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SURVIVORS ZERO kommen auf Tour
Die Melodic Death Metaller von SURVIVORS ZERO kommen mit ihrem aktuellen Werk "CMXCIX" auf große Europatour. Die Finnen werden ab nächster Woche die Bühnen in Deutschland entern.
Termine:
24.01.10 Markthalle, Hamburg, Germany
25.01.10 Columbia Club, Berlin, Germany
29.01.10 Alte Spinnerei, Glauchau, Germany
30.01.10 X, Herford, Germany
31.01.10 Metropool, Hengelo, NL
01.02.10 Matrix, Bochum, Germany
02.02.10 Essigfabrik, Köln, Germany
05.02.10 Dynamo, Eindhoven, NL
09.02.10 Garage, Saarbrucken, Germany
10.02.10 Colos-Saal, Aschaffenburg, Germany
01.02.10 Dynamo, Zurich, Switzerland
12.02.10 Conrad Sohm, Dornbirn, Austria
14.02.10 Backstage, Munchen, Germany
15.02.10 Posthof, Linz, Austria
16.02.10 Orpheum, Graz, Austria
17.02.10 Arena, Wien, Austria
Review: Gold - The Best Of Spandau Ballet
Nachdem sich SPANDAU BALLET 1989 nach zehn erfolgreichen Jahren und zahlreichen Hits im Krach getrennt hatten (man verklagte sich gegenseitig wegen Rechte an den Songs, sprich es ging um liebe Geld) feierte man Ende 2009 überraschend im original Line-up ein relativ erfolgreiches Comeback. Man warf dazu eine Best of mit Neueinspielungen alter Hits sowie zweier eher mittelmäßiger neuer Songs, u.a. "Once More", auf den Markt.
Diese Compilation und gefühlte 385-te Best-Of der Herren, die früher wie heute stets in feinsten Anzügen antraten, um ihren coolen Edelpop im New Romantic Wave Stile zu präsentieren, nennt sich „Gold – The Best Of Spandau Ballet“. Dieses Album wurde schon mehrfach veröffentlicht und beinhaltet 17 Hits sowie eine DVD mit der gleichen Playlist, die aber (leider) zeitlich nicht chronologisch geordnet sind.
Letztere Zugabe ist dann auch das einzig neue und die vielleicht echte Daseinberechtigung dieser CD, denn diese Videos zu diesen Hits sind erstmals so auf DVD so erhältlich. Das Set enthält so ziemlich alle Erfolgstiteln wie "True", "Only When You Leave", "Round And Round", "I´ll Fly For You" oder "Through The Barricades" und natürlich der Klassiker “Gold”. Die sicher meist ganz gut gemachten Videos sind nicht ganz so durchgestylt wie die von DURAN DURAN, aber trotzdem ansehbar. Sie „leben“ daher auch größtenteils vom besonderem Charme und dem verklärten Rückblick der damals miterlebten Zeit, für neue Fans oder Nichtkenner sind sie daher wahrscheinlich eher relativ uninteressant.
SPANDAU BALLET mussten zwar stets mit den Kritikern kämpfen, waren aber musikalisch nicht so schlecht, wie sie mancherorts gemacht wurden. Dieses Quintett vermengte klassischen Soul-Pop, auch mal mit Jazz-, Funk und natürlich Wavelementen und waren so was wie die härteren ROXY MUSIC, nur nicht ganz so extravagant. Die Songs wurden dabei immer mal wieder durch Bläser bzw. insbesondere Saxophoneinlagen stark mitgeprägt. Klar, die großen Hits waren damals schon zugegeben etwas - *hüstel* - seicht, aber dass die Herren um Sänger Tony Hadley doch auch etwas Rock sind, zeigen die wenigen hier vertretenen kantigeren Sachen wie „To Cut A Long Story Short“ oder auch „Musclebound“.
Anfang bis Mitte der 80er Jahre gab es eine starke Rivalität mit DURAN DURAN auf allen Ebenen, zwar vorwiegend von der Presse etwas künstlich aufgebauscht, trotzdem waren beide sehr erfolgreich, die Duranies wohl noch einen Tick mehr. Egal, mir als Kind 80er gefielen damals beide Truppen (rein musikalisch natürlich, nicht aufgrund des gelackten Auftretens), obwohl dies eigentlich gar nicht ging, denn ähnlich wie bei der Rivalität zwischen ÄRZTEN und TOTEN HOSEN konnte (oder durfte) man beide Kapellen nicht gleichzeitg gut finden.
Sei es drum, SPANDAU BALLET haben zweifelsfrei ihren ganz eigenen prägenden Sound entwickelt und massentaugliche Sachen wie „Highly Strung“, „Fight For Ourselves“ und natürlich die Megaballade „Through The Barricades“ werden heute noch oft mehr oder weniger zu Recht im Radio gespielt. Im spartanischen Booklet sind einige arg selbstbeweihräuchernde Liner-Notes enthalten, aber leider nicht mehr. Trotzdem, diese Jungs haben die Musiklandschaft im Bereich des Pop (Rock) in den 80er Jahren nachhaltig mitgeprägt und dürfen folglich beim derzeitigen Revival auch nicht fehlen.
Gold - The Best Of Spandau Ballet
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
17
Länge:
85:1 ()
Label:
Vertrieb:
Zuletzt gab es bereits zwei tolle, echt empfehlenswerte DVDs in denen Violinen ein doch besondere Rolle spielten. Dies waren zum einen die Jubiläums Live Best-Of von KANSAS sowie die „Wild Things“-Scheibe von STEVE VAI. Auf diesem Zweitwerk stellt sich jetzt ein polnischer Geiger namens JELONEK vor und der Junge hat echt was auf dem Kasten. Er macht seinen Sound sehr eigenständig und bietet keine nervige Wiederholungen von Veröffentlichungen bereits bekannter Projekte solcher Art Musik.
Aktuell sind Geiger ebenfalls wieder sehr hip - und ich meine jetzt sicher nicht holländische Schmalzlocke: Egal ob der schon seit Jahren sehr erfolgreiche NIGEL KENNEDY (provoziert dabei auch gerne mit seinem Äußeren) oder auch ganz präsent mit DAVID GARRETT (ist mehr der Frauen und Schweigermüttertyp ), der mit seinen auch Crossover angelegten Scheiben mittlerweile zum Popstar geworden ist.
Michal Jelonek hat eine klassische Ausbildung im Osten genossen und gibt sich rein äußerlich und in seinen Videos schon etwas superstarhaft, u.a. mit langem Mantel und Bart steht er musikalisch für einen Mix aus Rock/Metal und natürlich Klassik. Bei der polnischen Metalformation HUNTER spielt er ebenfalls schon seit Jahren mit seinem Hausinstrument, außerdem versucht er sich dort auch noch als Sänger. Auf dieser Scheibe, ausgestattet mit einem klasse Artwork, ist die Mucke rein instrumental gehalten und hier zeigt der talentierte polnische Geiger, dass man mit eigenständigen Songs durchaus über 14 Stücke hinweg fesseln kann. Die Produktion ist richtig fett und satt gemacht, er beherrscht sein Instrument perfekt und schafft es mit einem ausgeklügelten Songwriting viele unterschiedliche Atmosphären rüberzubringen.
Gleich der Hammeropener „BaRock“ zeigt sich in einem klasse Mix aus virtuoser Violine die sich mit fetten Metalriffs und geradlinigem Rhythmusfundament im Rücken wunderbar groovig durch ihre Melodiebögen frisst. Auf YouTube gibt es mehrere coole Videos des Songs, das eine mit den typischen Rüschenkostümen und Perücken hat was von besten FALCO’s „Rock Me Amadeus“-Zeiten. Der Song ist exemplarisch die perfekte Symbiose zwischen Metal und Klassik. Dies habe ich selbst bei den Vorreitern solcher Sachen wie APOCALYPTIKA selten so überzeugend wahrgenommen.
JELONEK schafft es die Geige, die zwar schon etwas im Vordergrund steht, trotzdem nicht nervig klingen zu lassen, die anderen Instrumente sind mitunter auch mal gleichberechtigt und gegen Ende darf sich auch der Gitarrist mit ein paar recht schönen Soli einbringen. Auch das düstere „B.east“ besticht durch (wie auf dem ganzen Album zu hören) einen sehr variablen Schlagzeugsound und eine brachiale Gitarrenline in die sich immer wieder zunächst nur Violinenhiebe und dann wieder eher dominierende hymnische Melodienteppiche legen.
Als geschmackvoller Kontrast dazu gibt es dann so Sachen wie „Steppe“, ein eher soundtrackartiger sehr reduzierter Song, der aber einfühlsam eine unheimliche Weite und Tiefe verströmt, perfekte Musik für einen Filmsoundtrack (ähnlich was das leicht folkig angehauchte „Akka“ mit diesem Mörderhookline-Thema). Das etwas doomig beginnende, dann doch klassisch-perlig betonte „A Funeral Of A Provincical Vampire“ gehört sicher auch zu den Highlights des Albums. „Beech Forest“ ist dann eher wieder chilliges Kontrastprogramm und auch das melodramatische und mit vielen Details sowie Tempowechseln ausgestattete „War In The Kids Room“ ist extravagant. „Mosquito Flight“ ist wörtlich umgesetzt, eine zunächst abgedrehte Violine mündet in einer geradlinige Rocknummer dazwischen gibt JELONEK eine echte Tangoeinlage, ehe es dann wieder voll mit leicht übersteuerten Gitarrenachterbahnfahrten weiter geht.
Bei „Elephant's Ballet“ kann der aufgeschlossene Metaller gediegen seine Matte kreisen lassen und so richtig abmoshen. Ganz zum Ende dieses bemerkenswerten Albums gibt es noch etwas leicht experimentelleres – „Pizzicato – Asceticism“ besticht mit seinen ruhig-sphärischen Tonkaskaden und lässt den Zuhörer in einen weiten (T)raumklang mit unendlichen Weiten fallen.
JELONEK bietet viele gute Ideen, keine vorhersehbaren Songverläufe, teilweise echt progressive Parts mit viel eigenen Charme, lässt aber trotzdem nicht den Alleinherrscher raushängen, er agiert sehr songdienlich ohne Allüren.
Mit diesem absolut spitzenmäßigem Werk rennt er bei allen Fans von Crossover Metal/Rock meets Klassik sämtliche Tore ein, da bin ich mir absolut sicher. Zieht euch die Scheibe rein, es lohnt sich auf alle Fälle.
Jelonek
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
49:45 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten