Komischer Bandname, was der wohl bedeutet? Irgendwie sieht's ein bisschen albern aus und erinnert an Kindergeburtstag. Aber egal, die Musik des Fünfers aus Austin, Texas jedenfalls lässt keine Fragen aufkommen und ist erst recht nichts für Kleinkinder, sondern geht unaufhaltsam und gradlinig nach vorne. Dreckiger Streetpunk ist die Devise, mit heiser-keifig gebrülltem Gesang, dabei auch immer wieder melodisch und durch Hardcore- und Metal-Anleihen ergänzt. Die Produktion kommt dabei ziemlich modern daher, so dass der Sound sehr transparent ist, dabei aber auch der nötige Dreck nicht zu kurz kommt. Lediglich die Drums klingen etwas arg clean. Dabei bewegt sich die Band immer auf dem schmalen Grad zwischen Eingängigkeit und Rotz. So erinnern einige Refrains gar ein bisschen an BILLY TALENT, ohne dass KRUM BUMS dabei an Authentizität einbüßen würden. Für Vielfalt ist ebenso gesorgt: Die Bandbreite reicht vom pop-punkigen „Starving Wolves“ über den stampfenden, einminütigen Shouter „(Get Away)“ bis zum Hardcore-infizierten Titelsong. Was alle Songs des Albums eint, ist das hohe Energielevel, mit dem die Band ihre Musik nach vorne peitscht. Für BILLY TALENT-Fans sind die Jungs dann wohl doch eine Nummer zu heftig, aber wer auf melodischen, vielseitigen Streetpunk mit hohem Mitgrölfaktor steht, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören.
40 Jahre Bandbestehen der Alt-Blues-Rocker von ZZ TOP stehen im Mittelpunkt des Tributewerkes "A Tribute From Friends", welches am 11.10 via Show Dog/ Universal Music in die Läden kommt.
Die Titelauswahl ist zwar nicht so ganz originell, aber die stilistische Breite und die Klasse der Interpreten )u.a. sind MASTODON, STEVEN TYLER, NICKELBACK, FILTER und WYCLEF JEAN (!) mit dabei) liest sich nicht dann garnicht so übel.
Tracklist:
01. THE M.O.B. (Mick Fleetwood, Steven Tyler, Jonny Lang & John McVie) - "Sharp Dressed Man"
02. FILTER - "Gimme All Your Lovin'"
03. GRACE POTTER & THE NOCTURNALS - "Tush"
04. NICKELBACK - "Legs"
05. WOLFMOTHER - "Cheap Sunglasses"
06. DUFF MCKAGAN'S LOADED - "Got Me Under Pressure"
07. COHEED & CAMBRIA - "Beer Drinkers And Hell Raisers"
08. MASTODON - "Just Got Paid"
09. WYCLEF JEAN - "Rough Boy"
10. DAUGHTRY - "Waitin' For The Bus / Jesus Just Left Chicago"
Jawoll ja, so geht das. Die Italiener von VOODOO HIGHWAY zelebrieren mitreißenden Hard Rock der ganz alten Schule. DEEP PURPLE, alte RAINBOW oder WHITESNAKE werden gekonnt zitiert, aber nicht kopiert. In Sachen Songwriting und Spielfreude nageln VOODOO HIGHWAY mit „Broken Uncle's Inn“ die letzten Alben ihrer offensichtlichen Vorbilder gnadenlos an die Wand. Zusammen mit VOODOO CIRCLE die beste neue Hard Rock Band....hier scheint echt Voodoo im Spiel zu sein.
„The Fire Will Burn Away (All The Darkness)“ zeigt das Händchen der Band für große Refrains, „Window“ besticht durch wunderschöne Hammond Sounds wie sie auch ein Jon Lord oder ein Ken Hensley nicht besser hinbekämen. Bei „Runnin' Around“ wir richtig gerockt und „Heaven with no Stars“ zeigt die gefühlvolle Seite der jungen Herren vom Stiefel. Auch der Rest des Albums fällt nicht ab, so daß wir hier von einer wirklich runden Sache sprechen können. VOODOO HIGHWAY marschieren mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gen Hard Rock Olymp und lassen gestandene Altmeister wie Coverdale noch älter aussehen als sie ohnehin schon sind. Ganz groß. (FZ)
Bei IN THE EVENT OF FIRE kommt der im Grunde seines Herzens doch sehr True Metallische Rezensent an seine Grenzen. Denn die Herren aus dem Saarland spielen laut eigener Aussage „Artcore“, was in etwa heißt, dass sie Postcore-Anleihen mit Emo-Ausbrüchen und klassischem Punk vermengen. Was mir persönlich gefällt, ist eine melancholische Grundnote welche das komplette Album durchzieht. Auch der Klargesang kann überzeugen, wenn aus selbigem jedoch „emotionales Geschrei“ (O-Ton Infozettel) wird, wird es für mich zu beliebig und austauschbar.
IN THE EVENT OF FIRE sind auf der Höhe der Zeit und haben ein für Genrefreunde sicherlich gut hörbares Album eingetütet. In Zukunft sollten noch ein paar zwingende Hooklines dazukommen, denn noch bleibt nicht allzuviel von den durchaus gefälligen Melodien hängen.(FZ)
Vorsicht Verwechslungsgefahr: Bei HOUSTON! (man beachte das Ausrufezeichen) handelt es sich mitnichten um die schwedischen Melodic Rocker gleichen Namens (nur ohne Ausrufezeichen), sondern um eine junge italienische Combo, welche sich einem modernen Hard Rock – Stilmischmasch verschrieben hat.
HOUSTON! nehmen moderne Samples, Sounds, tanzbare Grooves und Riffs und drehen selbige durch einen traditionellen Hard Rock Fleischwolf. Was das Album aber nur bedingt goutierbar für den traditionellen Hard Rock-Fan macht. Im Klartext heißt das: Songs wie „Generation '09“ oder „Truth About Me“ sind weniger für Fans von Klassiker Bands-wie Y&T, CINDERELLA oder DEF LEPPARD, sondern eher für Freunde von MARILYN MANSON, THE 69 EYES und Co. gemacht. Dazu passt dann auch das abschließende ROB ZOMBIE-Cover „Dragula“. Alles in allem ein Album, welches hörbar um Eigenständigkeit und Innovation bemüht ist, aber auch manchmal den Fokus verliert. Ob HOUSTON! sich als Grenzgänger zwischen den Welten werden behaupten können, wird sich zeigen. (FZ)