Konzert:
Lovex, Superscar - Köln, Underground
Konzert vom Nach der Veröffentlichung des letzten Albums „Pretend Or Surrender“ vor zweieinhalb Jahren war es ziemlich ruhig um das finnische Sextett von LOVE X geworden. Mit neuem Label im Rücken sorgte die Veröffentlichung von „Watch Out!“ dann vor einigen Monaten für etwas befremdetes Erstaunen, denn mit den Aufnahmen des neuen Album schien auch eine Art Gesamtüberholung stattgefunden zu haben, die sich zunächst einmal in dem visuellen Eindruck äußerte, ein Album der BACKSTREET BOYS in den Händen zu halten. Umso spannender war daher die Frage, wie sich das neue Material samt Band den nun auf der Bühne gestalten würde. Der erste Eindruck bei Ankunft in Köln war folgender: hatten Regen, Kälte und ähnliche meterologische Unbillen die Finnenrock-Anhänger noch nie davon abhalten können, ins Underground und Konsorten zu strömen, so hatte der neue Anstrich von „Watch Out!“ allem Anschein nach genau das bewerkstelligt. Nicht, dass kaum Publikum vorhanden gewesen wäre- das kämpfte sich nach und nach durch die die Straßen verstopfenden Massen der Kölner-Fußballfans, die zur selben Zeit einem Spiel ihrer für gewöhnlich tragischen Helden zustrebten-, aber von den normalerweise auch aus größerer Entfernung problemlos zu erkennenden üblichen Verdächtigen der Szene fehlte nahezu jede Spur.
Ein Opfer des Köln-Spiels wurde vermutlich auch der ursprünglich für 20 Uhr veranschlagte Beginn der Veranstaltung- zum fraglichen Zeitpunkt war die Zahl der Anwesenden noch ziemlich überschaubar, weswegen es naheliegend schien, noch zu warten. Diese Strategie wurde auch belohnt, fanden doch nach und nach immer mehr Konzertgänger ihren Weg in die heiligen Hallen, und gegen 20:30 Uhr war der Laden dann auch voll genug, um guten Gewissens das Programm starten zu können. Den Anfang machte das Quartett SUPERSCAR aus Helsinki, das sich mit gutgelauntem Poprock in Collegerock-Tradition ausgesprochen schnell die Gunst des Publikums erspielte. Groß war die Freude der Jungs ob der Entdeckung, dass gleich mehrere ihrer Songs trotz mangelnder hiesiger Silberlingveröffentlichung einem Teil der Zuhörerschaft bekannt waren und mit dem vor der Bühne lautstark bekundeten Bedauern ob der Ankündigung des letzten Songs war das Glück dann perfekt („I can´t believe it, that´s the second time in a row! Say it again, it sounds so nice!“).
Um 21:30 Uhr wurde es Zeit für die Headliner und die Spannung stieg. Beim Erscheinen der Band breitete sich eine gewisse Erleichterung aus: ja, man erkannte sie noch, und nein, sie wirkten gottlob auch nicht ganz so geschniegelt, wie einem das Albumcover vermittelt hatte. Auch die neuen Songs klangen weniger glattgebügelt als auf Platte, wenngleich der Popfaktor dennoch merklich zugenommen hatte. Los ging´s mit „Queen Of The Night“, kurz danach folgte mit „Turn“ der einzige Exkurs zum Vorgängeralbum. „15 Minutes“ wurde zum Ende hin mit einigen Takten von MICHAEL JACKSON´s „Beat It“ vermischt, dem Klassiker „Bullet For The Pain“ wurde ein neues, tendenziell etwas mehr swingendes Gewand verliehen. Generell erwies sich das neue Album als ausgesprochen und eindeutig überdurchschnittlich dominant vertreten: während „Watch Out!“ fast komplett durchgespielt wurde, waren die älteren Songs deutlich in der Minderzahl. Neben „Bullet For The Pain“ und „Turn“ hatten es gerade mal noch „Anyone, Anymore“, „Remorse“ und „Guardian Angel“ ins aktuelle Set geschafft. Sänger Theon erging sich gutgelaunt und selbstüberzeugt in Lobhudeleien auf sowohl die eigenen Reihen als auch Publikum und pries die lange Beziehung der Band zu Köln und dem Underground, in dem seinerzeit ihr erster Gig auf deutschem Boden stattgefunden hatte. Nicht fehlen durfte natürlich die aktuelle Single „Slave For The Glory“, für Überraschung sorgte dagegen das gelungene Cover von „Feeling Good“, von Theon und Schlagzeuger Julian- der zu diesem Zweck seine Sticks gegen eine Akustikgitarre eintauschte- alleine bestritten, das Theon stimmlich bravourös meisterte. Nach „U.S.A“ folgte der erste Abgang, doch die Zugabe ließ nicht lange auf sich warten: Theon und Christian gaben eine in instrumentaler Hinsicht abgespeckte Version (nur Keyboard und Gesang) von „Remorse“ zum Besten, dann tauchten auch die anderen wieder auf und es folgte „Guardian Angel“. Zum Schluss schließlich wurde noch einmal in fremden Gefilden gewildert und mit „Born This Way“ doch allen Ernstes LADY GAGA gecovert- ein Exkurs, der der Band einen Heidenspaß zu bereiten schien, bevor sie die Bretter, die die Welt bedeuten, dann endgültig verließen.
Review: God Bless Ozzy Osbourne
OZZY ist Kult. Und warum das so war, warum das so ist und warum das so bleiben wird beleuchtet die über 2-stündige Dokumentation „God Bless Ozzy Osbourne” auf eine sehr gelungene (und mal etwas andere) Art und Weise. Die in über drei Jahren Arbeit von Sohnemann Jack Osbourne erstellte filmische Aufarbeitung konzentriert sich nämlich weniger auf die musikalische Seite von OZZY OSBOURNE (und damit untrennbar verbunden BLACK SABBATH), sondern versucht uns einen Blick auf den Menschen John Michael Osbourne zu gewähren – ein Rockstar als Vater sozusagen.
Angefangen mit der Gründung von BLACK SABBATH und seinem späteren Ausstieg, den Start seiner Solokarriere, den bis heute nicht überwundenen Tod von Randy Rhoads, Sharon und seinen musikalischen Erfolgen bis hin zur kruden „The Osbournes“-Soap (OZZY war kein Komiker, der Mann war stoned) bewegt sich der Film mittels Originalmaterial, Musikbeiträgen und vielen Interviews entlang der Lebensachse des Prince Of Darkness. Von der Arbeiterklasse im britischen Birmingham bis zum Reichtum nach Kalifornien.
Essentiell ist aber dabei das eigentliche OZZY zum Vorschein kommt. Ein Mann mit mangelnden Selbstbewusstsein der den Clown mimt und mit seinen Alkohol- und Drogenproblemen sich, seine Familie und sein Umfeld immer wieder an den Rand des Abgrundes führt. So lobend und informativ die Beiträge anderen Künstler bzgl. OZZY sind (die BEATLES als Vorbild (Paul McCartney), die Originalmitglieder von BLACK SABBATH, Rudy Sarzo, METALLICA und ex-OZZY Bassist Rob Trujillo sowie Tommy Lee von MÖTLEY CRÜE haben da einiges zu erzählen.), so schonungslos offen gehen seine Geschwister, seine Kinder aus früheren Verbindungen, seine Frau Sharon und seine bekannten Sprösslinge Jack und Kelly mit ihm um. Ohne reißerisch zu wirken wird ein durchaus kaputtes Leben seziert und damit der Mensch Osbourne in den Mittelpunkt gerügt – authentisch (eben nicht „The Osbournes“), emotional, zunehmend sympathisch, ohne Pathos und Kitsch. Aber mit einem Hollywood-reifen Ende. Denn ein Fazit der Dokumentation dürfte lauten „alles wird gut“. OZZY ist seit Jahren clean, präsentiert stolz seinen neu erworbenen Führerschein, und die nächste BLACK SABBATH Re-Union für 2012 ist in trockenen Tüchern. „God Bless Ozzy Osbourne” ist sicher nicht nur für Fans des Mad Man eine interessante und schöne Sache. Tolle ehrliche Dokumentation!
Technisch gibt es auf Grund des zahlreichen älteren Bildmateriales reichlich Wechsel zwischen 16:9 und 1,77:1. Die DVD ist durchgängig in englischer Sprache, natürlich wahlweise auch in 5.1. Untertitel u.a. in Deutsch sind vorhanden.
Als Bonus gibt es die 15 Minuten geschnittenen Szenen (vor allem das alternative Ende der Dokumentation ist toll), ein gutes 20-minütiges Interview mit OZZY und seinem Sohn und Doku-Produzenten Jack sowie kurze Sequenzen vom Tribeca Film Festival, auf dem „God Bless Ozzy Osbourne“ erstmalig gezeigt wurde.
Tracklist
1. The beginning
2. The Sabbath years
3. Ozzy's first family
4. From the ashes
5. A new flame
6. Dark days
7. The road
8. Q & A with Ozzy and Jack
9. Ozzy talks about Randy Rhoads
10. Fight with the director
11. Ozzy gets the chair
12. Tatto PSA
13. Home studio interview
14. Oz on Ozzfest
15. TV and Viagra
16. Alternative ending
17. Tribeca film festival
God Bless Ozzy Osbourne
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
17
Länge:
135:0 ()
Label:
Vertrieb:
News:
WAR FROM A HARLOTS MOUTH auf Tour
WAR FROM A HARLOTS MOUTH werden im März auf ausgedehnte Europatour gehen, mit dabei sind AS BLOOD RUNS BLACK, I THE BREATHER und THY ART IS MURDER.
09.03.12 Köln (D) / Werkstatt
10.03.12 Leipzig (D) / Conne Island
11.03.12 Karlsruhe (D) / Stadtmitte
12.03.12 Margate (UK) / Westcoast Bar
13.03.12 Nottingham (UK) / Rock City
14.03.12 Glasgow (UK) / Ivory Blacks
15.03.12 Leeds (UK) / The Well
16.03.12 London (UK) / Underworld
17.03.12 Hasselt (B) / Muziekodroom
18.03.12 Drachten (NL) / Iduna
19.03.12 Hamburg (D) / Hafenklang
20.03.12 Berlin (D) / Bi Nuu
21.03.12 Prague (CZ) / Matrix
22.03.12 Wien (A) / Viper Room
23.03.12 Graz (A) / Explosiv
24.03.12 Reggio Emilia (I) / Tempo Rock
25.03.12 Rome (D) / Traffic Club
26.03.12 München (D) / Feierwerk
27.03.12 Zürich (CH) / Exil
28.03.12 Trier (D) / Ex-Haus
29.03.12 Cham (D) / L.A.
30.03.12 Münster (D) / Sputnikhalle
31.03.12 Haldensleben (D) / Der Club
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