TYTAN gehören zweifellos zu den NWOBHM-Kulttruppen, bekannt wurden die Herren mit ihrem Klassikeralbum "Rough Justice" (1985). Jetzt wurde die Band für die 15'te Auflage des KEEP IT TRUE in 2011 mit einer exklusiven Liveshow bestätigt.
Das aktuelle Line-up sieht dabei wie folgt aus:
Kal Swan (u.a. BAD MOON RISIN,LION)
Kevin "Skidz" Riddles (u.a. ANGELWITCH, LION, SAMSON)
Schon der Name dieser mittlerweile zum Ein-Mann-Projekt verkommenen Band (bei der sogar schon Frost von SATYRICON Mitglied war) ist Realsatire pur. Und die Musik noch mehr! Reaper, so der Name des verbliebenen Protagonisten, hat mit „Subconscious Guide“ laut eigener Definition ein Tribut an die 70er-75er-Ära von BLACK SABBATH abgeliefert, da diese Band für ihn in metallischen Dingen extrem wichtig war und so… ein Umstand, auf den ich, ohne vorliegendes Werk bestaunt zu haben, niemals von selbst gekommen wäre – hunderttausende andere Metalheads sicher auch nicht. Das Album fährt klirrenden, kalten und mit typisch spartanischer Produktion versehenen Norweger-Black Metal der ganz primitiven Sorte auf und erinnert so stark an die Wurzeln von Iommi und Co. wie NIGHTWISH, UNHEILIG oder Lena Meyer-Dingenskirchen. Speziell mit dem symptomatisch betitelten Abschluss „Essential Wait“ hat Herr Reaper echt ein Meisterstück angeliefert, denn hier wartet man wirklich 12 Minuten lang auf den Sinn dieser Soundcollage. Immerhin gibt´s mit „It Leads…“ eine halbwegs patente Schunkelnummer auf dem Werk, das so ziemlich den größten Kaffeesatz darstellt, den man in diesem Genre überhaupt noch veröffentlichen kann. Eine Schwarzmetall-Karikatur!
Die „Bergischen Löwen“ röhren wieder. Alles wie gehabt: Das Titelstück klingt nach Amon Amarth, „Keldagau“ nach knalligem, melodischem Thrash/Black und alles mit Drive und viel, viel Melodie. Das ist zwar überhaupt nicht originell, aber eben trotz allen Pathos’ auch kein Stück peinlich. OBSCURITY machen schlichtweg Spaß, ach, wenn viele Kritiker vor allem die textliche Ausrichtung wieder peinlich finden werden. Nun gibt’s im Bergischen aber nicht so viele Wikinger und deswegen singen (gegrowlt und gekeift) die Velberter (auf Deutsch) auch nicht von ihnen. Ansonsten geht’s aber um dasselbe Thema wie bei den Nordmännern: Schlachten, Geschichte, Heimat und so weiter. Das mittlere bis schnelle Tempo transportiert den Groove der Deutschen einmalig. OBSCURITY schlagen eine schwingende Brücke zwischen traditionellem Heavy, melodischem Death sowie Black und Thrash und verbreiten damit schlichtweg gute Laune. Und da auch der Sound cool kommt (JAKA Bony Hoff als Produzent und Jacob Bredahl (Ex-HATESPHERE) haben da wieder ganze Arbeit geleistet) ist die Scheibe ein mehr als leckerer Happen Pagan-Viking-Metal ohne Met-Attitüde – der „Bergische Hammer“ kreist wieder – gut so.
Auf der Habenseite stehen der coole Bandname, der absolut professionelle Sound und ebensolche Musiker. Nun könnte hier noch viel vom Papa R. stehen, der bei den Dresdner Philharmonikern gespielt hat und von der Geschichte von Tom, der vor dieser Band auch eine Springstein-Coverband betrieb und seinem Kollegen von Silly. Muss aber auch nicht. Denn hier gibt’s belanglosen Weichspül-Stadionrock, der lediglich beim Opener mit ein wenig NWOBHM-Feeling überzeugt, ansonsten aber im seichten Bon-Jovi/Adams/Van-Halen-Fahrwasser untergeht. Allen voran das unglaublich unerträgliche „You Are The One“, das mit deutschen Text auch auf dem „Feste der Volksmusik“ mit Glühwein-Fan Flo Silver-Iron laufen könnte. Schade, um die guten Möglichkeiten, die diese Mucker ohne Zweifel haben, aber auf der Scheibe ist von ihren Fähigkeiten nicht viel geblieben, außer absoluter Durchschnitts- und Mainstream-Malaise. Wer hier von handgemachter Rockmusik schwadroniert, sollte sein Ohren vielleicht mal wieder richtig dreckig machen. „Free Falling“ klingt eher nach amerikanischem Hochglanzformat – genauso eine Mogelpackung wie viele Brustimplantate in L.A.
GENERAL CHAOS sagen: MOTÖRHEAD bumsen PANTERA und ENTOMBED schauen zu.“ Könnte so sein. Schade nur, dass Kollege Kasalar so eindimensional brüllt, als unterhielte sich A TRAITOR LIKE JUDAS mit YOUR GOD IS DEAD. Aber der monotone Gesang sorgt auch schon für die größten Abzüge fir die Band der Morgentau-Abkömmlinge Hendrik Bache und Flo Müller (die übrigens SUCH A SURGE-Drummer Antek unterstützt). Um auf den Labelspruch zurückzukommen: Klar regiert hier Rock’n’Death mit viel Groove. Kurze Songs, jede Menge Drive und noch mehr Dreck quellen aus den Boxenritzen hervor. Auf der Strecke bleiben zwar die richtigen klebrigen Melodien, aber die brauchen echte Rock’n’Roller ja auch nicht. Da reicht’s, wenn’s nach Schweiß und Schnaps stinkt. Gerade das Beinahe-Titelstück „Calamity Circle“ erinnert enorm an die glorreichen Crack Up, die in einem ähnlich großen Auto unterwegs waren und genauso gestunken haben in ihren Unterhemden. Und dir in die Fresse gehauen haben mit ihren Songs. Das klappt auch mit den Braunschweiger Nachbarn…
Die chilenische Truppe PROCESSION gibt es gerade mal zwei Jahre und sie genießt dennoch schon einen wirklich guten Ruf. Kein Wunder, denn „Destroyers of the Faith“ ist ein echtes Doom-Meisterwerk geworden. Es ist dank des nicht ganz so ausgereiften Gesangs Felipe Plazas (Also jetzt mal verglichen mit den Sangesheroen des Genres, die dem Rezensenten ja persönlich viel zu klerikal daherschwalbern) ein wirklich organisches Album gewesen, dass mit ein bisschen Gegrunze sogar in die geliebte Doom-Death-Schublade passen täte. Lavadesk schieben sich Stücke wie nach dem Intro Opener „Hyperion“ allesamt ins Ohr, kriechen unaufhaltsam über den Bauch ins Herz. „Destroyers of the FAith“ ist ein Aufmarsch des Leidens: Sechs Mal Doom, ohne große Ausbrüche, aber dafür mit tollen Melodien der Melancholik (man höre als leuchtendes Beispiel „Charts of the Nameless“). Und gleich mit dem Titelstück inklusive schier unglaublichem Groove-Riff ist den Jungs von den Anden ein echter Hit gelungen. Während die CD auf dem tschechischem Label Doomentia herauskommt, erscheint die Chose auch auf Vinyl ((High Roller Records).
Flo und seine Zeitgeister musizieren ja sonst mit dem KLABAUTAMANN, im Woburn House oder bei Valborg. Da hat die Chose auf viel mehr mit Metal zu tun – dem ist bei ISLAND nicht so. Und so ist es kein Wunder, dass sich auch der Rezensent schwer tut. Am dichtesten dran ist die selbstbetitelte Scheibe sicherlich am Postrock und doch so gar nicht zu vergleichen mit den Referenzbands des Genres. Klar, es gibt Parallelen zu Ulver. Und manchmal kommt auch Krautrock oder Pink Floyd durch. Oder Opeth in seinen ruhigen Fahrwassern. Der Gesang ist am ehesten gehaucht, ganz selten mal gebrüllt, vielleicht auch mal gesprochen. Hier liegt in der Ruhe die Kraft, zweifelsohne fast ausschließlich dort. Wer sich aber auch die sieben Songs einlässt, der wird mit sehr getragenen, atmosphärischen Klängen belohnt, in denen zudem immer eine gewisse Melancholie mitschwingt. Und das passt ja ganz gut in die Zeit…
Der Märchenonkel heißt Sargath, erzählt Legenden aus seiner Heimat Heidelberg. Und nutzt dazu das Medium PSYCHOMANTUM auf Karge Welten. Und seine bösen Geschichten hat er erstmals bei Summoning gehört. Nur ist gewissermaßen das Papier von minderer Qualität – will sagen, Sargaths Solo-.Produktion ist Low-Budget und killt damit gewissermaßen viel der opulenten Atmosphäre. Das ist sicherlich Geschmackssache und wird dem Qualitäts-Ansatz leider nicht ganz gerecht. Wer aber darüber hinweghören kann, den belohnt PSYCHOMANTUM mit einer wirklich horrorlastigen Nachtgeschichte und viel melancholischer Attitüde. Wenn Sargath mehr Möglichkeiten hätte, könnte er, so er das überhaupt will, eine richtig dichte und dunkle Legende stricken. Und das wäre dann echt mal so richtig interessant…