Interview Euer neues Album „A Dead Heavy Day“ ist vor einer Weile veröffentlicht worden. Macht dich ein nahender Release-Termin noch immer nervös oder hat sich das zu einer Art Routine entwickelt? Nein, ich würde nicht sagen, dass wir nervös waren. Immerhin haben wir beim Release eines Albums einen Punkt erreicht, an dem wir bereits Monate auf die eine oder andere Weise daran gearbeitet haben und bereits wissen, ob uns das Ergebnis gefällt oder nicht. Daer ist es eher so, dass wir neugierig darauf sind, wie die Reaktionen ausfallen. Natürlich hoffen wir auch, dass ein paar Leute außer uns das Album auch mögen!
Hast du verfolgt, wann das Album zum ersten Mal als illegaler Download verfügbar war? Ich verfolge diese ganzen Sachen nicht wirklich. Es macht keinen Sinn, sich darüber zu sorgen, denn es gibt nicht viel, was wir dagegen unternehmen können.
Haben illegale Downloads einen großen Einfluss auf eure Verkaufszahlen, was meinst du? Das ist wirklich schwer zu sagen. Es gibt sicherlich Leute, die das Album runterladen anstatt es zu kaufen, aber auf der anderen Seite gibt es auch Leute, die nie vorher von uns gehört haben und das Album dann vielleicht runterladen, eine Weile hören und feststellen, dass sie es mögen und es dann kaufen. Wie ich schon sagte, es ist schwer... Ich denke, dass es definitiv zwei Seiten der Medaille gibt.
Wo siehst du “A Dead Heavy Day” im Vergleich mit den Vorgängern? Was hat sich verändert, entwickelt, was blieb gleich? Meiner Meinung nach ist „A Dead Heavy Day“ mit einem rauheren und dreckigeren Sound ausgestattet als die anderen beiden Alben. Wir haben außerdem ein viel breiteres Spektrum an Stilen eingebaut. Und es war tatsächlich das erste Mal, dass die ganze Band am Songwriting beteiligt war, was dem Album anzuhören ist.
Wie lange habt ihr für das Schreiben gebraucht? Gab es einen Plan, wie das Album klingen sollte? Ich denke, dass es sechs bis achte Monate dauerte, das Album zu Schreiben und die neuen Songs zu Proben. Wir hatten keinen wirklichen Plan, als wir mit den Arbeiten an den neuen Sachen begannen, aber als wir die neuen Songs jammten bemerkten wir schnell, dass sie anders als die unserer vorherigen Alben klingen. Wir hatten ein kurzes Gespräch über die Situation und entschieden uns, uns nicht darum zu kümern, ob wir jetzt in ein bestimmtes Genre passen oder nicht. Wir haben einfach die Songs geschrieben, die sich gut anfühlten und wenn wir die nach einer Weile spielen noch immer mochten, haben wir sie für das Album verwendet.
Fällt es euch mittlerweile leichter, POISONBLACK-Songs zu scheiben als noch vor einigen Jahren? In manchen Bereichen ja. Ich meine, wir haben viel zusammen gespielt, deswegen kennen wir uns gut in Sachen Spielart und Fähigkeiten. Das macht das Songschreiben heutzutage etwas einfacher.
Welcher Song hat sich zu deinem persönlichem Favoriten entwickelt?
Im Moment sind es "The Days Between" und "Only You Can Tear Me Apart".
Viele Leute vergleichen POISONBLACK mit SENTENCED oder sehen die Band als Fortsetzung von SENTENCED – nervt das nicht manchmal? Na ja, teilweise schon. Natürlich wußten wir seit dem ersten Tag, dass das passieren wird, immerhin ist es eine natürlich Sache, dass Leute uns mit SENTENCED vergleichen. Es ist ein Teil von Villes musikalischer Geschichte und ich weiß, dass er auf stolz auf sie ist. Die Leute sollten aber auch bedenken, dass es noch mehr Persönlichkeiten in POISONBLACK gibt, die alle unterschiedlich sind und ihren eigenen Stil und eigenen Sound haben.
Ihr werdet in Kürze mit DARK TRANQULLITY auf Tour gehen, was erwartest du davon? Wir werden hoffentlich unsere Musik Leuten vorstellen können, die uns vorher noch nicht gehört haben. Ich denke, dass es eine gute Tour ist, da DARK TRANQUILLITY eine etwas andere Musik im Vergleich zu uns spielen. Das ist immer positiv, wenn alle Bands auf dem Billing ihren eigenen Sound haben. Es wäre ziemlich langweilig, wenn alle drei Bands die gleiche Art Musik spielen würden und exakt gleich klingen würden. Wir haben außerdem die Chance in Städten zu spielen, in denen wir noch nie vorher waren. Falls wir in einer Stadt spielen, in der wir schonmal gespielt haben, machen wir das in einem anderem Club. Es gibt nur zwei oder drei Clubs, in denen wir schon vorher waren.
Würdest du die Band gerne in Vollzeit betreiben? Sicherlich nicht in Vollzeit, aber es wäre cool, wenn wir mehrere kurze Touren machen könnten. Wir haben hoffentlich die Chance, eine weitere Tour im Frühjahr zu machen!
Was macht ihr zwischen den Touren? Wie wichtig sind eure Jobs für euch? Wir alle haben Jobs und an diesem Punkt unserer Karriere sind die für uns noch immer sehr wichtig. Wenn wir nicht Touren, Aufnehmen oder irgenwas Proben, lebe ich persönlich so normal wie möglich. Mit Freunden weggehen und ein paar Bier trinken, lesen oder Filme gucken. Der übliche Kram eben.
Da du ja schon länger in der internationalen Metal-Szene involviert bist: wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert? Ich denke, dass der Wettbewerb härter geworden ist in diesen Tagen. Es gibt so viele großartige Bands da draußen, was es schwer macht, Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist auf der einen Seite gut, weil es die Musik auf einem hohen Level hält.
Bist du in der finnischen Metal-Szene involviert? Wir sind da nicht wirklich involviert, aber natürlich treffen wir Bands, wenn wir Spielen und ich persönlich sehe mir gerne Bands an, wenn die irgendwo live spielen.
Was sind eure Pläne für 2009? Wir werden auf jeden Fall viele Festivals im Sommer spielen! Hoffentlich auch eine weitere Tour im Frühjahr, aber bisher ist noch nichts bestätigt.
Letzte Worte? Hopefully we will see a lot of old, familiar faces on our upcoming shows in Germany! And hopefully we will make a lot of new friends, too! See you there!
Konzert:
Static Noise Festival - Festhalle Berwangen
Konzert vom Am Samstag, 11. Oktober 2008 wurde es wieder laut im verschlafenen BERWANGEN bei Heilbronn. Die Veranstalter vom HARD MUSIC e.V. luden zur vierten Auflage von ihrem STATIC NOISE Festival und boten auch 2008 wieder ein anschauliches Programm für wenig Geld. Auch das drum herum stimmte - stabile Getränkepreise und ein guter Sound stehen für das kleine Hallen Event.
Termine Termine Termine - Pech für uns da wir die erste Band LICKSALT komplett verpasst haben und auch von den Doom Thrashern PULSE OF DECAY gerade noch die letzten paar Takte mitbekamen. Ihr melancholisch doomiger und stellenweise doch recht schneller Sound zog schon mal eine große Schar an Bangern vor die Bühne die gespannt zu Songs der beiden Alben „First Steps Out Of Hell“ und „Broken, Damned and Fucked Up“ lauschten.
Eine noch weitere Anreise wie der später folgende Headliner, dürften die Jungs von LAST WARNING aus dem schönen Österreich gehabt haben. Diese prügelten auch gleich mit dem gleichnamigen Opener los und sorgten für die ersten Mosphits des Abends. Ihr teilweise melodischer und eingängiger Metal / Hardcore passt in die derzeit angesagte Szene wie die Faust aufs Auge. Da wundert es einen nicht, dass die Truppe bereits zwei Alben beim Indi Label Ton 4 Records veröffentlich haben. Mit Songs wie „Born“, „When Angels Fall“ oder „Chain Reaction“ hinterließen LAST WARNING ein positives Feedback bei den Fans. Das der Sänger (oder war es doch der Gitarrist?!?) am Sonntag arbeiten musste, war für die Band wohl die Kehrseite des gelungenen Auftritts, da sich die Truppe direkt im Anschluss an das Set wieder in Richtung Heimat begeben musste.
Heimspiel für THE PROPHECY 23 und das merkte man von Beginn an, als beim Opener „Struggle To Survive“ plötzlich nur noch fliegende Mähnen zu sehen waren.
Mit ihrem Brutal Thrash Metal hat sich die Combo um Frontmann Hannes in der Region eine mächtige Fanbasis erspielt, die an diesem Abend motiviert bis zu den Zehenspitzen zu sein schien. Songs wie „Burning Yourself“ oder „Human Decay“ wurden rasant abgefeiert. Mehrfache Pits und die Wall Of Death ließen nicht lange auf sich warten. Mit ihrem selbstbetitelten Surf Metal Song „Surf Nazis Must Die“ wurde es politisch und es gab sogar Stagediving von der Bühne. Der cleane Gesang von Hannes wechselt sich mit tiefen Death Vocals vom Bassisten Tobias ab und sorgt so für die nötige Abwechslung. Zum Abschluss des Sets gab es noch den Titeltrack des aktuellen Langeisens „Immortal Attitude“ auf die Ohren. Sauber.
Den bislang bekanntesten Headliner des Festivals präsentierten Hard Music in Form von der Hamburger Melodic Death Metal Combo DARK AGE Trotz der weiten Anreise, Stau und Chaos auf den Straßen, präsentierten sich die Jungs vom Kiez agil und spielfreudig.
Schwerpunktmäßig gab es Material vom aktuellen Album „Minus Exitus“ zu hören, womit sich die Truppe um Sänger Eike jedoch etwas schwer tat, die Leute zum Durchdrehen zu animieren.
Im weiteren Verlauf kamen jedoch auch Songs aus älteren Schaffenstagen wie „Last Words“ oder „The Silent Republic“ zum Zug, womit es DARK AGE dann gelang, ihren Headliner Status zu untermauern. Jetzt zündete auch das etwas modernere Material u.a. von der „DARK AGE“ Platte wie „Zero“ und „Fix The Focus“. Mit lockeren Ansagen und einer überzeugenden Bühnenpräsens schafften es DARK AGE am Ende die ganze Halle zu überzeugen, bevor sich die Jungs von der Waterkant mit ihrer „Suicide Crew“ verabschiedeten. Berwangen dürfte jetzt um einige DARK AGE Fans reicher sein….
Die etwas undankbare Aufgabe nach dem eigentlichen Headliner zu spielen hatte die Heilbronner Band UNLEADED. Deutlich weniger Gäste tummelten sich zu später Stunde vor der Bühne, was jedoch nichts daran änderte, dass die Truppe motiviert kernigen Metalcore zockte.
Eigene Stücke wie „Dead Born Heart“ oder „Confined“ bewegten sich irgendwo zwischen TRIVIUM, AS I LAY DYING und KILLSWITCH ENGAGE. Von letzterem Act zockten die Heilbronner sogar noch eine Coverversion von „The End Of Heartache“, die noch mal letzte Reserven bei den übrig gebliebenen Bangern frei setzten. Schwere Aufgabe, aber solide gelöst. (xhb)
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