Der Italiener ANAMNESI liefert mit diesem selbst betitelten Album sein Debüt ab und überrascht mit einem weitgehend unvorhersehbaren Black Metal-Werk. Aber hier findet sich auch das ganz große Problem des Ein-Mann-Projektes: der musikalische Kompass zeigt in nahezu alle Richtungen, die avantgardistische Schwarzwurzel zu bieten hat und schlägt nie einen eindeutigen Weg ein, was das Album recht wirr und unausgegoren wirken lässt. Wird mit „Anima Al Fronte“ noch räudig-basisch durchgestartet, folgt mit „Ombre“ bereits ein minimalistisches Zwischenspiel, das an Soundtracks von John Carpenter („Halloween“ oder „The Fog“) erinnert. „La Via Degri Eserciti“ vermittelt fast schon Pagan-/Mittelalter-Melodien, wonach „Ora… È Sempre (L´Immortale)“ wieder rohe Kost bietet. Es folgen eine Düster-Soundcollage („1919“), ein doomiges Stück („Orizzonte Del Pensiero“), später Lagerfeuerromantik („Le Ali Della Trascendenza“), danach Goten-Soundtrack („Accompagnato Dagli Spiriti“) und wieder ein blackmetallisches Stück („Legionari Dell´ Orsa Maggiore“). Am Ende fragt man sich, was uns der Künstler damit sagen will, obwohl das Werk, sofern man sich auf diesen stilistischen Amoklauf einlässt, nicht völlig ohne Reiz daherkommt. „Anamnesi“ ist der Versuch, sehr viele grundsätzlich nicht schlechte Ideen zu einem runden Potpourri zusammenzufügen, was zumindest hier noch nicht gelingt. Teilweise hörenswert, aber anstrengend und wenig schlüssig.
In Wacken hat es ordentlich geschütttet, so dass die Veranstalter alle Besucher bitten, frühestens Dienstag anzureisen.
"Liebe Metalheads,
aufgrund der aktuellen Wettersituation (teilweise über 50 Liter/m² Regen in der Stunde) haben wir einen dringenden Hinweis an euch:
Eine frühe Anreise ist aufgrund des Regens nicht vor Dienstag, den 31.7. möglich. Nutzt wenn möglich Bahn und Bus zur bequemen und sicheren Anreise
Um uns, aber INSBESONDERE EUCH einen reibungslosen Festivalablauf zu gewährleisten, sind wir hier dringend auf eure Kooperation angewiesen.
Die Flächen sind momentan komplett durchnässt und es ist NICHT möglich, diese mit Kraftfahrzeugen zu befahren. Leider ist auch für das Wochenende weiterer Regen angesagt."
MY DYING BRIDE haben das Cover und die Tracklist ihres am 15.10. erscheinenden Albums "A Map Of All Our Failures" veröffentlicht. Neben der CD-Version wird das gute Stück auch als Doppelvinyl erscheinen.
THIS IS HELL haben einen Clip zu "Acid Rain" gedreht, in dem sie u.a. Impressionen ihrer letzten Europa-Tour eingebaut haben - zu finden ist das Ergebnis hier.
Die Eidgenössische Gesellschaft bringt außer Banken, Kräuterbonbons, und Schokolade, die einem den Gaumen malträtiert (Toblerone) immer mal wieder guten gepflegten Hardrock auf den internationalen Markt. So versucht es auch die Schweizer Band THE ORDER eben mit diesem Musik - Stil.
Ein Blick auf Cover und Titel der Scheibe verrät schon deutlich, welche Richtung der Hardrock der Band einnimmt. Die 80er sind angesagt! "The Power Of Love", der Opener, kommt gut aus den Startlöchern, die Stimme erinnert mich an Charlie Huhn (GARY MOORE / VICTORY) und nicht nur die lässt mich an die deutsche Band denken. Die Produktion ist kraftvoll, Gitarren und Schlagzeug haben ordentlich Pfeffer und Bums. Neben VICTORY komme ich nicht umhin, manchmal an die Schweizer Pioniere von KROKUS zu denken, und mal kommen mir von der Gitarren-Rhythmik her DOKKEN in den Sinn. Ohne natürlich George Lynch´s Klasse zu erreichen.
Summa Summarum ist das Ding gelungen, aber nicht essentiell. Und wenn wir ehrlich sind, origineller ist die Schokolade aus dem Alpenländchen auch, als diese Veröffentlichung.
Die vier Jungs klingen nicht nach England, obwohl das ihre Heimat ist. TESLA, doch vor allem SKID ROW fallen mir ein. Rock n`Roll in rauer Schale mit teilweise süßem Karamellkern. "Prisoner In Love" ist amerikanisch geprägter Hardrock wie er vor 25 Jahren in AFN (Radiosender) rauf und runter lief. Aber JETTBLACK lassen es auch durchaus mal ordentlich krachen: "System" ist hierfür ein Beleg. Handwerklich gibt es an "Raining Rock" nichts zu auszusetzen. Und auch den Kompositionen kann man partiell eine gewisse Qualität bescheinigen. So können mich die vier Engländer auch mit "Black Gold" einwickeln. Welches als Ballade, ohne zu viel süße und mit einer guten Melodie zu gefallen weiß.
Nicht alle Songs auf der Scheibe kommen über den Durchschnitt. Dennoch, mit "Raining Rock" konnten sich JETTBLACK gegenüber dem Debüt steigern. Gelingt ihnen das auch beim nächsten Schritt, so dürften wir wohl noch einige Freude an den Musikern haben.