Konzert:
Theory Of A Deadman, Takida - Köln, Underground
Konzert vom Nach einem goldenen September schien es ausgerechnet pünktlich zum Gastspiel von THEORY OF A DEADMAN und TAKIDA in Köln Herbst werden zu wollen. Oder hatten vielleicht die beiden Bands, die ja schließlich aus Kanada bzw. Schweden stammen, die kühlen Temperaturen mitgebracht? Umso erstaunlicher in Anbetracht des kurz vor Einlass einsetzenden Nieselregens war daher die ebenso ordentliche wie gesittete Menschenschlange, die vor der Tür des Kölner Underground zu bewundern war. Zwar wurde hier und dort die eine oder andere murrende Stimme ob der zuletzt wenig freundlichen Wetterverhältnisse laut, aber der Einlass ging schon in geradezu unheimlichem Maße vorbildlich vonstatten.
Bis zum offiziellen Beginn um 20 Uhr hatte sich auch der Bühnenraum gut gefüllt, so dass sich die Schweden TAKIDA über ein zahlreiches Publikum freuen durften, das sie ebenso freundlich empfing wie gut bedient wurde, passten doch TAKIDA und THEORY OF A DEADMAN musikalisch durchaus gut zusammen- was bei Support- Headliner- Zusammenstellungen nun ja leider doch keineswegs selbstverständlich ist. Die Band enterte die Bühne mit der in Schweden chartplatzierten Single "Losing" und konzentrierte sich auch sonst auf Songs vom gerade in Deutschland erschienenen Album "Bury The Lies" (erwähnenswert, da die Herren im heimischen Schweden bereits ein Nachfolgealbum am Start haben). So fanden sich neben dem balladesken "Curly Sue" erstklassige melodiöse Rockhymnen wie "The Dread" und "Feeble Pride", mit denen TAKIDA den Headlinern eigentlich fast die Show stahlen. Und bei der überaus positiven Resonanz im Publikum steht dann auch der baldigen Wiederkehr im Dezember als Support für THE BUTTERFLY EFFEECT nichts mehr im Wege.
Um 21 Uhr fanden sich schließlich mit den Kanadier THEORY OF A DEADMAN die Heroen des Abends ein- nach, wie sie selbst sagten, jahrelanger Abwesenheit auf deutschen Bühnen. Mit "Crutch" vom aktuellen Album "Scars And Souvenirs" wurde von vorneherein klar gemacht, wo hier der Hammer hing, es fanden aber auch weitaus ältere Songs wie das in die Anfangszeit der Band datierende "Nothing" ihren Weg ins Set. Begleitet von gutgelaunten Kommentaren von Sänger Tyler Connolly , der seine auf Tour rudimentär erworbenen Deutschkenntnisse ("Wir lieben euch!", "Wie geht´s?" und, weniger alltagstauglich, dafür aber zugegebenermaßen sehr zielgerichtet, "Zeigt eure Titten!") präsentieren wollte, rockte sich die Band durch ein bunt gemischtes Programm, das unter anderem "By The Way", "Not Meant To Be", "So Happy", "Make Up Your Mind" und "Santa Monica" beinhaltete. Hingewiesen sein soll hier auch auf die beachtliche Anzahl von Tyler ins Publikum geschnipster Plektren, für die die Band wohl offenbar Massenrabatt bekommen muss, um sich auf länger währenden Tourneen nicht in größere Unkosten zu stürzen.. Um eine Zugabe ließ man sich nicht lange bitten, sondern legte mit einem Verweis auf den vermutlich von vielen im Publikum gefürchteten am nächsten Morgen anstehenden Montag treffend mit "Hate My Life" nach, um im Anschluss unter frenetischem Applaus mit "Bad Girlfriend" zum Abschluss noch einen echten Gassenhauer nachzuschieben, bevor der Spaß nach knapp etwa 80 Minuten Spielzeit sein Ende fand- wenn auch mit der Ankündigung der Band, aller Wahrscheinlichkeit nach bereits im Frühjahr wieder zu kommen. Da wirkt doch auch der Herbst gleich nicht mehr so trübe.
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