Dreizehn Jahre sind F.O.B. mittlerweile aktiv, bringen es mit „The Dice“ aber gerade einmal auf drei Alben – und was auf dem geboten wird, weckt nicht unbedingt den Wunsch nach mehr. Recht simpel ballern sich die Tschechen durch die knapp 45 Minuten, Höhepunkte sucht der Hörer da vergebens. Ganz sicher gehören die schiefen cleanen Vocals nicht dazu, die sich in manchen Songs finden und als Anbiederung an die Core-Gemeinde zu verstehen sind und gleichzeitig völlig unpassend zum Rest des Sounds sind. Der ist klar im Death Metal angelegt und hat eine Tendenz zum Grindcore, wie es so viele andere Tschechenbands auch machen. Nur besser. F.O.B. haben keinen einzigen guten Songs zustande gebracht, der „The Dice“ zu mehr als einem nur mittelmäßigen Album machen würde. Braucht echt niemand.
DANFORTH haben sich die “Paris Rising”-EP mit ihren Landsleuten von HARDSIDE geteilt, jede Band steuert dabei zwei Songs zu. Die werden abwechselnd vorgetragen, wobei DANFORTH den Anfang machen und mit einem sehr heftigen Stück aufwarten, das an Bollo-Kram Marke SHATTERED REALM erinnert. Allerdings nur beim ersten Eindruck, denn die Band versteht es, dem im Grunde prolligen Hardcore durch dezente HipHop-Einflüsse und Crew-Shouts eine eigene Note zu geben, mit der sie sich vom üblichen Goldketten-Trainingshosen-Brei absetzen. Das wird beim zweiten Song, den sie zur Split beisteuer, noch deutlicher, ist da doch der HipHop-Anteil größer.
HARDSIDE haben da Schwierigkeiten mitzuhalten, denn ihre beiden Songs bieten moshigen Hardcore, der keine großen Überraschungen enthält und sich schwer tut, eine eigene Note zu finden. Zwar handwerklich alles gut und auch nicht wirklich schlecht, was die Band hier zockt, aber eben auch nichts was sie von den tausend anderen Bands in der boomenden Hardcore-Bollo-Ecke unterscheidet. So bleiben DANFORTH klarer Sieger und sollten mit ihrer individuellen Note auch östlich des Rheins Freunde finden.
IRON MAIDNEM! Man muss schon etwas genauer hinschauen – alleine das Cover weckt Erwartungen gen vergangen Zeiten. Ist das etwa die x-te „Best Of“ der nicht mehr ganz so eisernen Jungfrauen? Hört man lieber eine komplette CD durch oder stehe ich auf Compilations – Scheiben. Und vor allem - wie halte ich es mit Covern? Fragen über Fragen. Denn IRON MAIDNEM sind eine ungarische Tribute-Band die – durchaus gekonnt – ihren Faves und sich selbst - zum 10-jährigen Band-Jubiläum ein Album widmet das sich hören lassen kann. Vor allem die nicht nur mit den üblichen Highlights gespickte Songauswahl verdient Beachtung (siehe unten). Dabei lässt man, wohl gewollt, die beiden ersten von Paul Di’Anno eingesungenen Überflieger ebenso außen vor wie neueres Material. Das erstere dürfte auch an der Stimme von Sänger Zoltàn Kiss liegen (auch bei NEMESIS in Diensten), welcher hier einen verdammt guten Job macht ohne Sir Bruce zu arg zu imitieren. Fakt ist – IRON MAIDNEM beherrschen ihre Instrumente, haben einen ausgezeichneten Sänger in ihren Reihen und eine durchaus gelungene Songauswahl auf „10 Wasted Years" vorzuweisen. Das ich mir trotzdem lieber eine Original MAIDEN-Scheibe am Stück reinziehe ist meine Antwort darauf.
JORN Lande ist ein begnadeter Sänger und hat Solo wie bei seinen diversen Bands (ich nennen nur mal MASTERPLAN und ARK) echte Highlights gesetzt. Sein erster Live-Auftritt in den Staaten beim ProgPower VII Festival in Atlanta (2006) wurde ja bereits vor längerem als CD veröffentlicht – die einschlägigen Reviews hierzu waren mehr als nur positiv. Jetzt folgt die dazugehörige DVD, welche aber, das vorneweg, ein großes Manko hat. Das Songs wie „Out To Every Nation”, „Soulburn” und das klasse (und ohne Playback ) vorgetragene „Whitesnake-Medley” (Come On, Sweet Talker, Crying IN The Rain, Here I Go Again, Give Me All Your Love) absolute Knaller vor dem Herrn sind, braucht man wohl kaum zu erwähnen. Aber das was eine DVD halt auch ausmacht, die visuelle Umsetzung und vor allem ein agiler Frontmann ist hier nicht zu sehen. Denn auf der Bühne versprüht JORN Lande eher die Dynamik einer Ente. Da kann auch seine respektable Band (musikalisch erste Sahne aus Mitgliedern von PAGAN’S MIND und BEAUTIFUL SIN) nichts rausreisen. Klasse Songs, gute Musik (ohne Bild macht das Teil echt Freude), aber schlechtes Stage-Acting. Sorry – diese DVD ist keine Werbung für die Livequalitäten eines JORN Lande. Vor allem, da „Live in America“ ohne jegliche Extras und ausschließlich in Stereo 2.0 daherkommt. Dann doch lieber gleich eine CD – die passt bei Mr. Lande eigentlich immer.
1 We Brought The Angels Down
2 Blacksong
3 Duke Of Love
4 Are You Ready
5 Cold Sweat
6 Drum Solo
7 Out To Every Nation
8 Guitar Solo
9 Straight Through The Heart
10 Godless And Wicked
11 Soulburn
12 Devilbird
13 Perfect Strangers
14 Gonna Find The Sun
15 Whitesnake-Medley (Come On, Sweet Talker, Crying IN The Rain, Here I Go Again, Give Me All Your Love)
Das Pressure Fest wird 2009 zweimal stattfinden: am gewohnten Termin, dem letzten Juni-Wochenende (27.-28.06.) im Essener JZE Paperstrasse, da die Gysenberghalle zu der Zeit noch renoviert wird und nicht zur Verfügung steht. Mit dabei sind:
BETRAYED
CHEAP THRILLS
DEAD VOWS
DEATH THREAT
HAVE HEART
KINGDOM (US)
THE MONOGOLOIDS
NEW MORALITY
NINBEAR
NO TURNING BACK
REPRESENT
RISE AND FALL
SHIPWRECK AD
STRENGTH FOR A REASON
SUFFER THE LIVING
Am 08.-09.08. wird dann die zweite Auflage über die Bühne gehen, in einer Location die der Gysenberghalle ähnelt, aber da sind bisher noch keine Details bekannt.