Das Demo, das THE MODERN AGE SLAVERY vor einiger Zeit abgeliefert hatten, kam bei der Presse erstaunlich gut an. Das ist von daher verwunderlich, dass die Band auf ihrem Debüt „Damned To Blindness“ nicht wirklich die Wurst vom Teller zieht. Die Italiener wüten sich durch eine Mischung aus Hardcore und Death Metal mit ultra-aggressivem, monotonem „Gesang“ (Fronter Giovanni Berselli kennt nur eine einzige Tonlage, die aber richtig!) und legen ein Hassbrett vor, das sich gewaschen hat. Mit Metalcore hat die Band recht wenig am Hut, denn die genretypischen, MAIDEN-beeinflussten Schwedentod-Gitarren bleiben überraschenderweise aus. Die Jungs fahren eher Oldschool-Antikapitalistenmucke mit einer Prise High Tech-Todesblei der Marke HATE ETERNAL oder JOB FOR A COWBOY (inklusive einiger Growls) auf, schaffen es aber, fast völlig ohne Dynamik auszukommen - nur Gebrülle, nur Stakkato-Riffs, (fast) nur Vollgas. Das alles klingt absolut statisch und nervt nach einer gewissen Zeit sogar regelrecht! Da machen stilistisch verwandte Truppen wie HEAVEN SHALL BURN oder NEAERA einen deutlich besseren Job, eben weil sie nicht hochtechnisch aggro ohne Plan durch die Gegend rotzen, sondern erkannt haben, dass mächtige Midtempo-Walzen, geringe Abwechselung und vor Allem nachvollziehbare Songs nicht ohne sind. Da bleibt den Italienern, wie leider so oft im Leben, nur die Schlussleuchte.
Nachdem die neue Thrash-Welle unzählige gute, aber irgendwie nicht wirklich mitreissende Youngster hochspült, hat diese Band jede Menge Potential. Also erstmal viel krankes, denn die Vocals von Ami Lawless sind so fies wie weiland nur Dawn Crosby (RIP). Und die Kalifornier verlieren sich nicht in Old-School-Attitüde, obwohl das hässliche Repka-ähnliche Cover, das schwarz-weiße Bandphoto mit Bierbüchsen und das krakelige Logo des obermerkwürdigen Namens und die gar wutzigen Pseudonyme wie Jef Leppard oder Scotty Karate jede Menge Anbiederung vermuten ließen. Aber die lustige Truppe aus San Francisco bleibt nicht beim bloßen Rezitieren alter Vorbilder hängen, sie mischt in ihre Thrash-Ursuppe auch noch jede Menge Grindcore-Elemente. Das alles klingt dann so abgefahren wie Nuclear Assault meets Détente meets Grinder.Bisweilen wird es aufgrund der Mickey-Mouse/Donald-Duck-Stimme auch ein wenig nervig. Die Musik aber, die hat trotz des dürren Sounds viel Pfeffer im Popo.
Alter, zu viele Pilze im Süden Friscos genascht? Und dabei Hate Eternal und Morbid Angel gleichzeitig gehört? Einige Songs (wie das immerhin cool-betitelte ,Fuck The Humans’) stammen aus 2000, sind neu eingespielt, eine absolut aktuelle Scheibe ist dies also nicht. Wer bei Unique Leader bereits veröffentlicht hat, der ist auf jeden Fall eins nicht: Kompromissbereit. Und so haben die Amis den inzwischen beinahe ausgewimpten Würmern von Cryptopsy einiges voraus, an Kapellen wie Misery Index oder Origin reichen die Jungs einfach nicht heran. Und zwar nicht, weil sie ihre Instrumente nicht beherrschen oder so was – nein, es gelingt SEVERED SAVIOUR einfach nicht, einen Song zu schreiben, jedenfalls nicht zur Zeit. Jeder Song auf der Scheibe klingt, als müsse er alles, was die Band-Mitglieder können, in sich aufnehmen, und zwar gleichzeitig – möglichst laut, möglichst technisch. Dazu gibt es ganz viele Blasts, noch mehr Breaks und am meisten Gefrickel. Gefühl durch Technik? Wer meint, das funktioniert, der greife zu. Ich ganz persönlich gehe zur Kur oder höre jetzt was Verträgliches, Cannibal Coprse oder so.