Konzert:
Helloween, Stratovarius, Pink Cream 69 - Oberhausen, Turbinenhalle
Konzert vom Die Turbinenhalle Oberhausen (nahe des Centros) rief mal wieder Metalfans aus allen Ecken des Landes zusammen und präsentierte eine besonders hübsche Kombination: STRATOVARIUS und HELLOWEEN zusammen mit PINK CREAM 69 auf Tour!
Nun muss man allerdings wissen, dass das schon Ende Februar hätte stattfinden sollen; das fiel aber leider aus Krankheitsgründen seitens der Band aus, daher wurden nun im schönen Oberhausen die abgesagten Termine von Bonn und Osnabrück zusammengelegt und kurzerhand alle Tickets umgetauscht. Dementsprechend voll war es übrigens auch; meine Experimente wie schnell man auf einem Parkplatz beschleunigen kann wurden leider schnell durch die Masse an Autos beendet. Schade!
Diese hohe Zahl an Leuten tat der Stimmung in der Halle allerdings wirklich keinen Abbruch, im Gegenteil. Zum Einen haben STRATOVARIUS mit „Elysium“ genauso wie HELLOWEEN mit „7 Sinners“ beide zwei quasi brandneue Alben auf dem Markt (und dazu noch zwei ziemlich gute) die präsentiert werden wollten, zum Anderen sind gerade HELLOWEEN als deutsches Metal-Urgestein einfach für ihre Liveshows bekannt. Gemessen am Bandshirt-Index der Besucher war das auch kaum von der Hand zu weisen.
Den Anfang machten allerdings erst einmal PINK CREAM 69, bis 1994 hatten die übrigens noch den Kürbis-Frontmann Andi Deris am Mikrophon. Stilistisch passt die Band durchaus in dieses Trio, man muss allerdings mal wieder fairerweise sagen das es sich hier doch nur um eine Vorband handelt. Dementsprechend war auch nur ein gewisser Teil der Halle in der Menge vor der Bühne und die Stimmung war eher noch in Richtung „kann man sich anhören“; so wirklich verdient haben die Jungs das zwar nicht, trotzdem kann man sagen das sie eine solide Show abgeliefert haben (die ich dummerweise zur Hälfte verpasst habe…).
Gegen einundzwanzig Uhr stolperten dann aber auch schon STRATOVARIUS auf die Bühne. Anfangs mit einigen Schwierigkeiten der Marke „verdammtes-Playback-Mischpult-für-das-Intro“, tat allerdings nicht wirklich weh; denn darauf hin gab es eine wirklich bunt gemischte Sammlung an Musik zu hören: Abwechselnd wurde zwischen den neueren, eher progressiven Stücken vom neuen Album („Infernal Maze“, „Darkest Hours“) bis hin zu den alten Dingen die sich von der Bezeichnung Speed-Metal keineswegs beleidigt fühlen mussten. „Hunting High And Low“ ist da übrigens so ein Beispiel. Und dreimal dürft ihr raten wie man den Song live spielt – richtig! Mitsingen war angesagt. Und das ließ sich die Menge auch meistens nicht nehmen. Aber auch die anderen, vielleicht weniger für einen Live-Auftritt geschriebenen Titel haben schon alleine deswegen Spaß gemacht der Fingerakrobatik von Gitarrist Matias Kupiainen zuzuhören. Besonders erfreulich war natürlich auch die Tatsache, dass Drummer Jörg nach Überwundenem Krebs wieder mit im Boot war und auch gezeigt hat das man einen Musiker nicht so schnell unterkriegen kann.
Aber so gerne ich STRATOVARIUS ja auch höre und ihre Show schätze (und damit war ich da nicht alleine), irgendwie warten doch alle auf die Jungs mit dem stählernen Kürbis – gerade bei der energiegeladenen Scheibe!
Und dann kamen sie auch, das komplette Set war übrigens hinter dem Banner der Vorbands aufgebaut. Mit „Are You Metal?“ ging die Party dann auch schon los - nur das die Frage des Songs sich bei der Stimmung echt erübrigt hat. Ich weiß zwar immer noch nicht ob das Ding auf der Gitarre echt mit offenem D gespielt wird, dafür weiß ich nun das Publikum und Band absolut METAL sind.
Allerdings muss ich auch mal etwas meckern: Bitte doch etwas mehr Improvisation! Manche Soli waren absolut Eins zu Eins von der CD abgespielt.
Andere Titel, egal ob neu („Where The Sinners Go“) oder etwas älter (“I’m Alive”, ja, ich weiß das der auf The Dark Ride ist…) haben das Publikum genau so eingenommen wie „World Of Fantasy“ oder aber auch ein nicht zu kurz geratenes und verdammt cooles Drum-Solo von Drummer Dani Löble. Was allerdings nun nicht so der Renner war war ein ziemlich langatmiges Medley – kann man machen, muss man aber nicht. Dafür war die Publikums-Interaktion einfach nur vorbildlich – gut, sicherlich, die machen das nicht zum ersten Mal. Frontmann Andi Deris hat es geschafft zwischen durchaus ernsten Themen (ein kurzer Spendenaufruf an Japan wo sie vorher spielten) und absolut hirnlosem Mist den jeden erfreut zu wechseln. Hirnloser Mist? Nun ja; der arme Drummer war soundtechnisch leider etwas abgeschnitten vom aus tausend Kehlen mitsingen Publikum, hat daher also nicht gehört wenn bei der Zugabe „Future World“ alle „für ihn“ gesungen haben. Erst als dann nach Aufforderung alle eine Tirade an Schimpfwörtern losgelassen haben wurde der gute Mann stutzig, nahm es aber mit Humor.
Ja, zugegeben; das klingt nicht nur nach Kasperle-Theater, es hatte auch etwas davon. Aber da die ganze Band hervorragende Entertainer und Musiker zugleich sind war das alles andere als schlecht gemacht sondern hat wirklich Spaß gemacht. Und wir wissen nun auch das man „Future World“ nicht nur dreifach so lang wie auf der Scheibe sondern auch das man es auf einem dreisaitigen Bass spielen kann…
Die letzte Zugabe war übrigens Gassenhauer „Dr. Stein“ und das beendete das ganze Spektakel dann auch um kurz nach zwölf Uhr unter dem Schein des Gasometers.
InterviewHi Jeff! Wie geht es dir?
Mir geht´s großartig, danke schön!
2008 habt ihr eure große Live-Performance “The Year Of The Voyager” veröffentlicht. Warum habt ihr euch so viel Zeit gelassen, euer erstes Live-Album/DVD fertig zu stellen?
Ich glaube, die Zeit war gerade richtig dafür. Die Fans haben sich ebenfalls schon darüber moniert, weil sie so gerne eine Live-Scheibe von uns haben wollten. Wir haben uns dann entschieden, sie in Deutschland mitzuschneiden, weil wir damals dort angefangen hatten, als Band zu touren. Daher dachten wir, dass es die richtige Entscheidung sei.
Zuletzt haben Warrel (- Dane - Sänger und ebenfalls Gründungsmitglied von NEVERMORE - Anm. d. Verf.) und du Soloalben in einer sehr kurzen Zeitspanne veröffentlicht. Was haben diese Alben euch beiden gegeben, das NEVERMORE euch bisher nach all den Jahren der Zusammenarbeit in dieser Band und auch in SANCTUARY nicht bieten konnten?
Die coole Sache bei Soloalben ist, dass man wirklich die Freiheit hat, einfach sein Ding durchzuziehen, wann immer man will. Wir haben diese Freiheit auch bei NEVERMORE, aber bis zu einem gewissen Umfang muss man auch Respekt für die anderen Musiker und ihre Ideen haben. Was mich betrifft, zeigt meine Soloplatte eine andere kreative Seite meines Gitarrenspiels. Ich konnte mit all diesen Instrumentalstücken eine echte Geschichte auf eine Art und Weise erzählen, die mir mit NEVERMORE nicht möglich gewesen wäre. Ich habe eine andere Seite von mir als Gitarrist und Komponist gezeigt. Ich bin bei meinem Solozeug fast explodiert, und ich arbeite schon an einem neuen Album, das im frühen Winter erscheinen soll.
Wenn ich mich nicht irre, ist “The Obsidian Conspiracy” das erste NEVERMORE-Album, auf dem nur ein einziger Gitarrist zu hören ist, nachdem Chris Broderick euch vor ein paar Jahren verlassen hat. Habt ihr schon einen neuen zweiten Mann, der euch unterstützt, speziell auf der Bühne?
Ja, haben wir. Wir arbeiten momentan mit einem ungarischen Gitarristen zusammen, der Attila Voros heißt. Er ist erst 24 Jahre alt und ein sehr talentierter Gitarrist!
Was ist das Thema von “The Obsidian Conspiracy”? Bitte verrate uns ein paar Details über das Konzept. Wovon handeln Songs wie “And The Maiden Spoke”, “The Blue Marble And The New Soul”, “The Day You Built The Wall” oder “She Comes In Colors”? Existiert auf dem Album eine durchgehende Storyline?
Das ist wirklich eher eine Frage für Warrel. Die gesamte CD wandert auf dunklen Emotionen auf und ab, angefangen bei der Todesstrafe bis hin zu Abtreibung. Alles was darüber hinaus geht, ist etwas, von dem Warrel will, dass es die Fans für sich selbst herausfinden, wenn sie sich mit den Texten befassen. Für mich ist es einfach nur eine extrem facettenreiche Platte... viele Leute denken, es sei ein Konzeptalbum, aber das ist es nicht.
Wenn man zurückblickt, habt ihr fantastische und abgefahrene Cover-Versionen gespielt – wie “Love Bites”, “The Sound Of Silence” oder auch “Patterns” and “Lucretia My Reflection” von Warrels Soloalbum. Dieses Mal sind es “The Crystal Ship” von THE DOORS und “Temptation” von THE TEA PARTY. Warum sind diese Songs nur auf den limitierten Versionen der CD und des Vinyls enthalten? Und warum habt ihr euch ausgerechnet diese Songs ausgesucht?
Das war eine Entscheidung der Plattenfirma, darum weiß ich nicht, warum es sich so verhält. Das sind einfach nur Bands, von denen wir selber Fans sind, und wir dachten, wir hätten damit eine gute Auswahl für ein paar Cover-Versionen getroffen. Ich mag THE TEA PARTY echt gerne wegen ihres coolen Klangbildes aus dem Mittleren Osten, das sie draufhaben. Und Warrel und ich sind schon seit Jahren Fans von THE DOORS, und wir dachten, dass "The Crystal Ship" für uns da die offensichtlichste Wahl darstellt.
Das Cover-Artwork eures neuen Albums scheint wieder dieses “Kleine-Mädchen-Thema” aufzugreifen wie schon auf “This Godless Endeavor”, das wiederum auch eine Hommage an den alten Mann auf “Into The Mirror Black” darstellte. Es sieht so aus, als habt ihr gerne diese Art von seltsamen Charakteren auf euren Plattenhüllen. Wer hatte denn dieses Mal die Idee dazu? Kam sie von Travis Smith (brillanter Künstler, der schon x Cover-Artworks entworfen hat, nicht nur von NEVERMORE - Anm. d. Verf.) oder von euch? Und was bedeutet es genau?
Ich denke, die Idee dazu kam teils von Travis und teils von Warrel... einfach ein echt unheimliches Ding, das die Finsternis der gesamten CD sehr gut ergänzt. Wir schätzen solche visuellen Dinge, die etwas zusammen mit dunklen Emotionen entstehen lassen... das ist alles, was ich wirklich dazu sagen kann.
Hast du ein paar besondere letzte Worte für eure Fans in Deutschland?
Ja! Wir lieben unsere deutschen Fans und können es nicht erwarten, euch alle auf Tour zu sehen!
InterviewHi Jeff! How are you?
I´m great, thank you!
In 2008 you came up with the big live-performance “The Year Of The Voyager”. Why had you given yourself so much time to release your first live-album/DVD?
I guess the time was just right. The fans were complaining as well because they wanted one so bad. We decided to film it in Germany because that is really where we first started touring as a band and we just thought it was the right thing to do.
At last Warrel and you have released solo-albums in a very short time interval. What have these albums given to you both that NEVERMORE had not given to you after all the years making music together in this band and SANCTUARY?
The cool thing about solo records is you really have all this freedom to just go off whenever you want. We also have this freedom in NEVERMORE, but to some extent you have to have respect for the other musicians and their ideas as well. For me, my solo record shows another creative side of my guitar playing. I was able to really tell a story with all those instrumentals in a way I couldn't with NEVERMORE. I was showing another side of myself as a guitarist and a composer. I had a blast doing my solo stuff and I am already working on a new one for an early Winter release.
Unless I am very much mistaken, “The Obsidian Conspiracy” is the first NEVERMORE-album that features just a single guitar-player after Chris Broderick has left you a few years ago. Do you already have a new second man to support you, especially on stage?
Yes we do. We are currently working with a Hungarian guitar player by the name of Attila Voros. He is only 24 years old and is a very talented player!
What is “The Obsidian Conspiracy” about? Please tell us some details about the concept. What are songs like “And The Maiden Spoke”, “The Blue Marble And The New Soul”, “The Day You Built The Wall” or “She Comes In Colors” about? Is there a straight storyline existing?
This is really more of a question for Warrel. The whole CD really runs high and low on dark emotions ranging from capital punishment to abortion. Everything else is something that Warrel wants the fans to find out for themselves after reading the lyrics. To me it's just an extremely diverse record.......many people think it's a concept record but it is not.
Looking back, you have played fantastic and fancy cover-versions – like “Love Bites”, “The Sound Of Silence” or “Patterns” and “Lucretia My Reflection” from Warrel´s solo-album. This time it´s “The Crystal Ship” from THE DOORS and “Temptation” from THE TEA PARTY. Why are these songs only available on the limited editions of the CD and the vinyl? And why have you selected especially these songs?
This was a record company decision so I don't really know why it turned out like that. These are just bands that we are fans of and thought would make a good choice for a couple of cover tunes. I really like THE TEA PARTY because of all the cool middle eastern sounding scales that they do. Warrel and I have been a fan of THE DOORS for years now and we thought that "The Crystal Ship" was the obvious choice for us.
The cover-artwork of your new album seems to feature this “little-girl-thing” like on “This Godless Endeavor” which had been a homage to the old guy on “Into The Mirror Black”. It seems that you like to have strange kinds of characters on your album-covers. Who has had the idea this time? Has it come from Travis Smith or from you? And what does it mean exactly?
I think it was partially Travis and part Warrel..... just an eerie thing really that adds to the darkness of the whole CD. We are really into the visual thing that creates something with deep emotions.......that's all I can really say.
Do you have some special final words for your fans in Germany?
Yes! We love our German fans and can't wait to see you all soon on tour!
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