Ne nicht DIE AMIGOS wollen wir hier besprechen sondern die TRASH AMIGOS, die sich ursprünglich noch TRES AMIGOS nannten… Mit ihrem alten Namen hätten die vier lustigen Pedros (so die Pseudonyme der Band) es wahrscheinlich sogar noch zu Hansi Hinterseer geschafft… Naja. Schnell wird klar, dass das Ganze hier ein Spaßprojekt ist. Und was macht mehr Spaß als schönen oldschooligen Thrash Metal zu zocken? Eben: nix! Deswegen holen die TRASH AMIGOS auch die ganzen alten Thrash Riffs wieder ausm Keller und bauen sie sich so wie sie es für richtig halten wieder zusammen. SLAYER, SEPULTURA, EXODUS werden auf „Hijos De La Chingada“ bis zum Erbrechen gehuldigt. Vor Allem aber der deutliche SLAYEReske Sprachgesang fällt auf, weiß aber auch zu überzeugen. Mit ihren Mexikaneroutfits möchten die Herren wohl wenigstens ein bisschen innovativ sein… Auf einer Mallorca Metal-Party bestimmt ein echter Hingucker. Ansonsten prügeln die TRASH AMIGOS ordentliche zehn Songs auf eine Platte und Freunde des genannten Genres dürften hier doch auf alle Fälle fündig werden, um alte Erinnerungen an die ersten, aber natürlich umso grandioseren Alben von genannten Bands, wieder im Schädel aufleben zu lassen. „Hijos De La Chingada“ was wohl soviel wie „Hurensöhne“ bedeutet, ist ne nette Platte geworden.
Im Gegensatz zu ihren Labelkollegen von PALACE können die Schweizer Power-Metaller von GONOREAS auf eine deutlich bessere Produktion verweisen, was schon rein vom Anhören her dieses sehr druckvolle Album „Apocalypse“ viel angenehmer macht. Das Cover kann hingegen leider keinen großen Blumentopf gewinnen, der seltsame hässliche Alien in der Bildmitte macht das Artwork ziemlich kaputt, das restliche Booklet dagegen ist sehr gelungen, da hätte es viel bessere Motive für vorne gegeben.
Zurück zur Musik - die Eidgenossen beweisen erneut, dass es neben GOTTHARD & Co. auch viele etwas härtere Bands gibt, die musikalisch etwas auf dem Kasten haben. Technisch solide wird betont melodischer Doublebass Power Metal mit viel hymnenhaften Charme und fast ohn ejede Verschnaufpause geboten. GONOREAS wurden bereits 1994 gegründet, die beiden Vorgängeralben stammen alle aus diesem Jahrtausend. Auch diverse Line-up-Wechsel sowie die zwischenzeitliche Auflösung haben die Truppe (seit 2001 wieder im Rennen) nicht viel anhaben können und zusammen mit Originalsänger Gilberto Meléndez Gitarristen Damir Eskic und Larissa Ernst sowie Pat Rafaniello (Bass) und Stefan Hösli (Drums) wurde ein weitere Anlauf gestartet und diese Apocalypse eingespielt. Die Band will’s diesmal richtig wissen, gibt alles (dies hört man deutlich heraus), bestens produziert in den Little Creek Studios V.O. Pulver (u.a. DESTRUCTION, PRO-PAIN) ist hier vom Sound her tatsächlich internationales Niveau geboten.
Nach einem überflüssigen Gesäuselintro knallt der fette Eröffner „Devil’s Eyes“ aus den Boxen, ja der Drummer läßt auch bei den nachfolgenden Tracks nicht locker, is manchmal etwas viel, da wird (zu) oft der Galopp-Rhythmus ausgepackt, noch ein bisschen mehr an packenderen Melodiebögen feilen hätte nicht geschadet. Der Sänger kann was und hat schon ein recht variables Organ mit dem richtigen Punch und Feeling, wenn’s nötig ist. Dann „Facing The Enemy“ bricht endlich etwas aus dem gängigen Schema aus und zeigt die Band kann mehr als nur brettern sondern auch mal Breaks einstreuen und dabei auch schön variabler klingen. Als Albumhöhepunkt für mich ist ganz klar „Chasing The Dragon“ zu nennen, hier überzeugen GONOREAS auf der ganzen Linie, klasse Riffs, furiose Solis, schöne Hook, sehr energetisch rübergebracht – ein stimmiges Gesamtpaket. Das namentlich und textlich zwar recht plakative „Bang Your Head“ is garnicht so platt, wie man vermuten könnte, da gibt ein paar andere "nur" durchschnittliche Nummern, die dieses Album ein klein wenig runterziehen aber das Fazit lautet grundsätzlich positiv, darauf kann man aufbauen, der nächste Schritt muß mit der nächsdten Platte kommen. Zwar trifft hier nicht die beliebte Werbeantwort auf die Frage: „Wer hat’s erfunden?“ zu aber diese Schweizer wissen wie man soliden sowie mitreißenden Power Metal macht ohne zu nerven (wie häufig so viele Kapellen des Genres).
Man kann sich sicher über eine Szene-Ikone und Frontsau wie Niklas „Quakfrosch“ Kvarforth streiten, aber der Inhaber eines Endorsement-Deals mit Wilkinson bringt mit seiner Hauptband nahezu immer Erstligaware an den Start. Ebenso streitbar wie Herr Quakfrosch selber ist auch der Stil von SHINING, der auf „VII: Född Förlorare“ weiter ausgebaut wird und mit klassischem Schwarzmetall nur noch rudimentär zu tun hat. Auch wenn vielerorts noch der Begriff „Suicidal Black Metal“ im Zusammenhang mit der Band die Runde macht, bekommt man hier in erster Linie wieder mal ein schwarzes Potpourri serviert, das sich vor Allem durch erstklassig durchdachtes Songwriting auszeichnet und neben heftigen Eruptionen ebenso viele ruhigere Parts (etwa Akustikgitarre und Piano) nebst passender Breaks auffährt, was dem Album in Summe eine ungeheure Vielschichtigkeit beschert, die durch die Gastbeiträge von Chris Amott (ARCH ENEMY), Erik Danielsson (WATAIN) und dem schwedischen Star Håkan Hemlin (von der Folk/Pop/Rock-Formation NORDMAN) noch zusätzlich gewinnt. Songs wie „Förtvivlan Min Arvedel“ oder das hymnische, die Heroinsucht von Håkan Hemlin thematisierende, superbe “Tillsammans Vi Är Allt” genießt man vorzugsweise am Stück, da „VII: Född Förlorare“ als schlüssiges Gesamtkonzept am Besten funktioniert und SHINING einmal mehr als völlig eigenständige Band etabliert, die zumindest in musikalischer Hinsicht schon lange keine Image-Kur mit Rasierklingen mehr nötig hat. Klasse Scheibe!
Ein melodischer Bastard aus den ersten OZZY OSBOURNE Soloscheiben (der Rhythmusbereich sowie der Gesang von Richard E. Toy erinnern an den Altmeister) und Gitarren in alter SAXON- und MAIDEN-Manier – das sind AGINCOURT. Die Engländer machen dabei einen auf Old School NWOBHM und servieren für alle die auf angerockte, melodieverseuchte Hard Rock-Metal-Mixtur um die 70er-80er-Wende stehen eine Gute-Laune-Platte.
Gegründet Anfang der 90er brachte man es bis 1996 gerade mal auf ein paar Demos und löste sich auf. 11 Jahre später, quasi zum 20. Bandjubiläum, gibt es mit „Angels Of Mons” das Debüt – passend zum Trend. Dabei liefern AGINCOURT weder eine besonders spektakuläre Scheibe ab, noch bieten sie musikalisch oder kompositorisch Neues. Aber die knapp 50 Minuten Metal lassen sich gut auf einem Satz durchhören und offenbaren einen hohen Spaßfaktor, auch wenn das Eine oder Andere nur etwas „belanglos gut“ rüberkommt und die Halbwertszeit begrenzt ist. Dafür gibt es mit dem hymnische Kriegsepos „Agincourt“ und dem tollen Hard Rock Stück „Breakdown“ richtig tollen Stoff zum Luftgitarre spielen und mitgrölen. Mit „Queen Of The Night“ hat man gar einen echten Überflieger an Bord – Power, Hammerrefrain und Prog-Anleihen – davon darf es Getrost mehr sein. „Angels Of Mons“ erreicht bei gleicher Zielgruppe zwar nicht das endgeile HIGH SPIRITS Debüt. Aber obwohl der Innovationsanteil gegen Null geht, haben AGINCOURT für mein subjektives Befinden zum Jahresausklang einen weiteren Dauerbrenner für die NWOBHM Retro-Fraktion am Start den man in Abständen immer wieder gerne einlegen dürfte.
Ach ja, und auch das Auflegen geht. Gibt es doch neben der von der Band selbst veröffentlichte CD Pressung das Teil jetzt von High Roller Records auch als kultiges Vinyl.
THE SAFETY FIRE bestehen aus Sean McWeeney (Vocals), Lori Peri (Bass), Calvin Smith (Drums), Derya Nagle (Gitarre) sowie Joaquin Ardiles (Gitarre) und sind eine aufstrebende, britische Progressiv-Metal-Formation.
Das Debütalbum und Nachfolger der gefeierten Vorab-EP “Sections” nennt sich “Grind The Ocean” und wird am 24.02.2012 in Deutschland via InsideOut Music veröffentlicht.