DEW-SCENTED haben nach der „Incinerate”-Scheibe eine quasi-Auszeit genommen, um dann munter das Line-Up auszutauschen; außer Basser und Shouter ist niemand mehr von der 2007er-Scheibe mit dabei. „Invocation“ lässt aber schnell alle Zweifel verfliegen, die Scheibe reiht sich nahtlos in die Riege qualitativ hochwertiger Alben ein, die unter dem Bandnamen seit Mitte der 90er erschienen sind. „Arise From Decay“ als echter Opener haut den Hörer förmlich um, so kraftvoll und lebendig dieses Thrash-Biest aus der Anlage kommt, kann einem nur angst und bange werden. Shouter Leif als Fixpunkt im Line-Up ist mit seiner markanten Stimme weiterhin das Aushängeschild der Band und drückt nicht nur dem Opener seinen Stempel auf, sondern jedem Song und damit dem gesamten Album. Die neu formierte Gitarrenfraktion hat kräftige Thrash-Riffs in petto, streut hin und wieder mal ein Solo ein („Global Hysteria“), bleibt aber immer songdienlich. Dass Drummer Marc-Andree hat schon bei OBSCENITY gezeigt, dass er mächtig Druck machen kann, was ihm auch in den zwölf Songs seines DEW-SCENTED-Debüts gelungen ist. Seinem grandios guten Vorgänger Uwe steht er da in nichts nach. Natürlich ist die Soundlodge-Produktion brachial gut und bringt die Songs auf den Punkt knackig aus den Boxen, so dass beim Hören das Ohrenmerk auf das Songwriting gelegt werden kann, bei dem DEW-SCENTED eine gelungene Balance zwischen hammerharten Thrash-Parts und melodischen Moshern gefunden haben, wie der Rausschmeißer „Slaves Of Consent“ exemplarisch beweist. Thrasher werden mit dieser Scheibe ihre helle Freude haben und DEW-SCENTED dafür danken, dass allen Widrigkeiten zum Trotz unter dem Banner guter, ehrlicher, abwechslungsreicher Metal veröffentlicht wird.
Erst mal Vorsicht. PLACEBO haben mit „Covers“ kein neues Album am Start, sondern eine Zusammenstellung diverser Coverversionen aus 15 Jahre Bandgeschichte. Die Songs wurden bisher als sog. Single B-Seiten, auf Tributealben oder auf Soundtracks veröffentlicht – und als identische Zusammenstellung bereits als Bonus zur Special Edition des 2003er Studiowerkes „Sleeping Of Ghost“ und als Teil des PLACEBO Box-Sets (mit dem speziell dafür aufgenommen Kate Bush-Song „Running Up That Hill“ – eine klasse Adaption übrigens). Das es die zehn Songs jetzt auch Einzel gibt ist damit eher nur für jene von Interesse, die mit PLACEBO bisher wenig zu tun hatten – der Rest hat das Teil ja eh’ schon. Dabei decken die Coverversionen die erwarteten PLACEBO und Brian Molko Wurzeln (z.B. DEPECHE MODE) ebenso ab wie die unerwarteten (BONEY M, ALEX CHILTON). Gut vertont ins PLACEBO-Universum sind sie allemal. Somit wohl in erster Linie für Cover-Freaks eine gefundenes Fressen – vor allem weil das Teil zum Niedrigpreis in die Läden kommt.
1. Running Up That Hill (Kate Bush)
2. Where Is My Mind (XFM Live Version, The Pixies)
3. Bigmouth Strikes Again (The Smiths)
4 . Johnny And Mary (Robert Palmer)
5. 20th Century Boy (T.Rex)
6. The Ballad Of Melody Nelson (Serge Gainsbopurg)
Stattliche drei Jahre mussten die BLACK MAJESTY Fans auf ein neues Werk ihrer australischen Heroen warten. Nach dem recht starkem „Tomorrowland“ hatten Sänger John Cavaliere & Co. auch erst mal ein großes Tourprogramm abzuleisten; von Festivals in Europa (Wacken, Masters Of Rock, usw.) bis reichlich Shows in der Heimat im Vorprogramm von bekannten Genregrößen (HELLOWEEN; SAXON; EDGUY, NEVERMORE, HAMMERFALL). Mit „In Your Honour“ meldet man sich nun mit reichlich Selbstbewusstsein zurück – und das durchaus zurecht. Denn mit ihren neun neuen Kompositionen (und zwei Bonussongs auf dem Digipack) verbinden BLACK MAJESTY melodischen Power Metal mit leicht progressiven Nuancen, gehen aber auch passagenweise etwas ruhiger zu Werke als früher. Mit dem nach vorne preschenden und von schnellen Riffs dominierten „God Of War“, der brillanten Power-Ballade „Break These Chains“, dem sehr eingängigen „Wish You Well“ und der 80er-Hommage „Follow“ seien mal die Highlights genannt. Auch wenn BLACK MAJESTY keine neuen Kapitel aufschlagen – mit dem von Roland Grapow (MASTERPLAN, ex-HELLOWEEN) gut produzierten „In Your Honour“ machen weder Fans noch sonstige Power Metal Fans was falsch – toughe Kost.
Nun sind auch PRIMAL FEARS beim immer besser in die Gänge kommenden Label Frontiers Records gelandet. Und als erstes präsentiert uns die deutsche Power Metal Institution einen 14 Track starken Liveauftritt aus den USA. Aufgenommen in der Besetzung Ralf Scheepers (Vocals), Mat Sinner (Bass, Vocals), Randy Black (Drums), Henny Wolter (Gitarre, Vocals) und Alex Beyrodt (Gitarre) enthält die CD Mitschnitte der Konzerte in Atlanta, New York und Los Angeles. Und wer die Jungs schon mal Live erleben durfte weis, dass PRIMAL FEAR auf der Bühne unheimlich präsent und heavy, aber auch präzise sind und Sänger Ralf Scheepers in allen Tonlagen sich als einzigst legitimer Rob-folger präsentiert. Über die Setlist kann man wie immer bei einer Band mit mannig guten Stoff diskutieren, sollte den geneigte Fan aber gefallen (siehe unten). Herausragend u.a. dabei das Opener-Duo „Under The Radar“ und „Battalions Of Hate“, das endgeile „Fighting The Darkness“ und natürlich die PRIMAL FEAR Standards „Final Embrace“ und „Chainbreaker“ – und nicht zu vergessen das gesanglich toll dargebotene Akustikstück „Hands Of Time“. Wobei PRIMAL FEAR auf „Live In The USA” sich sowieso keinerlei Patzer leisten.
Die zeitgleich erscheinende, nicht vorliegende DVD hat zwar eine mehr oder minder gleiche Setlist (es kommt nur „Seven Seals“ als vorletzter Song dazu) wurde aber überwiegend in der Schweiz (Z7, Pratteln) aufgenommen, aber auch mit Material aus den USA, Brasilien und Japan versehen.
Auch mit ihrem fünften Output „Dark Diary“ werden die rumänischen MAGICA kaum einen Innovationspreis einheimsen. Zwar ziehen die Vergleiche mit WITHIN TEMPTATION nicht mehr, aber auch als Melodic Metal Band bleibt die Band um Gitarrist Bogdan „Bat“ Costea und Sängerin Ana Mladinovici nach den letzten ordentlichen Alben diesmal in den hinteren Rängen stecken. Denn MAGICA haben sich im Vergleich zu den Vorgängerwerken songwriterisch kaum entwickelt und der Gesang von Ana klingt bei den Metalsongs oft zum Teil angestrengt gepresst und kommt nur in den hohen Passagen gut rüber (da aber richtig). So wirkt „Dark Diary“ trotz besserem Sound als in der Vergangenheit auf die Dauer etwas ermüdend, die männlichen Backgroundvocals und Growls eher störend. Lassen es MAGICA zu Beginn mit dem flotten „Anywhere But Home“ und dem gebremsten „Tonight“ noch recht gut angehen, ist das folgende „Never Like You“ ein richtiger Ausfall. Mit dem sehr eingängigen„Need“ hat man dann noch ein rechtes Highlight, bevor gegen Ende dann die Ideen zu fehlen scheinen und „Dark Diary“ deutlich verliert. So werden MAGICA trotz des Ablebens von NIGHTWISH auf der einen Seite und ihre Wandlung vom Gothic zum Metal-Act auf der anderen Seite wohl nur für eingefleischte Fans von Interesse sein. Und das Cover geht auch gar nicht.
Neben einer wahren Flut an großen und meist auch recht teuren Festivals gibt es auch einige preiswertere Alternativen. Zu denen gehört zweifellos das BTBW MOTORCYCLE JAMBOREE Festival in Berlin vom 15. bis 18.07.2010. Als rührige Veranstalter fungiert dabei der Traditions MC aus Berlin, der in diesem Jahr außerdem sein 35-jähriges Bestehen feiert und nun schon seit 20 Jahren eines der größten Bikerfeste in Europa veranstaltet.
Für relativ wenig Geld gibt es viele Bands inklusive Campingplatz, tolle Motorräder, Bikeshows, verschiedene Contests, ein Partyzelt und natürlich auch diverse Geschicklichkeitsspiele.
Für viel kulinarische Abwechslung ist ebenfalls bestens gesorgt. Auch diesmal sind wieder auf dem weitläufigen Gelände des Alten Lagers bei Jüterbog einige Topbands wie SAXON, DORO, The BOSS HOSS, Tom Angelripper (SODOM) für das Billing verpflichtet worden.
Per Vorverkauf kann man sich jetzt schon für 20 EUR die Tickets für das kultige Open Air sichern. An der Tageskasse werden dann 25 EUR für 4 Tage Camping und das Musikprogramm fällig.
Da haben sich die PRETTY MAIDS mal einen eher schlichten Titel für ihr neues Album rausgesucht „Pandemonium“ heißt so viel wie Chaos oder Tumult bezogen auf das wie meistens leider eher bescheiden Coverartwork irgendwie passend inhaltlich aber absolut nicht. Denn nie waren die Dänen zuletzt so stark aufgestellt wie mit diesem 13 Album in der mittlerweile 28-jährigen (!!) Bandgeschichte. War schon auf dem letzten Output vor vier Jahren songwriterisch ein neue Höhenflug hin zu den alten Stärken klar erkennbar, ist dieses Scheibe noch eine Ecke mehr heavy will sagen die „Mädels“ haben nochmal dass Tempo angezogen und den Hardrockcharakter gegenüber zuletzt deutlich reduziert. Hier gibt’s keine Modernexperimente sowie aufgesetzte Düsternis wie bei „Planet Panic“ aber auch keinen überstrapazierten Weichspülfaktor. Das erinnert dann sehr positiv an das glorreiche Anfangsjahrzehnt mit Klassikern wie „Red, Hot And Heavy" oder natürlich „Future World". Auch diesmal hat das Songwriterteam Ken Hammer (Guitar) und Ronnie Atkins (Vocals) wieder beste Arbeit abgeliefert, die haben halt ein Händchen für eingängige Hooklines, straighte Riffs und punchige Drums sowie perfekt abgestimmte Arrangements und nie den Hang zu Tralala Metal. Auch der Keyboardanteil ist meist gut herauszuhören, egal ob als flächiger Teppich oder dem ein oder anderen Soundsprengsel aber doch nie zu überaufdringlich. Dass Bassist Kenn Jackson vor kurzem ausgestiegen ist, mag ein kleiner Wehmutstropfen sein aber auf dem Album hat er nocheinmal einen super Job abgeliefert. Man höre nur mal den basslastigen Stampfer „I.N.V.U." inklusive furiosem Solo mit sehr schöner Songentwicklung und diesem markant reinpflügenden Refrain und schönen Backingvocals. Auch der bärenstarke Opener mit typischem etwas mystischem Tastenintro sowie einer tragenden Voiceeinspielung, denke mal das müßte Obama sein, beginnend und danach geht es gleich voll ab rau-kantige Vocals von Atkins alles sehr aggressiv mit viel Speed, man hat das Gefühl die Band will alles auf einmal einreißen. „Little Drops Of Heaven" ist die typische Pretty Maids Single die eigentlich fast auf jedem Album vorkommt, sehr eingängig fast schon Marke BON JOVI aber auch sehr fett gitarrenlastig produziert – Melodic Metal auf höchstem Niveau. Die nächsten drei Songs sind dann allesamt echte Kracher das fetzige „One World One Truth“, „Final Day Of Innocence" (erinnert mich nicht nur vom Takt und Rhythmus schon deutlich an NICKELBACK’S „Gotta be somebody“) oder das Highlight der CD das treibend-hymnische Cielo Drive" ein Kracher vor dem Herrn.
Die Hinzunahme von Produzent Jacob Hanssen hat sich gelohnt, er hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet und einen toll-fetten Sound hingezaubert. Auf den sonst üblichen ganz schnulzeligen Schmachtfetzen der Marke SMOKIE haben die Herren diesmal glücklicherweise komplett verzichtet, stattdessen gibt es zum Luftholen gegen Ende „Old Enough To Know" mit noch genügend Rockattitüde und semiakustischen Gitarren. „It Comes At Night" ist sogar gleich zweimal vertreten wobei mir die etwas längere und epischere Remixversion schon deutlich besser gefällt, da auch hier wieder die bestechende Gitarrenarbeit von Hammer überzeugt.
„Pandemonium“ ist ohne Abstriche und Ausfall insgesamt ein echt klasse Album geworden, die Song knallen einfach gut rein, die Band spielt befreit auf und scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Die Mischung ist passend, alles klingt frisch und kommt mit viel Power ohne jeden Anflug von Langeweile daher, und dies alles trotz fortgeschritten Alters der beiden Hauptprotagonisten. Viel besser kann man so was nicht machen, die Dänen knüpfen tatsächlich an ihre besten Zeiten an - daher auch nen Tipp. Da werden sich MASTERPLAN aber schon sehr anstrengen müssen, um dass zu toppen.
Die Progressive Rocker von O.S.I. (Office Of Strategic Influence) gegründet von Jim Matheos (FATES WARNING) und Kevin Moore (CHROMA KEY, DREAM THEATER), haben Inside Out den Rücken gekehrt und einen Deal bei Metal Blade Records unterschrieben.
Die Band wurde 2003 gegründet und hat bisher drei Alben sowie eine EP veröffentlicht. Beim 2009er Werk "Blood" waren u.a. Gastbeiträge von Gavin Harrison (PORCUPINE TREE) und Mikael Åkerfeldt (OPETH) zu hören. OSI arbeiten derzeit intensiv an ihrem vierten Werk, das dann via Metal Blade bereits Ende 2010 erscheinen soll.
SKID ROW haben jetzt aktuell einen Besetzungswechsel an den Drums vermeldet: Dave Gara hat die Band nach sechs Jahren gemeinsamen Musizierens verlassen, als sein Nachfolger wurde Rob Hammersmith (ex-ROCKETS TO RUIN und es-GUNFIRE 76) bereits fest verpflichtet.
Sänger Johnny Solinger kommentiert den Wechsel so:
"We wish Dave all the best for the future and we are very excited to begin working with Rob."
Gitarrist Dave "Snake" Sabo fügt hinzu:
"Let's put it this way: We gave him (Rob) a lot of songs to learn and not much time to learn them, but he came through like a champ."
Der neue Schlagwerker selbst meint: "Having always been a fan, it is an honor to be asked to join the band. The band's music and history holds a special place in both my life, and the lives of so many loyal fans. To be a part of that history is the chance of a lifetime."