Konzert:
Acrania, Noreah, Stalingrad Pussies, Eradicator – Soest, Club 21
Konzert vom Im kleinen, meist weniger für seine Ströme an Metalheads bekanntem
Städtchen Soest versuchten vier
Bands, von Death bis Crossover-Metal, selbiges aufzuwecken – mit eher mäßigem Erfolg.
Den Anfang machten kurz nach Neun erst einmal die Thrasher von ERADICATOR und versetzten
das durchaus euphorische Publikum trotz durchgefrorener Knochen dank der viel zu langen
Wartezeit vor dem Laden in Stimmung. Thrash Metal Marke MEGADETH wusste vor allem
Frontmann Sebastian Stöber (Vocals + Lead Guitar) rüber zu bringen. Fette und schnelle
Gitarrensoli trafen auf ein mächtiges, schnelles Soundfeuerwerk – eine Mischung direkt wie aus den
80gern. Und genau so lief der Gig auch ab: Crowdsurfing (na gut, sagen wir: So was in der
Richtung) vom Sänger, ein METALLICA-Cover und eine lautstark geforderte Zugabe!
Der Anfang des ganzen Konzerts war – dummerweise - bereits dessen Höhepunkt, danach versuchten nämlich STALINGRAD PUSSIES ihr Glück. Über diese Band muss man nun genau zwei Sachen wissen: Erstens, sie nehmen sich selbst nicht wirklich ernst. Das zeigt sich untrüglich
bereits daran das einer der Gitarristen mit Kapitänsmütze und Fluppe im Mund, der Bassist in
Kapuzenpulli mit schwarzer Maske und der Sänger mit Bierbauch und SM-Ledermaske auf die
Bühne kam. Das ist okay, viele mögen das und finden das auch ganz lustig. Aber daraus resultiert
auch Punkt zwei: Man sollte dafür betrunken sein. Jedenfalls war das mein Eindruck; die Musik
machte nämlich mehr durch schlichtes Geballer und Gegrowle auf sich aufmerksam,
Songstrukturen waren wenig zu erkennen. Aber trotzdem konnten sie ein paar Leute (wenn gleich auch weniger als die Vorband) für sich gewinnen, spielten noch drei Songs nachdem sie eigentlich
fertig waren und haben einfach nach Möglichkeit versucht Stimmung zu machen.
Ich bin da nicht der übermäßige Fan von, genug Leuten schien das aber durchaus zu gefallen – die
Band spielt hier in der Ecke schließlich auch nicht zum ersten Mal.
Nun aber wurde es musikalisch ausgefallener, wir schreiben nunmehr fast 24 Uhr. Das war
allerdings auch das Problem dabei: Viele der ohnehin nicht zahlreichen Besucher hatten
gerade erst mühsam die Achtzehn erreicht und verließen nach und nach den Laden, das Publikum
wurde zusehend älter.
Und trotzdem machten NOREAH ihre Show: Mit einem Duett aus growlendem, männlichen Sänger
und weiblichem Gegenstück streute die Bands mal etwas Abwechslung in die Runde. Mit sehr viel
Bewegung auf der Bühne holten sie noch einige Leute aus der Defensive und zogen ihre Show
souverän ab. Negativ muss ich aber fairerweise anmerken: Mit dem beworbenen Progressive Metal
hatte das Ganze nicht viel zu tun. Einige Riffs hatten da zwar durchaus Potential, im Großen und
Ganzen waren doch viel zu viele einfach strukturierte Death Metal-Anteile dabei. Trotzdem
interessant zu hören, gerade durch das Duett an Vocals. Und was ich viel wichtiger finde: Alle,
Musiker und das kleine Publikum hatten sichtbar Spaß am Auftritt. Weiter machen!
So, nun kommen die Headliner, alle nach Vorne...! Moment, wo sind denn alle? Halb Zwei,
ACRANIA aus Mexiko-City spielen. Diese kombinieren Death Metal mit Saxophon und Trompete
und machen einen verdammt interessanten Musikstil. Hier waren dann letztendlich auch alle die
noch im Laden waren (und nicht gerade Fotos machten...) vorne und haben den Mexikanern
beigewohnt. Nur schade das das dann kaum noch Leute waren...
Alles in allem ein sehr durchwachsener Abend mit viel zu wenig Publikum um die Wartezeiten
zwischen den Bands zu füllen, zu wenig Stimmung auf den Konzerten und vielleicht eine Band zu
viel. An die vier Stunden in einem kleinen Club ist für viele zu lang, gerade wenn es um Bands geht
die sich noch beweisen müssen.
News:
Neuer Song von den APOKALYPTISCHEN REITERN
Am 25. Februar erscheint via ROADRUNNER Records das neue Album "Moral & Wahnsinn“ von den APOKALYPTISCHEN REITERN, einen weiteren Vorgeschmack gibt es jetzt
hier zum Anhören.
Ab März gehen dann die REITER auch auf große Headliner-Tour "Moral & Wahnsinn" wobei als Support TURISAS (Fin) + AKREA mit dabei sein werden.
Tracklist:
01. Die Boten
02. Gib dich hin
03. Hammer oder Amboß
04. Dir gehört nichts
05. Dr. Pest
06. Moral & Wahnsinn
07. Erwache
08. Heimkehr
09. Wir reiten
10. Hört auf
11. Ein liebes Lied
Termine:
24. Mar 2011 18:00 Live Music Hall Köln
25. Mar 2011 18:30 Aladin HB-Hemelingen Bremen
26. Mar 2011 19:00 Alter Schlachthof Dresden
27. Mar 2011 18:00 Markgrafensaal Schwabach
29. Mar 2011 19:00 LKA Longhorn Stuttgart
30. Mar 2011 19:00 Backstage München
31. Mar 2011 19:00 PPC Graz, AUSTRIA
01. Apr 2011 19:00 Posthof Linz, Oberösterr, AUSTRIA
02. Apr 2011 19:00 Szene Wien, Wien, AUSTRIA
03. Apr 2011 18:00 Wigwam Budapest, HUNGARY
05. Apr 2011 19:00 Posthalle Würzburg
06. Apr 2011 19:00 X Herford
07. Apr 2011 19:00 Turbinenhalle Oberhausen
08. Apr 2011 18:30 Centralstation Darmstadt
09. Apr 2011 18:30 Kammgarn Kaiserslautern
10. Apr 2011 19:00 Z 7 Pratteln, SWITZERLAND
12. Apr 2011 19:00 Kaminwerk Memmingen
13. Apr 2011 18:30 Capitol Hannover
14. Apr 2011 19:00 Nachthallen Kassel
15. Apr 2011 18:30 Huxleys Berlin
16. Apr 2011 19:00 Stadtgarten Erfurt
17. Apr 2011 20:00 Markthalle Hamburg
THULIUM klingt eigentlich schon etwas nach Metal, ist aber auch ein chemisches Element mit der berühmten Ordnungszahl 69 – so hat sich also diese noch junge Band benannt und der Titel dieser Drei-Track EP mit schickem Artwork wäre somit auch erklärt. Diese Formation wirkt und lebt in London, wobei die Musiker auch noch aus Ungarn, Frankreich und Kanada stammen. Die Vorbereitungen für ein komplettes Album laufen bereits, jetzt will man sich mit diesen Demoaufnahmen einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen und dann natürlich auch einen Plattendeal ergattern.
Der erste Song „Running“ kommt etwas garagig produziert daher, ja punkig könnte man es auch nennen, geht ganz gut ab. Der Hauptgesang kommt mit leicht rauem Timbre daher, wenn er dann beim Refrain Gas gibt ist es sogar durchaus energievoll, die Stimme hat dann ein ganz klein wenig was von einem BILLY IDOL. Die Chorpassagen klingen mir zu räudig, absolut amateurhaft, passen nicht so recht zur Hauptstimme, die ist dafür einfach zu gut.
Dann kommt „Craving“ mit einem völlig anderen Soundeindruck, viel fetter mit breiten Gitarrenwänden und noch etwas mehr Tempo. Ein ganz klein wenig düster gehalten, hat der Track einen gewissen 80er Jahre Touch und erinnert mich etwas an THE MISSION. Der Refrain ist nicht der ganz große Bringer aber net schlecht. Die Drums sind sehr weit hinten, kann jetzt auch an dem „tollen“ mp3-Format dieses Materials liegen. Gegenüber der etwas zu gewollten Punknummer hat „Craving“ aber deutlich die Nase vorne. „90 Days of Sorrow“ ist dann der dritte Songeindruck dieser EP und wieder liefern THULIUM ein völlig anderes Hörerlebnis. Eine Pioanoballade mit nervigem Billligprogramming a la Bontempi (hat was von FALCO’s „Jeanny“) im Hintergrund. Aber der Song an sich hat einen gewissen Charme, der kraftvoll-melodiöse Verlauf scheint auch dem Sänger besser zu liegen, das hört man deutlich. Ein melodramatischer sich langsam aufsteigernder Aufbau und ein schönes herrlich altmodisches Gitarrensolo, das tatsächlich eine coole eigene Melodie hat, runden diesen besten Track der EP noch gelungen ab.
Fragt mich bitte nicht, was diese Höreindrücke über die musikalische Grundausrichtung des kommenden Albums erahnen lassen, da lassen uns die Herren von THULIUM mit diesem Mix doch völlig im Dunkeln. Es gibt, neben einigen (noch) unausgegorenen Ideen durchaus auch gute Ansätze, wer möchte kann sich die Songs auf der Myspace-Seite der Band ja mal selber anhören.
Ansonsten warten wir dann lieber mal das komplette Album ab, die Vorfreude darauf ist jetzt zwar durch diese EP nicht ins unermessliche gesteigert worden aber völlig talentfrei sind die Musiker ganz sicher auch nicht. Nur die eigene Beschreibung einer der „most entertaining Alternative/Metal Bands“ in London zu sein, ist schlichtweg eine Beleidigung für allen anderen Formationen in diesem rührigen Metropolstädtchen in Sachen Musik.
69
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
3
Länge:
10:45 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten