Review:

Visions Of A Landscape

()

Bei einer Spielzeit von fast einer Stunde gerade mal sechs Songs ist davon auszugehen, dass IRA sich Zeit zur Entfaltung ihrer Musik nehmen. Dabei vermeiden es die Musiker, sich selbst zu sehr in den Vordergrund zu stellen (angesichts der Songlänge wären hier und da ja durchaus Soli zu vermuten und leicht einzubauen), stattdessen wird Wert auf Atmosphäre gelegt. Die beiden Gitarren verzaubern den Hörer mit ihrem vorsichtigen und gleichzeitig sphärischen Spiel, während das Schlagzeug fast schon sanft zu Werke geht und nur selten in die Vollen haut. Sänger Toby passt mit seiner schmeichelnden, eindringlichen Stimme perfekt dazu und ist intensiv, ohne aufdringlich zu sein. Die Texte sind dabei aggressiver als die Musik und würden so mancher Hardcore-Combo gut zu Gesicht stehen. Trotz dieser Diskrepanz funktioniert „Visions Of A Landscape“ bestens und nimmt den Hörer mit auf einen Trip in die Rock-Visionen einer Band, die Musik um der Musik willen macht. Dieser uneitle Ansatz führt zu sechs sehr schönen (Post)Rock-Nummern, die einen weiten Bogen schlagen und Fans skandinavischer Düstermucke ebenso für sich einnehmen werden wie Postcorler und Rockfans alter Schule, zumal die im BLACKMAIL-Studio aufgenommene Scheibe zu keiner Zeit langweilig wird und den hohen Spannungsbogen durchweg aufrecht hält.

Visions Of A Landscape


Cover - Visions Of A Landscape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 59:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Ghost Rockets

()

Die 2005 im bayrischen Schweinfurt aus der Taufe gehobene Band THE GHOST ROCKETS setzt auf ihrem gleichnamigen Debüt auf Rock, Stoner und Alternative-Sound welcher den Hörer, dem Cover entnehmend, überrollen soll. Letzteres gelingt mit Songs wie den deftig, schnell auf den Punkt kommenden „Morphosis“ und „Sunchild", dem cool groovenden und sich schnell in Ohr und Beine festsetzenden „Aurora Borealis“ sowie dem etwas längeren mit ausreichend Stoner-Faktor versehenen „This Life Must Be A Sample“ gut und lässt vergessen, das es sich bei THE GHOST ROCKETS um deutsche Neulinge handelt. Die zehn Songs auf „The Ghost Rockets“ haben eine eigenständige Note - und das die Jungs es schon ganz gut draufhaben kann man auch daraus ersehen, dass sie es schaffen abwechslungsreiche und eingängige Songs zu komponieren ohne sich groß zu wiederholen. THE GHOST ROCKETS wissen mit ihrem Debüt-Longplayer also zu gefallen. Ergo, wer auf Mucke im Fahrwasser der flotteren QUEENS OF THE STONE AGE steht darf hier ruhig mal seine Lauscher riskieren.

The Ghost Rockets


Cover - The Ghost Rockets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Inle

()

Vorweg: wie alle Denovali Records-Veröffentlichungen kann auch „Inle“ für lau auf der Label-Website runtergeladen werden – und das sollte in diesem Fall jeder in Anspruch nehmen, der mit GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, BURIED INSIDE und natürlich NEUROSIS was anfangen kann. FALL OF EFRAFA haben mit ihrem letzten Album nicht nur ihren musikalischen Zyklus vervollständigt, sondern eine Postcore-Scheibe par excellence veröffentlicht, die ihr bis dato bestes Werk darstellt und sich in einer Reihe mit den Großen des Genres wieder findet. In den überlangen Songs findet sich neben Postcore-typischen Gitarrenwänden und dem kehlig-schreienden Gesang Elemente aus Doom, Crust und Metal wieder, die „Inle“ zu einer brutalen Scheibe werden lassen, ohne dass die Atmosphäre dabei flöten geht - FALL OF EFRAFA haben ein Händchen für Songwriting, was sie ja auch schon früher bewiesen haben. Wie so viele andere Postcore-Alben sollte auch „Inle“ komplett am Stück gehört werden und nicht nebenbei, anders entfaltet es seine Schönheit nicht, die sich in den schwerfälligen, düsteren Songs verbirgt. Mit diesem Album verabschieden sich die Briten würdig von der Postcore-Gemeinde und folgen dem alten Ratschlag, dann aufzuhören, wenn es am Schönsten ist.

Inle


Cover - Inle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 79:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Not Part Of The Deal

()

Hier kommt für alle, die noch auf ihn warten, der Beweis, dass das Rheinland in musikalischer Hinsicht nicht auf Karnevalsmucke reduziert werden sollte: THE BLACK SHEEP sind vier Mädels aus Köln und sie rocken, was das Zeug hält. Mit "Not Part Of The Deal" legt Band, die gerade als Support für SUNRISE AVENUE unterwegs war, ihr Debütalbum vor und präsentiert darauf eine bunte Mischung aus Rock-, Pop- und Punkelementen. Die Songs gehen alle ins Ohr, und einige, wie der leicht punkige Opener "You Can´t Push Me", geben ziemlich Gas. Das in der Strophe von der Machart (stampfender Rhythmus, etwas atemloser, getrieben wirkender Gesang) her ein klein wenig an OOMPH! erinnernde "My Answer" ist ein klasse Rocksong, der im Refrain in die Vollen geht, aber auch von Midtempo-Songs wie "Bring Us Back" bis zu Balladen wie "Nobody Knows" ist alles vertreten, was "Not Part Of The Deal" zu einem angenehm abwechslungsreichen Album macht. Ein kleiner Wehmutstropfen ist dagegen, dass das Album, so gelungen es an sich auch ist, nicht an die volle Breitseite heranreicht, die die Band ihrem Publikum bei Live-Auftritten zeigt. Auf "Not Part Of The Deal" sind THE BLACK SHEEP gut, aber live sind sie der Hammer, und das volle Rockpotential blieb irgendwie beim Aufnahme- und Produktionsprozess ein wenig auf der Strecke: die Gitarren krachen weniger, der Bass wummert dezenter, und auch die 1A-Rockröhre von Sängerin Charlotte Klauser wurde überraschend zurückhaltend abgemischt und wirkt dadurch viel zahmer. Das ist schade, auch wenn das Ergebnis dadurch sicherlich radiotauglicher ist- aber vielleicht gibt sich der Effekt ja beim zweiten Album...

Not Part Of The Deal


Cover - Not Part Of The Deal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

This Is Personal

()

"This Is Personal" ist das Debütalbum der Helsinkier Band CLARKKENT, kürzlich live zu bewundern als Support für SUNRISE AVENUE. Samu Haber und Jukka Backlund von SUNRISE AVENUE produzierten denn auch zwei Songs des Albums (umsonst und aus Begeisterung, sollte man an dieser Stelle vielleicht hinzufügen), nachdem die Band- nach Ablehnung von Seiten diverser Major Labels auf Suche nach Alternativen- an sie herangetreten war. Herausgekommen ist ein hübsches Alternative-Album, mal mit einer kleinen Prise Melancholie versehen, wie beim ruhigen "Everything We Had", mal punkiger wie bei "I.W.T.C.Y.", aber immer eingängig. "In My Arms" spielt mit poppiger Melodie und Punk-Appeal und mit "I Will Wait" haben die Jungs doch tatsächlich sogar eine Piano-Ballade am Start. CLARKKENT sind kein klassischer Finnenrock, nennen jedoch immer noch genug gelegentlich aufflackernde unterschwellig melancholische Elemente ihr eigen, um auch den einen oder anderen Finnenrock-Anhänger glücklich machen zu können. Davon abgesehen sollten auch Alternative und Indie-Freunde ruhig mal in Erwähnung ziehen, der Band Gehör zu schenken, es könnte sich lohnen.

This Is Personal


Cover - This Is Personal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Approaching Normal

()

BLUE OCTOBER sind hier bei uns in Europa noch eine ganz kleine Nummer, doch jetzt soll mit „Approaching Normal“ und dem bereits fünften Studiowerk dieser US-Band endlich der große Durchbruch jenseits des großen Teiches gelingen. Vier satte Seiten Promotext sollen dies wohl auch noch weiter unterstützen – aber erreichen bei mir zunächst mal eher eine vorsichtige "Habacht"-Stimmung, da könnte ja schon wieder ein Hype weiter gepusht werden wollen.

In Amiland wurde die Scheibe bereits im März 2009 veröffentlicht, war dort auch mit Singles recht erfolgreich - jetzt also versucht die Band folgerichtig auch bei uns ihr Glück.

Für die insgesamt gelungene (da recht ausgewogen) Produktion war dabei der zigfache Grammy-Gewinner Steve Lillywhite (u.a. U2) verantwortlich. BLUE OCTOBER machen ganz grob so eine Art "Indie Rock meets Alternative" mit mehr oder weniger stark auftretenden Pop-Anleihen. Insbesondere gegen Schluss fehlt es etwas an Biss, da flacht die Scheibe doch etwas stark mit zwar schönen aber zu süßen Zuckermelodien in seichtere Gewässer ab. Der Sound, ja man kann wohl sagen auch das Gesicht der Band, ist hier ganz klar die markante Stimme von Mastermind Justin Furstenfeld (Künstlername). Und dieser Junge hat eine ganz eigenen expressionistischen Stil, er singt, spricht und leidet sich auch durch seine sehr persönlichen und detailreichen Texte. Der Mann kann viele Silben sehr schnell hintereinander artikulieren, mal gesprochen dann wieder gesungen aggressiv und schließlich wieder sehr einfühlend. Er klingt dabei wie eine recht coole Mischung aus heißerem PETER GABRIEL sowie dem ehemaligen FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Sänger Kai Wingenfelder. Er hat einfach das gewisse Etwas und diesen ganz eigenen Style bringt er mit seinem besonderen Flair in die Musik bestens mit ein. Die ganze Schose kommt unglaublich packend, gerade heraus, ehrlich und auch sehr emotional rüber, der mir leider unbekannte Vorgänger „Foiled“ (2006) der Texaner erreichte damals in nordamerika Platin-Status. Wenn die Mucke damals schon ähnlich dicht und pulsierend war wie bei „Approaching Nomal“ ist dies schon ein Überraschung, denn ansonsten sind dort eher andere Töne in den Hitparaden angesagt. Den klassischen Mainstream bedient BLUE OCTOBER nämlich eher nicht, trotzdem könnten solche Hammertracks wie der etwas meldodramatische Opener "Weight of the World" und das schmissige "Say It" eine bereitwillige folgende größere Zuhörerschaft finden. Wie gesagt: Diese Stimme mit den tollen Texten, er hat auch irgendwie etwas von Onkel FISH wie er seine vertonten Gefühlswelten vorträgt. Auch das etwas riffig-lärmende
"Dirt Room" ist sehr dynamisch, mitreißend und auch mal recht düster. Aber auch sanftere Klänge, untermalt mit Geige, Mandoline und Keyboardklänge werden gekonnt bei etwas verträumteren Nummern wie z.B. "Been Down" oder auch "My Never" eingebaut, mit wunderbarem Fluss und wohligen Refrains. „Should be Loved" klingt wie 80’er Jahre, THE SMITHS Wavegitarren mit den KILLERS von heute kombiniert, klasse gemacht. Das hymnische "Kangaroo Cry" klingt tatsächlich nach den oben schon erwähnten FURY’s. "Picking Up Pieces" ist ein typisch-luftiger Ohrwurm zwar sehr fröhlich aber gut. "Jump Rope" ist dann schon sehr fröhlich, unbeschwert und lässt einen aber einfach nicht mehr, die gute Laune steckt an. "Blue Skies" ist ein treibender Gitarrensong, den hat Justin für seine kleine Tochter geschrieben - nicht schlecht, er hat was von R.E.M. mit viel Tempo. Die letzen beiden Songs von „Approaching Normal" fallen dann wie bereits geschrieben doch etwas ab. Mit hätten da ein paar mehr riffelastigere sowie fettere Sachen besser gefallen aber was soll’s, dieses Album ist trotzdem außergewöhnlich gut gelungen, nur musikalisch nicht ganz perfekt, es fehlt aber nicht viel zum Tipp.

Insgesamt bietet es viel Gefühlskino mit wunderbaren Schwankungen zwischen zu tiefst betrübt und wütend aber auch dann wieder positive Stimmungen verbreitend, es geht rauf und runter mit einem sehr ausdruckstarken Sänger. Wer mit solchen Bands wie aktuell KINGS OF LEON oder auch den guten alten MANIC STREET PREACHERS etwas anfangen kann, der darf sich BLUE OCTOBER gerne vormerken.

Approaching Normal


Cover - Approaching Normal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Have Guitar Will Travel

()

Einigermaßen kurios war die Geschichte um den Sänger für dieses Album „Have Guitar, Will Travel", denn die Frau des AEROSMITH Gitarristen JOE PERRY hat via Internet bzw. Youtube die Gesangstalente von Hagen entdeckt. Der deutsche Vokalist erinnert tatsächlich bei so manchen Vibes etwas an Steven Tyler. Ungeachtet des aktuellen Theaters bei AEROSMITH - diese lagen ja aufgrund eines Bühnenunfalls von Tyler zuerst auf Eis und dann gibt es bis heute diverse Statements, dass der Sänger raus sei und dann auch wieder nicht - hat Perry hier sein fünftes Soloalbum am Start. Eingespielt im im "State-Of-The-Art“ Homestudio", wo auch schon die AEROSMITH Alben "Honkin' On Bobo" und "Just Push Play" entstanden, zeigt er sich dabei relativ unspektakulär, sehr solide zwar und auch für einen Gitarristen sehr songbetont aber ohne große Selbstbeweihräucherung.

Das ein oder andere Songhighlight gibt es zwar schon, auch einige schöne Soli, aber insgesamt ist das Niveau nur Mittelmaß, vor allem in der zweiten Hälfte geht dem Guten doch songwriterisch die Luft etwas aus. Da reißen es auch die restlichen Mitmusiker wie Basser Davis Hull (BUDDY MILES), Drummer Ben Tileston (THE BAND) sowie an den Keys Paul Santo (u.a. ERIC CLAPTON, OZZY OSBOURNE) nicht mehr raus. Es gibt vornehmlich sehr groovig-energetisch betonten Blues-Rock auf "Have Guitar, Will Travel". Zwar nicht meilenweit vom AEROSMITH-Sound entfernt aber nicht so stadionrocktauglich. Es gibt dabei viele treibende Tracks wie den fast schon punkigen Opener und die Single "We've Got A Long Way To Go". Auch solche cool-spröden Sachen wie „Slingshot“ funktionieren, die Vocals klingen irgendwie nach BILLY IDOL, die Ballade „Do You Wonder“ ist dann tatsächlich eine echte Single, könnte sogar von den Luftschmieden selbst sein, auch wegen des original Tyler Dejavu’s bei den Vocals. Aus dem FLEETWOOD MAC Song "Somebody's Gonna Get (Their Head Kicked In Tonite)" macht er eine klasse, saulässige Rockabilly-Nummer. „Heaven And Hell“ ist eine abgefahren Gitarrennummer, "No Surprise" beinhaltet einen üppigen Vocodereinsatz, dann das etwas schräge Instrumental "Wooden Ships", so ein Art HENDRIX Verneigung.

Tja, und von da an geht es bei den restlichen drei Nummern leider bergab. Da geht inhaltlich nicht mehr viel: Das etwas zu langatmig monotone "Oh Lord (21 Grams" und die etwas dahingeschluderten letzen beiden Songs überzeugen nicht mehr.

Unter dem Strich bietet „Have Guitar, Will Travel" (der Titel wurde von den Fans via Twitter vorgeschlagen) zwar gelungene Handwerkskunst, das aber aufgrund des starken Leistungsabfalls gegen Ende doch etwas getrübt wird. Für Fans von AEROSMITH ist die Scheibe (wenn überhaupt) nur bedingt zu empfehlen. Von einem solchen großen Gitarristen der mit seiner Hauptband über 150 Millionen Alben verkauft hat und zig Grammy gewann, hatte ich mir schon ein klein wenig mehr erwartet. Packend ist da nur wenig, heavy Rotation im CD Player klingt doch anders.

Have Guitar Will Travel


Cover - Have Guitar Will Travel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:56 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Doomriders

Band anzeigen
Interview “Darkness Come Alive” überrascht mit der Tatsache, dass 17 Tracks enthalten sind, wo doch heute viele Alben nicht mehr als acht oder neun haben. Auch wenn einige Interludes dabei sind, hat die Scheibe noch deutlich mehr Songs als erwartet. Fiel es euch leicht, so viel Material zu schreiben?


Ja, es sich technisch gesehen nur 13 Songs. Wir hatten einen Haufen Ideen und natürlich sind einige davon während Songwriting und Aufnahmen wieder verworfen worden. Wir haben auch ein paar Coversongs aufgenommen, die hoffentlich auf Split Releases kommen werden.



Welcher Song ist dein persönlicher Favorit?



“Come Alive” definitiv. Gesanglich habe ich niemals zuvor sowas gemacht wie bei dem Song und ehrlich gesagt war ich ein eingeschüchtert, Leute das hören zu lassen. „Lions“ ist ein andere Favorit, das er textlich sehr wütend, aber auch sehr positiv ist.



Wie lange habt ihr denn für das Songwriting gebraucht? Wie ist da eure Vorgehensweise?



Theres no rhyme or reason to it. DOOMRIDERS ist ja keine Vollzeitband, weswegen das Songschreiben einfach seine Zeit dauert, da wir nicht so viel Zeit dafür zur Verfügung haben. Meine einzige wirkliche Regel beim Songwriting ist: “würde ich mir das kaufen und anhören?“ Wenn die Antwort Nein ist, streiche ich den Song und fange von vorne an. Ich will keine Musik machen, die ich mir selber nicht anhören würde.



Was hat dich persönlich während des Songwriting-Prozesses inspiriert? Welche Bands hast du gehört? Findet sich davon was in den Texten wieder?



Musikalisch ist das schwer zu sagen… Wir haben alle unterschiedliche Geschmäcker in Musik. Ich kann mich daran erinnern, viel alte DANZIG gehört zu haben, und WISHBONE ACT. Die Touren mit DISFEAR haben sicherlich einen Einfluss auf uns gehabt, denke ich. Textlich… Ich denke, ich war eine Zeitlang in einem dunklen Ort gefangen und viel der Texte behandeln diese negative Erfahrung im Leben und den Versuch, einen Wandel zum Positiven zu machen. Es war eine reinigende Erfahrung für mich und ich hoffe, ist es auch für den Hörer.

Das Album hat nicht unbedingt ein Konzept, aber ein paar Songs drehen sich um die Idee, die „Dunkelheit“ in deinem Leben zu nehmen und in etwas Positives zu verwandeln. Die Texte sind mir immens wichtig und haben auch eine sehr persönliche Bedeutung für mich.



Wie verlief der Aufnahmeprozess mit Kurt Ballou?



Es war großartig und sehr einfach. Wir waren für zwei Wochen im Studio. Es war für mich nur logisch, mit Kurt zu arbeiten, da wir beide ja bei CONVERGE involviert sind. Wir sind einfach zu ihm hin, haben alles eingezimmert und hatten dann etwas Freiraum, um mit einigen Arrangements zu experimentieren wie auch mit den Instrumenten. Es war eine großartige Erfahrung.



Fie les dir leicht, Kurts Rolle als Produzent zu akzeptieren, wo ihr doch normalerweise Bandkollegen seid?



Das war sehr einfach. Kurt ist im Studio sehr umgänglich und offen für Ideen. Er wusste, was wir machen wollte und hat uns dabei geholfen, das Ziel zu erreichen.



Warum habt ihr Ryan Patterson als Designer des Albums ausgesucht?



Wir wollen alles so nahe wie möglich an Zuhause halten. Ryan ist ein langjähriger Freund der Band und hat zwei unserer vorherigen Veröffentlichungen designed. Wir sind Fans seiner Arbeit und er weiß, was wir wollen, also mussten wir nicht lange nachdenken.



Ich hatte erwartet, dass Jacob Bannon euer Cover macht, wie er das für so viele der Deathwish Inc.-Bands macht – stattdessen Thomas Hooper. War die Schädelidee sein Vorschlag?



Gleiche Antwort wie bei Ryan *lacht*. Langjähriger Freund und Unterstützer der Band und ein absolut phänomenaler Künstler. Die Gemälde basierten lose auf einigen Ideen, die ich ihm gab, aber im Grunde war es alles von ihm. Er schlug damit einen Home Run.



“Darkness Come Alive” wird es auch als Vinyl geben, in drei verschiedenen Versionen. Bist du selbst ein Vinyl-Freak?



Ich liebe Vinyl und bin sehr froh, dass es ein Comeback macht.



Was sind eure Pläne für 2010?



Unser Plan ist, einfach weiterzumachen und die Musik zu schreiben, die wir lieben. Wir hoffen, dass wir im Laufe des Jahres nach Europa zurückkehren werden.



Wenn ihr dann noch eure Tour mit DISFEAR machen würdet…



Wenn es nach mir ginge, würde jede Tour in meinem Leben mit DISFEAR sein. Sie sind wie Familie. Auf unserer Tour mit ihnen hatten wir viel zu Fahren und viel zu Lachen. Ich würde auch gerne wieder eine Split mit ihnen machen.



Letzte Worte?



GO FAST, PLAY LOUD.


Review:

Them Crooked Vultures

()

Wenn Josh Homme (QUEENS OF THE STONE AGE, DESERT SESSIONS, KYUSS), Dave Grohl (FOO FIGHTERS, NIRVANA) mit einem Basser zusammentun, der vom Schlage John Paul Jones (LED ZEPPELIN) ist, kann mit Fug und Recht von einer All-Star-Band gesprochen werden. THEM CROOKED VULTURES nennt sich das Trio, hat sich für ihr Debüt keinen Titel einfallen lassen und wird sicher völlig entspannt dem Medienhype harren, der da kommt. Zufrieden können sie mit der Scheibe sein, keine Frage – die 13 Songs, die da in mehr als einer Stunde zum Besten gegeben werden, sind feiner Alternative, der starke Stoner Rock-Schlagseite hat. „Caligulove“ ist so ein Paradebeispiel, hat seine Wurzeln im 70s Rock, dem ein fetter Bass spendiert wurde und dank Mr. Hommes Stimme gar nicht anders kann, als wie eine entspannte QUEENS OF THE STONE AGE-Aufnahme zu klingen. Bei „Mind Eraser No Chaser“ kommt Mr. Grohls Stimme im Refrain zum Einsatz, wodurch der Song etwas rauer ist, während „Gunman“ mit einem arschgeilen Riff und echter Tanzbarkeit überzeugen kann. „Dead End Friends“ ist ziemlich sicher ein Überbleibsel aus der „Songs For The Deaf“-Session, wohingegen „Bandoliers“ so auch von den FOO FIGHTERS sein könnte. Keine wirklichen Überraschungen also, an völlig neuen Sound haben sich die drei nicht gewagt, was ihnen mit etwas Böswilligkeit als Berechnung vorgeworfen werden kann, denn so ist „Them Crooked Vultures“ eine Scheibe, die sich jeder Fan ihrer Bands bedenkenlos kaufen kann. Die werden sich auch an den zwei, drei lahmen Songs im Mittelteil nicht stören (weniger wäre mehr gewesen, was die Anzahl der Songs angeht). Die Scheibe wird ein Erfolg, keine Frage, aber mutig ist sie leider nicht. Dafür solide und durchaus mit Charme.

Them Crooked Vultures


Cover - Them Crooked Vultures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Leaving The Black Square

()

MEADOW SAFRAN kommen aus Siegen und tönen von der ersten Sekunde an richtig frisch, frech und kraftvoll aus den Boxen. Musikalisch ist die Scheibe nicht einfach einzuordnen. "Postcore gemischt mit Alternative Rock" würde ich den Musikstil umschreiben. Letztlich das aber egal, denn was die Band in "Leaving The Black Square" zusammenspielt ist einfach große Klasse. Alle Songs befinden sich auf einem sehr hohen Niveau und sind von einer melancholisch kraftvollen Stimmung getragen, für die nicht zuletzt Sänger David Post verantwortlich ist. Das Repertoire von Post reicht dabei von melodischen Refrains bis zu Schreikrämpfen, die sich in die Musik sehr gut einfassen. Dass die Band aus Deutschland kommt, hätte ich nie vermutet. Respekt. Alle Songs haben definitiv internationales Niveau und werden auch noch nach einigen Durchläufen von mir gerne gehört. Die Platte ist kraftvoll und professionell abgemischt, wobei gerade die dominanten Gitarren druckvoll aus den Boxen shreddern. Meine Anspieltipps sind "The Medical Director", "Island", "History of Dreams" und "Throwing Back Stones", die nicht nur durch einen interessanten Songaufbau, sondern auch durch einfach guten Melodien bestechen. Für mich ist "Leaving The Black Square" eine der besten Scheiben, die ich dieses Jahr gehört habe. Bevor ich mich nun weiter mit Lob besudele und sogar leicht unglaubwürdig werde, sollte sich jeder, der mit der Musikrichtung prinzipiell etwas anfangen kann, der Scheibe einige Minuten sein Ohr leihen. Daumen hoch!

Leaving The Black Square


Cover - Leaving The Black Square Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:10 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Alternative