Markus Baltes’ Name lässt nicht sofort was klingeln, AUTUMNBLAZE und PARAGON OF BEAUTY dann aber schon. Da die beiden Combos nicht mehr existent sind, hat sich der gute Mann mit SIDEWAYTOWN ein neues Projekt gesucht, mit dem er zudem eine leichte musikalische Kurskorrektur vornimmt. Sanfter, melancholischer und mehr an ANATHEMA und (stellenweise) finnischen Düsterrock ist das Material ideal für entspannte Nachmittage. Vorzugsweise im Herbst, denn übersprudelnd fröhlich ist „Years In The Wall“ dann doch nicht. Dafür schön, einfach nur schön. „Paper Walls“ oder das famose relaxte „Put Your Sun In The Corner“ leben von der Sanftheit des Materials wie von der bezaubernden Gesangsstimme und der unaufdringlichen Instrumentierung. Die Songs folgen alle dem gleichen Schema, was „Years In The Wall“ sehr homogen klingen lässt, aber stellenweise den Wunsch nach etwas mehr Abwechslung hervorruft. Vielleicht hat Herr Baltes beim nächsten Longplayer ja den Wunsch und den Mut für Experimente, dann könnte aus SIDEWAYTOWN ein echter Kracher werden. Bis dahin bleibt ein schönes Album für lauschige Novembertage. Ist doch auch was.
„Non Stop Rock And Roll” nennt sich das neuste Werk der norwegischen Glam Combo WIG WAM und kommt erwartungsgemäß mit Fun Rock’n’Roll und ultraeingängigen Hard Rock um die Ecke – sauber produziert, schnell ins Ohr gehend und selbstverständlich mit einer ordentlichen Portion Klischee versehen – die Jungs machen immer noch Spaß, wenn auch mit leichten Abstrichen in der B-Note. Den neben guten und eingängigen Partytracks wie der vorab veröffentlichte Opener „Do You Wanna Taste It“ oder „C'mon Everybody” und echten Highlights wie der mit starken Refrain versehenen 80er-Rock-Nummer „Wild One“, dem fetzigen Titeltrack „Non Stop Rock And Roll”, dem Melodic Rocker „Rocket Through My Heart” und dem toll cheesigen „Chasing Rainbows“ gibt es in 2010 auch die beiden eher belanglosen Balladen „Man In The Moon“ und „From Here“ sowie wenige nicht ganz so überzeugende Song zwischen dem an sich starken Material. So kommt „Non Stop Rock And Roll” etwas schwächer als die beiden Vorgänger daher – hat aber trotzdem noch immer einen garantiert hohen Partyfaktor und dürfte WIG WAM Fans ebenso gut reinlaufen wie allen Freunden ordentlich gemachten Glam und Hard Rocks.
Die Titel der kommenden neuen SCORPIONS-Scheibe "Sting In The Tail" (aufgenommen in Hannover mit dem schwedischen Produzenten-Team Mikael "Nord" Andersson und Martin Hansen) ist ja schon läger bekannt. Jetzt haben Klaus Meine & Co. auch das Coverartwork dazu veröffentlicht.
Als VÖ.-Termin wurde außerdem der 19.03. (via Sony Music) europaweit festgelegt. Die dazugehörige "Get Your Sting and Blackout Tour startet kurz davor ab Mitte März.
Die Melodic Power Metaller von ORDEN OGAN haben jetzt den zweiten Teil des Making-Of des kommenden neune Albums "Easton Hope" online gestellt. Die neue Scheibe der Jungs aus Arnsberg erscheint am 22.01.2010 via AFM Records. Die Band ist außerdem für das diesjährige WACKEN Open Air bestätigt worden.
"Glamfolk" ist das in Eigenproduktion gestemmte Studiowerk der aus unverständlichen Gründen immer noch ohne Plattenvertrag durch das Land der tausend Seen tingelnden Helsinkier Band KINGS OF FOOLS. Dabei haben die fünf Finnen wirklich schöne Akustikgitarren-getragen und mehrstimmigem Gesang versehene Perlen am Start, mehrheitlich relativ ruhig und allesamt melodiös. "Perfect Kind Of Girl" kommt bittersüß daher und erzählt die reuige Geschichte eines Menschen, der zu spät begreift, was er da eigentlich hatte, "Sober" verdeutlicht ganz gut, was mit dem Albumtitel "Glamfolk" gemeint ist. Das groovige "Enemy" hat Ohrwurmqualitäten und kann einen nach einmaligem Hören leicht den Rest des Tages verfolgen. Auch das sehnsüchtige "Hobo Like Me" setzt sich sofort im Gehörgang fest, während "Last Call For Alcohol" die Hymne für all jene ist, die sich auf der verzweifelten Suche nach einer letzten Chance befinden. "Glamfolk" ist erfrischend anders, die mehrheitlich eher einfach gehaltenen Arrangements demonstrieren eindrucksvoll, dass Schönheit beileibe nicht immer Bombast braucht und weniger manchmal eben doch mehr ist. Unbedingt anhören!