Review:

Orchestrated Kill Maneuver

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INVASION würden in einem Blindtest problemlos als schwedische Band durchgehen, so sehr klingen ihre Gitarren und ihr Gesamt-Sound nach Stockholm und Elchtod. Aber die Herren kommen aus den USA und klangen auf dem „Orchestrated Kill Maneuver“ noch weniger schwedisch, dafür stärker nach BOLT THROWER. Von denen haben sie sich beim neuen Album im Gesang weiterhin beeinflussen lassen, was natürlich wie Arsch auf Eimer passt. Allerdings ist der wenig originelle Sound nur eine Vorwarnung für das ebenso wenig originelle Songwriting der Band – „Orchestrated Kill Maneuver“ lässt sich leidlich gut weghören, eine Affinität zu Schweden-Sound vorausgesetzt, aber Überraschendes sollte nicht erwartet werden. Dafür machen die thematisch den Zweiten Weltkrieg behandelnden Songs leidlich Spaß und sind stellenweise richtig gut („And Three Survives“ oder das fiese „Infinite Waves Of Human Flesh“), zudem kommt durch immer wieder eingestreute Sound-Schnipsel gut Atmosphäre auf. Alles in Allem kein Glanzlicht, aber ein Album so solide wie ein T-34.

Orchestrated Kill Maneuver


Cover - Orchestrated Kill Maneuver Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:57 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:

Monster Magnet, Seventh Void - Bremen, Schlachthof

Konzert vom

MONSTER MAGNET haben so einiges an Höhen und Tiefen mitgemacht (wann Dave Wyndorf wohl endlich mal ein Buch darüber schreibt?), befinden sich aber nach Daves überstandenem Entzug und dem Wechsel zum neuen Label Napalm Records wieder auf dem aufsteigenden Ast. Es wird fleißig getourt, das neue Album „Mastermind“ kommt gut an, auch wenn die ganz großen Zeiten noch in weiter Ferne zu sein scheinen.

An einem milden Herbstabend sind die New Yorker in Bremen zu Gast, mit dabei ihre Landsmänner von SEVENTH VOID, die pünktlich um 20 Uhr im gut gefüllten Schlachthof loslegen und mit ihrem sympathischen Auftreten gute Reaktionen einfahren. Der von ihnen gespielte schwere, erdige Stoner Rock trägt sein Übriges dazu bei, dass die bunte Mischung als Altrockern, Metalheads und Bürohelden die Band 30 Minuten lang feiert, auch wenn natürlich direkt vor der Bühne noch nicht allzu viel los ist, aber das war bei dem Publikum nicht anders zu erwarten.



Ed Mundell ist nach 18 Jahren bei MONSTER MAGNET ausgestiegen, aber scheinbar nicht im Bösen, wenn die Statements aller Beteiligten auch nur ein wenig der Wahrheit entsprechen. Garrett Sweeny (RIOTGOD) hat seine Stelle eingenommen und ist zumindest optisch und vom Coolness-Level ein würdiger Nachfolger. Das Zusammenspiel mit seinen Kollegen klappt auch bestens, wie überhaupt die Chemie innerhalb der Band stimmt. Aber natürlich liegt der Fokus der Aufmerksamkeit des Publikums bei Dave Wyndorf, dem charismatischen Kopf der Truppe. Nach überstandener Drogensucht ist er zwar vom Idealgewicht noch weit entfernt und präsentiert sich mit stattlicher Wampe, an der seine Arme klein und verloren hängen, aber schon besser als vor ein, zwei Jahren. Mittlerweile post er wie in guten alten Zeiten, die Gitarre dabei sogar eingestöpselt, und hat einfach verdammt viel Spaß. Das Publikum macht es ihm und seinen Kollegen leicht und ist spätestens nach „Crop Circle“ nicht mehr zu Halten – Zeigefinger in der Luft, Bier in der anderen Hand, wird jeder Song gefeiert, den MONSTER MAGNET zum Besten geben. „4-Way Diablo“ wurde komplett aus der Setlist gelassen, der Schwerpunkt derselben lag beim neuen Werk „Mastermind“ und natürlich einer Handvoll Klassiker, wobei „See You Hell“ schmerzlich vermisst wurde. Da auch der Sound erste Sahne war, verflog die Zeit wie im Flug und jedermann hatte mächtig Spaß, die lange Zugabe da keine Überraschung. In dieser Form können Dave Wyndorf und seine Kompagnons locker noch mal die Kurve kriegen, Live sind sie auf jeden Fall wieder ganz dick dabei!



Setlist:

Mastermind

Crop Circle

Bored With Sorcery

Supercruel

Dig That Hole

Medicine

Look To Your Orb

Radiation Day

The Right Stuff

Negasonic Teenage Warhead

Spacelord

------------------

Hallucination Bomb

Gods And Punks

Nod Scene

Powertrip

 



Mehr Infos:

Band:

Invasion

www
Review:

Valley Of Smoke

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INTRONAUT liefern mit „Valley Of Smoke“ ihr drittes Album ab und haben immer noch ordentlich Credibility, Verbindungen zu JESU, PHOBIA, UPHILL BATTLE und einer Handvoll weiterer Bands sei Dank. Derlei Namedropping ist im Falle des neuen aber nicht nötig, da der Acht-Tracker durchgehend überzeugen kann und sphärigen, an ISIS erinnernden Postcore zum Besten gibt. Das Album ist sehr dynamisch, auf eine durchweg gleich bleibende Atmosphäre haben sich INTRONAUT nicht festgelegt, so dass sich ruhige Passagen gleichberechtigt neben NEUROSIS-mäßigen Abschnitten finden („Miasma“). Auf der Gitarrenarbeit, die sehr viele Akzente setzen, und den immer wieder in ungewöhnliche Taktzahlen Drums liegt bei den ersten Durchgängen leicht das Hauptohrenmerk, aber nach und nach entfaltet der oft zweistimmige Gesang seine volle Wirkung, wodurch „Valley Of Smoke“ noch eine Stufe besser wird und fast zu den Größen des Genres aufschließen kann. Einzig das nicht immer durchdachte Songwriting, das zu Lasten von wirklicher Eingängigkeit (im Sinne von eines im Ohr hängen bleibenden Songs) verhindert den Aufstieg in die höchsten Regionen. Gut ist „Valley Of Smoke“ allemal, für Postcorler definitiv eine Anschaffung wert.

Valley Of Smoke


Cover - Valley Of Smoke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Malefactors Bloody Register

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VULTURE INDUSTRIES wurden mit Erscheinen ihres Debütalbums „The Dystopian Journals“ immer wieder mit ARCTURUS verglichen, was angesichts der komplexen Musik, die auf Black Metal aufbaut, verständlich ist. „The Malefactors Bloody Register”, das von Brian Gardner (ISIS, DAVID BOWIE, NINE INCH NAILS) mit einem grandiosen Sound versehen wurde, führt die Entwicklung weiter und präsentiert acht Songs, die in der Schnittmenge von ARCTURUS, BORKNAGAR und Progressive Metal zu Hause sind, wobei besonders der Gesang von Bjørnar E. Nilsen heraussticht, der zwar Vergleiche mit den üblichen norwegischen Sangeskollegen über sich ergehen lassen muss, aber durch seine eigenständige, volle Stimme und die gekonnte Intonierung immer wieder Akzente im VULTURE INDUSTRIES-Sound setzt ("I Hung My Heart On Harrow Square") – ganz großes Gesangskino! Glücklicherweise hat er sich mit ähnlich talentierten Musikern umgeben, die auf „The Malefactors Bloody Register“ eine wilde Mixtur aus eingängigen, melodischen Parts, Kopfkino-Passagen und verdammt viel zwischen Wahnsinn, Beklemmung und Befreiung pendelnder Atmosphäre erschaffen, durch die das Album eine intensive Angelegenheit geworden ist und zu keiner Sekunde langweilt. Seien es „This Cursed Flesh“, das die Vertonung eines Kampfes zwischen Gut und Böse, Klarheit und Wahnsinn ist, oder das jazzig angehauchte „The Bolted Door“, alle Songs des Album sind Perlen der komplexen, avantgardistischen Musik. Solche Scheiben schreiben sich nicht mal eben so und sicherlich nicht von jeder Band! Umso mehr dürften Fans oben genannter Bands mit „The Malefactors Bloody Register“ glücklich werden und hoffen, dass die Norweger nicht den Band vieler anderer ähnlich gelagerter Bands gehen und am eigenen Anspruch (oder am eigenen Wahnsinn?) zugrunde gehen, wie es beispielsweise FARMAKON passierte. Drücken wir die Daumen, dass VULTURE INDUSTRIES noch lange aktiv sein werden und sich nie zu weit von „The Malefactors Bloody Register“ weg bewegen!

The Malefactors Bloody Register


Cover - The Malefactors Bloody Register Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:21 ()
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Vertrieb:
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Flashback

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Jedweder der mit einer Mischung aus BEATLES, Rock’n’Roll, Pop und orchestralen Elementen – sowie einer gehörigen Portion tanzbarer Beats nichts anfangen kann braucht hier nicht weiter zu lesen. Für alle anderen veröffentlicht Sony zum 40-ten Jubiläum der Hitmaschinen ELO - ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA die lange Zeit vergriffene 3-CD-Box „Flashback“ erneut – in einer Aufmachung die seinesgleichen sucht (erstmalige Veröffentlichung der digital überarbeitenden Songs war im Jahr 2000). 53 Songs, darunter Hits wie „Roll Over Beethoven", „Can't Get It Out Of My Head”, „Evil Woman", „Livin' Thing”, „Don't Bring Me Down" und „Confusion”, ein ausführliches 44-seitiges Booklet (mit Linernotes, ausführliches zu Band und den einzelnen Songs und zahlreichen Fotos) sowie in schicker Buchform. ELO – Mastermind und Bandcheffe JEFF LYNN und Kumpel Bev Bevan erschufen sich nach einen noch vom 60er-Sound geprägten Start rasch ein eigenes Sounduniversum – Rock, Pop, Disco, massig Streicher und Keyboard – und damit eine der erfolgreichsten Acts ihrer Zeit. 28 Single-Hits, zwischen 1973 und 1981 fuhr man 9 mal hintereinander Platin ein. ELO waren es gewohnt in den großen Hallen und Stadien zu spielen; einschließlich Orchester, großer Bühnenshow und für damalige Verhältnisse sensationelle Lasertechnik. Musik, Sound, Show und Effekte standen im Vordergrund – textliche Inhalte lassen wir mal lieber außen vor – der Fokus lag auf Ohrwurm. Extrem erfolgreich war das ELO-Konzept damit allemal – und ein typischer „love or hate it act“. Die komplette Songauswahl der „Flashback“-Box ist nachstehend aufgeführt – einige Songs wurden extra für die Box umarrangiert bzw. erschienen auf ihr zum ersten mal.



CD 1

1."10538 Overture" – 5:32

2."Showdown" – 4:12

3."Ma-Ma-Ma Belle" – 3:55

4."Mr. Radio" – 5:04

5."Roll Over Beethoven" – 7:48

6."Mama" – 4:06 (new edit)

7."One Summer Dream" – 5:21

8."Illusions in G Major" – 2:41

9."Strange Magic" – 4:29

10."Eldorado Overture" – 2:12

11."Can't Get It Out of My Head" – 4:24

12."Eldorado" – 5:18

13."Eldorado Finale" – 1:29

14."Do Ya" – 4:09 (unedited alternative mix, previously unreleased)

15."Mister Kingdom" – 5:08

16."Grieg's Piano Concerto In A Minor" - 2:58 (previously unreleased)



CD 2

1."Tightrope" – 5:23

2."Evil Woman" – 4:19

3."Livin' Thing" – 3:33

4."Mr. Blue Sky" – 5:07

5."Mission (A World Record)" – 4:31 (alternative mix, previously unreleased)

6."Turn to Stone" – 3:48

7."Telephone Line" – 4:45

8."Rockaria!" – 3:15

9."Starlight" – 4:45

10."It's Over" – 3:55

11."The Whale" – 5:07

12."Sweet Talkin' Woman" – 3:49

13."Big Wheels" – 5:32

14."Shangri-La" – 5:36

15."Nightrider" – 4:24

16."Tears In Your Life" – 3:05 (previously unreleased)



CD 3

1."Don't Bring Me Down" – 4:04

2."The Diary of Horace Wimp" – 4:17

3."Twilight" – 3:43

4."Secret Messages" – 4:38

5."Take Me On and On" – 4:58

6."Shine a Little Love" – 4:11

7."Rock 'n' Roll Is King" – 3:15

8."Last Train to London" – 4:31

9."Confusion" – 3:40

10."Getting to the Point" – 4:51

11."Hold on Tight" – 3:07 (new intro)

12."So Serious" – 2:43

13."Calling America" – 3:26

14."Four Little Diamonds" – 4:06

15."Great Balls of Fire" (live) – 3:06

16."Xanadu (new version)" – 3:21 (previously unreleased)

17."Indian Queen" – 0:57 (previously unreleased)

18."Love Changes All" – 3:28 (previously unreleased)

19."After All" – 2:24 (first time on CD)

20."Helpless" – 3:19 (previously unreleased)

21."Who's That" – 1:26 (previously unreleased)

Flashback


Cover - Flashback Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 53
Länge: 213:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ELO - Electric Light Orchestra

KEINE BIO! www
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Virtual Sin

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Ob Hermann Frank sein Kind POISON SUN aus der Taufe gehoben hätte wäre die überaus erfolgreiche ACCEPT Reunion absehbar gewesen ist eine eher müßige Diskussion – also zu den Fakten. Zusammen mit Drummer Florian Schönweitz und Basser Stefan Hammer (beide ex-SILENT DECAY) und sein Frau Martina am Mikro zeigt der Gitarrist und Produzent auf „Virtual Sin“ fetten, rifforientierten Power Metal der alten Schule mit ausreichend Groove und Rockröhre am Mikro. Wer auf typischen deutschen Metal steht (natürlich lassen ACCEPT und vor allem VICTORY grüßen) fährt mit Songs wie dem derb schnellen „Red Necks“, dem rhythmischen „Hitman“ oder dem toll eingesungenen und recht flotten „Rider In The Storm“ durchaus in die richtige Richtung. Der AC/DC Gedächtnissong „Phobia“, der POINTER SISTERS Klassiker „Excited“ und die 80er-Ballade „Forever“ funktionieren auch und schließen das POISON SIN Debüt gelungen ab. Alles in allem bietet „Virtual Sin“ gute Kost für Powerfreaks, brillieren mit einer starken Stimme und dürfte im Frank’schen Umfeld ausreichend Liebhaber finden.

Virtual Sin


Cover - Virtual Sin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:5 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Vulture Industries

KEINE BIO! www
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Turning Lead Into Gold With The High Confessions

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Bei THE HIGH CONFESSORS tummeln sich mit Chris Connelly (MINSTRY, REVOLTING COCKS, KILLING JOKE), Steve Shelley (SONIC YOUTH) und Sanford Parker (MINSK, NACHTMYSTIUM, BURIED AT SEA) einige bekannte Gesichter, die scih zudem Verstärkung von Jeremy Lemons (WHITE/ LIGHT) holten, um in diesem Projekt ihre Idee eines experimentellen Rock-Sounds zu erschaffen. Auf fünf Songs haben es die Herren gebracht, wobei die Albumlänge von mehr als 50 Minuten schon einen ersten Hinweis auf die Missachtung einiger Konventionen gibt. Und tatsächlich ist „Turning Lead Into Gold With The High Confessions” eine streckenweise verstörende, abgefahrene Scheibe geworden, beispielsweise bei “Mistaken For Stars”, das mit starker Industrial-Kante überzeugen kann und dabei noch relativ eingängig ist. Die folgenden drei Nummern machen dann klar, dass sich bei diesem Projekt wild ausgetobt wurde, hier regieren (gewollte) Monotonie, Reduzierung der Instrumente auf das Wesentliche und verstörender Gesang. Ganz interessant, gerade zu Beginn, aber durch die irrsinnig lange Dauer jedes Songs zum Ende hin zu ermüdend, um noch Spannung beim Hörer aufbauen zu können. Zum Schluss gibt es mit „Chlorine & Crystal“ einen leichter verdaulichen Song, der fast schon konventionellen Strukturen folgt und gerade beim Gesang eine gute Figur macht. „Turning Lead Into Gold With The High Confessions” ist eine Scheibe, deren Aufnahme den Beteiligten sicher Spaß gemacht hat, die sich für den geneigten Hörer aber nur schwer bis gar nicht erschließt. Schade drum, bei dem Potential der Musiker wäre sicher mehr drin gewesen.

Turning Lead Into Gold With The High Confessions


Cover - Turning Lead Into Gold With The High Confessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 53:27 ()
Label:
Vertrieb:

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