Aus dem Süden Englands stammt diese Kapelle, die sich ganz und gar dem Doom Metal der 70er Jahre verschrieben hat. BLACK SABBATH, SAINT VITUS, REVEREND BIZARRE, PENTAGRAM… all diese Einflüsse kocht das Trio auf, rührt sie ein paar mal um und serviert sie weitestgehend fade. Das Grundriff von „Gomorrah“ ist vollständig bei SABBATH´s „Neon Knights“ entliehen, aber das ist nur der offensichtlichste Ausrutscher auf dieser relativ inspirationslos wirkenden Scheibe, die dumpf (die Produktion soll anscheinend old-schoolig klingen, dröhnt aber äußerst monoton) und ohne große Highlights vor sich hinplätschert. Sämtliche der oben genannten Vorbilder haben deutlich stärkere, (in den abgesteckten, engen Grenzen) originellere und schlichtweg um Klassen bessere Alben verbrochen als Necroskull, Emily Witch und Morellhammer. So ideenreich wie jene Pseudonyme ist auch der Einstand von WITCHSORROW, den sich lediglich Doom-alles-Sammler auf dem Einkaufszettel notieren müssen. Nett, aber auch irgendwie… nett.
Dass sich die Seattler Metal-Institution etwas schwer tun würde, ihr überirdisch geniales 2005er Werk „This Godless Endeavor“ zu übertreffen, war zumindest für die Fans diesseits der Realitätsbarriere ein unstrittiger Fakt. Aber Warrel Dane, Jeff Loomis und Co. haben die vier Jahre zwischen den beiden Werken nicht sinnlos verstreichen lassen und sich mitunter die Batterien bei ebenfalls sehr starken Solo-Werken neu aufgeladen. Das mag auch der Grund dafür sein, dass „The Obsidian Conspiracy“ eher an Danes Solowerk „Praises To The War Machine“ denn an die frühen Band-Klassiker erinnert. Das Album startet mit „The Termination Proclamation“ und „Your Poison Throne“ erstaunlich sperrig und weit von früheren Überfallkommandos der Marke „Born“ oder „The Seven Tongues Of God“ entfernt. Aber spätestens mit dem atmosphärischen und absolut bandtypischen „Moonrise“ fühlt man sich wieder heimisch im qualitativ einmal mehr erstklassigen NEVERMORE-Universum. Das rhythmisch experimentelle „And The Maiden Spoke“ und das grandiose „Emptiness Unobducted“ (mit Ohrwurm-Refrain der S-Klasse) geben den weiteren Weg vor, bevor der geile Groover „Without Morals“, das halb schrammelige, halb balladeke „The Day You Built The Wall“ und der atmosphärische Banger „She Comes In Colours“ den Schlusspfiff einleiten. Und wie nicht ganz ungewohnt von der Band haben NEVERMORE ihr absolutes Highlight ganz ans Ende gestellt: der herrlich nach vorne peitschende Titelsong mit seinem hymnischen Killer-Refrain darf sich zwischen den besten Kompositionen der Jungs überhaupt einreihen. Den einzigen echten Kritikpunkt liefert die Ballade „The Blue Marble And The New Soul“, die ein allzu großes Abziehbild der Göttersongs „Sentient 6“ und „The Heart Collector“ darstellt. Und auch wenn es NEVERMORE mit „The Obsidian Conspiracy“ insgesamt nicht ganz gelungen ist, ihrer beeindruckenden Karriere einen weiteren Meilenstein hinzuzufügen, kann hier niemand wirklich etwas zu bemängeln haben, denn das Album ist schlichtweg eine Wucht!
JORN Lande, seines Zeichens nach Ausnahmesänger und neben seinem Soloprojekt JORN noch bei MASTERPLAN und ALLEN/LANDE (mit SYMPHONY X Fronter Russel Allen) sowie auch schon bei ARK („Burn The Sun“), BRAZEN ABBOT, MILLENNIUM, bei NIKOLO KOTZEV’S, AYREON und aktuell bei AVANTASIA am Mikro huldigt mit „Dio“ seinem großen Vorbild. Dass Lande’s Stimme jener des erst kürzlich verstorbenen Ronnie James DIO (16. Mai 2010 – R.I.P.) gleicht dürfte allseits bekannt sein. Das er einer der ganz großen Metalstimmen des Jetzt sein eigen nennt auch. Auf „Dio“ gibt es nun Cover-Versionen von DIO, RAINBOW und BLACK SABBATH zu hören, wobei JORN sich glücklicherweise nicht auf die zum Teil leider schon recht abgehörten Klassiker stützt, sondern eine ausgewogenen Auswahl aus bekannteren und weniger geläufigen Stücke zusammengetragen hat (siehe unten). Dazu kommt noch mit dem über 8-minütigen epischen Tribute „Song For Ronnie James“ eine zwischen SABBATH und frühen DIO liegende, mit bekannten Zitaten versehene Hommage an seinen Mentor. Gut rüber kommen die fett produzierten Songs allemal; ob man allerdings immer so nah am Original bleiben musste darf man durchaus mal in den Raum stellen. Deutlicherer Neuinterpretationen hätte ich mir schon gewünscht. Ganz davon abgesehen, macht JORN Lande hier, eigentlich wie immer, einen ausgezeichneten Job. Fans des Altmeistern DIO wie auch von JORN selbst machen mit „Dio“ sicher nichts verkehrt.
Aber - „Wer arges dabei denkt“ !!! Serafino Perugino, Präsident von Frontiers Records teilte mit, dass an dem DIO-Tribute Album bereits seit Frühjahr 2009 gearbeitet wurde und ein Zusammenhang mit dem doch recht unerwarteten Tod des Ronnie James Dio wird vehement verneint. Ob das auch für den Zeitpunkt der Veröffentlichung gilt? Ein fader Beigeschmack bleibt alle male, wobei es fern liegt dem Künstler etwas zu unterstellen. Zu bekannt sind seine Verehrung für DIO. Aber auch wenn alles schon vor längerer Zeit auf dem Wege oder gar fertig gestellt war, man hätte mit der Veröffentlichung durchaus noch warten können.
PENNYFLY SUITCASE legen mit der EP „Why Write I“ ihre zweite Veröffentlichung nach dem 2007er Demo „The Truth And Other Lies" vor, welches 2009 in Manchester im Studio von OCEANSIZE aufgenommen wurde. Gewisse Ähnlichkeiten im Sound der beiden Combos sind da auch nicht von der Hand zu weisen und das die Band sich auch gerne mit TOOL vergleichen lassen würde, zeigt Interessenten schon mal die Richtung. Als progressiven Post Rock könnte man vieles Bezeichnen was PENNYFLY SUITCASE auf den 5 Tracks anbieten. Die jungen Heppenheimer verstehen es Abwechslungsreiches gekonnt zu verpacken und mischen so Stile und Genres, ruhiges und Hartes recht munter, und das trotz eine großen Detailverliebtheit recht nachvollziehbar - ihren Anspruch als Klangmaler lässt sich aus dem dargebotenen durchaus ableiten – soundtechnische geht das Ganze in Ordnung. Eigenständigkeit scheint wichtig und geht nicht zu Lasten eine melodischen Grundausrichtung. PENNYFLY SUITCASE existieren bisher vor allem Live, haben aber mit „Why Write I“ sicher den richtigen Weg beschritten. Interessante Scheibe.
Als WICKED SENSATION in 2001 ihr Debüt „Reflected“ veröffentlichten hagelte es geradezu euphorisches Feedback und der Melodic Rock Formation wurde eine rosige Zukunft bescheinigt. Nicht zuletzt wegen den starken WHITESNAKE-Vibes, welche vor allem auch durch die kraftvolle Stimme von Robert Soterboek für aufhorchen sorgte. Dem war leider nicht so. Beim Nachfolger „Exceptional“ hatte man zwar mit ex-VICTORY Sänger Fernando Garcia wieder einen Könner am Mikro, nur ganz so zwingend kam das zweite Werk nicht mehr rüber. Und dann war erst mal Schluss. Mit „Crystallized” versucht man es nun in 2010 wieder mit Robert Soterboek – und schaue an – das Teil kann was. Das dritte Album, schön fett und transparent von Dennis Ward (PINK CREAM 69) produziert, zeigt Gitarrist und Bandleader Michael Klein mit seinen Kollegen in Form und einer Mischung aus eben jenen WHITESNAKE Ansätzen und etwas moderneren Sound a lá (was schon) PC 69. Als Anspieltipp seien mal der Ohrwurm „My Turn To Fly” mit Gastsänger Andi Deris (HELLOWEEN), das bluesig angehauchte „Give It Up” mit seinen „Bläser”-Keyboards, das lockere „Gimme the Night“ (von Arjen Lucassen geschrieben) und den schönen, für WICKED SENSATION typischen Mid-Tempo Rocker „Bleeding Hearts“ genannt. Fazit: WICKED SENSATION liefern mit „Crystallized” richtig gutes und zeitloses Futter für Hard Rock Fans und einen schönen Soundtrack für die nächste sommerliche Ausfahrt.
DOOMSHINE haben auf der MySpace-Seite von Massacre Records mit "Vanished" einen Song ihres neuen Albums "The Piper At The Gate Of Doom" (VÖ: 02.07.) gepostet.
Am 02.07. kommt das neue BURDEN OF GRIEF-Album "Follow The Flames" in die Läden, mit "Born In Fire" ist jetzt ein erster Song daraus bei MySpace zu hören.
Rein musikalische Differenzen führten anfangs des Jahres bei IN EXTREMO nach 15 Jahren zum Ausstieg von Drummer Reiner Morgenroth.
Als neuer Mann an den Drums ist bei den Berlinern nun etwas überraschend Specki T.D. (bis vor kurzem noch bei den Dresdnern von LETZTE INSTANZ tätig) eingestiegen. Er war zuletzt bei den Gigs Rock am Ring und Rock im Park bereits im Einsatz.