Review:

The Obsidian Conspiracy

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Dass sich die Seattler Metal-Institution etwas schwer tun würde, ihr überirdisch geniales 2005er Werk „This Godless Endeavor“ zu übertreffen, war zumindest für die Fans diesseits der Realitätsbarriere ein unstrittiger Fakt. Aber Warrel Dane, Jeff Loomis und Co. haben die vier Jahre zwischen den beiden Werken nicht sinnlos verstreichen lassen und sich mitunter die Batterien bei ebenfalls sehr starken Solo-Werken neu aufgeladen. Das mag auch der Grund dafür sein, dass „The Obsidian Conspiracy“ eher an Danes Solowerk „Praises To The War Machine“ denn an die frühen Band-Klassiker erinnert. Das Album startet mit „The Termination Proclamation“ und „Your Poison Throne“ erstaunlich sperrig und weit von früheren Überfallkommandos der Marke „Born“ oder „The Seven Tongues Of God“ entfernt. Aber spätestens mit dem atmosphärischen und absolut bandtypischen „Moonrise“ fühlt man sich wieder heimisch im qualitativ einmal mehr erstklassigen NEVERMORE-Universum. Das rhythmisch experimentelle „And The Maiden Spoke“ und das grandiose „Emptiness Unobducted“ (mit Ohrwurm-Refrain der S-Klasse) geben den weiteren Weg vor, bevor der geile Groover „Without Morals“, das halb schrammelige, halb balladeke „The Day You Built The Wall“ und der atmosphärische Banger „She Comes In Colours“ den Schlusspfiff einleiten. Und wie nicht ganz ungewohnt von der Band haben NEVERMORE ihr absolutes Highlight ganz ans Ende gestellt: der herrlich nach vorne peitschende Titelsong mit seinem hymnischen Killer-Refrain darf sich zwischen den besten Kompositionen der Jungs überhaupt einreihen. Den einzigen echten Kritikpunkt liefert die Ballade „The Blue Marble And The New Soul“, die ein allzu großes Abziehbild der Göttersongs „Sentient 6“ und „The Heart Collector“ darstellt. Und auch wenn es NEVERMORE mit „The Obsidian Conspiracy“ insgesamt nicht ganz gelungen ist, ihrer beeindruckenden Karriere einen weiteren Meilenstein hinzuzufügen, kann hier niemand wirklich etwas zu bemängeln haben, denn das Album ist schlichtweg eine Wucht!

The Obsidian Conspiracy


Cover - The Obsidian Conspiracy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:51 ()
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Dio

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JORN Lande, seines Zeichens nach Ausnahmesänger und neben seinem Soloprojekt JORN noch bei MASTERPLAN und ALLEN/LANDE (mit SYMPHONY X Fronter Russel Allen) sowie auch schon bei ARK („Burn The Sun“), BRAZEN ABBOT, MILLENNIUM, bei NIKOLO KOTZEV’S, AYREON und aktuell bei AVANTASIA am Mikro huldigt mit „Dio“ seinem großen Vorbild. Dass Lande’s Stimme jener des erst kürzlich verstorbenen Ronnie James DIO (16. Mai 2010 – R.I.P.) gleicht dürfte allseits bekannt sein. Das er einer der ganz großen Metalstimmen des Jetzt sein eigen nennt auch. Auf „Dio“ gibt es nun Cover-Versionen von DIO, RAINBOW und BLACK SABBATH zu hören, wobei JORN sich glücklicherweise nicht auf die zum Teil leider schon recht abgehörten Klassiker stützt, sondern eine ausgewogenen Auswahl aus bekannteren und weniger geläufigen Stücke zusammengetragen hat (siehe unten). Dazu kommt noch mit dem über 8-minütigen epischen Tribute „Song For Ronnie James“ eine zwischen SABBATH und frühen DIO liegende, mit bekannten Zitaten versehene Hommage an seinen Mentor. Gut rüber kommen die fett produzierten Songs allemal; ob man allerdings immer so nah am Original bleiben musste darf man durchaus mal in den Raum stellen. Deutlicherer Neuinterpretationen hätte ich mir schon gewünscht. Ganz davon abgesehen, macht JORN Lande hier, eigentlich wie immer, einen ausgezeichneten Job. Fans des Altmeistern DIO wie auch von JORN selbst machen mit „Dio“ sicher nichts verkehrt.

Aber - „Wer arges dabei denkt“ !!! Serafino Perugino, Präsident von Frontiers Records teilte mit, dass an dem DIO-Tribute Album bereits seit Frühjahr 2009 gearbeitet wurde und ein Zusammenhang mit dem doch recht unerwarteten Tod des Ronnie James Dio wird vehement verneint. Ob das auch für den Zeitpunkt der Veröffentlichung gilt? Ein fader Beigeschmack bleibt alle male, wobei es fern liegt dem Künstler etwas zu unterstellen. Zu bekannt sind seine Verehrung für DIO. Aber auch wenn alles schon vor längerer Zeit auf dem Wege oder gar fertig gestellt war, man hätte mit der Veröffentlichung durchaus noch warten können.



1 Song For Ronnie James

2 Invisible

3 Shame on the Night

4 Push

5 Stand Up And Shout

6 Don't Talk to Strangers

7 Lord Of The Last Day

8 Night People

9 Sacred Heart

10 Sunset Superman

11 Lonely Is The Word - Letters From Earth

12 Kill The King

13 Straight Through The Heart (live)




Dio


Cover - Dio Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:47 ()
Label:
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Progressive Post Rock

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PENNYFLY SUITCASE legen mit der EP „Why Write I“ ihre zweite Veröffentlichung nach dem 2007er Demo „The Truth And Other Lies" vor, welches 2009 in Manchester im Studio von OCEANSIZE aufgenommen wurde. Gewisse Ähnlichkeiten im Sound der beiden Combos sind da auch nicht von der Hand zu weisen und das die Band sich auch gerne mit TOOL vergleichen lassen würde, zeigt Interessenten schon mal die Richtung. Als progressiven Post Rock könnte man vieles Bezeichnen was PENNYFLY SUITCASE auf den 5 Tracks anbieten. Die jungen Heppenheimer verstehen es Abwechslungsreiches gekonnt zu verpacken und mischen so Stile und Genres, ruhiges und Hartes recht munter, und das trotz eine großen Detailverliebtheit recht nachvollziehbar - ihren Anspruch als Klangmaler lässt sich aus dem dargebotenen durchaus ableiten – soundtechnische geht das Ganze in Ordnung. Eigenständigkeit scheint wichtig und geht nicht zu Lasten eine melodischen Grundausrichtung. PENNYFLY SUITCASE existieren bisher vor allem Live, haben aber mit „Why Write I“ sicher den richtigen Weg beschritten. Interessante Scheibe.

Progressive Post Rock


Cover - Progressive Post Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 22:55 ()
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Band:

Pennyfly Suitcase

(Underdog)
Underdog
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Crystallized

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Als WICKED SENSATION in 2001 ihr Debüt „Reflected“ veröffentlichten hagelte es geradezu euphorisches Feedback und der Melodic Rock Formation wurde eine rosige Zukunft bescheinigt. Nicht zuletzt wegen den starken WHITESNAKE-Vibes, welche vor allem auch durch die kraftvolle Stimme von Robert Soterboek für aufhorchen sorgte. Dem war leider nicht so. Beim Nachfolger „Exceptional“ hatte man zwar mit ex-VICTORY Sänger Fernando Garcia wieder einen Könner am Mikro, nur ganz so zwingend kam das zweite Werk nicht mehr rüber. Und dann war erst mal Schluss. Mit „Crystallized” versucht man es nun in 2010 wieder mit Robert Soterboek – und schaue an – das Teil kann was. Das dritte Album, schön fett und transparent von Dennis Ward (PINK CREAM 69) produziert, zeigt Gitarrist und Bandleader Michael Klein mit seinen Kollegen in Form und einer Mischung aus eben jenen WHITESNAKE Ansätzen und etwas moderneren Sound a lá (was schon) PC 69. Als Anspieltipp seien mal der Ohrwurm „My Turn To Fly” mit Gastsänger Andi Deris (HELLOWEEN), das bluesig angehauchte „Give It Up” mit seinen „Bläser”-Keyboards, das lockere „Gimme the Night“ (von Arjen Lucassen geschrieben) und den schönen, für WICKED SENSATION typischen Mid-Tempo Rocker „Bleeding Hearts“ genannt. Fazit: WICKED SENSATION liefern mit „Crystallized” richtig gutes und zeitloses Futter für Hard Rock Fans und einen schönen Soundtrack für die nächste sommerliche Ausfahrt.

Crystallized


Cover - Crystallized Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 63:54 ()
Label:
Vertrieb:
News:

DOOMSHINE posten neuen Song

DOOMSHINE haben auf der MySpace-Seite von Massacre Records mit "Vanished" einen Song ihres neuen Albums "The Piper At The Gate Of Doom" (VÖ: 02.07.) gepostet.

News:

Neuer BURDEN OF GRIEF-Song online

Am 02.07. kommt das neue BURDEN OF GRIEF-Album "Follow The Flames" in die Läden, mit "Born In Fire" ist jetzt ein erster Song daraus bei MySpace zu hören.

News:

IN EXTREMO: Neuer Schlagzeuger an Bord

Rein musikalische Differenzen führten anfangs des Jahres bei IN EXTREMO nach 15 Jahren zum Ausstieg von Drummer Reiner Morgenroth.

Als neuer Mann an den Drums ist bei den Berlinern nun etwas überraschend Specki T.D. (bis vor kurzem noch bei den Dresdnern von LETZTE INSTANZ tätig) eingestiegen. Er war zuletzt bei den Gigs Rock am Ring und Rock im Park bereits im Einsatz.

News:

GOTTHARD touren nochmal im Herbst

Die Schweizer Hardrockurgesteine von GOTTHARD werden im kommenden Herbst noch einige Zusatzshows mit verschiedenen Special Guests zu ihrem aktuellen Werk "Need To Believe" absolvieren.



Termine:

26.10. Langen / Stadthalle (mit AXXIS)

27.10. Bremen / Halle 7 (mit JBO + EAT THE GUN + lokale Band)

29.10. Bamberg / Jako Arena (mit PINK CREAM 69)

30.10. Göppingen / EWS Arena (mit PINK CREAM 69 + Vdelli + THE ORDER)

31.10. Regensburg / MZH Obertraubling (mit AXXIS)




Konzert:

The Ocean, Camp Jason - Bremen, Tower

Konzert vom Der Mensch als solcher handelt immer wieder unvernünftig, vom Homo oeconomicus sind wir weit entfernt, da ist auch der durchschnittliche Metal-Fan keine Ausnahme. Oder wie lässt sich erklären, dass das neue THE OCEAN-Werk „Heliocentric“ überall abgefeiert wird und sich gut verkauft, die Band bei ihrem einzigen Gastspiel in Norddeutschland der aktuellen Tour mit knapp 50 Zahlenden begnügen muss? Hamburg wäre dann doch die lohnendere Station für das Berlin-Schweizer Kollektiv gewesen – und hätte wahrscheinlich all jene Bremer angezogen, die an diesem Montagabend schön ihre Couch vollgefurzt haben.



CAMP JASON mühten sich als einzige Vorband (KRUGER hatten die Tour komplett abgesagt) vor nicht mal 30 Leuten redlich und waren mit viel Enthusiasmus dabei (Drummer Tobi zerlegte gleich zu Anfang fünf Sticks), hatten aber als Local Opener wenig Fortune, nur eine Handvoll treuer Fans bewegte sich zum heftigen Metal, während der Rest lieber rumstand oder draußen eine rauchte. CAMP JASON muss Respekt gezollt werden, spielten sie ihren Set doch durchweg motiviert runter und ließen sich von den mauen Reaktionen nicht die Laune verderben.



Als THE OCEAN dann auf die Bühne kamen und das hinter dem Drummer projizierte Filmchen losging, mit dem die einzelnen Songs unterlegt werden sollten, war immerhin jeder im Saal, was bei 50 Leuten aber nicht wirklich beeindruckend ist. Gitarrist und Bandkopf Robin ließ sich das davon nicht beirren und gab während des gesamten Sets genauso Vollgas wie sein Schweizer Kollege an der anderen Gitarre, während der Basser eher ruhig agierte und solide wie ein Uhrwerk (jaja, ein Schweizer Uhrwerk) den Rhythmusteppich wob. Auf Sänger Loic lag sowieso viel mehr das Augenmerk, was dem Schweizer aber irgendwie unbehaglich zu sein schien – in den Gesangspassagen noch souverän jede Herausforderung meisternd und sich sicher bewegend, konnte in seinen Pausen mit hüftsteifen Bewegungen nur wenig überzeugen, da wirkte er viel zu unsicher. Nur konsequent, dass Robin die Ansagen übernahm und immer wieder mit dem Publikum schäkerte, auch wenn ihm anzumerken war, wie sehr ihn die niedrige Zuschauerzahl auf den Sack ging. Musikalisch wie optisch (Lightshow und die Unterlegung des Sets mit Filmen) überzeugten die Berliner trotzdem, genau wie bei der Songauswahl, die sich nicht nur auf „Heliocentric“ konzentrierte. Am Stageacting könnten sie noch arbeiten, genau wie an der Kommunikation untereinander, manchmal wirkte das mehr neben- als miteinander agierend. Und beim nächsten Mal sind hoffentlich mehr Bremer anwesend, kann ja nicht angehen.


Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Shamayim

Firmament

The First Commandment Of The Luminaries

Metaphysics Of The Hangman

Swallowed By The Earth

Orosirian: For The Great Blue Cold Now Reigns

Ectasian: De Profundis

Stenian: Mount Sorrow

The Origin Of Species

The Origin Of God




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