Konzert:

Wacken Open Air 2010 - Mittwoch, Donnerstag

Konzert vom Das W:O:A: 2010 hat einmal mehr bewiesen, wieso es zu den führenden Festivals
der Welt gehört und zum führenden Metal Festival überhaupt. Nicht nur ein Programm
wonach man sich die Finger lecken kann (IRON MAIDEN, ALICE COOPER, MÖTLEY CRÜE an einem ! Tag)
sondern auch organisatorisch lief in diesem Jahr wieder mal alles glatt.


So gibt es verhältnismäßig viele Duschcamps mit Warmwasserduschen und Spültoiletten, Straßennamen die einem die Orientierung erleichtern, viele freundliche Ordner, ein verbessertes Einlasssystem, keinen Merchandise Stand mehr mitten im Weg und die Wacken Veranstalter haben in diesem Jahr sogar daran gedacht ordentliches Wetter zu bestellen !



Was einige Metalheads als störend oder unpassend empfinden, gefällt mir als langjähriger WOA Besucher (seit 1998) sehr gut da einfach Abwechslung geboten wird und dabei auf die Interessen der Metal Fans eingegangen wird. Das WACKINGER Village z.B. bietet neben den langweiligen Fritten und Bratwurstständen auf dem Gelände vielen kulinarischen Leckereien zu annehmbaren Preisen. Die Ritter - und Mittelaltertourniere finden inzwischen mehr und mehr Anklang und das Wrestlingzelt „Bullhead City“ lässt Jugendillusionen eines witzigen und nicht ganz ernst zu nehmenden Sportes wieder erwachen. (Der böse Österreicher kämpft gegen den guten Deutschen mit Kampfansagen und Beleidigungen der aller ersten Güteklasse! Dazu ein frisch gezapftes Bier und die Welt ist in Ordnung)


Als weiteres Rahmenprogramm waren 2010 erneut das Promoteam von Jägermeister mit ihrem Hochsitz vor Ort. Der ganze Ort Wacken ist mittlerweile eine einzige Fress-und Trinkmeile geworden. In nahezu jeder Hofeinfahrt gibt es Bier, Pommes, belegte Brötchen, Duschen, Toiletten, Campingzubehör oder eine Whisky Bar. Wer sich vor nimmt ins Freibad zu gehen, muss da schon einen gefestigten Willen haben, um auch tatsächlich im kühlen Nass an zu kommen.


W:O:A: hat Spaß gemacht - soviel steht fest. Für euch 2010 vor Ort waren Chris, Björn, Sabrina, Jens und Nico und nun viel Spaß bei drei Tagen HEAVY METAL! (xhb)



Gehen Dudelsäcke, Drums ohne Gesang mit einem Metal Festival konform? Ganz sicher! Die „Coverband“ RED HOT CHILI PIPERS aus Glasgow hatte am Mittwochabend auf der Wackinger Stage ihr Debüt auf dem Wacken gegeben und hat einen geilen Auftritt hingelegt. Bereits beim Erklingen der ersten Töne wurde jedem Crowd-Mitglied klar, die meinen es ernst und wollen uns Metalheads die Rübe weich pfeifen. Obwohl der Regengott es nicht so gut meinte, ließen sich die zahlreich erschienen Metalfans die Show mit Coversongs von AC/DC über Queen bis ZZ-Top nicht verderben und genossen den, mit akrobatischen Trommeleinlagen und der durch Mark und Bein gehenden Pfeifen, gelungen Auftritt der Band – immer wieder gerne, das war ein geiler Einstieg ins Wacken 2010! (chris b.)



DONNERSTAG




Schon im zweiten Jahr eine Institution. Mit SKYLINE, der Band um W:O:A-Macher Thomas Jensen am Bass, beginnt das Wacken Open Air 2010 eigentlich erst so richtig. Unterstützt von Vorzeige-Gästen wie Doro Pesch und Udo Dirkschneider rockt sich die Combo durch die Wacken Hymnen 2009 und 2010 und wärmt das Publikum mit Allzeit Faves von AC/DC, PRIEST und ACCEPT ordentlich vor. Gänsehaut-Feeling dann bei „Holy Diver“, der Hommage an den größten kleinen Rocker aller Zeiten… Ronnie, rest in peace! (jeckyll)


1. Wacken Hymne (We Are the Metalheads) (mit Doro)

2. All We Are (WARLOCK cover) (mit Doro)

3. Breaking The Law (JUDAS PRIEST cover)

4. Shot Down in Flames (AC/DC cover)

5. Holy Diver (DIO cover)

6. Wacken Hymne 2010 (mit Udo Dirkschneider)

7. Balls To The Wall (ACCEPT cover (mit Udo Dirkschneider)


Was soll man über einen ALICE COOPER Auftritt noch groß schreiben. Irgendwann ist alles gesagt. Und es reicht ein Wort: KULT! Wenn der Meister ruft, strömen die Jünger. Uns so stehen um 17:30 sicher 60.000 vor der majestätischen True Stage und warten auf ein Spektakel. Und sie bekommen ein Spektakel. Dieses beginnt zu den Klängen von „Schools Out“ und endet brachiale 23 Songs später mit ebenjener Hymne aus dem Jahr 1972. Dazwischen fährt der gebürtige Vincent Damon Furnier eine Show auf, die keinen unberührt lässt. Folterwerkzeuge wie die Eiserne Jungfrau, Galgen und Guillotine gehören ebenso ins Repertoire wie Krankenschwester und Zwangsjacke. Ach ja dazwischen gibt es auch Musik. Und zwar reichlich und gut. Mit „No More Mr. Nice Guy“ geht die Party los und Mr. Cooper holt ein Nugget nach dem anderen aus dem Keller. Lang nicht gehörtes wie „Nurse Rozetta“ überzeugt dabei ebenso wie das populäre „Poison“. Alice C. wirkt dabei wie im dritten Frühling, seine 62 Jahre sind wie weggeblasen. Kein Wunder, der Meister reiste früher nach Hamburg an und spielte mal schnell ein paar Runden Golf… Handicap 6… is klaaaa. Und er hat sich mit großartigen, jungen, wilden Musikern umgeben. Die toben sich bei „Black Widow“ und „Vengeance Is Mine“ kräftig aus. Und als nach gefühlten zwei Stunden „School’s Out“ in voller Dauer und Pracht erklingt, hat das W:O:A wieder eine Legende mehr in der Ahnengalerie. (jeckyll)


1. School's Out (Part)

2. No More Mr. Nice Guy

3. I'm Eighteen

4. Wicked Young Man

5. Ballad Of Dwight Fry

6. Go To Hell

7. Guilty

8. Cold Ethyl

9. Poison

10. From The Inside

11. Nurse Rozetta

12. Be My Lover

13. Only Women Bleed

14. I Never Cry

15. Black Widow

16. Vengeance Is Mine

17. Dirty Diamonds

18. Billion Dollar Babies

19. Killer

20. I Love The Dead

21. Feed My Frankenstein

22. Under My Wheels

23. Elected

24. School's Out



Der wirklich sehr gut besuchte TORFROCK Auftritt zeichnete sich insbesondere durch ein fast überbegeistertes Publikum aus. Schon lange vor dem Auftritt verlangten die Fans lautstark nach der Band. Eine Stimmung, die sich den ganzen Auftritt halten konnte und auch nicht durch die sehr schlechten Sichtverhältnisse auf dem leicht abschüssigen Gelände trüben ließ. Musikalisch wurden zwar keine Höchstleistungen geboten…was aber sicherlich auch keiner erwartet hatte, dennoch alles in allem ein gelungener Auftritt, der offensichtlich den Zuschauern und der Band Vergnügen bereitet hat. Und Klassiker wie „Beinhart“, „Presslufthammer B B Bernhard“ und „Volle Granate, Renate“ haben natürlich auch nicht gefehlt. (björn)





In diesem Jahr endlich in Wacken zu sehen: MÖTLEY CRÜE! Die Band, die jedem ein Begriff sein sollte. Nicht nur durch Drogen-, Alkohl- oder Sexskandale sowie teilweise extrem peinliche TV Shows von Tommy Lee, sondern durch eine unvergleichliche Art zu rocken, erreichte die Band Kultstatus und wurde zum Vorbild vieler Musiker der jüngeren Generation. Auch in Wacken lieferten die „alten Herren“ einen von der Menge begeistert gefeierten Auftritt ab, voll gepackt mit feinen alten und neuen Perlen wie „Looks That Kill“, „Saints Of Los Angeles“ oder „Primal Scream“. Vince Neils markanter Gesang und das gesamte Stageacting machen diese Rock n` Roll Band aus. Auch wenn die Herren um Nikki Sixx mittlerweile deutlich (sichtbar) in die Jahre gekommen sind – dass sie rocken können haben sie nicht verlernt. Und was hinter der Bühne bei der After Show Party noch alles ab ging, möchte ich gar nicht wissen… belassen wir es beim finalen Song „Girls, Girls Girls“. (björn)



Es ist tatsächlich erst zwei Jahre her, dass die britische Metal Ikone IRON MAIDEN erstmals das WACKEN OPEN AIR in ein euphorisches Schlachtfeld verwandelte. Damals war das die Sensation schlechthin. Die Nachricht, dass die Jungfrauen in Wacken spielen schlug ein wie eine Bombe. Mit einem gigantischen Best Of Set erschufen sie 2008 einen echten WOA Legendenstatus. Umso größer die Freude, das es bei diesem Intermezzo nicht bei einer einmaligen Sache bleiben sollte. 2010 waren sie nämlich wieder da. Zum zweiten mal erklang das Intro „Doctor Doctor“ von Thin Lizzy und es waren keinesfalls weniger Metalheads vor der True Metal Stage als 2008. Und dann gib es kein Halten mehr. Als das „The Wicker Man“ Anfangs Riff durch Mammut Boxen dröhnte, fühlte ich mich plötzlich wieder ins Jahr 2000 zurück versetzt. (Damals durfte ich drei mal der „Brave New World“ Tour beiwohnen, die es auch heute noch als „Rock In Rio“ Live DVD zu bestaunen gibt.) Dieses Gefühlt bleibt durch das großartige „Ghost Of The Navigator“ aufrechterhalten. Schon im Vorfeld war klar, das IRON MAIDEN während dieser Tournee eine etwas andere Setlist zum Besten geben werden. Von daher kann ich es nicht verstehen, dass man nach dem Konzert einige lange Gesichter sah, die sich mit Granaten der letzten Alben („Dance of Death“, „These Colours Don´t Run“ oder „No More Lies“) nicht hundert prozentig anfreunden konnten. Als einzige Schwachstelle sehe ich persönlich den neuen Song „El Dorado“ der fast schon Maiden untypisch daher kommt, eigentlich gar keine Eingängigkeit besitzt und dennoch als Werbeinstrument für das eine Woche nach dem WOA veröffentlichte neue Album eingesetzt wurde. Bruce Dickinson zeigte sich heute erstaunlich redefreundlich und erzählte den Fans einiges in seinem British English und in wenigen Brocken sogar auf Deutsch (!) wobei die meisten Ansagen dann doch wieder auf „The Final Frontier“ hinaus liefen. Vielleicht mag es ja dem einen oder anderen langweilig geworden sein, rund eine Stunde lang nur Songs der letzten vier Alben zu hören. Doch die Qualität der Hymne „Blood Brothers“ (Gänsehaut) und „Brave New World“ zusammen mit der futuristisch aufgebauten Bühne samt bombastischer Lichtshow und bewegenden Traversen waren für langjährige Fans bzw. Fans die Maiden (so wie ich) heute das zehnte mal live erleben durften, ein wahres Highlight. Und am Ende gab es ja trotzdem noch die größten Gassenhauer und so durften 75.000 Kehlen (oder waren es doch mehr?) „Fear Of the Dark“ und „The Number of Beast“ lauthals mitgröhlen. Ein versöhnliches Ende bereiten dann “Hallowed Be Thy Name” und das rockende „Running Free“. Und mal ganz ehrlich – ich kann ja die Enttäuschung bei dem einen oder anderen verstehen – aber um jeden Fan glücklich zu stellen, müssten Maiden schon ein fünf Stunden Konzert spielen. (xhb)



The Wicker Man

Ghost Of The Navigator

Wrathchild

El Dorado

Dance Of Death

The Reincarnation Of Benjamin Breeg

These Colours Don't Run

Blood Brothers

Wildest Dreams

No More Lies

Brave New World

Fear Of The Dark

Iron Maiden

++++++++++++++

The Number Of The Beast

Hallowed Be Thy Name

Running Free






Band:

Downfall (De)

(Underdog)
by Gast
Underdog
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News:

DISBELIEF sind wieder komplett

Jetzt ist es auch offiziell: DISBELIEF haben mit Drummer Corny Althammer (AHAB, DEAD EYE SLEEPER) und Wolfgang Rothbauer an der Gitarre (IN SLUMMER, THIRD MOON) zwei neue Bandmitglieder an Bord.

Auf der kommenden "CHRISTMAS METAL TOUR" 2010
mit SIX FEET UNDER werden sie erstmalig live zum Einsatz kommen. An der 2. Gitarre wird weiterhin Alex Hagenauer von SOUL DEMISE das Line-up unterstützen.



Termine:

01.12. Köln (Ger) Essigfabrik

02.12. Adelsheim (Ger) Live Factory

03.12. Berlin (Ger) K 17

04.12. Glauchau (Ger) Alte Spinnerei

05.12. Cham (Ger) L.A.

06.12. Ljubljana (Slo) Gala Hala Metelkova

07.12. Wien (A) Szene

09.12. Graz (A) Explosiv

10.12. Aigen (A) Kikas

11.12. Bischofswerda (Ger) East Club

12.12. Kassel (Ger) Kulturfabrik Salzmann






Review:

Summon The Stone Throwers

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Das Duo Craig „Czar“ Zahler (Lead-Gesang und Drums) und J. H. Halberd (Bass, Keyboard und Harmoniegesang) gibt nicht allzu viel von sich preis, nur dass sich die beiden Herren, denen sich als Session-Gitarrist noch Brian Koenig von LUNA MORTIS angeschlossen hat, bereits seit Ewigkeiten kennen und in dieser Zeit schon x Konzerte zusammen besucht haben. Als Einflüsse geben die Jungs unter Anderem (neben Obligatorischem wie BLACK SABBATH, JUDAS PRIEST, etc.) CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD, DOOMSWORD, HEAVY LOAD, BATTLEROAR, REVEREND BIZARRE und ANGEL WITCH an, was man nach dem ersten Hören dieses Debütalbums kommentarlos unterschreiben kann. Die (gerade im gesanglichen Bereich – Mr. Czar versucht anscheinend öfter mal absichtlich, die richtigen Töne gekonnt zu umschiffen) schrägen, dabei aber auch auf sehr eigensinnige Weise eingängigen Kompositionen besitzen trotz ihrer eindeutig gegen den Strich gebürsteten Orientierung ein hohes Maß an Zugänglichkeit und Kompaktheit, was nie das Gefühl aufkommen lässt, dass diese Schrägheit pures Mittel zum Zweck ist. Einen Anspieltipp zu nennen erübrigt sich, denn wer einen Song von „Summon The Stone Throwers“ nicht mag, wird auch mit dem Rest des Albums nicht glücklich werden. Und auch wenn etwa die Klasse des neuen SLOUGH FEG-Werks „The Animal Spirits“ insgesamt nicht ganz erreicht wird, ist dieses Debüt ein Fest für die Zielgruppe aller oben genannten Obskur-Wegbereiter, das einfach Spaß macht und zeigt, dass die Flamme im Underground heute genauso hell leuchtet wie eh und je und vielleicht sogar noch ein wenig heller…

Summon The Stone Throwers


Cover - Summon The Stone Throwers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:4 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Realmbuilder

www
News:

LOREENA MCKENNITT: Neues Album im November

Am 12. November erscheint das neue Werk von LOREENA MCKENNITT, auf dem sie zu ihren keltischen Wurzeln zurückkehrt.

Das Album ist gefüllt mit traditionellem Material und bedeutet somit für die Sängerin auch eine Rückkehr in die eigene Vergangenheit.


Review:

Big Dumb Rock

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Was hier der britische Gitarrist TAZ TAYLOR (er bedient auch den Bass) und seine beiden Mitmusiker Bruce Conners (Keyboard) und Val Trainor (Drums) auf „Big Dumb Rock“ (bescheuerter Titel) abliefern ist schon aller Ehren wert. Gepflegter klassischer Hardrock mit ein oder anderen leichten Heavynote bietet dieses rein instrumentale Album und zwar auf eine sehr vielfältig Weise, durchaus sogar packend und keineswegs der Egotripp eines profilierungssüchtigen Saitenhexers.

Genauso wie die gelungene Coveridee mit der Stonehenge-Adaption des Bandnamens TAZ TAYLOR BAND in Fels, ist auch die Musik recht unterhaltsam gemacht. Der Junge kann eine gut fließende Gitarre spielen, sehr melodisch, egal ob riffig oder solierend - es klingt immer recht songbetont, erdig und mit viel frischen Charme. Gefühl und Ausdruck stehen immer über pure Geschwindigkeitsorgien. Natürlich darf er ab und an auch den Frickelpapst geben, aber selbst dann kommt es nicht als Effekthascherei sondern es paßt halt gerade.

Die 10 Nummern kommen zwar selten über mehr als knapp drei Minuten aber das braucht es letztlich auch nicht. Die Spannungsbögen passen, man wird nicht gelangweilt wie bei vielen anderen Gitarristenscheiben, hier wirkt nichts um die Gitarre herumkonstruiert. Der Sound ist erdig, mit einem warmen Esprit versehen (dafür sogen auch die unaufdringlichen aber stets präsenten schön flächigen Keyboards mit wunderbaren Hammondsounds)
Die Songs verströmen ein gewissen RAINBOW meets DEEP PURPLE Charme oder erinnern auch an die alten guten Sachen von GARY MOORE in den 80ern, nur etwas aufbereitet für die heutige Zeit.

Mein einziger kleinerer Kritikpunkt sind die Drums, spielerisch sehr Ordnung aber der etwas schepprige Klang paßt nicht so recht zum tighten Bass und stört mitunter den Hörgesamteindruck. So mancher der Songs könnten mit Gesang ein echter Kracher sein wie u.a. das stampfende „Viper“ oder der Groover „City Zen“. Schade, dass er hier nicht wieder seinen alten Spezi Graham Bonnet (ex-RAINBOW „Since you've been gone) als Gast gewinnen konnte, mit dem hatte er 2006 ein viel gelobtes Album „Welcome To America“ aufgenommen. Sachen wie „11 Years“ oder der Titeltrack schreien nach dieser Gesangsröhre.

So bietet "Big Dumb Rock" tatsächlich zeitgemäßen Hardrock ohne eine angestaubte Nuance mit hohem Zuhörfaktor, kurzweilig und für pure Hintergrundberieselung definitiv zu Schade aber auch nicht zu anstrengend und keinesfalls nervig-dudelig. Coole Mucke von der es rein zeitlich dann auch ruhig hätte mehr sein dürfen, als nur knappe 33 Minuten.

Big Dumb Rock


Cover - Big Dumb Rock      Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dimension

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Respekt! Die Berliner THUNDER AND LIGHTNING haben seit ihrer Gründung 2004 bereits drei Alben herausgebracht, was auch erklärt, warum Werk Nummer vier, „Dimension“, so professionell und ausgereift klingt. Wer den Bandnamen liest, könnte meinen, dass das Quintett auf den Spuren von THIN LIZZY wandelt, doch weit gefehlt. Als sehr guter Vergleich fallen mir etwa BRAINSTORM oder die leider weniger bekannten TORIAN ein, denn auch THUNDER AND LIGHTNING setzen auf voluminöse Power und die alte US-Schule der Marke METAL CHURCH, RIOT oder JAG PANZER. Und mit Sänger Norman „Diddi“ Dittmar hat die Band einen echt fähigen Mann am Mikro, der in mittleren Tonlagen verweilt, auch ab und an mal den hohen Halford probiert und – Überraschung – nicht selten an BRAINSTORM/SYMPHORCE-Frontmann Andy B. Franck erinnert. Auch in kompositorischer Hinsicht wird Qualitätsware ohne Effekthascherei abgeliefert; die nahezu durchweg in flottem Midtempo gehaltenen, hymnischen Songs peitschen ohne Umschweife und mit eingängigen Refrains nach vorne, allen voran der starke Opener „Taken To Rest“, der Stampfer „Horizon“, das aggressive „Gismeroya“ sowie die beiden Highlights „Life Without Fear“ und „Sixty Towels“ (beide klasse!). Aber auch auf balladeskem Terrain („The Afterlife Pt.II – Back To Life“) machen die Jungs eine mehr als beachtliche Figur, so dass man festhalten kann, dass nicht nur „Dimension“ ein sehr gutes Album geworden ist, sondern die Band, sofern sie diese Hitdichte beim nächsten Mal vom ersten bis zum letzten Stück durchhält (was hier leider noch nicht ganz der Fall ist), auch locker den „Tipp“ kassieren könnte!

Dimension


Cover - Dimension Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Victims Of The Modern Age

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Endlich, lange genug hat es ja gedauert, zunächst war überhaupt unklar, ob es je eine Fortsetzung geben würde aber das niederländische Allroundgenie Arjen A. Lucassen hat seinen „Space Metal" Odyssee (2002) fortgesetzt und präsentiert uns jetzt „Victims of the Modern Age“.

Unter dem Banner STAR ONE (sein anderes musikalisches Baby neben AREYON) legt er nach acht Jahren los wie die Feuerwehr, energiegeladen, voller Tatendrang auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und wie gehabt ist jeder der vertretenen Tracks einem Science Fiction-Film oder einer TV-Serie dieses Genres gewidmet.

Für das damalige überragende Debüt "Space Metal" hatte, wie immer bei Lucassen, eine illustre Gästeschar, ihren ganz eigenen Anteil am großen Erfolg. Auch diesmal konnte er Russel Allen (SYMPHONY X), Damian Wilson (u.a. THRESHOPLD) und Goldkelchen Floor Jansen (REVAMP, ex-AFTER FOREVER) wieder überzeugen mitzumachen und mit Dan Swanö (u.a. NIGHTINGALE, ex-EDGE OF SANITY) ist auch ein neuer in der Stammcrew dabei. Schon nach den ersten Tönen des sphärischen-flirrenden Synthies ist man wieder voll im charakteristischen Space-Sound von STAR ONE eingenommen. Mit der Produktion von damals sei er im Nachhinein nicht so zufrieden gewesen, so Mastermind Arjen (neben dem Songwriting war für die Rhythmusgitarre sowie die prägnanten Hammond- und Analog-Synthesizer-Parts zuständig), Diesmal ist der Sound noch fetter, trotz aller Tastenfinessen und Gastkeyboarder Joost van den Broek (AFTER FOREVER) mehr gitarrenbetont, das Riffing ist aggressiver, die Gitarren recht tief gestimmt und fast schon echt thrashig. Gary Wehrkamp (SHADOW GALLERY) steuerte auch einige schöne Soli bei, Peter Vink (Bass) und Ed Warby (Drums) sorgen für eine wirklich satte Grundrhythmik.

Ich denke noch heute gerne an die damalige folgende Tour zurück, das war ein echt magisches Liveerlebnis, dass man so eher selten hat, genial. Daher würde es natürlich sehr schwierig werden, diesen hohen Standard zu halten und es gelingt aus meiner Sicht auch nicht ganz. Das liegt sicher nicht am gesteigerten Härtegrad, Kracher wie das düstere "Digital Rain" ein klasse Duett in der Hauptsache von Allen/Wilson mit toller Melodie und super Schluss wenn alle Vocals akustisch ineinander verschmelzen Der einzige kleine Kritikpunkt (nennt es gerne „jammern“ auf hohem Niveau) des Albums sind die stellenweise etwas weniger packend und hymnisch Hooklines wie auf „Space Metal“. Und für Floor Jansen hätte ich mir auch einige mehr reine Soloparts gewünscht, als ständig nur die typisch opulenten Backingvocals. Die Gesangsrige liefert aber insgesamt einen Hammerjob ab, geht voll in sich auf und man hört den Spaß der Akteure deutlich heraus. Trotzdem ist das Album natürlich bei weitem kein schwaches Werk geworden sondern bietet Progmetal vom aller feinsten und einen virtuos gas gebenden Lucassen, wie man ihn bisher so noch nicht gehört hat.

Herausragend das gut abgehende "24 Hours", eine echte Bangernummer vor Kraft strotzend ist „Human See, Human Do“, variantenreiche Stimmenharmonien gibt es u.a. auf "Cassandra Complex". Die Grenzen zu AYREON sind zwangsläufig sehr schwer zu ziehen, das Material geht in die „Universal Migrator“ Richtung plus mehr Heavy Metal ist aber auch nicht so entscheidend, wichtig ist die Qualität und was „hinten“ raus kommt. Und hier bietet der riffige Holländer absolute Championsleague. Auffallend ist diesmal noch für balladeske oder länger anhaltende ruhige Töne ist kaum Platz gewesen. Egal, muß ja auch nicht sein diese neue Sci-Fi-Lucassen-Apokalypse endet mit einem Hammertrack zum Schluss - das 10-minütige „It All Ends Here“ bietet die ganze Bandbreite von STAR ONE - üppige Instrumentalpassagen, abwechslungsreiche Songverläufe, Breaks, bärenstarke Gesangsduelle, episch-dramtischer Songaufbau mit sattem Bombastfeeling.

Ich kann letztlich nur empfehlen, in dieses Raumschiff einzusteigen und euch damit in einen Orbit aus hämmernden Riffs, opulenten Sounds und kraftvollem Gesang schießen zu lassen, ihr werdet es nicht bereuen.

Diese Scheibe mit dem wunderbaren Artwork gibt es noch in einer Limited Digibook Edition mit einem Making of-Video und 5 Bonustracks bei denen u.a. Tony Martin (ex-BLACK SABBATH) oder Mike Anderson (CLOUDSCAPE) am Mikro zu hören sind, dieses Material lagen uns leider nicht zur Besprechung vor.

Victims Of The Modern Age


Cover - Victims Of The Modern Age Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:10 ()
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Vertrieb:
Review:

Speye

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Bitte wieviele Stühle kann man im Kreis aufstellen, um sich dann doch gepflegt mitten dazwischen zu setzen? Sie selbst suchen sich die Schubladen Psychedelic, Stonerrock und Doom raus - aber das ist viel zu begrenzt für den treibenden Rock, den ELECTRO BABY aus Karlsruhe machen! Led Zeppelin auf Speed, Black Sabbath auf Antidepressiva, Pink Floyd mit funktionierendem Metronom - das wären so eher die Hausnummern, hinter denen ELECTRO BABY wirklich wohnen sollten. Denn "Speye" rockt wie die Sau, daran können auch ruhige Balladen nichts ändern. "El Matador" ist die Gesangs-Entdeckung meiner letzten paar Tausend CD-Player-Umdrehungen, der mit Stimmbändern Growls und spitze Schreie, cleanes Gewisper und einen Gesang entlocken kann, wie ihn Bruce Dickinson auf dem letzten Wacken nicht drauf hatte. Dieses Album hat wohl für fast jeden Metal-Fan von traditionell bis experimentierfreudig etwas zu bieten!

Speye


Cover - Speye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:30 ()
Label:
Vertrieb:

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