Interview:

Polar Bear Club

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Interview
Wie läuft die Tour bisher?




Viel besser als erwartet. Ich glaube, dass wir gar nicht genau wussten, was wir erwarten konnten, aber die Shows waren unglaublich und alles ist sehr entspannt und geht leicht von der Hand.



Ihr habt eine furiose Show in Hamburg gespielt – was wird dir davon in Erinnerung bleiben?



Das war eine witzige Show. Wir haben fünfzehn Songs gespielt an dem Abend, was wir glaube ich vorher noch nie gemacht haben, aber die Leute haben immer mehr verlangt. Es war wild und erschöpfend.



Was verbindet euch mit Hamburg und hat euch dazu gebracht, euer letztes Album “Chasing Hamburg” zu nennen?
Ehrlich gesagt will ich niemanden belügen: es geht gar nicht so sehr um eine spezielle Eigenschaft der Stadt. Es war mehr das Timing der Tour und das Gefühl der Show. Ich war damals leicht depressiv und der Abend hat mir geholfen, da von weg zu kommen. Die Texte erzählen die Geschichte.



Gibt es einen Unterschied zwischen Touren in den USA und in Europa?



Ja! Es ist wirklich sehr unterschiedlich. In Europa achtet jeder auf die Bands bei den Shows, wir bekommen gutes Essen und einen Platz zum Schlafen und alles. Einzig dass das Rauchen in den Clubs erlaubt ist und WiFi nicht überall verfügbar ist, nervt. Aber damit kommen wir klar *lacht*.



Wie bekämpfst du die Langeweile, die auf Tour so häufig ist?
Ich schreibe, lese und schaue Filme. Normale Sachen halt. Wir sind daran gewöhnt, aber manchmal macht sich ein Lagerkoller bemerkbar, was darin endet, dass wir wrestlen.



Ist es einfach, mit ein paar Typen wochenlang einen Bus zu teilen?



*lacht* Bus! Wir haben nur einen Van und dabei wird es auch eine Weile bleiben. Es ist hart, aber mit der Zeit lernt jeder, den anderen Raum zu geben.




Wie findet ihr Roadies? Sind es eher Freunde, die mit auf Tour kommen, oder arbeitet ihr mit Profis?




Im Moment sind es hauptsächlich Freunde, aber wenn sie ätzend werden, kommen sie nicht wieder mit. Wir wollen an diesem Punkt lieber Leute, die wir kennen, um uns haben.



Auch wenn ihr eine Full-time Band seid: habt ihr noch Jobs zwischen zwei Touren?



Hin und wieder. Das Geld reicht manchmal einfach nicht, dann müssen wir. Man muss tun, was man tun muss, aber der Punkt ist hoffentlich bald überschritten.




Was fällt dir schwerer: Texte oder Musik schreiben?




Die Texte zu schreiben ist härter für mich. Die Musik kommt ganz natürlich, es gibt ja auf der Gitarre so viele Möglichkeiten, aber noch viel mit einem ganzen Wörterbuch für die Texte. Wir haben für „Chasing Hamburg“ ein paar Monate gebraucht und es im Studio fertig gestellt. Es war sehr intensiv.



Habt ihr einen Plan, wie ein Album klingen soll?



Anfangs nicht. Ich meine, wir haben Ideen, aber wir sind auch interessiert daran, was an Ideen aus uns kommt und was wir daraus formen können. Wir planen nicht zu viel.



Warum habt ihr bei Matt Bayles (ex-MINUS THE BEAR) in Seattle aufgenommen?



Wir haben ihn gewählt, weil seine Bands einen guten Live-Sound haben und wir daran interessiert waren. Wir wollten auf CD genauso klingen wie Live und er war der Mann für diesen Job.



Wer kam damals eigentlich auf den Bandnamen?



SILENT MAJORITY haben einen Song mit diesem Titel, der sich um das Erwachsenwerden und Altsein im Punkrock dreht. Das gefiel uns.




Du hast ja einige Tattoos: wonach wählst du die Motive aus? Müssen sie eine tiefere Bedeutung haben oder reicht es, wenn sie cool aussehen?




Es ist beides, denke ich. Manchmal will ich tolle Sachen von einem tollen Künstler, manchmal muss es etwas persönliches sein und manchmal beides!



Welches ist dein Lieblingstattoo?



Die beiden Zuckerschädel auf meinem Bauch. Das wurde von Jet (Joseph Deprojetto) aus Rochester gemacht, dem Love Hate Tattoo gehört.



Hast du mehrere Künstler, zu denen du gehst?



Viele von uns gehen zu Paul Jaworski in Syracuse, NY. Er hat zwei Tattoos bei mir gemacht und viele bei unserem Drummer und Bassisten.



Letzte Worte?



Come see us play.


Review:

This Is Freedom

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COCOON sind die erste deutsche Band, die es auf Rising Records geschafft hat. „This Is Freedom“ ist das Debütalbum, dem einige EPs vorausgingen. Die zwölf Songs bieten eine wilde Mischung aus Screamo, Metal und Alternative, pendeln also zwischen hart und soft, zwischen Klargesang und Growls. Bei der Produktion ist deutlich zu hören, dass das Album in Eigenregie aufgenommen wurde, der Rising Records-Standard ist da höher, insbesondere beim Drum-Sound. Sei’s drun, die Songs machen Spaß, auch wenn nicht jeder das Gelbe vom Ei ist und gerade die klar gesungenen Parts ausbaufähig sind. Die flotteren Sachen wie „35/14“ wissen aber zu gefallen und gehen gut ins Ohr, auch wenn COCOON zum Ende hin die Ideen ausgingen. Macht aber nix, für ein Debütalbum ist „This Is Freedom“ ok, zumal es sich vom Einheits-Beatdown-Kram des Labels wohltuend abhebt.

This Is Freedom


Cover - This Is Freedom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

3 Seconds Before * 21 Grams After

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BLISS ist eine nicht gerade seltener Name für Bands. Die vorliegende Platte „3 Seconds Before * 21 Grams After” kommt von BLISS aus Frankreich, besser gesagt direkt aus Paris. Seit 2003 machen die drei Franzosen Musik und lassen es auf ihrem Debüt recht abwechslungsreich zugehen, zumindest was die Stile betrifft. Munter wird mehr oder minder bekanntes aus Alternative, Punk, Rock und Emo-Core gemischt, gesungen und geschrieen wird auf englisch. Tracks wie „Time To Run“ oder „Thorn In My Side“ haben dabei zwar Potential, aber der letzte Druck scheint irgendwie zu fehlen – was auch an dem auf die Dauer etwas angestrengten Gesang liegen könnten. Der berühmte Funke will da nicht. In Frankreich kann da dank Heimvorteil wohl trotzdem was gehen. Ansonsten haben BLISS mit „3 Seconds Before * 21 Grams After” eine eher unspektakuläre Scheibe abgeliefert die vor allem das ganz junge Publikum ansprechen soll.

3 Seconds Before * 21 Grams After


Cover - 3 Seconds Before * 21 Grams After Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:35 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Gedankentod

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by Gast (nicht überprüft)
Interview Servus Jungs! Erst das erste Review, nun das erste kleine Interview? Wie fühlt sich das an?




Hallo, ja das ist natürlich ein tolles Gefühl. Es ist ein kleiner Sprung nach oben für uns. Somit werden eventuell neue potentielle Liebhaber auf unsere Musik aufmerksam gemacht und das ist selbstredend eine tolle Promotion. Des Weiteren, war es mit dem Review mal eine tolle Sache um zu sehen wo wir ungefähr stehen.




Bevor wir richtig loslegen: Wer genau steckt hinter GEDANKENTOD? Gebt uns doch mal einen kleinen Einblick in das Bandgefüge und euren bisherigen Werdegang?





Also hinter Gedankentod stecken 4 bzw. 3 (aber dazu komme ich später) junge Thüringer.
Da wäre unser Gitarrist -" KillaHhr" (Paul Erdmann), Gesang/Gitarre - "Jo" (Johannes Skowronek), Schlagzeug - "Maik" (Maik Höppner) und bis vor kurzem gab es noch unseren Bassisten - "Micha".
Welcher leider aus zeitlichen Gründen die Band verlassen hat um sich für eine Weile von der Musik fern zu halten. Gegründet haben wir uns 2006. Wir spielten alle bereits vorher schon in diversen (nicht erwähnenswerten) Bands. Aus der Liebe zur Musik entstand dann nach und nach die Bandstruktur und diese hatte sich bis jetzt auch gut bewährt. Bis jetzt waren wir konzerttechnisch nur Thüringenweit unterwegs. Einzige Ausnahme war ein kleines Festival in Hessen. Wir haben nun die zweite Studioproduktion im Eigenvertrieb fertig gestellt. Zum ersten unsere Demo "RenieH" und die Aktuelle EP "Shadows In My Mind".




Ich persönlich begrüße sehr den Umstand, dass ihr auf deutsche Texte zurückgreift! In der heutigen Musiklandschaft, bezogen auf deutsche Bands, ist das ja keine Selbstverständlichkeit! Wie kam es dazu, war dass eine bewusste Entscheidung?





Vielen Dank, zum einen muss ich sagen dass wir nicht ausschließlich Deutsche Texte singen.
Wie es nun dazu kommt? Deutsch ist nun mal unsere Muttersprache, also warum sollten wir uns dieser nicht bedienen!? Es bringt bestimmte Themen näher an unser Umfeld. Oft ist es so, dass Dank mangelnder Fremdsprachkenntnisse in englischsprachigen Songs der Text und die eigentliche Message zur Nebensache wird.




GEDANKENTOD ist ja alles Andere als ein gewöhnlicher Name und klingt eher düster und pessimistisch? Wie ist er entstanden und hat er eine spezielle Bedeutung? Und verfolgt ihr mit Musik und Texten ein spezielles Konzept?





Entstanden ist er bei einem leckeren Bier! Alles andere haben wir vergessen ... *lacht* Nein Spaß.
Also das mit dem Bier entspricht schon der Wahrheit! : ) Gedankentod ist eine Interpretationsfrage. Man könnte diesen Begriff eigentlich schon als Frage in den Raum stellen! Somit sollte jeder seine eigene Ansicht formen und unsere Arbeit sei getan! Wir geben mit unseren Songs nur Denkanstöße und das Gesamtbild entsteht von allein und individuell für jeden Geschmack. Ein spezielles Konzept verfolgen wir jedoch nicht. Es kommt wie es kommt und wie es uns Spaß macht.





Es darf natürlich nicht die Frage über eure Zukunft fehlen, gibt es da schon konkrete Pläne und Ideen? Oder lasst ihr erst mal alles ganz geschmeidig auf euch zukommen?





Wir müssen nun zuerst einen neuen Bassisten finden. Das ist aktuell wieder so typisch wenn man keinen Bassisten braucht steht hinter jeder Ecke einer und wenn mal einer von Nöten ist verstecken sie sich. Sollte diese Hürde gemeistert sein, haben wir geplant unsere Präsenz außerhalb von Thüringen zu steigern und diverse Gigs zu spielen. Weiterhin wollen wir an unsere EP anknüpfen und schreiben fleißig neue Songs welche vielleicht sogar Debütalbum fähig sind ;-)




Ihr verwurstet ja einige Strömungen in eurem Gesamtsound. Stehen die auch für eure persönlichen Vorlieben. Gibt es zudem große, prägende Einflusse für euch und für den Sound von GEDANKENTOD?





Also irgendwo versucht man natürlich seinen eigenen Stil zu finden. Da der Markt so breit gefächert ist und es nichts gibt was nicht schon mal da gewesen ist, erfinden wir die Musik nicht neu, sondern versuchen die Dinge zu vereinen die uns persönlich gefallen, um somit unseren Vorstellungen gerecht zu werden.

Bands welche wir selber gerne hören sind vor allem die deutschen Größen vonRAMMSTEIN und HEAVEN SHALL BURN. Aber auch Gruppen wie SLIIPKNOt, AS I LAY DYING, oder TORTURE KILLER.




So, die berühmten „Letzten Worte“ stehen euch natürlich auch zu Verfügung:





Ja dann bedanken wir uns bei Dir recht Herzlich zum einen für dieses Interview und zum anderen für dieses wirklich gut gelungene Review unserer CD. Danke auch an Metal-Inside!
Wir hoffen natürlich dass es nicht unsere letzten "Letzten Worte" sind und das wir hiermit ein paar nach Musik gierenden Menschen Appetit auf unser Zeug gemacht haben. Wenn dies der Fall ist, kann sich jeder der Interesse hat unter www.Myspace.com/Gedankentod ein Bild von uns machen.




Vielen Dank für das Interview und alles Gute für eure Zukunft!



Review:

Shifting

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AT THE SOUNDAWN hatten mit ihrem Debüt einen gelungenen Einstand gehabt und Italien auf die Postcore-Landkarte gebracht. „Shifting“ behebt dann auch den größten Kritikpunkt des Debüts und gibt den Songs mehr Raum zur Entfaltung, ergo mehr Spielzeit für die Platte. Gleichzeitig haben sie sich stilistisch weiter geöffnet und bringen zum Postcore-Fundament Alternative, Rock und Jazz-Elemente (die gibt’s gleich beim Opener zu hören). Der Gesang hat dabei an Wichtigkeit verloren, dafür sind ruhige, sich langsam entfaltende Passagen wichtiger geworden. „Shifting“ ist eine vielschichtige Platte, die sich an Genre-Definitionen nicht stört und genau dadurch überzeugen kann. Was THRICE im Laufe ihrer Karriere gelungen ist, könnte AT THE SOUNDAWN ebenso glücken, wenn sie den mit diesem Album eingeschlagenen Kurs stetig halten.

Shifting


Cover - Shifting Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Youth

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Unscheinbar mutet die Verpackung an, spartanisch das Booklet, knapp die Setlist: "Youth" entpuppt sich als EP - Niels van Hoorn

(LEGENDARY PINK DOTS) und Richard van Kruysdijk (SONAR LODGE) haben sich erneut ihre Quasi-Dauersängerin Marie-Claudine an Bord

geholt. Zwei der Songs, "Dorian Gray" und "Revolte", müssen ohne sie auskommen. "Dorian Gray", mit weniger als drei Minuten reichlich knapp gehalten, klingt

leicht schräg, etwas ungemütlich und ist für Ambientverhältnisse zu kurz um zu fesseln. Das folgende "Only Sleeping" punktet aber

sowohl durch den tollen Gesang als durch eine lange, einfühlsam angejazzte Saxophonpassage. Die weit in den Vordergrund gemischten Vocals

machen "Youth" (SOFT CELL) zum besten und wohl auch "hittigsten" der vier Song. Die Mischung aus ruhiger Melodie und leicht dramatischem Chorus ist unterschwellig spannend und toll gemacht - erstaunlich wie verstörend ein kleiner Effekt auf den einlullend-bezaubernden Vocals gegen Ende des Tracks wirken kann. Die akustischen Instrumente vertragen sich hervorragend mit elektronischen, homöopathisch dosierten Beats und Sounds. Jazz ist das nur selten, Ambient es es meistens. Für Fans der Band empfehlenswert, andere sollten zum Album "Mettle" greifen.

Youth


Cover - Youth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Aava Tuulen Maa

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Finnisch ist auch nach Jahren eine merkwürdig klingende Sprache, was „Aava Tuulen Maa“ bekräftigt, ist das neue KAUAN-Album doch komplett in ihrer Landessprache eingesungen. Fremdartig und schön zugleich klingt das und passt sehr gut zum ruhigen, leicht folkig angehauchten Postrock der Finnen. Piano, Akustikgitarre und Violinen bilden das Grundgerüst der Instrumentierung und ebnen den Weg für den sanften und dennoch kraftvollen Gesang. Zudem haben sich die beiden kreativen Köpfe hinter KAUAN eine Handvoll Gäste ins Studio geholt, die die fünf Songs u.a. mit Cello und weiteren Gesangsstilen verfeinern. Allerdings haben es die beiden Songschreiber nicht geschafft, die vielen Ideen und Einflüsse in in sich stimmige Songs zu bringen: manche Parts wirken wir rangeklebt, ohne einen Blick für das Ganze gehabt zu haben. Das gilt besonders für die E-Gitarren-Einsätze, aber auch manchen Gastbeitrag. So sind die Songs zwar ordentlich lang geworden, lassen aber Geschlossenheit und einen Spannungsbogen vermissen. Gut, bei so verträumter Musik, wie es sie auf „Aava Tuulen Maa“ gibt, ist das gerade eben noch zu verschmerzen, sofern der Silberling als Hintergrundmusik an einem entspannten Winterabend genutzt wird, aber schade ist es um das nicht vollends ausgeschöpfte Potential dann doch.

Aava Tuulen Maa


Cover - Aava Tuulen Maa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 49:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Destrunken

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NEUN WELTEN passen mit „Destrunken“ perfekt in den Prophecy-Katalog und haben einen schönen Soundtrack für neblige Herbsttage und trübe post-Weihnachtswetter geschrieben. Die zehn Songs verbreiten eine Stimmung zwischen Melancholie und Träumerei, dem Zurückdenken an vergangene schöne Tage vermischt mit der leisen Hoffnung auf eine Wiederholung. Dazu bedienen sich NEUN WELTEN in den weitgehend Gesangsfreien Stücken ("Dämmerung" hat z.B. einige Passagen mit Gesang) hauptsächlich Streichern, die immer wieder von Akustikgitarre und Percussions, aber auch Akkordeon und Querflöte unterstützt werden. „Destrunken“ wirkt dabei am Besten im Ganzen, einzelne Stücke lassen sich nur schwerlich heraustrennen, da sie allein nicht die nötige Atmosphäre aufbauen können – hier ist das Ganze mehr als nur die Summe seiner Teile. Wer sich die knappe Stunde Zeit nimmt, wird mit einer atmosphärisch dichten Platte belohnt, die zart und melancholisch Assoziationen an herbstliche Waldspaziergänge, Felder im Morgentau und unter Brücken lebende Trolle hervorruft. (lh)

Destrunken


Cover - Destrunken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Years In The Wall

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Markus Baltes’ Name lässt nicht sofort was klingeln, AUTUMNBLAZE und PARAGON OF BEAUTY dann aber schon. Da die beiden Combos nicht mehr existent sind, hat sich der gute Mann mit SIDEWAYTOWN ein neues Projekt gesucht, mit dem er zudem eine leichte musikalische Kurskorrektur vornimmt. Sanfter, melancholischer und mehr an ANATHEMA und (stellenweise) finnischen Düsterrock ist das Material ideal für entspannte Nachmittage. Vorzugsweise im Herbst, denn übersprudelnd fröhlich ist „Years In The Wall“ dann doch nicht. Dafür schön, einfach nur schön. „Paper Walls“ oder das famose relaxte „Put Your Sun In The Corner“ leben von der Sanftheit des Materials wie von der bezaubernden Gesangsstimme und der unaufdringlichen Instrumentierung. Die Songs folgen alle dem gleichen Schema, was „Years In The Wall“ sehr homogen klingen lässt, aber stellenweise den Wunsch nach etwas mehr Abwechslung hervorruft. Vielleicht hat Herr Baltes beim nächsten Longplayer ja den Wunsch und den Mut für Experimente, dann könnte aus SIDEWAYTOWN ein echter Kracher werden. Bis dahin bleibt ein schönes Album für lauschige Novembertage. Ist doch auch was.

Years In The Wall


Cover - Years In The Wall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Never Ending Way Of ORWarriOR

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ORPHANED LAND hatten mich schon mit ihrem 2004er-Werk „Marbool“ so richtig vom Hocker gehauen. Die nachfolgende EP „Ararat“ verschlief ich dann wohl. Mit ihrem neuen Opus „The Never Ending Way Of ORWarriOR” aber lässt das israelisch-arabische Kollektiv einen so richtig schön in 2010 starten. Für das vierte Album haben sich ORPHANED LAND ja fast sechs Jahre Zeit gelassen (von Album Nummer zwei zu „Marbool“ waren es gar acht Jahre). Rausgekommen sind fast 80 Minuten Metal aus Nahost, eine Mischung aus Goth, Metal, Doom, Death, Rock; angereichert mit zahlreichen orientalischen Instrumenten und Melodiebögen. Dabei gelingt es der Band das Konzept (das Album gliedert sich grob in drei Teile) über die Verbundenheit und Probleme der drei monotheistischen Religionen überzeugend zu vermitteln – auf englisch, hebräisch, arabisch und zum Teil gesprochen - eingepackt in verdammt gut gemachten Metal und mit Ohrwurmmelodien. Schon der rhythmische Opener „Sapari“ zeigt dabei die radiotaugliche Seite, wunderbare orientalische weiblichen Vocals erinnern hier an „Temple Of Love“ (SISTERS OF MERCY) – in einer gerechteren Welt wäre das ein waschechter Hit. Das direkt folgende „From Brocken Vessels“ tickt da mit seine Death-Growls zu Beginn schon deutlich härter – wird im Verlauf aber mit den vielen Percussions und Folkparts fast schon zu einen Ethno-Hit. Der fast 15-minütige epische Doppelschlag „The Path“ bietet nahezu alles Facetten der ORPHANED LAND Klangwelt, das balladeske „New Jerusalem“ lädt zum Träumen und das abschließende „In Thy Never Ending Way (epilogue)“ greift mit schönen Gitarrensoli versehen den Albumstart wieder auf. Wobei man sich schwer tut einzelne Songs hervorzuheben, „The Never Ending Way Of ORWarriOR” wirkt vor allem als Ganzes - und melodisch eingängig, leicht progressiv sind die Kompositionen der Band alle; ORPHANED LAND können dabei die Spannung (fast) über die komplette Länge halten. Wer also „Marbool“ mochte kommt an „The Never Ending Way Of ORWarriOR” nicht vorbei – und wer ORPHANED LAND bisher nicht im Ohr hatte dem sei dieses Album zum intensiven antesten dringend ans Herz gelegt.

The Never Ending Way Of ORWarriOR


Cover - The Never Ending Way Of ORWarriOR Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:22 ()
Label:
Vertrieb:

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