Review:

Red Box

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Ich geb' es ganz ehrlich zu, eine Schwäche für Marta Jandová hatte ich schon immer, natürlich rein auf musikalischer Ebene. Diese kleine Lady und Frontfrau von DIE HAPPY hat einfach eine supergeile Stimme, sieht gut aus und ist auch neben der Bühne absolut natürlich und sympathisch. Dies haben wohl die Fernsehmacher von PRO7 genauso gesehen und die kleine Tschechin in die Jury von Popstars geholt. Früher hatte die Band solche "Zaster-Shows" zwar mal ausdrücklich verdammt nun man darf ja seine Meinung über die Jahre auch mal ändern und als zusätzliche PR für das Album ist die TV-Präsenz sicher nicht negativ. Ansonsten war Marta musikalisch zuletzt in einem echt starken Duett mit den aufstrebenden REVOLVERHELD zu hören.

Jetzt aber zurück zu DIE HAPPY, die ursprünglich mal aus Ulm gestartet waren, seit 1994 insgesamt bereits zwölf Alben und drei DVD's unters Volk brachten, sind jetzt mit "Red Box" wieder mit neuem Material am Start und liefern ganz locker, dass für mich bisher bestes Werk seit dem klasse Debütwerk "Supersonic Speed" ab. Und ja die aktuelle Scheibe, da leg ich mich gleich fest, übertrifft das erste Album (gegen diesen tollen Start hatte, DH jahrelang vergeblich ankämpfen müssen) sogar noch, da die Band hier einfach noch deutlich kompakter beim Sound sowie mit differenzierterem Songwriting rüberkommt. Der perfekte, typische DIE HAPPY Mix aus (Alternative) Rock und Pop, was die wie immer sehr eingehenden Refrains betrifft, ist hier einfach rundum gelungen. Die früheren Zeiten des Weichspülsoftrocks mit zu vielen Balladen und Charthascherei ist vorbei, diesmal gibt es bei 13 Tracks gerade einmal eineinhalb softere Songs "Good Things" aber auch hier dominieren die Gitarren und nicht die Streicher, dies komt dann beim etwas verträumteren "Anywhere Without You" zum Schluss, da paßt dies auch ganz gut hin.

Die Scheibe rockt ansonsten echt gewaltig, sehr dynamisch -diese Art Musik erinnert mitunter etwas an GUANO APES zu deren kurzen Hochzeiten ala "Open your Eyes". Die Stimme Martas röhrt sich meist kraftvoll durch heftige Riffs, klangen Die HAPPY schon mal durchgehend so heavy?! Glaube nicht, tatsächlich sind hier die berühmten Ecken und Kanten zu hören, sehr abwechslungsreich gehalten, nicht zu glattgebügelt, da wird sich das alte Label SONY sicher in den Allerwertesten beißen, denn was die Band hier auf knappen 50 Minuten abliefert ist klasse.

Man wollte mit dem neuen Partner F.A.M.E., einem eher kleinen Indielabel, wieder mehr künstlerische Freiheiten bekommen und die hat man leidlich dazu genutzt sich erfolgreich neu zu erfnden. Die Betonung liegt eindeutig auf Rock, man spürt deutlich, dass hier eine Band ihre Musik mit viel Power und Tempo auf CD gebannt hat. Auf der Bühne klangen die vier sowieso meist viel erdiger als auf den vielfach etwas zu glatt produzierten Studiowerken. Jetzt auch endlich wieder durchgängig auf einem Album.
Bereits beim Opener "Mesmerized" mit mittlerem Tempo und krachender Hook braten die Gitarren schon ordentlich. Auch "Dance For You Tonight" mit einem ungewöhnlich heavymäßigen Drumsound geht gut recht ab.

Als eines der Highlights ist ganz klar die allererste Coverversion von DH zu nennen, man hat sich hier sehr gelungen die DESTINYS CHILD-Nummer "Survivor" vorgeknüpft und macht aus dem todgenudelten R&B-Song einen klasse abgehenden Rockhammer. "Anytime" ist eine lockere Radionummer im Akustikgewande auch eher etwas untypisch reduziert aber gelungen. Die beste Nummer des Albums ist ganz klar das etwas dunkel-melancholisch angehauchte "Black Vicious Monster" mensch da geht Marta beim endgeilen Refrain ab wie Schmitts Katze, was ein wandlungsfähiges Organ. Das Instrumental und Titelsong "Red Box" föhnt ebenfalls gut rein aber ist einfach viel zu kurz geraten. Dann die schnellste Nummer "Bang Boom Bang" sehr geradlinig vorne raus, so ne Art "Supersonic Speed - Part 2". Ebenfalls noch zu erwähnen ist das starke "Help Me", schön kompakt und eine klasse Melodie.

Abschließend muß man DIE HAPPY mit "Red Box" ein ganz starkes Album bescheinigen, welches die ungeheure Livepower des Quartetts endlich mal auf Platte bannt. Die Songs haben ordentlich Zug nach vorne, die Zeiten von Lala-Pop-Liedchen scheinen vorbei zu sein. Die Band wirkt geschlossen und gereifter denn je, so dass diesmal nicht nur die bisherige Fanbasis von Marta & Co. begeistert sein wird sondern auch für Neuinteressenten ein Reinschnuppern lohnenswert machen sollte.


Red Box


Cover - Red Box Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:25 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Belenos

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Circles

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Konzeptalben haben sicherlich ihre Berechtigung. Nehmen wir mal „Operation Mindcrime“ als schillerndes Beispiel. Das inhaltliche Konzept der Band PAST MD: Der letzte Kampf der Menschheit gegen tödliche Viren. Hoffnungsträger ist aber auch der traurige Astronaut nicht, denn Tommy kann nur Zuschauen und Mitsterben. So traurig (und vielleicht auch abgegriffen) die Story, so überraschend das musikalische Konzept: Zwar bleiben die apostrophierten Prog-Metal-Einschübe weitestgehend hinter fetten Power-Metal-Wänden versteckt, und auch die einigermaßen oft zitierten Queensryche- oder Fates Warning-Vergleiche hinken. Vielmehr kommen einem beim Hören Bands wie Savatage oder auch Metal Church in den Sinn. Fest stehen auf jeden Fall die erstklassige Produktion und das langlebige Songmaterial. Denn was anfangs klingt wie eine 08/15-Kaufhaus-Metal-Scheibe, das mausert sich mit zunehmender Spielzeit zum variantenreichen Power-Metal-Lehrstück, dass die Spannweite von der weitgehend klischeefreien Ballade „Far Away“ über das gelungene Instrumental „Anybody There?“ und Hymnen wie „The Journey“ bis hin zu Stampf-Krachern der Marke „The Delivery“ komplett ausbreitet. Eine tolle Scheibe für Freunde von anspruchsvollem Hard-Rock- oder Power-Metal, bei dem der wirklich charismatische Sänger Josh herausragt, aber auch die Gitarrenarbeit vollauf überzeugen kann. Mit Prog-Metal hat „Circles“ von PAST MIDNIGHT DARKNESS aber nur am Rande zu tun, um diese Schublade noch einmal kurz zu öffnen.

Circles


Cover - Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:52 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Past MD

www
Review:

Escape To Victory

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Gerade mal ein Jahr nach „Lost“ haben ACOUSTICAL SOUTH aus Süddeutschland schon ein neues Album parat. Geschadet hat die direkte Nachfolge „Escape To Victory“ jedenfalls nicht und auch von Akkordarbeit bedingter Müdigkeit scheint die Band weit entfernt- um sich davon zu überzeugen muss man sich nur den Opener „Who Wants To Be Free“ anhören, der einem die Gitarren nur so um die Ohren peitscht. ACOUSTICAL SOUTH mischen Hard Rock, Heavy Rock und gelegentliche Grunge-Elemente, mal verhaltenener mit Akustikgitarren, dann wieder druckvoll arrangiert und nach vorne treibend. Das etwas ruhigere „Moments“ verfügt über viel Southern Rock-Flair, „Behind The Scenes“ ist eine gelungene Mischung aus Ballade und Midtempo-Rocksong, stimmlich lässt Sänger Rezzo immer wieder Erinnerungen an die Kollegen von CREED wachwerden. Der Titelsong „Escape To Victory“ beginnt mit Slide-Gitarre und verbreitet Westernflair, mit „Sad, Sad Story“ begibt man sich noch einmal in balladeske Gefilde, bevor beim gutgelaunt klingenden „Go Ahead“ wieder durchgestartet wird. Fazit: alles richtig gemacht. Und noch was: nach dem Ende von „As Long As You Are There“ nicht gleich den CD-Player ausmachen, weiterhören lohnt sich!

Escape To Victory


Cover - Escape To Victory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:29 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Acoustical South

KEINE BIO! www
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We Will All Evolve

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Mit „We Will All Evolve” legt der Fünfer aus New Hampshire den Nachfolger des Debüt-Albums „The Ghosts Among Us“ von 2008 vor. Im Gegensatz zu dem, was der Titel andeutet, hat sich der Sound der Band aber nicht wesentlich weiterentwickelt. Dieser wird weiterhin bestimmt durch den Wechsel von brachialen Growl-Parts und teils schon zuckersüßen Melodien mit cleanem Gesang, was man ja so schon (allzu) oft gehört hat. Was für das Debüt galt, muss man aber auch bei der neuen Scheibe feststellen: Die Jungs spielen einfach unglaublich gut, und besonders die harten Passagen walzen mit jeder Menge Energie brutal nach vorne. Dazu kommt noch, dass sich genau in diesen Stellen auch öfter mal komplexe, fast schon vertrackte Elemente verbergen, die das Ganze spannender machen. Auf Dauer enthält „We Will All Evolve“ für meinen Geschmack dann allerdings doch zu viel Wohlklang und Kitsch. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sollte unbedingt mal reinhören, denn die Jungs machen ihre Sache wirklich gut.

We Will All Evolve


Cover - We Will All Evolve Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:53 ()
Label:
Vertrieb:
News:

BAVARIAN BATTLE 2011: Erste Bands sind klar

Für das am 22. und 23. Juli 2011 in Halfing (Landkreis Rosenheim) erneut stattfindende BAVARIAN BATTLE Open Air wurden jetzt folgende Kapellen bestätigt:



Billing:

HACKNEYED

ADORNED BROOD

DORDEDUH

TRIMONIUM

FUROR GALLICO

SYCRONOMICA

COMMANDER

DUST BOLT




News:

SWEDEN ROCK: WHITESNAKE bestätigt

Kurz vor Sylvester wächst das Line-up für das SWEDEN ROCK Festival unaufhörlich mit hochkarätigen Bands für das Billing vom 8. bis 11. Juni 2011.

Neben unlängst WHITESNAKE, JUDAS PRIEST, STYX und SAXON sind jetzt auch die Südstaaten-Rocker von MOLLY HATCHET sowie die Stoner Rock-Urgesteine CLUTCH im nächsten Jahr auf dem bereits jetzt recht imposanten Billing in Schweden mit dabei.



Aktuelles Billing:

OZZY OSBOURNE

JUDAS PRIEST - Last Show ever in Sweden

WHITESNAKE - With very Special Guests

ROB ZOMBIE

THE CULT

SAXON

JOAN JETT AND THE BLACKHEARTS

HELLOWEEN

STYX

MR BIG

MOLLY HATCHET

RHAPSODY OF FIRE

CLUTCH

MUSTASCH

DESTRUCTION

OVERKILL

THE HAUNTED

BUCKCHERRY

THE DAMNED

JASON & THE SCORCHERS

ELECTRIC WIZARD

MOONSPELL

AGENT STEEL

GHOST

DAN REED BAND

WALTER TROUT

RAUBTIER

GROUNDHOGS

MASON RUFFNER

FLÄSKET BRINNER

RAGE (Acoustic)




News:

MARIONETTE: Neuer Plattenvertrag in der Tasche

Die Göteborger Death-Metaller von MARIONETTE haben jetzt einen weltweiten Deal via Warner/Chappell Music Scandinavia (u.a. MESHUGGAH, SABATON) abgeschlossen.

Momentan mischt das schwedische Sextett gerade das dritte, derzeit noch unbetitelte Album, zusammen mit Pontus Hjelm (u.a. DEAD BY APRIL) in den PH Studios in Göteborg fertig ab. Das Teil soll dann im kommenden Frühjahr erscheinen.


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