News:

WOA-Tickets 2009: Nichts geht mehr

So schnell wie noch nie und dies bereits satte sieben Monate vor dem eigentlichen Festivalbeginn (30.07. bis 01.08.2009) meldet das WACKEN OPEN AIR 2009 bereits "Sold Out".

Jetzt wird sicherlich der Schwarzhandel mehr denn je aufblühen aber die Veranstalter warnen alle Interessenten überteuerte Karten bei Aktionshäusern wie Ebay, Viagogo, Seatwave usw. zu kaufen. Ab Januar gibt es eine interne kostenlose Tauschbörse im Forum; eventuelle Ticketabzocker können über headquarter@ics-woa.de gemeldet werden.

Review:

Objectif : Thunes

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Bei dem Bandnamen und 24 Tracks auf einer Scheibe kann es sich nur im Grindcore handeln, oder? Zong. Falsch. ULTRA VOMIT sind ein Haufen Spaßvögel aus dem schönen Frankreich, die auf „Objectif : Thunes“ alle Metalsparten verwursten, die ihn in die Finger kommen, von fiesem Black Metal („Maite Ravendark“) über Metalcore („Pour Un Mosh“) bis MOTÖRHEAD („Quand J’etais Petit“). Das machen sie durchaus solide und mit viel Augenzwinkern, wodurch Vergeiche zu ZIMMERS HOLE erlaubt sind. Da allerdings die Texte bei ULTRA VOMIT schön auf Französisch sind, geht der halbe Witz bei den meisten Leuten flöten und damit ein wichtiger Grund, sich die Scheibe zuzulegen. Für einen Partyabend, an dem alle ZIMMERS HOLE-Scheiben schon durch sind und für JBO der Pegel noch nicht hoch genug ist (oder Prügel angedroht wird), kann diese Scheibe dank ihres Idioms eine witizge Abwechslung sein, ähnlich wie ELEKELÄISET. Wer Wert auf Sprachverständnis legt, kann dann aber auch gleich auf EXCREMENTORY GRINDFUCKERS zurückgreifen. Aber manchmal sind auch die nicht mehr erwünscht...

Objectif : Thunes


Cover - Objectif : Thunes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 39:34 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Ultra Vomit

KEINE BIO! www
Review:

New Kids On The Block - Split

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Bonuspunkte für den Split-Titel “New Kids On The Block“, Abzüge dagegen für Cover (die Farben sind echt übel). Soweit der erste Eindruck der Split von WE ONCE LOVED und WINSTON & GEORGE – und auch musikalisch setzt sich das Wechselspiel fort. WINSTON & GEORGE machen den Auftakt und geben in sechs Songs ihren melodischen Hardcore zum Besten, der instrumental und vom Songaufabu her überzeugen kann, aber ein großes Manko mit sich schleppt: den Gesang. Der ist in guten Momenten an BILLY TALENT erinnernd, quäkt die meiste Zeit aber derart kraftlos und nervtötend, dass es nicht zum Aushalten ist. Ein guter Song wie „All Has Its End“ leidet darunter massiv, denn außer in den kurzen gesprochenen Passagen nagt der Gesang an den Nerven und lässt alle anderen Musiker und ihre gute Leistung verblassen. Schade, aber hier wäre mehr drin gewesen.

Bei WE ONCE LOVED liegt die Aufmerksamkeit anfangs dann natürlich beim Gesang und da machen die Ruhrpottler nichts falsch. Auch wenn ihr Sänger kein Überflieger ist, so hat er eine klare, kraftvolle Stimme, die angenehm zu hören ist und viel Emotion transportiert. Des Sängers Sidekicks bauen derweil ein Fundament aus Punkrock-beeinflusstem modernem Hardcore auf, als Paradebeispiel muss das sehr gute „Count Me Out“ herhalten, bei dem besonders die Gitarren zur Hochform auflaufen und wie eine Mischung aus ENDSTAND, COMEBACK KID und BRIDGE TO SOLACE klingen, sehr gut.

Beide Bands haben ihren Reiz und können besonders beim Songwriting überzeugen, dank des besseren Gesangs gehen WE ONCE LOVED aber als klarer Sieg vom Platz. Freunde gepflegt melodischen Hardcore sollten die Split ruhig mal testen.

New Kids On The Block - Split


Cover - New Kids On The Block - Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 35:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

All Nightmare Long

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Irgendwo zwischen dreister Abzocke und prinzipiell netter Idee in Zeiten sinkender CD-Verkäufe versucht sich das METALLICA Label an einer Art Maxi-Sammelbox zum Song "All Nightmare Long". Der Song an sich gehört sicher zu den besten des letzten Albums "Death Magnetic" - und steckt, soweit der Plan, im Plattenladen um die Ecke in einem schicken Digipack für insgesamt drei Tonträger. Kauft man sich dieses schicke Digipack sind aber noch zwei Plätze leer, die, so die Idee durch eine zusätzliche (in schnöder Plastikhüllen steckende) Maxi bzw. DVD gefüllt werden müssen. Jede silberne Scheibe enthält drei Titel, der erste ist jeweils "All Nightmare Long" - die beiden Audio-Maxis werden aufgefüllt durch je zwei Songs von ihrem Berlin-Auftritt zum neuen Album: "Wherever I May Roam" und "Master Of Puppets" sowie "Blackend" und "Seek And Destroy". Allesamt in guter Soundqualität und METALLICA-üblich live schon immer echte Granaten. Die DVD hingegen zieren keine weiteren Songs sondern Dokumaterial aus Berlin und Rock Am Ring. Bleiben fünf unterschiedliche Songs mit netter DVD-Beigabe für die selbst bei günstigem Einkauf zwanzig Euro nicht reichen werden. Und das ist die einzige Sauerei, denn "All Nightmare Long" ist super und METALLICA live eine Bank - und das hätte toll auf eine EP gepasst. So aber macht zumindest mir das keinen Spaß.

All Nightmare Long


Cover - All Nightmare Long Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:

Severe Torture, My Darkest Hate, Deadborn, Disinfect, Incinerated Flesh, Chaosreign, Tomorrow Comes Crashing - Blaubeuren, Stadthalle

Konzert vom Blaubeuren ist ein kleines Städtchen, das ca. 20 km um Ulm herum liegt. Zwar ist die Metal-Gemeinde in Ulm recht überschaubar (große Bands touren leider entweder nur durch das 100 km entfernte Stuttgart, das 130 km entfernte München oder auch Augsburg), jedoch hat sich im Umkreis der halb in Deutschland und halb in Bayern liegenden Kernstadt eine lebendige Szene entwickelt, die besonders bei Jugendlichen großen Anklang findet. Nicht selten gibt es neben kleinen Clubgigs von Alternative-, Hardcore- und Punkbands auch Metal-Veranstaltungen mit Underground-Charakter, von denen sich das von der Blaubeurer Jugend organisierte „Rot´n´Slay“ in den letzten Jahren zu einer festen Institution gemausert hat. Im letzten Jahr mimten die Todeskapellen FLESHCRAWL und DEBAUCHERY die Headliner (man erkennt hier schon die ungefähre stilistische Ausrichtung des Mini-Festivals…) und bevor es überhaupt losgeht, wird im Blaubeurer Jugendheim ein Bandcontest durchgeführt, bei dem vom Publikum der Opener des „Rot´n´Slay“ ermittelt wird.


In diesem Jahr hatten sich gut acht Wochen zuvor die Ulmer Death-Grinder TOMORROW COMES CRASHING durchsetzen können, so dass das Quintett fast pünktlich um 17:30 Uhr loslegen konnte. In der noch nicht allzu prall gefüllten Halle konnte die Band zu dieser frühen Stunde noch keine großen Trauben vor der Bühne erzeugen, doch wirkte der Auftritt gegenüber den nachfolgenden Bands sehr professionell, was wohl auch daran liegt, dass der Altersdurchschnitt der Jungs (bis auf Sänger Pablo, der gerade die Volljährigkeit erreicht hat und noch leicht tapsig wirkt – dabei aber einen ordentlichen Job macht) nicht mehr ganz so niedrig ist. Jedenfalls entstand der Eindruck, dass hier eine echt reife Band mit starken Songs und technisch sehr versierter Performance eröffnet hat… und eine der stärksten an diesem Abend noch dazu.



Kaum schwächer waren dann die Bayern CHAOSREIGN, deren Death Metal richtig tight herüberkam, jedoch auch irgendwie einen etwas gesichtslosen Eindruck vermittelte. Am Meisten dürfte den Anwesenden noch der „Imperial March“ aus dem „Star Wars“-Soundtrack im Gedächtnis geblieben sein, den die Band als Intro vom Band laufen gelassen hatte. DIMMU BORGIR sind deswegen mal von Darth Vader verklagt worden, also Vorsicht… jedenfalls war der Auftritt keine Blamage und gewann zusätzlich durch die witzig-lockeren Ansagen von Sänger Don Jeremy.



Mal so richtig großer Mist waren dann die Ravensburger INCINERATED FLESH, deren AGATHOCLES-für-Arme-Grindcore so dynamisch und mitreißend herüberkam wie das „RTL-Nachtjournal“ mit Heiner Bremer oder die Live-Übertragung der Schach-Weltmeisterschaft. Grunz, grunz, growl, ugga, ugga, ugga, ugga, rülps, schepper, möööp… ohne erkennbare Songs, Power oder gehörig asoziales Verhalten. Grinder mögen so was mögen, ich mögen nicht! Da war das gerade neu aufgefüllte Bier (sehr sozialistische 2 Euro für 0,5 Liter) die beste Medizin.

Die High Speed-Grinder DISINFECT gingen da schon wieder deutlich gewitzter zur Sache und punkteten mit technisch hochwertiger Performance, die nicht wenige Fans vor die Bühne zog. Dennoch war die Blaubeurener Stadthalle auch bis jetzt noch nicht einmal ansatzweise gefüllt. Zudem nervte es regelrecht, dass man sein Getränk nicht mit raus an die Luft nehmen durfte und auf dem immerhin mit Nummern versehenen Fenstersims des Eingangsportals abstellen musste. Bei 2 Euro für Flaschenpfand dürfte die Gefahr kaputter Flaschen vor der Halle nicht allzu groß sein… aber egal. Jedenfalls war zweimal mein Bier weg, und darauf steht normal Teeren, Federn und das Leben lang alte NIGHTWISH hören!



Danach hauten die Death Metaller DEADBORN rein, die ihre Schlachteplatte ebenfalls recht zügig darboten, dabei aber auch einen Tick beliebig wirkten, da diese Art von Todesblei von zu vielen Bands dahingerotzt wird. Dennoch wussten auch die Schwarzwälder zu gefallen.

Als dann die Co-Headliner MY DARKEST HATE ihren Set begannen, hatte sich die Halle noch ein Stück gefüllt, und die ersten Bierleichen zierten den Treppenaufgang zum Saal und das Foyer. Auch draußen hatten sich die Raucher und Flaschen-drinnen-abstellen-Müsser merklich vermehrt. Normalerweise gehören die Ludwigsburger zu den spielstärksten Death Metallern der Nation, doch an diesem Abend schienen sie seltsam müde zu sein. Der Auftritt wirkte relativ lasch, und die durchweg starken Songs wollten nicht richtig zünden. Auch Bewegungsfreude war nicht wirklich vorhanden, so dass man darauf schließen könnte, dass sich die Jungs an diesem Abend mehr Publikum erhofft hatten. Ok war´s, aber mehr auch nicht.



Die holländischen Rumpelbrüder SEVERE TORTURE machten danach einen deutlich besseren Job, und obwohl sie auch nicht zu den agilsten Vertretern zählten, wirkten sie nicht so statisch wie ihre Vorgänger. Sänger Dennis schien an dem Gig seinen Spaß zu haben, denn seine Ansagen ließen jedenfalls nicht auf große Unlust schließen, und nach einer weiteren gehörigen Portion Todesblei mit Blut ging es dann nach Hause.


Als Fazit kann man sagen, dass das kleine Festival ein paar mehr Besucher verdient gehabt hätte. Eintrittspreis (8 Euro, nur Abendkasse), Getränke- und Essenspreise sowie Location waren absolut in Ordnung. Die Organisation war zwar nicht ganz so professionell wie bei einem großen Event, aber für eine von einem Jugendclub organisierte Veranstaltung sehr gelungen. Lediglich ein wenig mehr musikalische Abwechselung hätte nicht geschadet. Alles in Allem war es ein Abend, den man in dieser Form sehr gerne wiederholen darf!

Review:

Sängerkrieg Akustik Radio Show

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Noch nicht gar zu lange ist es her, dass IN EXTREMO mit "Sängerkrieg" ihre letztes Studioalbum präsentierten, nun legen die Mittelaltergrößen mit einer Akustik Live-Aufnahme unter dem selben Titel, aufgezeichnet beim Potsdamer Radiosender Fritz, nach. Allerdings ist der Titel in sofern etwas irreführend, als er einen zu der Annahme verleiten könnte, dass sich ausschließlich Material des "Sängerkrieg"- Studioalbums darauf befindet. Zwar liegt darauf tatsächlich der Schwerpunkt, aber es finden sich eben auch ältere Songs wie "Küss Mich" und "Vollmond". Die zweite Überraschung wäre, dass man ja nun bei einem Akustik-Album einer Mittelalter-Rockband mehr oder minder erwarten würde, dass, sobald man alles elektrisch Verstärkte abgezogen hat, hauptsächlich Mittelalter übrig bleibt. Ist aber hier nicht so. Im Gegenteil, die vorhandenen Mittelalter-Instrumente sind im großen und ganzen sehr zurückhaltend eingesetzt und rücken lediglich bei wenigen Songs, wie beispielsweise "Vollmond", etwas mehr in den Vordergrund. Das erfordert erst einmal etwas Gewöhnung, zumal die akustischen Arrangements der Stimme des Letzten Einhorns einen ganz anderen Rahmen geben als man das sonst so gewöhnt ist, ist in sich aber durchaus stimmig. Zusätzlich zu dem Radiomitschnitt runden mit "Requiem" und einer Piano-Version von "En Esta Noche" noch zwei Bonustracks sowie als Ergänzung auch noch eine ursprünglich mal bei DMAX ausgestrahlte, knapp 50-minütige Dokumentation über die Band mit einer Zusammenstellung aus Live-Ausschnitten und Interviews das Gesamtpaket ab. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk für einen ihm bekannten IN EXTREMO- Fan braucht, kann hier getrost zugreifen. Und auch wenn er selbst nicht so auf Mittelalter steht ruhig mal vor dem Verschenken reinhören.

Sängerkrieg Akustik Radio Show


Cover - Sängerkrieg Akustik Radio Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 57:44 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Negative

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InterviewIhr seid hier ja schon mal gewesen, nicht wahr?


Jonne: Ja, stimmt. Wir hatten mal eine kurze Pause hier in der Stadt, vor zwei Jahren.


Hattet ihr denn da auch Zeit, euch ein bisschen umzugucken?


Nein, ich bin um drei oder so aufgestanden und das war´s dann...Ich sollte früher aufstehen. Ich wollte heute eigentlich alle Weihnachtsgeschenke kaufen, die ich brauche, aber hier sitze ich und habe kein einziges. (Er seufzt) Wahrscheinlich werde ich auf irgendetwas vom Merchandising zurückgreifen müssen, von NEGATIVE, und das dann meinen Verwandten geben...


Naja, Verwandte freuen sich aber doch meistens über alles, was man ihnen schenkt, oder?


Naja, sie haben sich dran gewöhnt...Sie sagen so was wie "Oh ja, das ist nett..." und dann werden sie es niemals anziehen. Bis auf meine Oma. Sie ist 90, also ziemlich alt, aber sie ist ein riesengroßer NEGATIVE- Fan. Sie trägt auch das "Let´s Fuck"-T-Shirt!


Da hast du eine ziemlich coole Oma, würde ich sagen. Aber Großeltern freuen sich ja auch meisten wirklich über sehr viel, das ihre Enkelkinder machen, egal was es ist...Bei mir waren das früher immer Sachen, die ich in der Schule gemacht habe, die sie toll fanden, auch wenn ich da anderer Ansicht war...


Ja, genau! Das ist dann sehr wichtig für sie.


Ja, meine Großeltern kamen sogar schon öfters zu Gigs, die ich mit unserer Coverband gespielt habe, obwohl das wirklich überhaupt nicht ihre Art von Musik ist.


Cool. Was spielst du?


Keyboard.


Ah, das lerne ich gerade! Aber ich finde es wird richtig kompliziert.... Weiß du, ich bin wahrscheinlich zu blond. Wenn man zwei verschiedene Sachen gleichzeitig machen muss, eine Melodie spielen und gleichzeitig die Akkorde...


Aber das machst du an der Gitarre doch auch.


Jaaa..... Naja, eigentlich geht es ganz gut Ich lerne es im großen und ganzen alleine, aber Snack (NEGATIVE-Keyboarder, Anm. d. Red.) hat mir ein paar Tipps gegeben. Ziemlich gute.


Ich ärgere mich ja immer noch, dass ich nie richtig Gitarre-Spielen gelernt habe. Mein Vater hat mich als ich klein war gefragt, aber ich habe nein gesagt- nicht, weil ich nicht Gitarre spielen wollte, ich liebe Gitarren, sondern weil ich keinen Unterricht haben und darin dann dazu gezwungen sein wollte.


Ja, das verstehe ich gut. Es sollte aus einem selbst kommen. Ich kann´s gar nicht abwarten, bis ich gut genug bin, am Keyboard Songs zu schreiben. Weißt du, an der Gitarre hat dann doch meistens die selben Grenzen, innerhalb derer man sich immer bewegt, die- wie soll ich sagen.... Grenzen dessen, was du kannst. Und hier glaube ich, könnte ich die wirklich mal durchbrechen und die Aussicht macht mich glücklich. Ich bin echt gespannt! Übrigens, das nächste Album wird schon 2009 erscheinen.


Echt? Das ging aber extrem schnell.


Ja, wir sind gerade schon dabei, ein paar Demos aufzunehmen. Aber wir haben auch einen neuen Plattenvertrag gemacht.


Schon wieder? Ihr hattet doch erst gewechselt.


Ja, schon wieder.


Was war denn überhaupt der Grund für den ersten Wechsel?


Der Vertrag lief einfach aus. Es war keine wirkliche Option für "Karma Killer". Sie waren der Ansicht, dass es so sowohl das Beste für sie als auch für die Band wäre, weil sie da nicht mehr so viel Geld ins Marketing reinstecken wollten, und dass es deshalb wohl auch für die Band am Besten wäre zu gehen. Deshalb sind wir zu Edel gegangen, für "Karma Killer", und jetzt sind wir woanders. Aber meine Lippen sind noch versiegelt, ich darf noch nicht verraten, wo wir sind (Er grinst schief).


Hört sich alles etwas kompliziert an.


Ist es auch, aber wir wissen jetzt, wo wir sind und welches Label wir hinter der Band stehen haben. Und ich glaube es ist der größte Deal, den wir jemals hatten.


Klingt ja spannend. Wisst ihr denn schon, wann ihr dann im Studio sein werdet?


Im Frühling. Wir haben schon zwölf Songs... zehn Songs.


Da ward ihr dann aber echt schnell.


Ja, wir waren in letzter Zeit echt kreativ. Es war alles so... die Atmosphäre war echt gut. Ich freue mich wirklich auf die Zukunft. Und es gab auch viel.... weißt du, es war eine tolle Tour mit "Karma Killer", warum also sollten wir nicht gleich die nächste machen. Und dann können wir hier auch bei ein paar Festivals vorbeischauen.


Im Sommer dann?


Ja, genau.


Ihr spielt jetzt ja Ende des Jahres auch zum bereits zweiten Mal auf dem Helldone-Festival. Wie hat es euch denn ursprünglich da hinverschlagen?


Ich glaube das ging mal wieder von Ville (Ville Valo von HIM, an der Helldone- Organisation beteiligt, Anm. der Red.) aus. Er mag unsere Band.


Wie kommt ihr denn so mit den Jungs von HIM aus? Oder auch mit denen von The 69 Eyes, die werden dieses Jahr ja auch wieder spielen?


Oh gut, sie sind wirklich nett. Ich meine, die große Gemeinsamkeit ist, dass wir alle sind wie.... (Er sucht nach den richtigen Worten)... Naja, wie jeder andere auch halt. Sie sind nicht wie Rockstars oder so was, und wir auch nicht, also passt das. Also ich weiß nicht genau wie es diesmal gelaufen ist, aber beim ersten Helldone war es jedenfalls so, dass Ville wollte, dass wir spielen. Jetzt beim zweiten mal, keine Ahnung. Wir haben auch den selben Agenten, der uns Shows in Skandinavien bucht, und normalerweise bekomme ich dann einige Grüße aus Finnland geschickt und sende dann welche zurück, so "Ah, Ville, hallo!", und ich glaube es kam dadurch zustande. Tiina Vuorinen, unsere Booking-Agenten, hat ja mit uns allen zu tun.


Soweit ich weiß konnte man auch auf der Festival-Website Wünsche einreichen, welche Bands das Publikum gerne spielen sehen würde.


Oh, hoffentlich hast du recht und die haben nach uns gefragt, und das kam auch noch dazu. Hoffentlich...Ich glaube auch, dass es da eine gute Chance für alle spielenden Bands ist, weil so viele Leute von allen möglichen verschiedenen Orten da sind.


Mal was anderes. Wie kam es eigentlich zu der Trennung von Sir Christus?


Wie sich Bands meistens so trennen. Leider.


Du meinst die vielzitierten künstlerischen Differenzen?


Ich glaube er hatte eine Art Jekyll-and Hyde- Persönlichkeit am Laufen, gegen Ende... Ich weiß nicht... Ich habe ihn kürzlich gesehen, ich glaube er ist wieder auf dem Wege der Besserung. Aber wir kamen einfach an einen Punkt, an dem wir eine Entscheidung über die Zukunft der Band treffen mussten. Wir hielten die Situation so wie sie war nicht mehr aus, der Druck war zu groß. Wir haben versucht, es anders hinzukriegen, aber es hat nicht funktioniert, es ging einfach nicht.


Wie macht ihr das jetzt mit euren älteren Songs, die ja doch zum Teil explizit auf zwei Gitarren ausgelegt waren? Im April in Berlin hattet ihr ja zum Beispiel eine Ersatz-Gitarristen.


Ja, wir waren im Studio als sich die Situation mit Sir Christus dermaßen zuspitzte und wir diese Entscheidung trafen. Larry stand dadurch ganz schön unter Druck mit den Gitarren für "Karma Killer". Deshalb kamen wir zu dem Schluss, es für die anstehende Tour, für die Sommer-Festivals, mit Gary (Ersatzgitarrist bei besagtem Berlin-Gig, Anm. d. Red.) zu versuchen, weißt du, das einfach mal ausprobieren. Es hat sich dann aber am Ende herausgestellt, dass es sich einfach nicht nach NEGATIVE angefühlt hat. Also die Situation war so, dass Gary wusste, dass wir ihm nach dem Sommer sagen, ob er in der Band ist oder nicht, er war also nie wirklich drin.


Und was macht ihr dann mit den älteren Sachen?


Larry kann das handeln. Zusammen mit den Keyboards. Mit den Keyboards zusammen funktioniert es. Es ist anders, aber das finde ich nicht zwangsläufig schlecht. Es hat gedauert, alles so umzuarrangieren, aber jetzt haben wir glaube ich eine wirklich gute Setlist.


Eigentlich könntest doch du auch ab und an Gitarre spielen.


Nein. (Er grinst entwaffnend). Dazu bin ich zu blond!


Oh komm schon!


(Er lacht) Nein, nein, ich glaube es ist mir wirklich lieber wenn ich das lasse!


So blond bist du im Moment doch auch gar nicht, an ein paar Stellen sieht das zur Zeit schon mehr braun aus.


Jaaa, aber das nützt nichts, geistig....Nee, nee. (Er schüttelt den Kopf). Ich lass das lieber auf der Bühne.


Ich habe gehört, dass der Song "Anna Simona" seinen Titel von einigen eurer Fans hat. Kannst du das erklären?


Ja, es gibt da diese zwei Mädchen- (Er korrigiert sich)-junge Frauen, die uns schon seit... (Er überlegt) 2004 folgen. Oder seit 2003, so etwas in der Größenordnung. Ich habe normalerweise Arbeitstitel für jeden Song, und da fielen mir bei einem dann auch MUSE ein, die haben einen Song namens "Simona" oder so ähnlich. Und da fand ich eigentlich "Anna Simona" als Arbeitstitel ganz lustig. Und dann habe ich letzten Endes beschlossen, den Titel beizubehalten, quasi als Ehrung an unsere Fans. Es ist für alle, für alle Leute, die dieser Band folgen, weißt du. Die Idee kam uns, als wir auf Tour unterwegs waren, da kam mir die Idee für den Song. Es stimmt also, ja, aber es könnte um jeden gehen. Es geht um jeden. Das war nur die Inspiration dazu, wenn du weißt, was ich meine. Ich wollte einfach nur meinen Respekt zeigen.


So, jetzt werden wir mal kreativ. Ich versuche hier gewissermaßen eine Art Tradition zu starten, also lass mich jetzt bitte nicht hängen, oder? Könntest du uns einen Comic-Sketch von entweder dir oder der ganzen Band zeichnen?


(Etwas überrumpelt): Einen Comic?


Ja, er muss auch nicht toll sein, oder großartig Sinn machen. Die letzten, mit denen ich das gemacht habe, hatten echt Spaß dran und haben das wirklich toll hingekriegt.


Mal schauen... Ich bin nicht so gut bei so was....Was soll ich denn machen?


Einfach einen Sketch von dir oder der Band.


Oh fuck.... Vielleicht später, mir fällt gerade überhaupt nichts ein. Ich meine, was für eine Geschichte...?


Du brauchst überhaupt keine Geschichte draus zu machen. Ein Bild reicht.


Du meinst zeichnen?


Yep.


Okay, ich versuch´s.... (Er fängt an zu zeichnen und wirkt daher bei der Beantwortung der folgenden Fragen etwas abwesend, da seine Hauptaufmerksamkeit der Zeichnung gilt.)


Keiner erwartet von dir, dass du der nächste DaVinci wirst, du packst das schon!
Hat einer von euch eigentlich noch eine normalen Job, zusätzlich zur Band?



Nicht das ich wüsste. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich habe jedenfalls keinen und Larry hat auch keinen. Jay macht manchmal irgendwas, aber wir wissen nicht was.


Im April hast habt ihr ja in Berlin einen Gig zusammen mit FLINCH, der Band von deinem kleinen Bruder Ville (Ville Liimatainen, Anm. d. Red.), gespielt. Könntest du dir auch vorstellen, mit ihnen zusammen auf Tour zu gehen, wenn Ville irgendwann seinen Militärdienst hinter sich hat?


Nein, nein. Eigentlich denke ich.... Das ist mehr so für uns selbst, wenn wir manchmal was zusammen machen.


Wie hat es euch also zusammen da hin verschlagen?


Eigentlich war das meine Idee. Oder eigentlich noch eher die von Tommi- mein anderer Bruder. Um ihnen einmal die Möglichkeit zu geben, aus Finnland rauszukommen, weißt du. Und natürlich aber auch für das Publikum; dem die Möglichkeit zu geben, sie mal zu sehen. Zum ersten mal. (Er zeichnet immer noch vor sich hin).


Also ich finde du machst das ziemlich gut, ich weiß gar nicht, was du hast. (Er schnaubt) Abgesehen davon, dass du dich viel schlimmer aussehen lässt, als du tatsächlich tust.
Mal was anderes, ihr nennt unter euren Einflüssen ja auch GUNS `N` ROSES- was hältst du denn von dem jetzt entgegen aller Erwartungen tatsächlich doch veröffentlichten "Chinese Democracy"?



(Das erregt dann doch kurzzeitig seine volle Aufmerksamkeit) Ich liebe es! Ich liebe es! Es ist wirklich gut. (Er beginnt in einer Tasche neben sich zu suchen). Leider habe ich meinen Computer jetzt nicht hier, sonst würde ich´s dir vorspielen...Nein warte, hier! (Er zieht etwas von nicht genau geklärter Identität hervor- Handy? Multimedia-Player?- beginnt, "Chinese Democracy" laufen zu lassen). Es ist echt gut, ich mag es wirklich sehr gerne. Unsere ganze Band liebt es.


Ich hatte ja wenn ich ehrlich bin nicht mehr damit gerechnet, dass das Album jemals noch rauskommt.


Ich auch nicht. Aber es ist echt cool. Du solltest es irgendwo kaufen! (Er beendet sein detailverliebte Herumkritzeln an den Bühnenscheinwerfern auf dem Bild, während der Tourmanager, den er bei dessen ersten Versuch keines Blickes würdigte, bereits zum zweiten Mal den Kopf zur Tür hereinstreckt).


Wundervoll.(Jonne guckt etwas skeptisch, grins dann aber). Danke, dass du dir solche Mühe gegeben hast und vielen Dank für das Interview! Ich sollte dann mal besser wieder raus in die Kälte, bevor ich hier noch rausgeschmissen werde.


(Er hebt eine recht groß aussehende Flasche mit nicht erkennbarer Beschriftung hoch). Wenn du nach Finnland kommst, solltest du das kaufen, ist echt gut!


Was ist das?


(Er nennt einen leider unverständlichen finnischen Namen). Vitamine, das ist alles was du brauchst!


Okay, danke.


Nein, danke an euch!



Review:

Intentions

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Über die Herkunft des Bandnamens wurden sicher schon verschiedenste Spekulationen angestellt. Noch merkwürdiger wird das Ganze, wenn man feststellt, dass RUMBLE IN RHODOS keineswegs aus Griechenland, sondern aus Norwegen kommen. Auch die Musik des Fünfers kann man kaum als alltäglich bezeichnen. Das aktuelle und zweite Album verbindet schräge, aber extrem treibende Beats mit eingängigen Melodien und hohem, teilweise ziemlich überdrehtem Gesang, der sich oft irgendwo zwischen Quäken und Schreien befindet. Diese Mischung bezieht ihre Einflüsse sowohl aus Postpunk wie auch frühem Emocore und erinnert oft stark an die texanischen AT THE DRIVE-IN. Insgesamt ist das alles gut gemacht und mit viel Druck gespielt, und immer wieder bleiben schöne Ohrwürmer hängen. Irgendwann stellt man aber fest, dass die Scheibe über ihre ganze Länge recht eintönig wirkt. Man vermisst echte Höhepunkte, und auf wirkliche Aggressivität und Wut wartet man vergebens. Stattdessen setzt die Band auf Sicherheit und bleibt an der Oberfläche. Dazu kommt, dass die schrille Stimme des Sängers nach einigen Songs nur noch schwer zu ertragen ist, was aber zugegebenermaßen Geschmackssache sein dürfte. Unterm Strich ist „Intentions“ sicher kein schlechtes Album. Um in einer Liga mit den oben genannten, offensichtlichen Vorbildern mitspielen zu können, fehlt der Band aber noch eine ordentliche Portion Kompromisslosigkeit und Authentizität.

Intentions


Cover - Intentions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Rumble In Rhodos

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