SKARHEAD haben mit „Dreams Don’t Die” ein reines Coveralbum eingespielt, auf dem sie sich fast ausschließlich der New Yorker Szene widmen, was eine sehr starken Nabelschau-Charakter hat. Immerhin hat das Allstar-Ensemble um CROWN OF THORNZ-Danny allerhand Gäste eingeladen, u.a. ist Scott Vogel (TERROR) dabei. In den Songs geben sich SKARHEAD als Band, die Coversongs immer nahe am Original einspielt, eine wirklich eigene Note haben sie so keinem der Songs aufgedrückt. Andererseits wäre das auch angesichts der stilistischen Nähe schwierig. Wie dem auch sei, die meisten Songs funktionieren und werden im Regelfall durch die Gastsänger aufgewertet. Im direkten Vergleich mit den Originalen ziehen SKARHEAD bei der AGNOSTIC FRONT- und der S.O.D.-Variante den Kürzeren (an die Originalsänger kommen sie nicht heran), dafür sind MURPHY’S LAW, BAD BRAINS und SICK OF IT ALL sehr schön gecovert worden. Als letzten Song gibt es mit dem Cindy Lauper-Song noch was zum Schmunzeln. Der Song macht gut Laune und beendet ein gelungenes, wenn auch wenig eigenständiges Coveralbum. SKARHEAD war sicher mehr daran gelegen, die eigenen Einflüsse aufzuzeigen, mit ein paar Freunden im Studio abzuhängen und der guten alten Zeit zu huldigen, als sich künstlerisch mit der Verwurstung von Songs zu beschäftigen. Jedem das seine, Spaß macht “Dreams Don’t Die” auf alle Fälle.
ABORTED werden in Kürze ihr siebtes Album veröffentlichen und haben mit "The Origin Of Disease" einen Song aus "Global Flatline" bei soundcloud.com gepostet.
“Moloch” war 2008 ein guter Einstand für DECEMBER FLOWER, die danach nicht nur am Debütalbum werkelten, sondern auch bei Cyclone Empire unterschrieben. Das Album ist fertig und kommt, soviel Liebe muss sein, auch in verschiedenen Vinylversionen daher. Musikalisch ist die Truppe keinen Deut von ihrer Schwedentodschiene abgewichen, „When All Life Ends…“ strotzt nur so vor Genre-Trademarks. Die wurden in acht guten Death Metal-Songs gekonnt verarbeitet, „Your Darkest Path“ und „Life Ends“ haben sich sogar zu richtig kleinen Hits entwickelt. Dazu gibt es – so viel Retro muss sein – noch Intro, Zwischenspiel und Outro, ganz so wie in den seligen Zeiten der Mitt-90er. Die Riffs, die Leads, überhaupt die ganze Gitarrenarbeit ist erstklassig und huldigt gleichermaßen den Vorbildern wie sie eine eigene Note einbringen kann. Shouter Manuel ist eine Bank, wie er sich zwischen Tompa Lindberg (AT THE GATES, DISFEAR) und Johann Hegg (AMON AMARTH) durch die Songs growlt, dabei immer um Akzentuierung bemüht ist. In der Rhythmussektion läuft ebenfalls alles rund, so dass „When All Life Ends…“ in allen Belangen überzeugen kann. Dazu noch eine authentische, weil im eigenen Proberaum aufgenommen, Produktion, die roh und doch dock druckvoll ist, und eine liebevolle Aufmachung. Wer hier als Death Metal-affiner Mensch nicht zuschlägt, verpasst eines der besten Alben einer deutschen Band. Kudos an die Band für eine rundum gelungene Scheibe, mit der sie schön auf jeden Trend scheißen und hörbar die Musik machen, auf die sie Bock haben. Kudos an Cyclone Empire für das Veröffentlichen des Albums auch jenseits einer schnöden CD. Danke!
OPHTHALAMIA hatten mit It (ABRUPTUM) einen ganz speziellen Typen als Mastermind, der ja irgendwann einfach aus der skandinavischen Szene verschwand (in den prä-Social Media-Zeiten ging das problemlos). Musikalisch hatte It einiges auf der Pfanne und mit OPHTHALAMIA eine Band am Start, die ihrer Zeit sehr weit voraus war. Der Re-Release des 1998er Werks „Dominion“ zeigt die Schlussphase des kreativen Schaffens, als It und Konsorten eine starke Metal-Kante hatten und deutlich nachvollziehbarer zu Werke gingen. „Final Hour Of Joy“ und „Great Are The Deeds Of Death“ sind extrem gelungene Melodic Death Metal-Songs, die ihre Nähe zu DISSECTION (bei denen It auch zeitweise aktiv war) nicht verbergen können und dank wunderschöner, zweistimmiger Gitarrenarbeit, eines wie Arsch auf Eimer passenden Shouters und des Blicks über den Tellerrand im Songwriting vollends überzeugen können. OPHTHALAMIA waren mehr als die nächste Death/ Black-Band, dafür hatten sie zu viele Einflüsse aus Doom, Stoner und guten alten BLACK SABBATH in ihren Songs. Beim Re-Release finden sich vier Proberaumsongs, inklusive des BATHORY-Covers „Sacrifice“ und ein umfangreiches Booklet. Der Sound hat ein neues Mastering bekommen, so dass die „Dominion“ auf 2011-Standard aus den Boxen kommt. Insgesamt eine lohnende Anschaffung für Komplettisten und allen, die zu jung für die Originalpressung sind.
UNISONIC alias Michael Kiske und Kai Hansen werden zusammen mit ihren Kollegen das Rock Hard Festival 2012 bereichern. Dort spielen die beiden deutschen Metal-Legenden (ex-HELLOWEEN) dabei ihre erste UNISONIC-Show in Deutschland.
Aktuelles Billing:
W.A.S.P.
BOLT THROWER
UNISONIC
PSYCHOTIC WALTZ (einziges Open Air 2012 in Deutschland)