDDIE - wackelte mit seinen groben 4 Metern Höhe bei "The Clairvoyant" über die Bühne bevor ein wahrhaftes Megakonzert mit "Hallowed Be Thy Name" gelungen zu Ende ging. SCREAM FOR ME WACKEN! (xhb)
Konzert:
Wacken Open Air 2008 - Randinfo
Konzert vom
WACKEN OPEN AIR 2008 - Eindrücke, Randinfo und Redaktionsgedanken
Da freut man sich ein ganzes Jahr auf das größte Metal Festival der Welt und kaum steht das Zelt und trinkt das erste Bier, ist WACKEN schon wieder vorbei....
Das 19. Wacken Open Air hat auf jeden Fall wieder jede Menge Gesprächsstoff zu bieten. Für das Team von METAL INSIDE.de begann WACKEN 2008 bereits am frühen Dienstag Nachmittag und wir wurden umgehend mit der ersten Neuerung konfrontiert: der bisherige feste Kartenkontrollpunkt / Einfahrbereich wurde durch ein mobiles Einweis / Ticketentwert-Team ersetzt, welches direkt auf dem Campingplatz aktiv war, welcher gerade befüllt wurde. Auf diese Art und Weise schafften es die Veranstalter, kilometerlange Anreisestaus zu umgehen. Einziger Nachteil, da es zeitweise beim Einweisen der Fahrzeuge recht hektisch zuging, musste man auf der Hut sein wenn man für andere Kumpels noch Platz frei halten wollte.
Eine weitere positive Neuerung war die Vergrößerung des Areals der Party Stage sowie deren separaten Ein - und Ausgang. Somit musste man sich nicht erst durch das gesamte Gelände durch drängeln und konnte ganz entspannt direkt vor die Bühne laufen. Super gelöst!
Das Wacken mittlerweile richtig groß geworden ist, man spricht von insgesamt 75.000 Leuten inkl. Crew, Presse (rund 2.500 Personen), Security, Sanitäter, Dorfbewohner, Händler und Bands, merkt man dennoch an allen Ecken und Enden. So lag unser Camp tatsächlich bereits gute 12-15 Gehminuten vom Festivalgelände entfernt - je nach Alkoholpegel und Gegenverkehr. Und wie bereits erwähnt, wir reisten schon am Dienstag an. Spätankömmlinge sprachen von Fußmärschen von bis zu 35-40 Minuten !
Auf dem Gelände kam es zeitweise zu drastischen Personenstaus. Dies lag, wie die Veranstalter in ihrer Pressekonferenz bekannt gaben, nicht daran das das Gelände zu klein sei, sondern dass die Fans hauptsächlich den mittleren der vier Eingänge nutzen, und somit frontal auf die Hauptbühnen zuliefen und hinten stehen blieben. Die seitlichen Eingänge waren zum Teil frei und auch Platz - links und recht von den Bühnen war zu jeder Zeit vorhanden. Für das nächste Jahr wird ein Ampelsystem in Erwägung gezogen, welchen den Fans schon vorab signalisieren könnte, welche Eingänge geöffnet und welche geschlossen sind.
Unzählige Reportagen im deutschen Fernsehen berichteten tagelang über das Dorf Wacken. Nahezu in jeder zweiten Hofeinfahrt wurden Getränke- oder Essensbuden aufgebaut. Kinder fuhren mit ihren Go-Karts Bierkisten zum Gelände, der ortsansässige Bauer verkaufte seine Marmeladen und Schnäpse an der Hauptstraße und Tante Jutta vermietet ihr Klo. Das ist Wacken! Das ganze Dorf macht mit, und fast jeder profitiert an dem Event.
Eines der lustigsten Highlights war wieder einmal der Besuch des Wackener Freibads. Tagtäglich strömten bis zu 5.000 langhaarig tätowierte Wasserraten in das ca. 45 Minuten entfernt gelegene „größere“ Planschbecken um sich abzukühlen. Wer eine Wall of Death im Kinderbecken sehen möchte, sollte mal bei YouTube suchen. Ihr Jungs seid wirklich verrückt….. Das gesamte Wasser wird nach dem Festival übrigens komplett abgelassen und die Becken werden gereinigt. Gut 20.000 Metalheads hinterlassen halt doch ihre Spuren…..
Der Mittwoch wurde traditionell im Biergarten durch die Wackener Feuerwehrkapelle (Firefighters) eröffnet. Bei Weissbier und Volksmusik kam es auch hier ab und an zu der berühmten Wall Of Death. Da fragt man sich wirklich was ausländische Wacken Neulinge wohl denken mögen, wenn sie zum ersten mal Metalheads auf den „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ headbangen und Pogo tanzen sehen. Beide Daumen hoch !! Auch das ist Wacken!
Bei so viel Freude und Spaß gibt es leider auch negative Dinge über Wacken zu berichten. Brennende Dixies (was leider auch ein brennendes Auto neben dran zur Folge hatte) haben in Wacken einfach nichts verloren. Der prozentuale Anteil an Idioten in Wacken ist mit steigender Zuschauerzahl leider auch gewachsen. Durch die enorme Präsens in den deutschen Mainstream Medien, verirren sich vermehrt „Nicht Metalheads“ in den Norden um hier einfach mal die Sau raus zu lassen. Noch nie sah man in Wacken diese Anzahl an Feuerwerksraketen wie 2008. Welch ein Wunder, dass hier nicht noch Zelte oder Menschen abgefackelt sind. Können wir nur hoffen dass zukünftig nicht noch mehr Affen nach Wacken kommen.
Dennoch bleibt Wacken auch in diesem Jahr ungeschlagen das friedlichste Festival überhaupt. Laut Polizeiangaben kaum nennenswerte Einsätze. Schattenseite rund 100 Anzeigen wegen Diebstahl und „nur“ 30 registrierte Rangeleien. Auch diese Leute braucht kein Mensch...
Die Bands haben sich 2008 wieder einmal selbst übertroffen. Allen voran der lang ersehnte Gig der britischen Legende IRON MAIDEN aber auch Newcomer Acts wie die Australier von AIRBOURNE haben Wacken unvergesslich gemacht.
Wir freuen uns zumindest schon jetzt auf das 20 jährige Jubiläum und hoffen, dass die positiven Eindrücke auch nächstes Jahr überwiegen werden. WAAAACKEN !!!! (xhb)
Für METAL-INSIDE.de waren folgende Schreiber vor Ort:
Lars Heitmann (lh), Tanja Weinekötter (ten), Stefan Mehmke (Memme), Nico Malskeis (xhb), Dennis Otto (do), Jens Hulvershorn (jeckyll) und Sabrina Betz (Foto)
Unsere Meinungen zu Wacken 2008:
Memme:
HOT
- Norbert und sein Personal am Bierpilz (der ganz links vorn, wenn man auf die Bühne guckt): Nett und kompetent wie seit Jahren
- Die Anfahrt am Freitag und die Abfahrt am Sonnabend früh verlaufen ohne Stau
- Man kann ab den Bemühungen der Veranstalter wenig kritisieren. Es gibt einfach zu wenig zu meckern: Das, was im vergangenen Jahr schief lief, haben sie verbessert.
- OPETH hören sich bei viel Wind und von weit weg lange nicht so mathematisch an wie im Klub
Cold
- GORGOROTH haben viel zu langes Intro (vor ihrem eigenen noch über eine Stunde CORVUS CORAX
- Zu kurz da gewesen.
Dennis:
HOT
- Wie immer sehr coole Atmosphäre und friedliche Stimmung
- Viele schräge Vögel, die einfach dazugehören
- Saubere (Bezahl-) Klos
- Viele hübsche, leicht beschürzte Mädels
- Insgesamt recht gutes Wetter
Cold
- Lange Warteschlangen an den Klos/Duschen/eigentlich fast überall
- hohe Preise für Essen (kaum etwas unter 4 Euro) und Getränke (Bier 3,50 Euro)
- neben den coolen Leuten leider auch einige Spacken (die etwa Dixiklos und andere Sachen abfackeln!)
- gewohnt lange Wege und Latscherei
- subjektiv zu große Menschenmassen
- der obligatorische Regenschauer (inklusive Matschepampe)
- immer wieder die selben Bands
- der Schädel am Mittwoch/Donnerstag/Freitag/Samstag Morgen
Nico:
HOT
- AIRBOURNE machen Wacken platt und sind spätestens jetzt in aller Munde
- Wackener Freibad vollzieht einen kompletten Wasser-Wechsel nach dem Wochenende.
- faire Taxi Kurse
- Immer wieder: Knobibrot
- Wandertour durch das Dorf Wacken
- der Engländer der uns mitten im Platzregen stehend im Freibad was aus seiner Jacky Pulle abgibt!
Thanx man!!
- organisatorisch wieder auf ganz hohem Niveau - man muss erst mal schaffen 75.000 Bekloppte unter einen Hut zu bringen….
Cold
- Tonmensch schafft es nach 10 Minuten Jorn Lande`s Mikro in Gang zu kriegen
(Kommunikation für den Arsch!)
- Alexi Laiho rotzt von mal zu mal mehr auf der Bühne rum und prollt öfter "fuck this fuckin fuck" wie ein Pfarrer das "Vater Unser"
- der prozentuale Anteil an Blödbacken die versuchen ein friedliches Festival mit brennenden Dixies etc. zu stören. FUCK YOU und nächstes mal daheim bleiben!
- Döner mit 5 % Fleisch - 4,- Euro, Riesen Hot Dog: 5,- Euro => 25 % teurer als 2007 - hat wohl jemand die Inflationsrate nicht kapiert....
- Iron Maiden spielen zu wenig wirkliche Überraschungen
Jens:
HOT
- Airbourne-Auftritt, weil ich lang nicht mehr das Gefühl hatte, neben einem startenden Jet zu stehen
- Der Bretzelmann im Backstage
- Jack-Stände wo immer man sie brauchte
- Das Verkehrskonzept 2008 – entspannt wie nie. Respekt
Cold
- Öffnung Presse Camping am Donnerstag erst um 16:00 – kein adäquater Festivalbeginn; außerdem den ersten Girlschool Song verpasst
- Keine Festivalzeitung im Backstage Bereich
- Kein Freibier auf dem Festivalgelände
- Der inzwischen sicher arbeitslose Tontechniker bei Avantasia
- Idioten, die während Maiden Krieg spielen
Lars:
HOT
- Die Beschilderung der Wege (mit durchaus kultigen Namen)
- Die immer freundliche Security
- Ken Owen kann noch trommeln
- AT THE GATES aus allernächster Nähe erleben
- SAXON-Kinder, die bei AT THE GATES mit trommeln
Cold
- Getränkepreise (viel zu hoch)
- Das Essen an den Essensständen war mies und völlig überteuert
- Viel zu viele Besucher - der Flair der frühen Wacken-Jahre ist weg
- Unglaublich viel Schrott beim offiziellen WOA-Merch. Wer kauft das?
- Der EXODUS-Sänger braucht ein Wörterbuch
Sabrina:
HOT
- geniale Stimmung
- freundliche Crew / Security und Sanis
- Jacky Stand mit humanen Preisen
- Knobi-Baguett
- geniale Bands wie: Sonata Arctica, Nightwish, Avantasia
Cold
- der Idiot, der die Dixies abgebrannt hat
- teure Essenspreise (Nudelpfanne 5EUR, Hot Dog 5EUR)
- Der Regen im Freibad, als ich gerade trocken war.
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