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No God, No Satan

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Sieh an, sieh an, die Franzosen. Was anfangs nach Hype und verzweifelter Suche nach der neuen Black-Metal-Bewegung aussah, speit inzwischen immer wieder wirklich tolle Bands aus. Und das bezieht sich nicht nur auf Bands wie Deathspell Omega, sondern auch auf an sich wesentlich hausbackenere Ausrichtungen. Wie eben OTARGOS. Die bedienen auf ihrem vierten Album „No God, No Satan“ schon mit ihrem angepinselten Antlitz viele Klischees und verarbeiten auch musiklaisch viele typische - will meinen - skandinavische Einflüsse. Dabei zeigen sie sich erfrischend variabel, arbeiten vom schnellen Knüppel-BM bis hin zum lavadesk dahinwabernden „The Hulk of Conviction and Faith“ sämtliche Tempobereiche. Und alles in allem kreieren die Franzmänner eine wirklich dichte Atmosphäre, die einigen vielleicht noch nicht kosmisch genug ist. OTARGOS sind richtiger Black Metal, meilenweit entfernt von der Kommerz-Muggelei der erfolgreichen Mega-Bands – aber eben auch viel, viel geiler als die Heerscharen der Garagenbands.

No God, No Satan


Cover - No God, No Satan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:20 ()
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Saarland Underground Metal Sampler 2009

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Seit 2005 bringt das Label Micro Phonics den „Saarland Underground Metal Sampler“ heraus, auf dem regionale Bands zu hören sind, die jeweils einen Song kostenlos zur Verfügung stellen, sich mit einem kleinen Geldbetrag an den Produktionskosten beteiligen und dann ca. 20-30 Exemplare zur eigenen Verfügung erhalten, die sie dann weiterverbreiten dürfen. Ebenso ist den Käufern der Sampler ausdrücklich erlaubt (und sogar erwünscht!), ihn beliebig zu vervielfältigen und nicht-kommerziell in Umlauf zu bringen, damit die vertretenen Bands möglichst viel Gehör bekommen. Die Qualität der Bands und des Sounds schwankt natürlich in einem gewissen Rahmen, wobei es hier kaum Ausfälle, dafür aber sehr viel Hörenswertes zu vermelden gibt. Die Death Metaller THODTGEHOELZ und ACHAIA, die etwas an alte DIMMU BORGIR erinnernden Gothics ARCTHURIS, die melodischen, Frau-gefronteten EXTINCTION AVENUE, die ohrenscheinlich mit dem Schaffen Tobi Sammets aufgewachsenen NEMESIS oder die ein wenig mit AGATHODAIMON kokettierenden SOCIETAS NOCTIS (mit dem Riff von ICED EARTH´s „Burning Times“ im Mittelteil) etwa liefern wirklich hörenswerte bis gute Kost ab, während sich der Rest einen Tick darunter befindet, und nur JOKER´S DRIVE liefern mit ihrer unfreiwillig komischen Sozialkritik „Asyl“ eine Vorlage zum Fremdschämen ab. Insgesamt ist diese Compilation-Reihe eine echt gelungene Aktion von Fans für Fans, der man als Underground-Supporter definitiv Gehör schenken sollte. Cool! Erhältlich ist die Reihe über die teilnehmenden Bands.

Saarland Underground Metal Sampler 2009


Cover - Saarland Underground Metal Sampler 2009 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:23 ()
Label:
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Tenebris Obortis

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Gut und gerne sechs Jahre haben sich die Niedersachsen PEST für ihr neues Album Zeit gelassen und in der Zwischenzeit lediglich eine selbst betitelte EP veröffentlicht. Eine große Stiländerung ist jedoch nicht zu vernehmen: noch immer rasiert sich der in der Mehrheit kahlköpfige Haufen (ja, PEST sind unpolitisch – soviel dazu!) durch ein Feuerwerk an räudigem, basischem, ganz klar von altem Norwegendunkelstahl beeinflusstem Black Metal, der zwar zweckdienlich aufs Nötigste reduziert, aber keinesfalls schwachbrüstig-blechern tönt. Auch in Sachen Songwriting lässt das Quartett nicht viel anbrennen, obwohl speziell das Hymnenhafte in den Melodien noch ausbaufähig ist und ein wenig Luft nach oben lässt. Wer etwa auf die ersten drei IMMORTAL-Werke, flottere, ältere DARKTHRONE oder die Anfangstage von SATYRICON abfährt, wird definitiv an „Tenebris Obortis“ Gefallen finden, denn sehr gute und durchdachte Stücke wie „Trance“, „Weltgericht“, das majestätische Instrumental „Bonded“ oder das atmosphärische, sprichwörtlich saucoole und überlange „Entering Forest“ gehören eindeutig zu den besseren Momenten deutschen Black Metal-Schaffens!

Tenebris Obortis


Cover - Tenebris Obortis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:34 ()
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Darkly, Darkly, Venus Aversa

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Ha! Die alten Black-Metal-Veteranen von der Insel können tatsächlich mit ihrem neuen Album ein paar gängige Erwartungen mal eben vom Tisch fegen. Denn was erwartet man von einem CRADLE OF FILTH-Album? Opulenz? Oh ja, die gibt es, aber anders als erwartet: Statt geschliffener Arrangements regiert bei CRADLE OF FILTH auf dem aktuellen Album "Darkly, Darkly, Venus Aversa" der Black Metal. Und zwar von seiner ungehobelten, temperamentvollen Sorte. Wie die wilde Jagd rasen Dani Filth und seine fünf Mitstreiter durch die Songs, Dani Filth sagt dazu im Interview mit seiner Plattenfirma, es "sei das ohne Zweifel bisher schnellste und brutalste Album" dass CoF bis dato komponiert haben. Und hat damit absolut und uneingeschränkt recht. Weiter sinniert der Frontkreischer, es sei "eine Schlittenfahrt durch einen Gothic-Horror-Themenpark, voll Inbrunst und Perversion." Auch da muss ich ihm voll zustimmen, allerdings ist der Rodelberg zumeist sehr steil - und war offensichtlich sehr hoch. Nur zwei Songs kommen bei unter fünf Minuten ins Ziel, die meisten gehen an oder über sechs Minuten. Außerdem - und das ist eine Koinzidenz von geradezu britischem Humor - war es bisher immer so, dass man sich zwischen den elegischen Stücken auf die wenigen Songs mit reiner Raserei darüber wie ein Kind gefreut hat, dass die Engländer auch mal Gas geben können, so sind auf "Darkly, Darkly..." die wenigen Songs mit Tempovariation die willkommenen Abwechslungen: "The Persecution Song" ist der erste davon, und dank des Midtempos kann man das einprägsame Gitarrenmotiv auch heraushören, die vorletzte ist die eigentlich Perle dieses Albums und dafür ziemlich weit hinten versteckt: "Forgive Me Father (I Have Sinned)" ist die erste Video-Auskopplung aus dem Album und läßt Paul Allender in den Arrangements Luft für Hexereien auf der Gitarre, hat gleichzeitig ein einprägsames Motiv und das obligatorische Gesangsduett - ist also quasi dem Kochbuch für CRADLE OF FILTH-Hits entnommen. Unter den schnellen Songs sticht zunächst einmal der Opener "The Cult Of Venus Aversa" heraus, der mit einem Cembalo-Intro beginnt und die Spuren an allen möglichen Effekten und Instrumenten (außer dem Cembalo noch Streicher, Chöre, Keyboards...) bis in den Himmel stapelt - der Schlitten startet also ziemlich überladen in seine Fahrt. Die Gitarre von "Deceiving Eyes" beginnt mit einem fiesen Horror-Punk-Sound, aber auch dieser Song geht schnell in blackmetallisches Geschredder über. Und noch ein Duett - aber wieder in Überschallgeschwindigkeit - gibt es auf "Lilith Immaculate", dem vielleicht besten Song des Albums und dem mit der Hauptfigur des Albums bereits im Titel, denn "Darkly, Darkly..." ist ein Konzept-Album über die mythische Gestalt Lilith. Letzte Überraschung: "The squeeking weasel" - äh, Dani Filth - kreischt nicht mehr ganz so hoch, sondern keift mehr in den (für ihn) mittleren Lagen herum und singt sogar stellenweise. Fazit: CRADLE OF FILTH haben sich auf diesem Album definitiv in Sachen bpm selbst überholt - das beste Album der Bandhistorie ist es aber bei dem Haufen an ideenarmen Raserei-Songs nicht geworden. Aber auch nicht das schlechteste.

Darkly, Darkly, Venus Aversa


Cover - Darkly, Darkly, Venus Aversa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:26 ()
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Seventh Void

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Neues Mini-Album von DIE KRUPPS

Am 19.11.2010 erscheint mit "Als wären wir für immer" (u.a. mit dem PROPAGANDA (ex-Band von Ralf Dörper) Cover "Dr. Mabuse") ein Vorab-Minialbum via Synthetic Symphony/SPV. Ein neues Full-Length Album ist für Frühjahr 2011 angekündigt.

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Archaic Visions

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DARK TRIBE – und ich dachte, der sei ausgerottet. Knapp sechs Jahre ist das bisher letzte Werk nun schon alt. Aber wenig Grund zur Sorge: Die Band, also das Asordis und Parannoth) hat sich kaum verändert. Keine Keys, fiese (also echt fiese) Screams, dünner Sound, düstere Melodien und Atmosphäre, abwechslungsreiches Treiben zwischen Depressive Black Metal und alter norwegischer Schule. Die Sachsen-Anhaltiner bringen die Chose auch echt überzeugend und authentisch rüber, nur zünden will es diesmal nicht so ohne Weiteres. Liegt es daran, dass die zwölf Songs in ihrer Gesamtheit nicht an einem Strang ziehen. Geht das Gekeife doch zu sehr in die unerträgliche Striborg-Richtung? Man könnte jetzt viel von gewetzten Messer, aufgeschlitzten Leibern, übermäßigem Drogenkonsum und so weiter schwadronieren – das passte durchaus alles zu DARK TRIBE. Aber so richtig wirken will es dennoch nicht. Vielleicht sieht und hört das die Zielgruppe in diesem Fall anders, denn sehr roh und ziemlich hospitalistisch ist „Archaic Visions“ in jedem Falle.

Archaic Visions


Cover - Archaic Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:18 ()
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Dark Tribe

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Live! In Chicago

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Mit „Live! In Chicago” setzt KENNY WAYNE SHEPHERD ein dickes Ausrufezeichen in die Blueswelt. Nicht umsonst wird der erst 33 Jahre alte Gitarrist aus Shreveport, Lousiana vom einflussreichen Guitar-World-Magazin nach B.B. KING und ERIC CLAPTON als drittbester Blueskünstler geführt (ja, auch vor JOE BONAMASSA!). In 2007 veröffentlichte er „10 Days Out...Blues From The Backroads”, wobei er damals eben für die genannten 10 Tage sich mit bekannten Blues-Veteranen traf. „Live! In Chicago” enthält einen fast 80-minütigen Mitschnitt der damaligen Tour, aufgenommen im legendären Chicagoer House of Blues und mit Unterstützung bekannter Genregrößen wie Hubert Sumling, Bryan Lee, Buddy Flett und Willie „Big Eyes“ Smith. SHEPHERD bietet dabei einen Querschnitt seiner Songs und die unvermeintlichen Cover – immer wieder veredelt mit unglaublich gefühlvollen Gitarrensoli – und das ganze ohne dabei den Groove zu verlieren. Erwartungsgemäß differieren die dargebotenen Songs dabei zum Teil deutlich von den Originalkompositionen. Improvisationen gehen den Jungs ganz locker von der Hand – der Mann hat eine klasse Band im Back. Einzelne Songs hervorzuheben verbietet sich hierbei fast, da „Live! In Chicago” ja vor allem als Gesamtheit fasziniert und wirkt – die Atmosphäre des Konzertes wird richtiggehend spürbar. Wer aber trotzdem mal was zum reinschnuppern sucht dem seien das ruhige „Deja Voodoo“ sowie das abschließende Trio „Rocking Daddy“ (geht schön nach vorne), das recht bekannte „Blue On Black“ (fast schon ein Hard Rock Track) und das formidable „I'm A King Bee“ subjektiver Weise angeraten. Die Bluesfreaks mal außen vor gelassen – jene haben „Live! In Chicago” sicher eh’ schon auf dem Einkaufszettel stehen – KENNY WAYNE SHEPHERD sei jedem Rockfan mit Affinität zu handgemachtem, gefühlvollen Sound wärmstens Empfohlen.

Live! In Chicago


Cover - Live! In Chicago Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 77:8 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Kenny Wayne Shepherd

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