Gerade mal ein Jahr nach „Lost“ haben ACOUSTICAL SOUTH aus Süddeutschland schon ein neues Album parat. Geschadet hat die direkte Nachfolge „Escape To Victory“ jedenfalls nicht und auch von Akkordarbeit bedingter Müdigkeit scheint die Band weit entfernt- um sich davon zu überzeugen muss man sich nur den Opener „Who Wants To Be Free“ anhören, der einem die Gitarren nur so um die Ohren peitscht. ACOUSTICAL SOUTH mischen Hard Rock, Heavy Rock und gelegentliche Grunge-Elemente, mal verhaltenener mit Akustikgitarren, dann wieder druckvoll arrangiert und nach vorne treibend. Das etwas ruhigere „Moments“ verfügt über viel Southern Rock-Flair, „Behind The Scenes“ ist eine gelungene Mischung aus Ballade und Midtempo-Rocksong, stimmlich lässt Sänger Rezzo immer wieder Erinnerungen an die Kollegen von CREED wachwerden. Der Titelsong „Escape To Victory“ beginnt mit Slide-Gitarre und verbreitet Westernflair, mit „Sad, Sad Story“ begibt man sich noch einmal in balladeske Gefilde, bevor beim gutgelaunt klingenden „Go Ahead“ wieder durchgestartet wird. Fazit: alles richtig gemacht. Und noch was: nach dem Ende von „As Long As You Are There“ nicht gleich den CD-Player ausmachen, weiterhören lohnt sich!
Mit „We Will All Evolve” legt der Fünfer aus New Hampshire den Nachfolger des Debüt-Albums „The Ghosts Among Us“ von 2008 vor. Im Gegensatz zu dem, was der Titel andeutet, hat sich der Sound der Band aber nicht wesentlich weiterentwickelt. Dieser wird weiterhin bestimmt durch den Wechsel von brachialen Growl-Parts und teils schon zuckersüßen Melodien mit cleanem Gesang, was man ja so schon (allzu) oft gehört hat. Was für das Debüt galt, muss man aber auch bei der neuen Scheibe feststellen: Die Jungs spielen einfach unglaublich gut, und besonders die harten Passagen walzen mit jeder Menge Energie brutal nach vorne. Dazu kommt noch, dass sich genau in diesen Stellen auch öfter mal komplexe, fast schon vertrackte Elemente verbergen, die das Ganze spannender machen. Auf Dauer enthält „We Will All Evolve“ für meinen Geschmack dann allerdings doch zu viel Wohlklang und Kitsch. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sollte unbedingt mal reinhören, denn die Jungs machen ihre Sache wirklich gut.
Für das am 22. und 23. Juli 2011 in Halfing (Landkreis Rosenheim) erneut stattfindende BAVARIAN BATTLE Open Air wurden jetzt folgende Kapellen bestätigt:
Kurz vor Sylvester wächst das Line-up für das SWEDEN ROCK Festival unaufhörlich mit hochkarätigen Bands für das Billing vom 8. bis 11. Juni 2011.
Neben unlängst WHITESNAKE, JUDAS PRIEST, STYX und SAXON sind jetzt auch die Südstaaten-Rocker von MOLLY HATCHET sowie die Stoner Rock-Urgesteine CLUTCH im nächsten Jahr auf dem bereits jetzt recht imposanten Billing in Schweden mit dabei.
Die Göteborger Death-Metaller von MARIONETTE haben jetzt einen weltweiten Deal via Warner/Chappell Music Scandinavia (u.a. MESHUGGAH, SABATON) abgeschlossen.
Momentan mischt das schwedische Sextett gerade das dritte, derzeit noch unbetitelte Album, zusammen mit Pontus Hjelm (u.a. DEAD BY APRIL) in den PH Studios in Göteborg fertig ab. Das Teil soll dann im kommenden Frühjahr erscheinen.
TYTAN gehören zweifellos zu den NWOBHM-Kulttruppen, bekannt wurden die Herren mit ihrem Klassikeralbum "Rough Justice" (1985). Jetzt wurde die Band für die 15'te Auflage des KEEP IT TRUE in 2011 mit einer exklusiven Liveshow bestätigt.
Das aktuelle Line-up sieht dabei wie folgt aus:
Kal Swan (u.a. BAD MOON RISIN,LION)
Kevin "Skidz" Riddles (u.a. ANGELWITCH, LION, SAMSON)
Schon der Name dieser mittlerweile zum Ein-Mann-Projekt verkommenen Band (bei der sogar schon Frost von SATYRICON Mitglied war) ist Realsatire pur. Und die Musik noch mehr! Reaper, so der Name des verbliebenen Protagonisten, hat mit „Subconscious Guide“ laut eigener Definition ein Tribut an die 70er-75er-Ära von BLACK SABBATH abgeliefert, da diese Band für ihn in metallischen Dingen extrem wichtig war und so… ein Umstand, auf den ich, ohne vorliegendes Werk bestaunt zu haben, niemals von selbst gekommen wäre – hunderttausende andere Metalheads sicher auch nicht. Das Album fährt klirrenden, kalten und mit typisch spartanischer Produktion versehenen Norweger-Black Metal der ganz primitiven Sorte auf und erinnert so stark an die Wurzeln von Iommi und Co. wie NIGHTWISH, UNHEILIG oder Lena Meyer-Dingenskirchen. Speziell mit dem symptomatisch betitelten Abschluss „Essential Wait“ hat Herr Reaper echt ein Meisterstück angeliefert, denn hier wartet man wirklich 12 Minuten lang auf den Sinn dieser Soundcollage. Immerhin gibt´s mit „It Leads…“ eine halbwegs patente Schunkelnummer auf dem Werk, das so ziemlich den größten Kaffeesatz darstellt, den man in diesem Genre überhaupt noch veröffentlichen kann. Eine Schwarzmetall-Karikatur!
Die „Bergischen Löwen“ röhren wieder. Alles wie gehabt: Das Titelstück klingt nach Amon Amarth, „Keldagau“ nach knalligem, melodischem Thrash/Black und alles mit Drive und viel, viel Melodie. Das ist zwar überhaupt nicht originell, aber eben trotz allen Pathos’ auch kein Stück peinlich. OBSCURITY machen schlichtweg Spaß, ach, wenn viele Kritiker vor allem die textliche Ausrichtung wieder peinlich finden werden. Nun gibt’s im Bergischen aber nicht so viele Wikinger und deswegen singen (gegrowlt und gekeift) die Velberter (auf Deutsch) auch nicht von ihnen. Ansonsten geht’s aber um dasselbe Thema wie bei den Nordmännern: Schlachten, Geschichte, Heimat und so weiter. Das mittlere bis schnelle Tempo transportiert den Groove der Deutschen einmalig. OBSCURITY schlagen eine schwingende Brücke zwischen traditionellem Heavy, melodischem Death sowie Black und Thrash und verbreiten damit schlichtweg gute Laune. Und da auch der Sound cool kommt (JAKA Bony Hoff als Produzent und Jacob Bredahl (Ex-HATESPHERE) haben da wieder ganze Arbeit geleistet) ist die Scheibe ein mehr als leckerer Happen Pagan-Viking-Metal ohne Met-Attitüde – der „Bergische Hammer“ kreist wieder – gut so.
Auf der Habenseite stehen der coole Bandname, der absolut professionelle Sound und ebensolche Musiker. Nun könnte hier noch viel vom Papa R. stehen, der bei den Dresdner Philharmonikern gespielt hat und von der Geschichte von Tom, der vor dieser Band auch eine Springstein-Coverband betrieb und seinem Kollegen von Silly. Muss aber auch nicht. Denn hier gibt’s belanglosen Weichspül-Stadionrock, der lediglich beim Opener mit ein wenig NWOBHM-Feeling überzeugt, ansonsten aber im seichten Bon-Jovi/Adams/Van-Halen-Fahrwasser untergeht. Allen voran das unglaublich unerträgliche „You Are The One“, das mit deutschen Text auch auf dem „Feste der Volksmusik“ mit Glühwein-Fan Flo Silver-Iron laufen könnte. Schade, um die guten Möglichkeiten, die diese Mucker ohne Zweifel haben, aber auf der Scheibe ist von ihren Fähigkeiten nicht viel geblieben, außer absoluter Durchschnitts- und Mainstream-Malaise. Wer hier von handgemachter Rockmusik schwadroniert, sollte sein Ohren vielleicht mal wieder richtig dreckig machen. „Free Falling“ klingt eher nach amerikanischem Hochglanzformat – genauso eine Mogelpackung wie viele Brustimplantate in L.A.