BIONIC GHOST KIDS verstehen sich als Gesamtkunstwerk und haben für “Horrorshow” nicht nur einen netten Promozettel, sondern gleich ein die Texte unterstützendes Comic in petto. So weit, so ambitioniert. Musikalisch sind sie das ebenfalls, wenn auch in völlig unerwarteter Richtung: Screamo, Elektro, Punk und unser aller heimliche Liebe Eurodance werden in einen Topf geschmissen und fleißig verkocht, was überraschenderweise zu einem sehr schmackhaften Ergebnis führt. Auch wenn „Horrorshow“ stellenweise echt cheesy ist, geht die Mixtur gut ins Blut, Songs wie „Wrapped In Plastic“ (punkiger Screamo-Song) oder das coole und Euro-dancige „Poison Ivy“ direkt in die Beine, ohne sich um die Einwände aus Richtung Gehirn zu kümmern. „Horrorshow“ ist der verrückte, aber coole Bruder von LINKIN PARK und SCOOTER. Definitiv eine spaßige Scheibe und vielleicht ja ein Trendsetzer? Wäre cool.
Bei SINBREED tummmeln sich u.a. Herbie Langhans (SEVENTH AVENUE) und Frederik Ehmke (BLIND GUARDIAN), ihr Debütalbum "When Worlds Collide" erscheint am 26.03. - mit "Newborn Tomorrow" ist der erste Song davon bei MySpace zu hören.
Eine der interessantesten und besten Underground-Black Metal-Scheiben der letzten Zeit kommt aus dem Raum Ulm und wurde von einem Haufen (im positiven Sinn!) Verrückter aufgenommen, die nicht nur bereits jahrelang Mucke machen, sondern deren Einflüsse nicht nur bei den üblichen Verdächtigen liegen, sondern von Schwarzmetall alter Schule (DARKTHRONE, SABBAT, HELLHAMMER,…) über völlig abstruse, obskure Düsterkapellen (ULULATE, LUGUBRUM,…) bis hin zu Frank Zappa, Jazz und sogar Elektro reichen. Aber anstatt nun ein völlig ungenießbares Gebräu aus allem, was in der Küche gerade so rumsteht dahinzustümpern, legen WURZEL völlig straight und frei von unnötigem Ballast los. Nach dem ersten Höreindruck klingt diese selbst betitelte Eigenproduktion sogar recht simpel und monoton, doch genau hier liegt die Kunst dieser sehr eigenständigen Band. Die durchweg anspruchsvollen Kompositionen, die alles andere als bombastisch, sondern dem Stil angemessen herrlich trocken produziert wurden, machen allein schon durch ihre ständig wiederkehrenden Melodien, die geschickt variiert werden, süchtig. Bereits den formidablen Opener „Sklaven In Ketten“ wird man spätestens nach zweimaliger Einfuhr nicht mehr los; Selbiges gilt für „Odin Lebt Noch Lang“ (kultiger Songtitel auch!), das treibende „Eins“ oder die rattengeile Hermann-Hesse-Vertonung „Im Nebel“ (mein Favorit!), die man x mal hören kann, ohne, dass sie auch nur ansatzweise langweilig werden. WURZEL sind trotz oder eben gerade wegen ihrer langjährigen Erfahrungen keine „Höher-schneller-weiter“-Kapelle, sondern wissen genau, was sie tun und wie sie abgefuckten, progressiven Black Metal (von nichts Anderem reden wir hier!) höchst intelligent umsetzen. Zudem befindet sich auch noch ein erstklassiger Brüllwürfel in der Band, der seine Fähigkeiten absolut songdienlich einbringt und nicht alles gnadenlos voll kotzt. Wer diesen Trip erleben möchte, kann sich „Wurzel“ (im Jewel Case, mit vierseitigem Booklet, coolem Bandlogo und gepresster CD) für schlappe sechs Euro über die „Myspace“-Seite der Band sichern. Ein echter Geheimtipp, der hoffentlich bald nicht mehr geheim ist!
BRUCE KULICK startete zu Beginn seiner Karriere als Gitarrist geradezu durch. Nach einem Job in der Tour Band von MEAT LOAF (zu „Bat Out Of Hell“ Zeiten) spielte er an der Seite von Gene Simmons und Paul Stanley von 1984 bis 1996 als Leadgitarrist bei KISS. Danach wurde es bis auf einige Gastauftritte ruhig um ihn. Auch seine beiden ersten Soloalben konnten da wenig reißen. Mit Album Nummer drei, kurz „BK3“ betitelt, wird sich das aber auch nicht groß ändern. Denn nicht alle Songs können, trotz teilweise illustrer Gäste, vollends überzeugen. KULICK versucht sich immer wieder gen Blues, alleine das nötige Feeling will nicht kommen, seine Gesangstimme ist meist ohne Charisma und manche Kompositionen fehlt einfach der letzte Tick. Wobei „BK3“ mit dem recht heavy eröffnenden „Fate“ gut in die Gänge kommt; und auch das eingängige „I'm The Animal" mit Tobias Sammet (EDGUY) und Eric Singer (KISS), das Instrumentalstück „Between The Lines“ bei welchem der gute BRUCE zusammen mit Steve Lukather leicht bluesigen Gitarrenstoff abliefert und das vom 2001er Solo-Debüt „Audiodog” stammende Instrumental „Skydome” wissen zu gefallen. „BK3“ bietet also schon schöne Songs, welche auch schnell ins Ohr gehen – aber auch recht schnell wieder raus. Da hätte man sich doch etwas mehr Substanz, auch gerade bei den oft nur Standard verströmenden Gitarrenparts gewünscht – so weis z.B. „Friend of Mine” mehr durch John Corabi’s (Ex-MÖTLEY CRÜE, UNION) Gesang zu überzeugen als mit dem wirklich nur gediegenen Gitarrenspiel. RUCE KULICK liefert mit „BK3“ alles in allem leider nur solide Kost und ist somit wohl in erster Linie für KISS-Fans von Interesse. (hardy)
Bruce Kulick ist endlich zurück. Nachdem man schon lange die ein oder andere Aussage zum neuen Album von den diversen Gästen gehört hat, startet das neue Jahr nun wunderbar mit dem ehemaligen Gitarristen von Kiss. Das Schöne an diesem Album, die Songs sind nicht nur abwechslungsreich, sie kommen auch alle schnell auf den Punkt. Firlefanz, Gitarrengefrickel und Bombast wird man vergebens suchen. Stattdessen liest sich die Gästeliste wie das Who is Who der Branche. Gleich beim zweiten Track „Ain´t Gonna Die“ ist sein ehemaliger Bandkollege Gene Simmons mit von der Partie und er soll nicht der einzige Kiss Musiker bleiben. Zusammen mit Eric Singer (Drummer Kiss und Alice Cooper) sowie John Corabi ist Bruce Kulick bei ESP tätig und so verwundert es nicht, dass John beim folgenden „Friend Of Mine“ dabei ist, ein wunderbarer Midtemposong mit eingängigem Refrain. In „Hand Of The King“ ist schließlich Nick Simmons (Sohn von Gene Simmons) zu hören, bevor mit „I´ll Survive“ noch einmal ruhigere Töne angeschlagen werden. Zurück aus der Entspannungsphase holt uns Doug Fieger, Sänger von The Knack, mit dem peppigeren „Dirty Girl“, bevor das Avantasia Dream Team Tobias Sammet und Eric Singer sich beim Song „I´m The Animal“ die Ehre geben. Der Track scheint wie auf die beiden zugeschnitten, zählt er doch zu den härteren, rotzigen Stücken des Albums. Als letzter Gastmusiker sei noch Steve Lukather von Toto erwähnt, welcher beim Instrumentaltrack „Between The Lines“ voll auf seine Kosten kommt. „Life“ bietet noch einmal eine wunderschöne Gelegenheit zum Träumen, bevor Bruce Kulick sich in „Skydome“ seinem Instrument voll und ganz hingibt und das Album beschließt.(tennessee)
Mit „Thrones And Dominions“ geht nach dem selbst betitelten Debüt und der Compilation “Brethren Of Wolves” das zweite Album der finnischen Black Metaller ins Rennen, das Freunde der auch von der Band selbst angegebenen Vorbilder DARKTHRONE, BURZUM, BATHORY, MASTER´S HAMMER oder CELTIC FROST aufhorchen lassen sollte. Warum das Quintett allerdings auch ABSURD als Einfluss angibt, sei mal dahin gestellt, aber da oben nimmt man diese empfindliche Thematik ja sowieso nicht so ernst. Rein musikalisch machen UTGARD jedenfalls nicht viel falsch, auch wenn man oft das Gefühl nicht los wird, viele Passagen bereits irgendwo anders und auch schon besser gehört zu haben. Gleich der Opener „The Devil And The Sinner“ startet mit „Transilvanian Hunger“-Gedächtnismelodie, „Werewolf“ erinnert mit seiner dichten Atmosphäre und dem frostigen Gesang von Raven leicht an die ersten drei IMMORTAL-Platten, der Stampfer „Armageddon Fist“ kommt mit gelungen oldschooligem HELLHAMMER-Anstrich daher und so weiter. Überragende Songwriter, die ihren Nummern einen eigenen Stempel aufdrücken können, sind UTGARD daher nicht unbedingt, aber die Mischung aus Zitaten und eigener Umsetzung überzeugt eher als dass sie in die Lächerlichkeit driftet. Und mit dem majestätischen „Black Sun“ (strittiger Titel, ich weiß…) haben die Jungs sogar eine richtig geile Schlachthymne verewigt, bei der die Band ihre (auch sonst verwendeten) Synthies sehr subtil und geschickt einsetzt. Keine Ahnung, wo diese Band politisch steht, aber da außer (höchstens) ein paar Andeutungen nichts direkt auf eine zweifelhafte Zugehörigkeit hindeutet, kann man „Thrones And Dominions“ den Fans von eisigem Dunkelstahl bedenkenlos empfehlen.
Die griechischen Power Metaller von FIREWIND haben sich aktuell aufgrund persönlicher Differenzen von ihrem bisherigen Drummer Mark Cross (ex-HELLOWEEN, ex-METALIUM, ex-AT VANCE) getrennt.
Während der demnächst anstehenden drei Gigs im Februar in Mexiko wird zunächstmal Michael Ehre (u.a. ULI JON ROTH, KEE MARCELLO, METALIUM) die Felle bediehnen, ob dies eine Dauerlösung wird, ist derzeit noch offen.
Nach dem Saitenhexer Axel Ritt (DOMAIN) den zuletzt überraschend in 2009 bei GRAVE DIGGER ausgestiegenen Gitarristen Manni Schmidt bereits live ersetzt hatte, wird er nun als festes Bandmitglied das Line-up ergänzen.
Im Mai wollen die Herren dann gemeinsam schon wieder ins Studio gehen, um neues Material einzuspielen.