Konzert:
Comeback Kid, Living With Lions, Devil In Me, Blood Command - Oldenburg, Amadeus
Konzert vom Oldenburg ist nicht gerade als Nabel der Konzertwelt bekannt, auch wenn in der Studentenstadt viele potentielle Konzertgänger rumhängen sollte. Das bewahrheitete sich an diesem lauen Sommerabend, als mit COMEBACK KID eine der momentan angesagtesten Hardcore-Bands mit ihrer Sommer-Festival-Tour Station in der kleinen, schnuckeligen Stadt macht. Überraschenderweise wurde nicht das kultige Alhambra beehrt, sondern das mitten in der Fußgängerzone liegende Amadeus. Den Kids war es egal, die machten sich in Scharen auf zum Konzert, so dass der Laden nahe an ausverkauft kratzte.
BLOOD COMMAND machten den Anfang, hatten aber Mühe, die Nordlichter für sich zu gewinnen. Im Grunde hätte es ihnen mit ihrem schön eingängigem Hardcore/ Punk-Mix leicht fallen sollen, aber Sängerin Silje hatte einen sehr schlechten Tag erwischt und konnte bei den Shout-Parts mit total dünner Stimme kein bisschen überzeugen. Das nahm der an und für sich interessanten Mixtur der Norweger viel Power und ließ ihren Gig zu einer halbwegs peinlichen Nummer verkommen. Schade eigentlich, denn auf Platte konnte die Band Anfang des Jahres überzeugen.
Für die gute, ehrliche HC-Kante waren im Anschluss DEVIL IN ME da, die gut tätowierten Herren nahmen die Aufgabe dann auch gut wahr. Schön direkt, mit mächtig Druck und einem sehr guten Shouter wurde der gut 30minütige Set gespielt, der sich auf Songs des jüngst erschienenen Albums konzentrierte. Die kamen beim Publikum gut an, so dass viel mehr Leute im (kleinen) Saal waren und in den ersten Reihen auch schon gut Bewegung war. DEVIL IN ME machten als Anheizer einen besseren Job als BLOOD COMMAND und konnten auch handwerklich stärker überzeugen, einzig bei den Ansagen hatten die Norweger mehr Tiefgang zu bieten und somit da die Nase vorn. Davon abgesehen ein klarer Punktsieg für DEVIL IN ME.
LIVING WITH LIONS, die kanadischen Pop-Punker, hatten definitiv den coolsten Sänger der Tour am Start – ich meine, wer kann einem anständigen Oberlippenbart und viel guter Laune schon was entgegensetzen? Die gut gelaunte Combo nahm sich selbst nicht ganz ernst, zockte ihren Set aber trotzdem sauber runter, und hatte mit ihren eingängigen Songs kein Problem, die von DEVIL IN ME gut angeheizten Oldenburger bei Laune zu halten, so dass die 40 Minuten Spielzeit schnell vergingen und jeder auf seine Kosten kam. Ein guter Co-Headliner, der auf ganzer Linie überzeugen konnte. Und halt den coolsten Bartträger jenseits von ATLAS LOSING GRIP hat.
COMEBACK KID hatten für diese Tour auf ihren etatmäßigen Drummer verzichten müssten, für ihn war der Zwillingsbruder von Shouter Andrew mit dabei. Richtig, der von SIGHTS AND SOUNDS. Die ersten Songs des gut 70minütigen Sets spielte er noch einen Ticken zu schnell, das bei „False Idols Fall“ besonders deutlich wurde. Nach drei, vier Songs hatte er sich aber gefangen und sich dem COMEBACK KID-Tempo angepasst, so dass einer guten Show nichts mehr im Wege stand. Die lieferten die Kanadier dann auch, die hatten richtig Bock auf den kleinen, vollen, schwitzigen Club, in dem durchweg gut was los war. Circle Pits gab es mehrere, was ja gerade in kleinen Läden immer eine interessante Angelegenheit ist, hier aber glimpflich ablief. Wer nicht gerade wild im Kreis lief, fing Stagediver auf, brüllte bei den Singalongs mit und hatte einfach eine gute Zeit. COMEBACK KID waren genau die gute, mitreißende Live-Band, die ein Headliner sein muss, zudem mit einer Routine, die nach mehr als 250 Shows pro Jahr einfach da ist. Kurzum: verdammt geile Show!
Setlist (wie immer ohne Gewähr):
Do Yourself A Favor
False Idols Fall
All In A Year
Broadcasting
Talk Is Cheap
G.M. Vincent & I
Defeated
Because Of All
Step Ahead
Hailing On Me
Pull Back The Reins
Partners In Crime
Changing Face
The Trouble I Love
Wake The Dead
Final Goodbye
Review: 20 Years Of Hardcore
PRO-PAIN, die ja im Grunde nur noch Gary Meskil plus X sind, haben 20 Jahre auf dem Buckel. 20 Jahre, in denen Einiges erreicht wurde, inklusive mehr als einer Million verkaufter Platten. Zeit also für die nächste Compilation, die mit 23 Songs und einer DVD ganz ordentlich ausgefallen ist. Allerdings besteht die CD im Grunde nur aus Live-Songs eines Gigs im tschechischen Brno – 13 der 23 Nummern bestehen aus Songs des Sets. Dazu kommt die übliche BÖHSE ONKELZ-Nummer, ein paar (gute) neue Songs und ein paar neu eingespielte Klassiker. Das war’s. Keine B-Seiten, keine weiteren Coversongs. Da kann die DVD zwar noch ein bisschen was rausreißen, denn auf Mattscheibe kommt die positive Energie der PRO-PAIN-Shows besser zur Geltung, aber so wirklich prickelnd ist das trotzdem noch nicht. Auf der DVD gibt es Mitschnitte einiger Songs vom Lausitzring, in Belgrad und auf dem With Full Force. Als Compilation ist das gerade so ok, aber ehrliche wäre gewesen, es direkt als reines Live-Album zu vermarkten.
Tracklist CD:
01. Damnation
02. Hands In The Jar
03. Someday Bloody Someday
04. True Liberation (
05. Foul Taste Of Freedom 2011
06. Make War (Not Love) 2011
07. Denial 2011
08. Shine 2011
09. Keine Amnestie für MTV (BÖHSE ONKELZ- Cover)
10. Unrestrained (Live In Brno (CZ))
11. Three Minutes Hate (Live In Brno (CZ))
12. Can You Feel It (Live In Brno (CZ))
13. UnAmerican (Live In Brno (CZ))
14. Neocon (Live In Brno (CZ))
15. No Way Out (Live In Brno (CZ))
16. F*ck It (Live In Brno (CZ))
17. Draw Blood (Live In Brno (CZ))
18. The Shape Of Things To Come (Live In Brno (CZ))
19. In For The Kill (Live In Brno (CZ))
20. Let The Blood Run Through The Streets (Live In Brno (CZ)))
21. Foul Taste Of Freedom (Live In Brno (CZ)))
22. All For King George (Live In Brno (CZ))
23. Destroy The Enemy (Live In Brno (CZ))
20 Years Of Hardcore
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
79:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten