THE CASSIDY SCENARIO geben mit dieser EP ein erstes Lebenszeichen von sich und wollen Lust auf ihr Anfang 2009 erscheinendes Album machen. Mit nur zwei Songs ist der Appetizer ziemlich kurz ausgefallen, was angesichts des gebotenen Materials schade ist. Zwar bringt die Band keine übermäßig neuen Einflüss ein den Hardcore rein, aber die Mischung aus mal bollerigem, mal melodischem Hardcore, ergänzt um etwas Screamo, geht direkt ins Ohr und kann gerade bei der Gitarren- und Gesangsarbeit einen guten Eindruck hinterlassen. Hier sind Leute am Werk gewesen, die ihre Vision umsetzen konnten und in allen Belangen kompetent waren, bis hin zum Songwriting. Da auch der Produzent Ahnung hatte und der EP einen druckvollen Sound verpasst hat, geht die Chose voll in Ordnung und erreicht ihr Ziel: auf das Album wird gespannt gewartet.
RED TAPE PARADE sind eine Band, die auf der einen Seite Humor hat (ihre Selbstbeschreibung ist herrlich, „ugly, old, uncool“), auf der anderen Seite aber auch klar Stellung gegen Seximus, Rassismus Homophobie beziehen. Textlich geht es auf ihrem Debütlangeisen sicher gut zur Sache, musikalisch sind sie da einen Tick zahmer, was nicht mit zahnlos verwechselt werden sollte. In den 15 Songs (plus Intro) geben die Bayern gut Gas und bleiben bei aller eingängigen Poppigkeit hart genug, um auch die Hardcore-Gemeinde anzusprechen. Die wird auch die melodischen Gitarren und den aggressiven Gesang mögen, mit denen RED TAPE PARADE sich in die Nähe von RUINER und EMPTY VISION bringen, textlich ist da ebenfalls Übereinstimmung zu finden. Auch wenn sich auf „Ballads Of The Flexible Bullet” keine ganz großen Kracher finden, sind Songs wie das melodische „The Great Escape“ oder der Wutbrocken „Theme Song“ gelungene Stücke, die zu überzeugen wissen und das Album kaufenswert machen.
Beim 20jährigen Jubiläum des WACKEN OPEN AIRS vom 30.07. bis 01.08.2009 wurden IN FLAMES bestätigt. Dieser Gigwird die einzige Live-Show der Band in Deutschland im Jahre 2009 sein. Außerdem wurden HAMMERFALL und WALLS OF JERICHO für das WOA bekanntgegeben.
Konzert vom 135 verkaufte Vorverkaufskarten und zusätzlich an der Abendkasse verkaufte Karten, die im gemütlichen Molotw schnell zu spüren waren. Hamburgs Hardcore-Szene versammelte sich am Abend, um NARZISS und AUGUST BURNS RED zu bestaunen.
Pünktlich um 21 Uhr, als NARZISS begannen, bildete sich schnell ein kleiner Moshpit vor der Bühne. Aber nur Wenige reagierten auf die Bemühungen des Frontsängers Alexander Bartschk, das Publikum zum Mitsingen zu animieren und dröhnten ins Mikro als er es ihnen hinhielt. Der Rest des Publikums schien kaum vom Hardcore der Thüringer mitgerissen zu werden. Trotz einer lustigen Reiteinlage eines Zuschauers auf dem Rücken des Sängers und dem Zitat „ob ihr richtig steh seht ihr wenn das Licht angeht“ als Einleitung des letzten Songs war die Stimmung etwas ruhiger.
Gegen halb elf wendete sich das Blatt mit Beginn von AUGUST BURNS RED. Doch zunächst war Besinnung angesagt: die Jungs stellten sich Arm in Arm vors Schlagzeug, beugten sich runter - ähnlich wie bei einer Teambesprechung während eines Timeouts beim Sport - und beteten! Danach war nur noch eine Masse von Köpfen und geballten Fäusten zu sehen, die sich in die Luft erhoben. Es dauerte keine zehn Minuten und schon stand der Band um Frontsänger Jake und dem Publikum die Hitze ins Gesicht geschrieben. Doch davon ließ sich keiner beeindrucken, schweißgebadet lieferte die Band eine sehr gute Performance ab. AUGUST BURNS RED zeigten, dass sie eine der Bands sind, denen die Wichtigkeit ihres Publikums klar ist. Das Publikum schien Teil der Band zu sein und Berührungsangst hatte am Abend niemand - nicht einmal die Band selber. Jake lud das Publikum ein auf die Bühne zu kommen und ihn später beim Merch-Stand zu besuchen, wo er sich für Fotos, Unterschriften und Fragen bzw. Lob zur Verfügung stellte. Als sich ein Fotomensch im Getümmel lang machte und das Knie verletzte, wendete er sich während eines Songs zu ihr und erkundigte sich, ob es ihr gut ginge und bot ihr ein Wasser an. Auch nach dem Konzert noch ließ ihn der Sturz nicht unbekümmert und er erkundigte sich ein weiteres Mal um die Gesundheit der Fotografin. AUGUST BURNS RED sorgten so für einen gelungenen Abend.