SMOKE MOHAWK haben nicht nur zwei ex-GLUECIFER-Leute in ihren Reihen (Drummer Danny Young und Gitarrist Rolf Yngve Uggen), sondern auch eine sehr bunte MySpace-Seite, auf der die ersten zwei Songs der Band zu hören snd.
Die kanadischen Vorzeige-Thrasher werden seit Jahr und Tag immer an ihrem überragenden Debüt „Alice In Hell“ (und evtl. am kaum schwächeren Nachfolger „Never, Neverland“) gemessen, was dem Schaffen von Jeff Waters absolut nicht gerecht wird, aber auch daran liegen könnte, dass der Sound der Band durch ständig wechselnde Line-Ups immer wieder leicht verändert wurde. Rein qualitativ hat man sich aber niemals Blöße gegeben, und auch das selbst betitelte, inzwischen 13. Album überzeugt zu jeder Sekunde mit allem, was Herrn Waters jemals ausgezeichnet hat. Mittlerweile nur noch mit Sänger und Rhythmus-Gitarrist Dave Padden an seiner Seite (alle anderen Mitglieder sind Live-Musiker), legt der Mastermind hier erneut eine Palette an typisch groovigen, technisch versierten und eingängigen Hymnen vor. Zwar vermisst man auf „Annihilator“ die ganz großen Hits vom Schlage eines „Double Dare“, „Torn“ oder „Epic Of War“ (ja, auch spätere Werke von ANNIHILATOR hatten Hits – guck einer an…), aber Songs wie der überlange Opener „The Trend“, die Mitgrölnummer „Betrayed“, das geschickt zwischen coolen Aggro-Eruptionen und verspielten Momenten pendelnde „25 Seconds“, das sehr melodische, von obdachlosen Straßenkids handelnde „Nowhere To Go“ oder das ebenfalls mit fetten Riffs, melodischen Soli und sehr geilen Spannungsbögen aufgepimpte „Death In Your Eyes“ kommen fast an die ganz großen Kompositionen der „Band“ heran. Auch wenn es dieses Mal insgesamt nicht ganz für den „Tipp“ reicht, haben ANNIHILATOR hier ein sehr gutes Brett abgeliefert, das die hohe qualitative Konstanz der letzten Jahre einmal mehr bestätigt. Weiter so!
DAN REED bewegt sich Anno 2010 deutlich abseits seiner hochgelobten Vergangenheit. Zwischen 1987 und 1991 veröffentlichte der Musiker aus Portland mit seiner Band DAN REED NETWORK mit „Dan Reed Network“, „Slam“ und „The Heat“ drei Alben, welche zwischen Rock, Metal und Funk einen innovativen und recht einzigartigen Sound kreierte, welcher Kritiker begeisterte und nach anfänglichen kommerziellen Erfolgen (wie so manches) ein Opfer des Grunge wurde. Nun also ein Neustart – weitab von DAN REED NETWORK, nur noch DAN REED. Was auf „Coming Up For Air“ aber von NETWORK bleibt – Dan Reed’s charakteristischer Gesang, ein Händchen für feine Ohrwurmmelodien und ein anderer, aber typischer Sound welcher Vergleiche verbietet. So beschreibt das Album die Erfahrungen des Künstlers auf reisen – Stationen wie Hong Kong, New Dehli, Jerusalem und London werden künstlerisch verarbeitet. DAN REED setzt dabei vor auf Ruhiges, meist Akustisches; bindet im Hintergrund exotische Instrumente ein und lässt Tempo vom Piano kommen. Professionell arrangiert schmeicheln die Songs den Gehörgängen und geben Raum zum Nachdenken – vom melancholischen Sinnieren bis zum fröhlichen Aufmerken – musikalisches Gefühlskino. Das etwas flottere „Middle Of Nowhere” hat dabei sogar das Zeug zum Hit, „Losing My Fear“ treibt einen geradezu in die gemütliche Zweisamkeit. Wer auf gut gemachte Musik voller Melodie in der Melange zwischen Rock und Pop steht und Sound für entspannte Stunden sucht, darf bei DAN REED und „Coming Up For Air“ gerne mal reinhören.