Review:

Snacks

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„Snacks” macht Spaß. So wirklich, ohne Einschränkung. Und das, obwohl KIDCRASH nach ihrem Debütalbum einen Stilbruch hingelegt haben und „Snacks“ in die Mathcore/ Frickel-Ecke tendiert; dabei aber so federleicht und verspielt ist, dass es eher an AIRPEOPLE als an CONVERGE erinnert. Die Harcore-Wurzeln finden sich immer noch ganz tief vergraben im Sound der Amis, darüber wurden aber viele Schichten jazziger Ideen („Sleeper Wave“), Chaoscore-Riffing und unkonventionelle Songstrukturen gepackt, die „Snacks“ zu einer intensiven Hörerfahrung machen, ohne völlig ins Chaotische abzugleiten. Irgendwie wirkt „Snacks“ leiser und ruhiger als vergleichbare Werke, ohne weniger hart zu sein – das ist ein Spagat, den so selten eine Band zustande gebracht hat und der zusammen mit dem eingängig wie komplexen Songwriting für offene Münder und Mitsummen von Melodien sorgen wird. „Snacks“ ist eine überraschend gelungene Scheibe, die vom COALESCE-Fan bis zum VIRULENCE-Freund jeder hören kann, der mit sperriger, komplexer, eingängiger, entspannter Musik was anfangen kann und nicht durchgehend verzerrte Gitarren braucht.

Snacks


Cover - Snacks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 32:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lost Ground (EP)

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Als schickes grünes Vinyl gibt es die neue DEFEATER-EP „Lost Ground”, in Zeiten billig aufgemachter CDs immer wieder ein Genuss. DEFEATER beschäftigen sich in den sechs Songs mit dem Kerl, der auf dem „Travels“-Album in „Prophet In Plain Clothes“ zu hören war – und das in ausgezeichneter Form, mit intelligenten, verschachtelten Hardcore-Songs, die den Hörer fordern, ohne ihn zu überfordern. Natürlich ist die Bridge9-Zielgruppe auch die für diese EP, aber jeder, der mit anspruchsvoller emotionaler Musik was anfangen kann, wird mit „Lost Ground“ glücklich. „Home Ain’t Never Home“ ist das perfekte Beispiel für einen Song, der melodisch und eingängig genug ist, um jedem Uncle Sally’s- oder Visions-Sampler zu bereichern und gleichzeitig so viel Wut in sich trägt, dass auch der härteste Bollo damit glücklich wird. Produktionstechnisch ist natürlich alles in Butter, immerhin ist Jay Maas im DEFEATER-Line Up zu finden, und da auch beim Songwriting alles richtig gemacht wurde, kann „Lost Ground“ auf ganzer Linie überzeugen und wird ausdrücklich jedem ans Herz gelegt, der sich auf emotionale Musik einlassen kann. Großes Kopfkino!

Lost Ground (EP)


Cover - Lost Ground (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 20:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Light On The Path

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SUBAUDITION liefern mit „Light On The Path“ den ersten Soundtrack für den kommenden Winter: langsam, getragen und sehr melancholisch, wie es sich für Finnen so gehört wird da zur Sache gegangen. Streicher, Klavier und ruhige Gitarre spannen den instrumentalen Rahmen, in dem der Gesang zerbrechlich-melancholisch vorgetragen wird, andere Gefühlsebenen aber vermissen lässt. Anfang klingt das alles schön und vermittelt die erwünschte melancholische Atmosphäre, die wahlweise nach einer Abschiedsparty oder dem Verlust der Herzdame herrscht, erweitert um die Tatsache, dass das Ganze ausgerechnet im grauen November passieren musste. Aber nach 20 Minuten geht das ewig gleiche Geseier etwas auf die Nerven, etwas mehr Abwechslung in Form von anderen Emotionen wären wünschenswert und würden „Ligt On The Path“ mehr Tiefe verleihen. Da das ausbleibt, wirken die Finnen etwas zu weinerlich und zu sehr in den (Herz)Schmerz verliebt, um außerhalb eines kleines Kreises Gleichgesinnter Freunde zu finden.

Light On The Path


Cover - Light On The Path Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:36 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Subaudition

www
Konzert:

Motorpsycho - Fri-Son, Fribourg

Konzert vom

Zwanzig Jahre sind die Norweger MOTORPSYCHO jetzt schon am Start. Dies haben sie mit ihrem letzten Album „Child Of The Future“ in Form einer Veröffentlichung ausschließlich auf Vinyl gefeiert, und jetzt ist das Trio auch wieder auf Europas Bühnen unterwegs, um seinen treuen Fans eine volle Ladung intensiven Psychedelic Rock zu verpassen. Bevor es losging, konnte man sich aber schon mal eine Dreiviertelstunde lang mit NANCY GLOWBUS aus Bern aufwärmen. Ihr Stoner-Rock mit leichtem psychedelischen Einschlag hätte meiner Meinung nach zwar etwas mehr kicken können, aber vielleicht ist dieser Eindruck durch den etwas kraftlosen Sound entstanden. Die Songs selbst wussten durchaus zu gefallen und stimmten einen schön auf den Abend ein.

Pünktlich um zehn kamen dann MOTORPSYCHO auf die Bühne des mittlerweile zwar nicht ausverkauften, aber doch bis hinten gefüllten Fri-Son. Gitarrist Snah hatte mir schon vor dem Konzert erzählt, dass sie alle drei erkältet seien, und vielleicht aus diesem Grund ließen sie es ruhig angehen und starteten mit den leisen Klängen des lyrischen „Bedroom Eyes“. Mit den folgenden Songs steigerten sie sich aber immer mehr in ihre typischen Jam-Passagen und Lärmwände hinein. Das Set war sehr gut gemischt, so wurde neben den ausufernden Jam-Parts auch immer wieder gerade und knackig gerockt oder auch mal ein komplett ruhiger Song eingebaut. Von „Child Of The Future“ gab es gerade mal zwei Songs zu hören: „The Ozzylot“, das live deutlich druckvoller als auf der Aufnahme rüberkam, und „Whole Lotta Diana“, das brachial alles hinwegfegte und einen echten Höhepunkt des Konzerts bildete. Ein weiterer war „577“ vom „Trust Us“-Album mit seinem ultrafetten Bass-Riff und dem Jam in der Mitte, in dem Snah geradezu überirdisch flashig abging, was er dann im endlos gejammten Schluss-Part sogar noch steigerte. Im Publikum herrschte vom ersten Ton an beste Stimmung, und nur allzu willig ließ es sich mitreißen, wobei jeder Song noch mehr abgefeiert wurde als der jeweils vorherige.

Nach gut 90 Minuten gingen die drei dann zum ersten Mal von der Bühne. Aber wer MOTORPSYCHO kennt, weiß, dass man bei ihnen unter zwei Stunden nie nach Hause geht. Und so kamen sie für weitere zwei Songs zurück, darunter eine geniale „Manmower“-Version. Aber auch danach war noch nicht Schluss, und so enterten sie erneut die Bühne und brachten es schließlich auf insgesamt zweieinviertel Stunden Spielzeit. Für MOTORPSYCHO-Verhältnisse war das fast schon ein kurzes Konzert, aber die Jungs waren ja auch wie gesagt nicht vollständig auf der Höhe. Letzteres hat man ihnen ansonsten aber überhaupt nicht angemerkt, bis auf die Tatsache, dass Snah, der normalerweise auch immer mal wieder den Lead-Gesang übernimmt, diesen fast komplett Bassist Bent Sæther überließ. Besonders, was Drummer Kenneth Kapstad hier leistete, war wieder einmal unglaublich. Mit seinem extrem dynamischen Spiel beherrschte er perfekt sowohl die ruhigen wie auch die brachialen Beats, trieb dabei das technisch anspruchsvollste Zeug und hielt auch die wildesten Jams seiner beiden Mitstreiter zusammen. Laut genug war es auch, sogar sehr laut. Aber das gehört bei dieser Band dazu, und der Sound war außerdem sehr gut, viel besser als z. B. im Le Romandie in Lausanne im Mai letztes Jahr. Am Ende ging wohl jeder mit dem Gedanken nach Hause, dass das ein genialer Abend war, mit einer Band, die trotz Krankheit in Bestform war, alles gegeben und immer wieder musikalisch brilliert hat.
 

Setlist:
 

Bedroom Eyes

Taifun

She Left On The Sunship

In The Family

The Ocean In Her Eye

The Ozzylot

Inside Looking Out

Whole Lotta Diana

Sungravy

Watersound

Überwagner

Kill Some Day

577

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Song For A Bro'

Manmower

---

Hogwash

You Lied
 



Review:

Arc Of The Dawn

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Fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum sind DARE mit neuem Material zurück. "Arc Of The Dawn" ist kein aufregendes Album im Sinne vorwärtstreibender Mitsinghymnen, seine Stärke besteht stattdessen gerade in seiner Unaufgeregtheit. Schon bei "Dublin", dem ersten, hochgradig melodiösen Song der Platte, übermannt einen ein eigenartiges Gefühl von Vertrautheit, so, als hätte man die Songs schon sein Leben lang gekannt und würde jetzt gewissermaßen nach hause kommen. DARE bezaubern durch entspannte Arrangements mit schönen Melodiebögen; kein Lied ist dabei, zu dessen Klang man sich nicht aufs Sofa legen oder vors Kaminfeuer setzen und die Anspannung von sich abfallen spüren könnte. Eine gewisse Sehnsucht weht durch die Songs, eine Prise Bittersüße, wie von der Erinnerung an schöne, aber vergangene Momente, die man gerne festhalten möchte. Das klingt nun für eine CD-Rezension alles eingestandenermaßen ziemlich schwammig, aber besser in Worte fassen lässt sich der Eindruck, den "Arc Of Dawn" vermittelt, nicht- jeder Versuch, konkreter zu werden, würde zwar Einzelteile analysieren, dem Gesamteindruck aber nicht gerecht werden. Da hilft nur selber anhören (besonderer Anspieltipp: das mit wundervollem Chorgesang versehene "Kiss The Rain", das ein klein wenig an TOTO und die EAGLES erinnert) und entspannen. Viel Spaß, mehr musikalische Erholung geht kaum noch.

Arc Of The Dawn


Cover - Arc Of The Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Native Window

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Die beiden KANSAS-Recken Steve Walsh und Kenny Livgren (der ja an sich nur noch als Live-Aushilfe tätig ist) verweigern sich nun schon geraume Zeit dem Songwriter-Job. Ergo, keine neue KANSAS-Scheibe in Sicht. Das dass nicht allen Kollegen in den Kram passt ist offensichtlich – und fand ein Ventil. Billy Greer (Bass und Gesang), David Ragsdale (Violine), Phil Ehart (Schlagzeug) und Richard Williams (Gitarre) gründeten als Side-Project (neben den KANSAS Liveauftritten) die Band NATIVE WINDOW um auch mal wieder neues Material zu spielen. Deren selbstbetiteltes Debüt bedient dabei weniger die Rockfraktion, sondern lässt es betont entspannt angehen. Billy Greer gibt den zehn Songs eine angenehme Stimme ohne allerdings für Überraschungen zu Sorgen, David Ragsdale Violine dient oft als zentrales Instrument und ersetzt dabei gekonnt die Keyboards. Aber Achtung - das auf „Native Window“ vorwiegend solide AOR-Kost ohne progressive Ansprüche regiert sollte man wissen. Damit zufrieden lassen sich Songs wie das schöne Album-Highlight „The Way You Haunt Me”, die mit schöner Gesangslinie versehene Ballade „An Ocean Away“ (das an Billy Greer’s SEVENTH KEY erinnert) und das mit Country-Versatzstücken angereicherte „Got To Get Out Of This Town” recht lässig genießen. Für NATIVE WINDOW sind die Original-KANSAS-Schuhe sicher einige Nummern zu groß. Nichts desto trotz dürfte die Scheiben den Fans durchaus manch angenehme Stunde bescheren, alte KANSAS Glanztaten natürlich außen vorgelassen. Wer auf Rock der ruhigeren Sorte und Violinenklänge steht darf auch mal antesten.

Native Window


Cover - Native Window Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Best Of

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Schon recht bald nach seinen Erfolgen mit ROXY MUSIC legte deren charismatischer Frontmann und berufsmäßige Gentleman BRYAN FERRY auch eine astreine Solokarriere hin, welche ihn mit seinem leicht düsteren Avantgarde Pop bis hin zu Grammy-Nominierungen trug. Vorliegende „The Best Of“ konzentriert sich dabei im Vergleich zu anderen Compilationen auf FERRY’s eigenes Schaffen und deckt von den frühen, noch vom Siebziger Pop-Rock und Wave geprägten Phasen über die erfolgreichen Singles der 80er bis zu den äußerst bedächtigen Tönen der 90er die BRYAB FERRY Diskografie komplett ab. Die Bedienung in Form von Audio CD und Bildmaterial auf DVD ist vollständig und hat mit Hits wie „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“, „Smoke Gets In Your Eyes“, „Let’s Stick Together”, „Slave To Love”, „Don’t Stop The Dance” und „ Kiss And Tell” alles Essentielle des BRYAN FERRY zu bieten. Als Bonus gibt es dann noch die klasse Piano-Version von „A Fool For Love“ und „I Don’t Want To Go On Without You” (im Orignal von den Drifters, respektive Dusty Springfield). BRYAN FERRY stand bekanntlich schon immer mehr für die ruhigeren Töne und für gereifte Songs – und wie man auf der mit 25 Videos vollgestopften DVD sehen kann für – für Stil, Ambiente und Frauen ganz besonderer Prägung (auch wenn manches 20 Jahre später recht antiquiert anmutet). Feine Sache für besonnene Stunden.





CD Trackliste:

1. A Hard Rain’s A-Gonna Fall

2. The ‘In’ Crowd

3. Smoke Gets In Your Eyes

4. You Go To My Head

5. Let’s Stick Together

6. The Price Of Love

7. This Is Tomorrow

8. Tokyo Joe

9. Can’t Let Go

10. Slave To Love

11. Don’t Stop The Dance

12. Windswept

13. Limbo

14. Kiss And Tell

15. I Put A Spell On You

16. Don’t Want To Know

17. The Way You Look Tonight

18. Goddess Of Love

19. The Times They Are A-Changin’

20. I Don’t Want To Go On Without You (Bonus Track )

21. A Fool For Love (Alternative Version) (Bonus Track)




DVD Trackliste:

1. A Hard Rain’s A-Gonna Fall

2. These Foolish Things

3. Smoke Gets In Your Eyes

4. You Go To My Head

5. Let’s Stick Together

6. The Price Of Love

7. This Is Tomorrow

8. Tokyo Joe

9. What Goes On

10. Slave To Love (12" Version)

11. Don’t Stop The Dance

12. Windswept

13. Limbo

14. Kiss And Tell

15. The Right Stuff

16. I Put A Spell On You

17. Will You Love Me Tomorrow

18. The Girl Of My Best Friend

19. Don’t Want To Know

20. Your Painted Smile

21. Mamouna (UK Version)

22. Is Your Love Strong Enough

23. The Way You Look Tonight

24. Goddess Of Love

25. Positively 4th Street


The Best Of


Cover - The Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 46
Länge: 177:35 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Native Window

KEINE BIO! www
Review:

No Retreat No Surrender

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Laut ihrer eigenen Biografie wurden HEARTLYNE bereits 1986 aus den Überresten der Band DARK AVENGER gegründet. Nach jahrzehntelanger Odyssee durch die deutsche Hard Rock-Szene kam die Band jedoch nie so recht zum Zuge. Die Mitglieder Jogy Rautenberg, Chris Lyne und Tommy Heart zocken heute geschlossen bei SOUL DOCTOR, doch die Rufe seitens der Fans nach der Veröffentlichung des alten HEARTLYNE-Materials hielten laut Band bis heute an, so dass nun, nach gut 20 Jahren, „No Retreat No Surrender“ das Erbe dieser hörenswerten Band präsentiert. Geboten wird im positiven Sinn „angestaubter“, melodischer Hard Rock der ganz alten (80er-) Schule, der meist bombastisch und nicht immer schmalzfrei die Boxen verlässt. Spektakulär ist hier absolut nichts, aber das wird die Fans des Stils und dieser Band sicher nicht weiter stören, denn ganz objektiv wissen Songs wie das Titelstück, „Broken Promises“, die gute Ballade „Strike An Arrow“ oder „Sacred Heart“ einfach zu gefallen. Stellenweise erinnern mich HEARTLYNE, besonders, wenn sie mal etwas kerniger drauflos rocken, an die SCORPIONS zu jener Zeit, etwa auf „Love At First Sting“ oder „Savage Amusement“. HEARTLYNE waren sicher keine überragende Band, aber wer ganz unverfälschten, „konservativen“ Hard Rock schätzt, wird hier ein gelungenes, wenn auch nicht zwingendes Album vorfinden.

No Retreat No Surrender


Cover - No Retreat No Surrender Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:26 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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