Band:

Small Town Riot

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Review:

We Rule The Night

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Dass eine Kapelle einst aus einem Talentwettbewerb hervorging und somit als “Casting-Band” von dem Gros der Metalszene nicht ernst genommen wird, stört mich persönlich überhaupt nicht, solange sie mit anständiger, guter Musik überzeugt! Aber genau das ist das Problem mit SONIC SYNDICATE: ging ihr durchaus gelungenes Zweitwerk „Only Inhuman“ (das seltsamerweise immer mal wieder als das Debüt der Truppe deklariert wird) noch als patente, wenn auch nicht gerade originelle Scheibe durch, hat nun spätestens mit „We Rule The Night“ der Schmalzfaktor das Ruder übernommen. Fernab von jedem Background der Band ist das Album ein von Kopf bis Fuß durchgestyltes, am Reißbrett entworfenes und von jeglichen Ecken und Kanten befreites Modeprodukt, das bloß nicht anecken will. Mann kann den Brüdern Sjunnesson nebst ihren Mitstreitern nicht vorwerfen, schlechte Musiker zu sein, und sogar das Songwriting ist zwar immer noch nicht originell, lässt aber zumindest einen roten Faden erkennen und bringt ab und an sogar ein paar gute Stücke wie die melancholische Hymne „Miles Apart“ oder den gesanglich geschickt variierten Ohrwurm „Plans Are For People“ hervor. Von daher tut „We Rule The Night“ niemandem weh, aber – und das ist das Schlimme – für mehr als nette Fahrstuhluntermalung taugt die Scheibe Nullinger! Von der maßgeschneiderten, sterilen und porentief reinen Produktion über das Bemühen, möglichst eingängig, nicht allzu hart und chartkompatibel zu klingen bis hin zur Optik der Musiker ist hier nichts „echt“, authentisch oder schmutzig. SONIC SYNDICATE sind endgültig zum Industrieprodukt geworden, zu einem dem Zeitgeist angepassten und auf pickelige Emo-Teenies zugeschnittenen, durchkalkulierten Erfolgsmodell. Das hat mit Kunst nichts mehr zu tun und schon gar nichts mit Metal!

We Rule The Night


Cover - We Rule The Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Wind That Shakes The Barley

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Nach einiger Zeit des Wartens auf neues Studiomaterial ist es soweit: LOREENA MCKENNITT ist wieder da und zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Ihr neues Album „The Wind That Shakes The Barley“ ist durchweg keltisch dominiert, mit am Start war wieder ihr bereits bewährtes Team von Musikern. Eine hübsche Mischung ist das, in der sich bekanntere Traditionals wie das wunderschöne und sofort im Ohr festsetzende „The Star Of The Country Down“ mit weniger bekanntem, aber ebenfalls traditionellem Material wechseln. Mal geht es flotter zu, wie bei „As I Roved Out“, mal ganz ruhig, verträumt wie „On A Bright May Morning“. Mit “Brian Boru´s March” und “The Emigration Tunes” finden sich zudem auch zwei Instrumentalstücke. Die zurückhaltenden Arrangements geben dem fragilen Gesang viel Raum und verstehen es nach wie vor, zu verzaubern- LOREENA MCKENNIT macht mit diesem Album einmal mehr ihren Anspruch auf den Titel der Großmeisterin des Keltic Folk geltend.


The Wind That Shakes The Barley


Cover - The Wind That Shakes The Barley Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Loreena McKennitt

KEINE BIO! www
Konzert:

Indica - Köln, Werkstatt

Konzert vom Während der Rest Nordrhein-Westfalens an Allerheiligen dank des Feiertags dem gepflegten Nichtstun frönte, fand man sich in der Kölner Werkstatt ein, um fröhlich anderen beim Arbeiten zuzuschauen: für die fünf Mädels von INDICA stand ein Auftritt in der Domstadt auf dem Plan. Das Erste, was dabei ins Auge fiel, war die Zusammensetzung des Publikums: der männliche Anteil überwog den weiblichen bei Weitem und auch das Durchschnittsalter lag überraschend hoch. Ob da vielleicht der Ruf der Mädels, häufig in Korsagen auf der Bühne zu stehen, das seinige dazu getan hatte? Man weiß es nicht, zumindest äußerte sich auch die Band selbst ein wenig überrascht, über mangelnde Nachfrage brauchte dagegen nicht geklagt zu werden.



Support gab es keinen und so ertönte tatsächlich schon wenige Minuten nach dem angekündigten Beginn um 20 Uhr das Intro und Nebel zog auf die Bühne. Nach kurzem Spannungsaufbau folgte die Band, Sängerin Jonsu mit leuchtend roten Kontaktlinsen versehen und einem Umhang mit beleuchteter Kapuze bekleidet, der dezent an Weihnachten erinnerte. Zwar sind INDICA auf Platte doch recht poppig abgemischt, doch bereits die ersten Töne des Openers „As If“ stellten klar, dass die finnischen Ladies es live auch gerne mal mehr krachen lassen. Weiter ging´s mit „Islands Of Light“, wozu Jonsu ihre Geige herausholte und danach auch fast den gesamten Rest des Konzert über einsatzbereit hielt. Für „A Way Away“ übernahm sie die Keyboards von Keyboarderin Sirkku, damit diese sich dem Klavier widmen konnte. Das märchenhaft verwunschene „Children Of Frost“ kam live ein ganzes Stück dunkler daher als in der Studioversion, „Scissor, Paper, Rock“ sprühte nur so vor guter Laune. Überhaupt strahlte der größte Teil der Band den ganzen Abend bestgelaunt vor sich hin, riss Witzchen und frotzelte untereinander sowie ins Publikum. Da wurden schon einmal der Mann am Merchandising-Stand und der Mischer liebevoll veräppelt (letzter fürchte sich angeblich schrecklich vor Jonsus hohen Tönen und wenn man ihm eine „Freude“ machen wolle, möge man ihm doch später auf dem Weg nach draußen ein Ständchen singen, in der höchstmöglichen Stimmlage) sowie das Publikum charmant zu den noch anstehenden Folgeauftritten eingeladen: „We´re playing in Paris. How about a romantic evening in Paris?“. Letzterem wurde überhaupt augenzwinkernd reichlich Honig ums Maul geschmiert: “You´re so good at dancing. We heard that you Germans are very good in a lot of things, we´re going to test that-“- Keyboarderin Sirkku bekam ein breites Grinsen ins Gesicht, darauf hin Jonsu: “Stop smiling like that, Sirkku, you´re not testing anything like that! We´re going to test they´re singing!”.


Mit dem ruhigen “Wuthering Heights”, im Original von Kate Bush, befand sich auch ein Cover im Set, bei dem Jonsu eine beachtliche stimmliche Leistung ablieferte. Danach hängte sich die Multi-Instrumentalin eine Akustikgitarre über und die Mädels begaben sich mit dem gutgelaunten„Valokeilojen Vampyyri“, dem einzigen Ausflug ins Finnische an diesem Abend, wieder in flottere Gefilde. Die Single-Auskopplung „In Passing“ durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen und wurde zum Mitsing-Lied umgestaltet, bevor mit „Straight And Arrow“, dem wohl rockigstens und definitiv schnellsten Song des Sets als Rausschmeißer bedauernd das Ende der Veranstaltung angekündigt wurde. Das Publikum ließ sich nicht lange bitte, beharret auf eine Zugabe und bekam sie mit dem getragenen „Eerie Eden“ auch. Nach einer Gesamtspielzeit von 75 Minuten fand der Reigen dann endgültig sein Ende, zumindest musikalisch- wer wollte, konnte einige Minuten später noch am Merchandising-Stand Autogramme abholen oder die Mädels mit Fotos der vorangegangen Konzerte bespaßen, was diese mit allem Anschein nach großer Erheiterung mitmachten. Schauen wir mal, wann sie wieder kommen- Spaß hatten jedenfalls eindeutig beide Seiten, sowohl Band als auch Publikum, also sollte einer hoffentlich baldigen Rückkehr ja eigentlich nichts im Wege stehen!




News:

Neue Veröffentlichung von DAVID ROCK FEINSTEIN

Am 19.November erscheint nach langer Pause mit "Bitten By The BEAST" das neue Werk DAVID ROCK FEINSTEINs, auf dem sich überdies mit "Metal Will Never Die" auch die letzte Aufnahme seines im Mai verstorbenen Cousins RONNIE JAMES DIO befindet, der den Song für FEINSTEIN einsang. Von DIO selbst wird der Fangemeinde mit dem Doppelalbum "Dio At Donnington UK: Live 1983 & 1987", der erstmaligen Veröffentlichung seiner ersten Show in England, eine Art Vermächtnis zu Teil.

Review:

Phobia

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Schkeuditz ist ein Kaff bei Leipzig, an dem einmal im Jahr die Horden vorbei müssen, die aus Richtung Südwesten zum With Full Force-Festival eilen - und an den anderen 364 Tagen im Jahr rauscht dort einfach die Autobahn vorbei. Was diese Randnotiz mit dem aktuellen Tonträger der Band aus Schkeuditz, nämlich von PLASMIC OCEAN zu tun hat? Auch hier passiert auf den ersten Hördurchgang nicht viel. "Phobia" ist ein progressiver Trip auf den Spuren von Siebziger Jahre-Bombast-Bands - Genesis zu späten Peter Gabriel-Tagen lassen grüßen. Oder Porcupine Tree - wenn man "Fear Of A Blank Planet" ein bißchen relaxter angehen würde. Relaxter? Ja. Selbst die Uptempo-Songs sind so loungig wie der Soundtrack zu einer endlosen Landschaft. Wobei - an dieser Stelle streikt die Synästhesie: Sowohl Keyboard- als auch Gitarrensound sind so kaugummibunt fortschrittsgläubig wie die Mondmissionen der frühen 70er Jahre. Und das latente Liegestuhl-Gefühl wird durch das Einsamplen von George W. Bushs Kriegsrede gebrochen. Damit sind wir am Ausgangspunkt wieder angekommen, auch der Sound von Hair, Bombast Rock & Co. ist ohne Vietnam nicht so denkbar. Und die unaufgeregte Stimme von Sänger Peter Barthel trägt das ihre zu dem entspannten Grundgefühl bei. Bis man PHOBIA vielleicht demnächst in der BR Space Night hören kann, kann man die Alben als Download von den einschlägigen Plattformen erwerben.

Phobia


Cover - Phobia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:9 ()
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Vertrieb:
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The Outlaw

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Dafür, dass DOWNFALL den heimischen Underground erst seit drei Jahren aufmischen, fahren sie auf ihrer zweiten Eigenproduktion „The Outlaw“ schon ein erstaunlich professionelles Brett auf. Ihre Mischung aus Trash Metal und einem Schuss melodischem Tod, die zumeist in (flottem) Midtempo gehalten ist, klingt zwar relativ unspektakulär, aber in Sachen Sound kann man hier kaum erahnen, dass noch kein zahlungskräftiges Label hinter der Band steht. Zwar gibt die aus Ruhla in Thüringen stammende Band an, dass METALLICA eine große Rolle für sie spielt, aber meinereiner hört hier eher die melodisch verspielteren und – ja, das muss man einfach so stehen lassen – technisch versierteren TESTAMENT, ANNIHILATOR und mitunter auch EXODUS heraus, denn auch DOWNFALL arbeiten viel mit flotten Soli, rhythmischer Vielfalt und technischen, leicht frickeligen Einschüben, die aber immer songdienlich ausfallen und Stücken wie „Until It Burns“, „Calling The Predator“, „Noman´s Land“ oder „Jigsaw“ außerordentlich gut zu Gesicht stehen. Einziger echter Kritikpunkt geht in Richtung Sänger (und Gitarrist) Markus „Pfiffi“ Tröbs, dessen gesangliche Mischung aus Lemmy-artiger Whiskey-Röhre und dumpfen Growls einfach viel zu monoton und auch irgendwie kraftlos ausfällt und der instrumentalen Klasse der Band nicht wirklich gerecht wird. Falls hier noch die eine oder andere Optimierung stattfindet und die Jungs ihre Stärken allgemein noch etwas zielsicherer herausarbeiten (in Sachen Songwriting ist nicht jede Nummer auf „The Outlaw“ ein Treffer), könnte beim nächsten Mal locker der „Tipp“ unter dem Review stehen. Noch nicht überragend, aber schon beachtlich gut!

The Outlaw


Cover - The Outlaw Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Theatre Of Death - Live At Hammersmith 2009

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Es ist wieder einmal so weit: eine neue ALICE COOPER-Veröffentlichung ist da. Diesmal mitgeschnitten bei einer Show vergangenen Jahres im Londoner Hammersmith, werden dem geneigten Zuschauer satte 92 Minuten an Musik und -natürlich nicht zu vergessen- altbewährten Exekutionen (vier an der Zahl) geboten. Auffällig ist, dass dabei neueres Material fast völlig unter den Tisch fällt: nur wenige Songs datieren in die vergleichsweise jüngere Schaffensphase COOPERs, der Rest stammt praktisch ausschließlich aus den ersten 30 Jahren seiner mittlerweile stolzen 40-jährigen Karriere. Auch die Show vertraut auf Altbewährtes, was das Ganze etwas vorhersehbar macht- die guten alten Puppen schockieren mittlerweile eben doch nicht mehr gar zu sehr. Was nun nicht heißen soll, dass der gute ALICE es an Einsatz mangeln lassen würde: es wird engagiert gestorben und die Kostüme gewechselt, dass es eine Pracht ist und musikalisch passt auch alles- man ist ja schließlich nicht umsonst schon so lange im Geschäft. Selbstredend umfasst das Set zahllose Klassiker, darunter fast das komplette „Welcome To My Nightmare“-Album, ein wenig mehr neues Material jedoch wäre hübsch gewesen, um vielleicht für die eine oder andere Überraschung zu sorgen und dem Ganzen etwas weniger das Flair einer Nostalgieveranstaltung anhaften zu lassen.

Theatre Of Death - Live At Hammersmith 2009


Cover - Theatre Of Death - Live At Hammersmith 2009 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 92:0 ()
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Godlike

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Als ich "Godlike", das Demo der Seelzebuben von COLD CODA das erste Mal in den Player geschoben hatte, musste ich schallend lachen: Deathcore mit stonerigen 70s Riffs zu mischen - diese Chuzpe muss man erst mal haben. Aber generell scheint die Band aus dem Großraum Hannover wenig Probleme damit zu haben, alles mögliche in den großen Topf zusammen zu schmeißen: [COLD CoD:A] - so das Bandlogo ausgeschrieben - sind im Land größerer Gitarrenmelodien zu Hause und machen von dort aus Ausflüge in alle Richtungen, die ihrer Meinung zum jeweiligen Song passen. Einer der beiden Sänger growlt dazu, der zweite singt eher nasal. Zu den "eroberten Gebieten" gehört so ziemlich alles von 90s Crossover bis zu den eben erwähnten Stoner-Passagen. Besonders gelungen sind die Songs "Rifleman's Creed" (eher (stoner-) rockig), "Common Violence" und "Single Malt" (letzterer ist der crossoverigste). "Godlike" ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam, auch oder vielleicht grade weil man Growls und Nineties-Alternative-Elemente nicht oft in einem Song zusammen erlebt.

Godlike


Cover - Godlike Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:47 ()
Label:
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