MY DYING BRIDE haben mit „Bring Me Victory” eine EP im Gepäck, die nicht vollständig überzeugen kann. Zum Einen gibt es mit „Bring My Victory“ einen Song, der schon auf dem letzten Album „For Lies I Sire“ zu finden war, zum Anderen gibt es keinen eigenen neuen Song. „Failure“ ist ein SWANS-Conversong, der verdammt gut umgesetzt wurde und an selige „34,788%...“-Zeiten erinnert. „Scarborough Fair“ ist eine traditionelle englische Ballade aus dem Mittelalter, in der Sänger Aaron sehr sanft singt und bei der MY DYING BRIDE erst zum Ende hin die volle Instrumentierung nutzen. Abgeschlossen wird die EP mit einer Live-Aufnahme von „Vast Choir“, zudem gibt es zu „Bring Me Victory“ noch ein Video. Für Fans ist das alles ok, auch wenn ein neuer MY DYING BRIDE-Song die EP lohnenswerter gemacht hätte.
FALL OF EFRAFA haben mit "Inle" ihre Arbeiten eingestellt, bringen aber zum Schluss nochmal alle Alben in einer limitierten LP-Box auf den Markt. 180g Vinyls, die neben vielen Gimmicks (ein Pin, Poster usw.) in einer Box zu finden sind.
Das Rock'n'Roll-Urviech LORD BISHOP ROCKS ist mit neuem Line-up und Album als Hans-Dampf-In-Allen-Gassen ab Januar auf den Bühnen in Europa unterwegs. Der 2 Meter große und 120 kg schwere New Yorker war zuletzt mit seinen neuen Mitstreitern Mr. Wtj Tide und Jaso Now gerade erfolgreich auf einer Spanien-Tour zusammen LIVING COLOUR auf der Bühne gestanden.
Parallel zum kommenden neuen Album "Construction Planet“ (Vö.-Termin: 04.02.2010) releast der schwarze Gigant auf seinem Label Dirty Earth Records die Compilation "Lord Knows II" mit 40 Tracks von 38 verschiedenen Künstlern, mit denen er bereits gemeinsame Shows bestritten hat und die ihm besonders am Herzen liegen. So sind auf der Doppel-CD unter anderem Tracks von den STATT-MATRATZEN, den SONIC ANGELS, den FASTBEAT SUPERCHARGERS oder den GHOST ROCKETS zu finden.
Im Juni 2010 schon soll die neue OZZY OSBOURNE-CD - produziert von Kevin Churko und dem Madmann himself - erscheinen. Das Album hört auf den Namen "Soul Sucka" und auf der Homepage werden "Let It Die" und "Diggin´ Me Down" als zwei neue Songtitel genannt.
Es wird nach dem Rausschmiss von Zakk Wylde die erste OZZY OSBOURNE-Scheibe mit dem neuen Gitarristen Gus G von FIREWIND sein.
Eine recht junge Nachwuchsformation aus Hessen, COLORS IN SHAPE, stellt sich hier mit ihrer ersten EP „From Tales To Verity“ vor. Das Coverartwork „Baum mit röhrendem Hirsch“ kann sofort mal ein paar Pluspunkte sammeln, hat stilistisch und zeichnerisch schon irgendwas was von ROGER DEAN (u.a. YES, ASIA, URIAH HEEP) – gut gemacht. Rein musikalisch bietet der Fünfer aus Bad Hersfeld so eine Art Prog-Metalcore mit einem gesanglichen Mix aus stellenweise gedärmerschütternden Shouts, Growls usw. sowie als klasse Gegenpart die cleanen Vocals von Sängerin Anne Natt. Die Dame steuert auch die eher dezenten, aber durchaus nicht nur flächigen Keyboardsounds bei. Das Riffing der Gitarrenfraktion ist abwechslungsreich gehalten, nicht nur fette sondern auch betont mal saubere Parts geben den Songs eine hohe Dynamik. Es wird aber nicht nur draus los gerockt oder „gehardcored“ (sagt man das?!) sondern immer mal wieder sind kurze Breaks eingestreut, die Tracks werden niemals in einem Tempo durchgespielt sondern mit gezielten Stimmungs-und Tempowechsel sehr unterhaltsam rübergebracht. Das ist insoweit um so bemerkenswerter, da keiner der drei Songs (leider) länger als knapp fünf Minuten ist. Der Sound ist für ein Demo absolut hochwertig, keine Verwischungen oder gar breiige Sequenzen, einzig die Drums fallen mitunter etwas ab, diese „hoch-flachen“ nervigen Snaretöne, gefallen mir nicht, nächstes mal bitte etwas satter-volumig abmischen. Die Sängerin ist talentiert, darf aber zukünftig ruhig noch mehr aus sich herausgehen, um so den Widerpart zu den derbkrachigen männlichen „Vocals“ noch besser zu betonen bzw. dagegen anzukommen. „Our Eulogy“ gleich zu Beginn ist ein klasse Song, es wird sofort amtlich losgebrettert mit aggressiven Shouts und weiblichem Gegenpart mit schöner Melodie hat was von GUANO APES, nur deutlich härter. Mittendrin wird abgebrochen, ein Erzählstimme führt ruhig weiter, dann schwer-doomige Riffwände und zum Schluss wieder volles Tempo. Auch das kurze „Blue Collar Salvation“ ledert los wie Feuerwehr, es folgen diesmal dominierende, derbe, sehr böse Shouts unterstützt von sehr gekonnt differenziertem Drumspiel. Nummero drei, „Descend“, ist so ein Art Hardcore-EVANESENCE, am Anfang melancholisch dann treibend volle Attacke, schönes Solo, dann wieder derbe „growelend“ und zum Schluss mit leicht schiefen Vocals ein furioses Finale. COLORS IN SHAPE haben mit „From Tales To Verity“ ein absolut ernstzunehmendes und musikalisch spannendes Demo abgeliefert, sie müssen jetzt beim nächsten Werk aber noch etwas an den Details feilen und dann zeigen, dass dies inhaltlich auch auf Albumlänge funktionieren kann.
Bei einer Spielzeit von fast einer Stunde gerade mal sechs Songs ist davon auszugehen, dass IRA sich Zeit zur Entfaltung ihrer Musik nehmen. Dabei vermeiden es die Musiker, sich selbst zu sehr in den Vordergrund zu stellen (angesichts der Songlänge wären hier und da ja durchaus Soli zu vermuten und leicht einzubauen), stattdessen wird Wert auf Atmosphäre gelegt. Die beiden Gitarren verzaubern den Hörer mit ihrem vorsichtigen und gleichzeitig sphärischen Spiel, während das Schlagzeug fast schon sanft zu Werke geht und nur selten in die Vollen haut. Sänger Toby passt mit seiner schmeichelnden, eindringlichen Stimme perfekt dazu und ist intensiv, ohne aufdringlich zu sein. Die Texte sind dabei aggressiver als die Musik und würden so mancher Hardcore-Combo gut zu Gesicht stehen. Trotz dieser Diskrepanz funktioniert „Visions Of A Landscape“ bestens und nimmt den Hörer mit auf einen Trip in die Rock-Visionen einer Band, die Musik um der Musik willen macht. Dieser uneitle Ansatz führt zu sechs sehr schönen (Post)Rock-Nummern, die einen weiten Bogen schlagen und Fans skandinavischer Düstermucke ebenso für sich einnehmen werden wie Postcorler und Rockfans alter Schule, zumal die im BLACKMAIL-Studio aufgenommene Scheibe zu keiner Zeit langweilig wird und den hohen Spannungsbogen durchweg aufrecht hält.