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Oblivion

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ZERO ILLUSIONS aus Schweden gibt es bereits seit 2004, jetzt beehren uns die vier Musiker mit ihrer zweiten amtlichen Langrille „Oblivion“. Und ja dieses sehr, sehr riffbetonte mitunter sogar recht raue Power Metal-Werk garniert mit nicht gerade wenig NWOBHM-Attitüde sowie sogar leicht thrashigen Momenten, zündet nicht komplett beim ersten Anhören.

Dies liegt nicht am bisweilen recht unterschiedlichen Niveau der einzelne Songs sondern auch an ein paar anderen "Kleinigkeiten". Die manchmal etwas eckigen Refrains sind mitunter leicht gewöhnungsbedürftig, an die Stimme von Sänger Björn muß man sich erst mal gewöhnen. Zum Glück darf er kein weiteres Eierscheiderorgan sein eigen nennen, trotzdem in besseren Momente, wo weniger geshoutet sondern gesungen wird, hat er tatsächlich was von einem jungen Biff Byford (SAXON). Sicher kein schlechter Vocalist aber am Volumen müßte er für meinen Geschmack noch etwas arbeiten. Der Rest der Truppe ist von seinen Fähigkeiten, trotz einiger auch mittelmäßiger Nummern, qualitätsmäßig schon eine Ecke weiter als der Sänger. Insbesondere die insgesamt gute und unglaublich kraftvollen Gitarrenriffs, die uns hier um die Ohren gehauen werden, sind grundsätzlich fett. Gitarrist Janne Luethje zeigt hier was vielseitiges Riffing bedeutet, nicht einfach nur hirnlos drauflos knüppeln und alles wegblasen sonder Power mit Verstand selbst die mitunter etwas dreckigen Licks sind gelungen. Die Rhythmusfraktion inklusive toll knarrendem Bass kommt als eine echte Hammereinheit rüber und schiebt meist einen mächtigen Grundsound aus den Boxen, dabei wird mit den Gitarrensounds schön variiert, auch Dank der sehr druckvoll-transparenten Produktion von Andy LaRocque (u.a. EVERGREY, FALCONER) ist dies gut herauszuhören.

Der erste Teil des Albums so bis zum sechsten Track fällt mir qualitätsmäßig etwas zum recht überzeugenden Rest etwas ab, vor allem was die eingängigen Harmonien und Hooklines betrifft, das wird hinten raus deutlich besser. Man will irgendwie zuerst mit viel schweren Mörderiffs in Serie den Zuhörer beeindrucken ehe dann im zweiten Teil doch etwas anspruchvollere Arrangements sowie Songaufbauten gegenüber den schweren Killerriffs die Überhand gewinnen. Da wirken die Song weniger anstrengend aber eingängiger trotz verstärkt eingebauter Breaks die mitunter sogar ein leichtes Progfeeling aufkommen lassen, gut gemacht aber noch zu zögerlich umgesetzt.

Der mittelschnelle und recht groovige Opener „Alive“ startet ganz o.k. ist aber nix wirklich fesselndes, dann „Rise To The Challenge“ sehr traditionell an alte Speedzeiten angelegt, sehr viel Geschwindigkeit aber ohne Feeling auch der Refrain ist eher na ja etwas bieder. Dass die Schweden deutlich mehr als nur mittelmäßige Songs machen können beweisen Sachen wie der mitreißende Banger „Who are You“, das geht direkt rein mit coolem Solo, energetischen Drums und fette Backingchöre. Auch das mit schönem Wechsel von Galopprhythmus zu schönen getrragene düsteren akustischen Parts versehene „Honestly“ paßt. Es folgen ein weiterer Song der Marke Durchschnittsware und dann wird „Oblivion“ erst so richtig gut. Nach dem flotten Titeltrack folgt die hammermäßige schön pathetisch angehauchte Ballade „Call of Duty“ mit diesen Riffkasskaden und den besten Backingchorussen läutet die deutlich stärkeren Tracks im hinteren Teil dieser Platte ein. Auch weil hier die melodiestärkeren Sachen wie das griffige „Follow the Sign“, „Get Out“ (Speedkracher mit treibenden Drums sowie schönen Breaks und solider Hook). Hier wechseln ZERO ILLUSIONS auch immer wieder das Tempo mit der ein oder anderen Wendung und zeigen, man kann mehr als nur die Nackenwurzeln beschäftigen. Mein Favorit ist aber ganz klar „Enemy Within“ hier werden Speed, Kraft und Melodievermögen perfekt kombiniert.

Echte Ausfälle gibt es auf „Oblivion“ zwar nicht aber zwei, drei Songs hart an dieser Grenze und wie gesagt der Vocalist hat noch Potential nach oben, sollte zukünftig etwas mehr nach vorne und eventuell mal etwas höher singen. Dann noch beim Songwriting etwas weg von den Prügelstandardnummern und eher die ungewöhnlichen Songideen herausarbeiten, gute Ansätze sind schon zu hören. So könnte ZERO ILLUSIONS dann der Aufstieg in die nächst höchsten Regionen der Genres gelingen.

Die Voraussetzungen sowie die technischen Fähigkeiten stimmen jedenfalls, wenn man den engen Spagat zwischen oldschool und modernem Power/Heavy Metal jenseits der Kinderlieder -und Hochglanzproduktionen weiter so verfeinert, ist da schon noch mehr drinnen.

Oblivion


Cover - Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:23 ()
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Band:

Mammutant

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Band:

Mastiphal

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Band:

Restricted Area

by Gast
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Therapist

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Nachdem sich die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE (JAKA) Anfang des Jahres aufgelöst haben, überraschen uns EX-JAKA und PHOBIATIC-Gitarrist Robert Nowak und JAKA-Drummer Christof Kather nebst zahlreicher weiterer Spießgesellen mit einem neuen Projekt, was sich FAKE IDYLL nennt. Etwas unglaubwürdig muss ich im Promoflyer lesen, dass man die Drumtakes in Calles Kellerbar einspielte und die Vocals im Tourbus aufnahm…

Wie dem auch sei, herausgekommen ist eine total abgedrehte Grindcorescheibe, die man als sehr originell bezeichnen muss. Neben der brachialen Gitarrenarbeit mit zahlreichen Blastbeatpassagen gibt es eine Menge elektronischer Spielereien und
Samples, was an den Wahnsinn zahlreicher JAKA Alben und Tracks erinnert.

So wundert es einem noch, wenn der zweite Track "Deadcowpizza" mit "Hanging out with the Mona Lisa, going to eat a dead cow pizza" loslegt, wobei man dann bei "Schlangenmilch" mit Samples wie "Schlangenmilch ist gut für die Haut, gut für die Zähne" konfrontiert wird. Das ganze wird mit einer absolut brutalen Gitarrengrindcorewand ummauert, die richtig gewaltig durch die Boxen schlägt. FAKE IDYLL beweisen dabei ein Gespür für druckvolle und atmosphärische Songs inkl. packender Gitarrenarbeit, die einen dazu bringen wollen, mit der Axt das Wohnzimmer zu zertrümmern. Neben "Schlangenmilch" will ich noch das atmosphärische Gitarrenbrett "Americandaze/ Germannights" herausgreifen, das mir neben "Bekifftindeutschland" mächtig Spaß gemacht hat. Als keinen schlechten Scherz verstehe ich die letzten vier Tracks als Instrumentals der ersten vier Tracks, um diese als Karaokeversion den Hörern anzubieten. Die Songs decken gesanglich dabei eine große Bandbreite ab. So soll ja letztlich auch der Busfahrer Vocals eingesungen haben. Von tiefen Growls bis hin zu kreischendem Blackmetalgesang ist alles vertreten. Insgesamt eine sehr starke EP, die Lust auf mehr von dieser abgedrehten Combo macht. Vorwerfen mag man allein, dass die Songs alle sehr überladen sind, was aber vielleicht einem schnellen Sattwerden entgegenwirken kann. Daumen hoch!

Therapist


Cover - Therapist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:8 ()
Label:
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Band:

Fake Idyll

KEINE BIO! www
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Nevaeh

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DESIGN THE SKYLINE sind ein Nebenprojekt der US-CORPUS CHRISTI, die sich auf „Nevaah“ abseits des Metalcores austoben wollen, so jedenfalls der erste Eindruck. Aber vom selbsternannten Anspruch, Mathcore, Death Metal und experimentelle Sachen zu mischen, bleibt nicht viel über. „Nevaeh“ ist fast durchgehend brutaler Metalcore, der durch Hinzunahme von klarem Gesang oder Synthie-Spielerein anders sein soll. Ist er aber leider nicht. Die Songstrukturen sind bekannt-vorhersehbar, der klare Gesang pathetisch schlecht und die Synthies können keine Akzente setzen. „Nevaeh“ braucht niemand so wirklich, das Album wird schnell in der Versenkung veschwinden. Ein komplett überflüssiges Projekt einer Band, die sich als nicht wirklich experimentierfreudig outet.

Nevaeh


Cover - Nevaeh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:36 ()
Label:
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Band:

Design The Skyline

KEINE BIO! www
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Killeralbum

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Puh, Leute, J.B.O. ist wieder da. Immer so eine Sache für sich – soll ich nun voller Skepsis oder mit Vorfreude ans Hören gehen? Immerhin weiß man nie was einen nun erwartet. Das hat immer etwas von ALESTORM: Eigentlich denke ich mir seit Jahren es gäbe keine Themen mehr für die Fun Metaler aus Bayern, trotzdem kommt immer wieder was raus. Meistens rosa. Kriegen sie es trotzdem auf den Haken?

Nun, kommt nun völlig auf die Betrachtungsweise an. Vorher muss man etwas wissen: das Album hat trotz Name und Cover nichts mit dem IRON MAIDEN Album „Killers“ aus dem Jahre 1981 zu tun. Ganz im Gegenteil; ein überwiegender Großteil der Songs sind Eigenkompositionen der Jungs. Und genau das stößt bei mir mitunter nicht unbedingt auf große Freude. Diverse Songs sind dabei echt lustig und haben Texte die zwar etwas arm an Sinn, dafür reicht an Schmunzlern und guter Laune sind, andere sind einfach nur verhauen worden.

Aber das Beste zu Erst: „Rock ‘n‘ Roll Märtyrer“ ist ein Song über die Band an sich, wie der Name schon andeutet. Mit viel Witz und Elan wird das Leben als Rockmusiker auf die Schippe genommen, mit einer Mischung aus Selbstkritik und vermutlich einem leichten Ansatz von Ernst. „Dadadiadadadei“ ist dann zum Beispiel eine Ballade mit, ja, das Folgende meine ich Ernst, sozialkritischem Hintergrund. Hannes und Vito lassen sich über eine bunte Mischung aus Themen wie dem Irakkrieg, strunz-dämlichem Fernsehen oder der Kirche aus. Ungewohnt, definitiv aber eines der Album-Highlights. Etwas mehr Dampf hat dann ein Song wie „Drei Akkorde“ (wozu mehr als 3 Akkorde für einen Song?) oder eine Baller-Nummer wie „Kalaschnikow“. Textlich besonders geil fand ich allerdings den Titel „Download“ der sich mit dem Thema „illegaler Saugerei“ (das war nun ein Zitat) auseinandersetzt. Und weil ich den Witz nicht vorweg nehmen will: Googelt doch einfach mal nach „J.B.O. – Download“. Es funktioniert bereits! Schade nur das das alles war was ich MAIDEN-mäßig auf der Scheibe gefunden habe… („Download be thy name…“).

Leider waren das schon so die Titel die ich positiv erwähnen kann ohne meinem Gewissen zu widersprechen. Denn sowohl der Opener „Dr. Met“ oder Titelsong „Killer“ sind meiner Meinung nach einfach nur schwach und langweilig, gleiches gilt für die J.B.O.-typischen kurzen, gesprochenen Einspieler zwischen den Tracks – die waren irgendwie seit „Sex, Sex, Sex“ nicht mehr lustig. Mag auch an mir liegen. Aber: von den 16 Titeln auf der CD sind daher eigentlich nur 12 richtige Lieder. Und eine Nummer wie „3 Tage Blau“ wirkt einfach wie ein Partysong der nicht geworden ist wie er sollte. Separat erwähnt wird nun übrigens Abschlusstitel „Nein Mann“. Das Ding ist so ein 3/4-Cover von „Laserkraft 3D – Nein Mann“, einem ziemlich, wirklich ziemlich flachen Radio-Techno-Titel. Da ich das Original fürchterlich finde will mir auch die Metal-Interpretation nicht so 100%ig zusagen, das werden aber diverse Leute anders sehen.

Was soll man nun hier als Fazit geben? Okay; einige Songs sind echt lustig und machen durchaus Freude, Live muss ich mir davon nicht unbedingt viel anhören. Andere, leider die die ich bereits live hörte (u.A. „Dr. Met“), finde ich einfach nur schwach. Bedenkt man nun das die Scheibe aktuell für gerade mal 10¤ in die Runde geworfen wird fällt das Fazit positiver aus; mehr wäre mir das „Killeralbum“ nicht wert. Für das Geld ist dann aber durchaus der ein oder andere Lacher zu haben…

Killeralbum


Cover - Killeralbum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 49:47 ()
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Vertrieb:
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In Fire

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Es ist nun nicht unbedingt so, dass eine behandschuhte Hand welche eine eiserne Kette vor einem roten Hintergrund auf dem Plattencover hält gerade ein Indikator für innovativen Metal ist. Aber immerhin – „In Fire“, zweites Album der Heavy-Musiker aus Schweden soll eine im Jahre 2008 mit der Veröffentlichung vom Erstling „Violator“ begonnene Karriere stilecht weiterführen. Und im Grunde verrät das Cover wirklich schon einiges: LECHERY zocken im Grund den alten Heavy Metal Kram, ganz im Stil von Bands wie beispielsweise HAMMERFALL oder, um mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen, HEADLESS BEAST. Ich bin von vollem Verständnis beseelt wem das nun einfach nur öde erscheint, es sei aber gesagt: Was sie machen hat Eier. Einige Songs auf der Scheibe haben nämlich ganz gewaltiges Ohrwurmpotential: „Heart Of A Metal Virgin“ zum Bleistift kommt mit einem primär dem Titel entsprechenden Chorus daher der einem „Heading The Call“ (HAMMERFALL) in nichts nachsteht.

Im Allgemeinen wirkt der Sound sehr erwachsen und stark, eine Tatsache die mitunter wohl an Produzent Rickard Bengtsson (ARCH ENEMY) liegen kann, primär aber ein Zeichen für musikalisches Können ist. Die Riffs und Drum-Patterns sind mitunter recht simpel gehalten, dafür untermalen sie mit ihrem druckvollen Fullstack-Sound aber ganz famos die ordentlichen Vocals. Stilistisch streift die Musik an der einen oder anderen Stelle übrigens die Randbereiche vom Power Metal („Carry On“) oder Heavy Rock („We All Gonna Rock You Tonight“) , macht sich aber nicht schlecht. Auch unbedingt noch betonen will ich mal dieses total kranken Gitarrensoli in Geschwindigkeiten jenseits von Gut und Böse („Lethal“, „In Fire“). Haben die sich etwa MANOWAR-Gitarrist Karl Logan geklaut? Wenn auch immer, füttert ihn gut – macht echt was her!

Viel schreiben kann man hier nicht – wer eine weitere Band aushalten kann die im Grunde alten Metal in die Mikrowelle wirft, das dafür mit wenig Qualitätsverlust, der darf sich LECHERY gerne näher anschauen. Wem nach Innovation und viel Neuem ist, dem rate ich dann doch eher ab. Im Falle des Ersteren macht’s Album aber definitiv Spaß!

In Fire


Cover - In Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:48 ()
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