Review:

Top 10

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Irgendwo habe ich gelesen, dass das Cover des neuen Albums der Hamburger Alternative-Institution CHÄIRWALK zum hässlichsten Artwork des letzten Jahres gekürt wurde. Diese wohl etwas zweifelhafte Auszeichnung ist ziemlich sicher berechtigt. Die enthaltenen – der Titel sagt es schon – zehn Songs kommen aber gar nicht trashig daher und zeugen durchaus von gutem Geschmack. Roh und tief sägen die Gitarrenriffs, dunkel wummert der Bass und brachial hämmern die Drums. Über dieser dreckigen Mischung aus Stoner, Schweinerock und Alternative klingt der Gesang von Erik Hoeborn fast ein bisschen zu clean und stellenweise beinahe lieblich, aber immer wieder beweist er, dass er auch richtig schreien kann, wenn er denn nur will. Könnte er ruhig noch ein bisschen öfter wollen, finde ich. Erstmals sind die Texte auf Deutsch, was einen zunächst etwas skeptisch machen könnte, CHÄIRWALKs Musik aber wirklich gut steht, und nach kurzer Eingewöhnungsphase verbinden sich Texte und Musik zu einem eigenständigen Sound. Dabei beweist das Trio auch durchaus Mut zu ruhigen und leicht psychedelischen Parts und verpasst dem Album so genügend Vielfalt, um auch noch nach mehrmaligem Hören spannend zu bleiben. Ein gutes Beispiel dafür und auch mein persönliches Highlight ist der 9-Minüter „6 Richtungen“, der extrem verhalten beginnt, über mehrere Parts an Intensität zunimmt, um etwa auf der Hälfte richtig laut zu werden, zum Ende hin wieder in ruhigeres Fahrwasser geleitet wird und dann ganz am Schluss doch noch einmal in ein wütendes Riff ausbricht. Überhaupt nehmen sich CHÄIRWALK gerne mal ein bisschen Zeit für ihre Songs, die aber gleichzeitig so tight und kompakt gespielt sind, dass sie manchmal kürzer wirken als sie sind. Etwas aus dem Rahmen fallen dabei lediglich das sich etwas hinziehende „Schmied“ und die akustische Ballade „Du Fehlst“, die aber trotz einer Spur zu viel Wehleidigkeit einen stimmungsvollen Abschluss der Scheibe bildet. Mit „Top 10“ liefern die Hamburger ein fettes Album ab, böse groovend und stellenweise gar bedrohlich wirkend, das sich Fans der QUEENS OF THE STONE AGE oder auch der alten HELMET unbedingt zu Gemüte führen sollten.

Top 10


Cover - Top 10 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:16 ()
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Interview:

Arch Enemy

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InterviewSharlee, Ihr seid auf Tour für Euer neues Album "Khaos Legions". Wie entsteht bei Euch ein neues Album?



In der Regel ist es bei uns so, dass einer eine neue Idee hat und wir uns dann zusammensetzen, um einen Song daraus zu entwickeln. Einige Bands heutzutage senden Sound Files über das Internet hin und her. Bei uns ist das anders. Wir sind im Proberaum und schreiben gemeinsam am neuen Song.



Ihr lebt in Schweden, alle in einer Stadt?



Nein, nicht ganz. Wir sind aber maximal nur zwei Stunden Autofahrt entfernt, so dass wir uns leicht zum Proben treffen können.



Wenn ihr die letzten neun Alben anschaut bis zum neuen Werk, gibt es da eine Entwicklung, die Du erkennst?



Schwierig, wir sind alle älter geworden, da macht man natürlicherweise eine Entwicklung mit. Das neue Album ist eine Reflektion, was in den letzten 2 Jahren alles stattgefunden hat. Eine musikalische Verarbeitung also.



2005 verließ Christopher Amott die Band und kehrte 2007 wieder, was war da los?



Als Christopher ursprünglich zu uns in die Band stieß, kam er frisch von der Highschool und fand eine semiprofessionelle Band vor, die viel tourte und hart an sich arbeitete. Irgendwann wurde er etwas müde von den Dingen, die eine Band einem abverlangt. Er entschied sich dann, sein Leben zu ändern, etwas anders zu machen, evtl. ein normales Leben zu führen mit einem normalen Job. Das hat er dann für zwei Jahre versucht und herausgefunden, dass er das nicht mag und so kam er zu uns zurück.



Ihr habt insgesamt drei Instrumental auf der neuen Scheibe, zwei kürzere, ein längeres. Wie kam es dazu?



Wir haben eine Menge energiegeladener Songs auf der CD, so dass wir uns entschieden haben, durch die kurzen Instrumental den "Fuß vom Gaspedal" zu nehmen und den Kopf wieder frei werden zu lassen. Das ist die Idee dahinter. Also ein wenig wie die "Ruhe vor dem Sturm".



Was ist Dein Lieblingssong auf der neuen Scheibe?

Oh, das wechselt. Derzeit "Under Black Flags We March".



Wie wählt ihr eigentlich die Songs für den Liveauftritt aus, bei den vielen Alben, die ihr habt?



Das ist in der Tat sehr schwierig. Es wird ja auch nach jedem Album schwieriger. Wir machen ja keine "Springsteen"-Konzerte, die über vier Stunden gehen und alles beinhalten, was die Leute gern hören wollen. Die Band gibt es schon so lange, dass wir definitiv einige "Must"-Play Songs haben. Würden wir die nicht spielen, wären die Fans sicherlich sehr enttäuscht. Diese Songs machen ungefähr 1/3 aus. Das andere Drittel füllen wir mit Song vom neuen Alben und das restliche Drittel sind dann Songs, die wir immer wieder abändern, je nach Laune und Tour.



Bei 15 Jahren Bandgeschichte habt ihr unzählige Liveauftritte gehabt, bist Du vor einem Gig noch nervös?



Nein, wegen dem Auftritt selbst überhaupt nicht. Das hat sich irgendwann gelegt. Ein gewisser Respekt ist natürlich vorhanden, als würde man sich auf einen Kampf vorbereiten, aber Nervosität ist es nicht. Das einzige, was mich kümmert, ist, dass bei der Technik alles funktioniert. Darum sorgt man sich als Musiker schon und man weiß ja nie, mit welchen Überraschungen man sich hier plötzlich auseinandersetzen muss. Auch ist die Sache immer heikel, wenn man beispielsweise bei einem Festival mit fremden Equipment auskommen muss, das man nicht kennt. Das kann einen nervös machen.



Ihr seid nun auch schon lange im Geschäft, denkt man da irgendwann mal ans Aufhören an eine "Rente im aktiven Metalbusiness"?



Ich denke, es geht um die Frage, ob man selbst an den Punkt kommt, an dem man keinen Spaß mehr an der Sache hat. Wenn das eintritt, muss man alles überdenken. Aber solange man Spaß bei der Sache hat, Touren mag und Fans zu den Konzerten kommen, gibt es da kein zeitliches Limit.



ARCH ENEMY unterscheidet sich von vielen anderen Bands immer noch durch ihre attraktive Frontrau Angela Gossow. Bei vielen Songs hört man gar nicht, dass eine Frau singt. Was denkst Du, wie sehr hat dies die Band und ihre Wahrnehmung unter den Metalfans beeinflusst?



Ich mache mir da ehrlich gesagt gar nicht so viele Gedanken. Angela ist ein Bandmitglied wie jedes andere, für mich ist das nicht ungewöhnlich. Als wir anfingen, gab es fast gar keine weiblichen Metalsängerinnen in dem Bereich. Ich erinnere mich an Sabina Classen (HOLY MOSES), aber sonst gab es nahezu keine Frauen in dem Genre. Sie kam in die Band, weil sie damals schlichtweg wirklich gut war, das Geschlecht spielte keine Rolle. Wir wussten natürlich, dass da einige Leute etwas engstirnig sein werden und eventuell auf eine weibliche Sängerin ablehnend reagieren könnten. Als wir dann das erste Album fertig hatten, spielten wir es einigen Leuten vor und bekamen positive Reaktionen. Hiernach zeigten wir erst die neuen Bandphotos. Die Leute waren dann sehr überrascht, weil sie nicht dachten, dass wir eine weibliche Sängerin hatten. Ich bin mir sicher, dass wir manche positive Reaktion nicht erhalten hätten, wenn wir zuerst die Bandphotos gezeigt hätten und die Leute gewusst hätten, dass bei uns eine Frau singt. Aber ich bin mir sicher, dass die Leute für eine weibliche Metalgöttin bereit waren. :)



Ich habe gehört, ihr macht derzeit Aufnahmen für eine neue Live-DVD. Ist da was dran?



Ja. Wir haben in Köln, der Heimatstadt von Angela, einige Aufnahmen gemacht. Wir haben auch Aufnahmen von einem großen Festival in Japan und werden nächstes Jahr auf den Philippinen spielen, wo wir auch Aufnahmen planen. Wir hatten in Köln eine wirklich gute Show, so dass ich froh bin, dass wir dort einige Aufnahmen machten. Das Material selbst haben wir noch gar nicht gesehen, da müssen wir dann mal schauen.



Wann wird die DVD erscheinen, in 2012?



Das wissen wir noch nicht, eher 2013, da wir im kommenden Jahr ja auch noch Aufnahmen machen werden.



Wie sehen Eure Pläne für das kommende Jahr aus?



Wir haben eine Japan Tour im nächsten Jahr. Dann sind wir in Rumänien, Russland, Türkei, Israel, Finnland, Tunesien, einige Festival (z.B. Bang Your Head, Rock Harz) in Europa und noch in Südamerika. Wir werden also richtig viel unterwegs sein, obwohl wir eigentlich weniger Gigs spielen wollten, aber die genannten Länder haben uns zu sehr gereizt.



Weihnachten steht vor der Tür. Feierst Du Weihnachten, wie stehst Du dazu?



Ich feiere kein Weihnachten. Weihnachten bedeutet mir nichts. Als Kind war ich begeistert von Weihnachten, man kriegt Geschenke, die ganzen Lichter und alle machen etwas Besonderes daraus. In den letzten Jahren kam ich am 23.12 erst nach Hause, so dass ich auch keine wirkliche Gelegenheit hatte, mich hierauf groß einzulassen.



Wenn Du kein Musiker wärst, was würdest Du stattdessen machen?



Uff, das ist schwierig, bestimmt irgendwas, das auch mit Musik zu tun hätte. Oder ich hätte eine kleine Brauerei, das würde mir auch Spaß machen!



Wenn Du auf eine einsame Insel ausgesetzt würdest, welche drei Dinge würdest Du gerne mitnehmen?



Wahrscheinlich einen Helikopter und genügend Sprit, um davon wegzufliegen. Ja, dann noch eine hübsche Frau, mit der ich mich vergnügen kann, bevor ich mit dem Heli davonfliege! :)




Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!



Danke und viele Grüße an alle Leser!





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Battlesuits

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Diese Besprechung kommt zugegebenermaßen eine ganze Weile zu spät. Erschienen ist „Battlesuits“ nämlich schon Mitte August. Aus unerfindlichen Gründen ist die Scheibe erst jetzt unter einem Stapel abgelegter CDs wieder aufgetaucht. Dafür erst mal sorry an Band und Label! Wobei das in diesem Fall immerhin dieselben Personen sind – die Hamburger AVERAGE ENGINES haben nämlich Anfang 2011 ein eigenes Label namens „Brutkasten“ gegründet und auf diesem „Battlesuits“ veröffentlicht, das nach der EP mit dem schönen Titel „If Dalí Broke My Arm It Would Sound Likes This“ ihr Debütalbum ist. Auf diesem präsentieren sie leicht noisigen Indie-Rock, der oft gerade nach vorne geht, manchmal aber auch etwas verschachtelt und fast schon proggig daherkommt, dabei aber auch immer wieder mit tollen Melodien aufwartet. So werden in den Songs straight rockende Riffs in ungewöhnliche Strukturen eingebaut, mit atmosphärischen Parts kombiniert und immer wieder auch durch ein gewisses Maß an Schrägheit angereichert. Einziger Kritikpunkt ist dabei die Produktion: Der Gesang steht nämlich etwas zu stark im Vordergrund, wohingegen die Gitarren zwar ordentlich verzerrt aber zu leise sind und dadurch etwas verhalten wirken. Das umgekehrte Verhältnis hätte den AVERAGE ENGINES besser gestanden. Trotzdem liefern die Hamburger hier ein tolles und reifes Debüt ab, das ordentlich rockt, gleichzeitig aber über eine Dichte und Komplexität verfügt, die es von vorne bis hinten spannend machen.

Battlesuits


Cover - Battlesuits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 73:23 ()
Label:
Vertrieb:
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Winter Lady

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Die hinter BIRDS OF PASSAGE steckende Neuseeländering Alicia Merz hat schon mit ihrem Debütalbum ihr Händchen für verstörend-fesselnde Musik bewiesen. Mit „Winter Lady“ führt sie ihr Schaffen auf dem gleichen Level fort; auch in den diesmal sieben Songs kreiert sie mit fast flüsterndem Sprechgesang und sehr sparsam eingesetzten Klangeffekten eine ganz eigene Atmosphäre, die gleichermaßen wunderschön-verzaubernd wie auch verstörend sein kann. Es kann anstrengend sein, der flüsternden Frauenstimme und den Effekten im Hintergrund zu lauschen, aber als Soundtrack für einen kalten Winterabend ist „Winter Lady“ ganz vorzüglich geeignet, kann doch der Prä-Weihnachtswahnsinn und überhaupt der ganze Alltag leicht vergessen werden, wenn sich die außerweltliche Atmosphäre ausbreiten kann. Es liegt der Vergleich mit elfengleich klingenden Sängerinnen auf der Hand, aber das würde der Intensität von BIRDS OF PASSAGE nicht gerecht werden. Vielleicht eine Mischung aus Sirene, Elfe und BJÖRK. Auf jeden Fall unglaublich fesselnd.

Winter Lady


Cover - Winter Lady Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:3 ()
Label:
Vertrieb:
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Shoulders And Giants

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COLLAPSE UNDER THE EMPIRE haben Großes vor, “Shoulders & Giants” ist nur der erste Teil eines Doppelalbums. Dessen zweiter Teil („Sacrifice & Isolation“) ist für 2012 angedacht. Bis dahin heißt es, mit der guten Stunde instrumentalen Postrock von „Shoulders & Giant“ vorlieb zu nehmen. Klingt schlimmer, als es ist, denn was das Duo hier abgeliefert hat, ist eine gelungene Postrock-Platte, die zwischen feingeistigen Strukturen und Brachialität die Balance hält und alle Trademarks auffährt, die eine Postrock-Scheibe anno 2011 haben muss. COLLAPSE UNDER THE EMPIRE schaffen es dabei, immer wieder so fesselnde Songs zu schreiben, wie sie schon auf „The Sirens Sound“ standen. „Shoulders & Giants“ steht dem qualitativ in nichts nach und kann selbst in der langen Spielzeit durchgehend interessant bleiben, so dass dem Hörer gar nichts anderes übrig bleibt, als sich ganz in Ruhe dem Hamburger Postrock hinzugeben. Eine schöne, fesselnde Scheibe, die Lust auf den zweiten Teil macht.

Shoulders And Giants


Cover - Shoulders And Giants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:8 ()
Label:
Vertrieb:
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Repetitions

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„The Fallen Host“ war schon ein echtes Kleinod alternativer Musik, da wäre es gar nicht verwunderlich, wenn BLUENECK den Titel ihres neuen Albums wörtlich nehmen und das letzte Werk mehr oder weniger dreist kopieren würden. „Repetitions“ ist aber kein lahmer Abklatsch geworden, sondern die konsequente Weiterentwicklung des Bandsounds, was in diesem Fall eine Reduzierung bedeutet. Reduzierung auf Piano und Gesang, um genau zu sein, denn diese beiden Instrumente ziehen sich durch die neun Songs, während alles andere im Hintergrund bleibt. Selten werden Drumkit oder Bass genutzt, die Gitarren sind auffällig dezent, selbst beim Instrumental „Sleeping Through A Storm“. BLUENECK sind mehr Richtung Indierock gewandert, was sich in zerbrechlichen Stücken wie „Lopussa“ äußert. Dazu gesellt sich eine starke Progressive Rock-Note („Sawbones“), die auf „The Fallen Host“ noch nicht da war. Richtig gut wird „Repetitions“ aber erst durch die Fähigkeit der Musiker, durchweg eine melancholisch-zerbrechliche Stimmung aufrechtzuerhalten, ohne dass sich das Album abnutzt oder Längen entstehen. „Repetitions“ ist so der perfekte Soundtrack für Novembertage und ruhige Stunden im dunklen Wohnzimmer.

Repetitions


Cover - Repetitions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:58 ()
Label:
Vertrieb:
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We Come In Pieces

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PLACEBO hatten in 2009 mit „Battle For The Sun“ wieder mal eine überzeugende Alternative Rock Scheibe am Start - und die dazugehörige Tour bot demzufolge erneut anspruchsvoll hitverdächtigen Rock der besseren Art. PLACEBO haben ihren anfänglichen Erfolgen Alben mit Substanz folgen lassen, und es so von einem hoffnungsvollen Underground-Act zum Headliner Status gebracht. Das in der ausverkauften Londoner Brixton Academy aufgezeichnete Konzert vom 28.10.2010 zeigt warum – ein routinierter Auftritt ohne Anwandlungen von Arroganz. Der Start in s/w-Optik und mit „Nancy Boy“ ist musikalisch gelungen, der Sound kommt fett und transparent, auch wenn der nötigen Live-Touch eher minimal ist (was aber auch für die Qualität der Band und der Truppe am Mischpult spricht) und man Bandleader Brian Molko die Strapazen eine Welttournee durchaus anmerkt. Nur das Bild lässt stutzen – schnelle Schnittfolgen zusammen mit der starken Lightshow wirken hektisch und stören erst mal den Genuss. Nur gut, dass sich das nicht durch die komplette DVD zieht und man es mit der Zeit bedächtiger angehen lässt. Nach diesen Anlaufschwierigkeiten bietet die DVD aber genügend Zeit um das Trio bei der Arbeit zu bewundern zu können – die audiovisuelle angedunkelte Umsetzung der oft melancholischen Songs bleibt aber dabei ein tragendes Element. Auch die eingesetzten Videowände unterstützen dies. Das PLACEBO für eine ausgewogene Setlist stehen, dürfte bekannt sein. Dass man dabei nicht alle Faves eines Jeden spielen kann auch. Aber Songs wie „Every You Every Me", „Song To Say Goodbye", „Meds“ und „The Bitter End" sprechen ja für sich (Setlist siehe unten) - das NIRVANA-Cover „All Apologies“ im PLACEBO-Gewand macht ebenfalls Laune. Neben dem knapp 90-minütigen Konzert gibt es noch sechs Livesongs aus anderen Spielorten der Tour, wobei nur „Speak In Tongues“ nicht bereits beim Brixton Auftritt zu hören war – nette Zugabe.

Die uns leider nicht vorliegende zweite DVD bietet eine über einstündige Tour Dokumentation mit reichlich Interviewparts („Coming Up For Air“) und einen 10-minütigen Kurzfilm namens „Trigger Happy Hands“.



DVD1:

Nancy Boy

Ashtray Heart

Battle For The Sun

Soulmates

Kitty Litter

Every You Every Me

Special Needs

Breathe Underwater

The Never-Ending Why

Bright Lights

Meds

Teenage Angst

All Apologies

For What It's Worth

Song To Say Goodbye

The Bitter End

Trigger Happy Hands

Post Blue

Infra-Red

Taste In Men



Kitty Litter (Paleo Festival, Switzerland 2009)

Speak In Tongues (Guadalajara, Mexico 2009)

For What It's Worth (Summer Sonic Festival, Japan 2009)

Breathe Underwater (Area 4 Festival, Germany 2010)

Bright Lights (Openair Festival, Switzerland 2010)

Trigger Happy Hands (Pukkelpop Festival, Belgium 2010)



DVD2:

Coming Up For Air (Documentary by Charlie Targett-Adams)

Trigger Happy Hands (Film by Andreas Nilsson)

We Come In Pieces


Cover - We Come In Pieces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 180:0 ()
Label:
Vertrieb:
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The Human Progress

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Pluspunkte erntet die Schweizer Band ERUPDEAD bzgl. ihres zweiten Longplayer "The Human Progess" direkt für die tolle Aufmachung des Digipacks. Ein gelungenes Artdesign gefallen und sogar noch ein beidseitiges Poster ist der Scheibe beigefügt. Musikalisch verbinden die 2007 gegründeten ERUPDEAD Death Metal im Mid- und im Uptempo mit harmonischen Melodielinien. Das überzeugt wegen der zeitgemäßen Umsetzung bei vielen Songs, wie beispielsweise. in "Mediaddict" oder "The Source Of Evil", die man gerne mal etwas lauter aufdreht. Der Sound ist dabei sehr tight und presst sich kraftvoll durch die Boxen, prima produziert. Ein richtiges Brett sind die Gitarren, die den brachialen Sound letztlich ausmachen und mit der Schießbude plus Bass ein regelrechtes Vier-Mann-Überfallkommando darstellen. Gesanglich gibt es auch nichts zu kritisieren, da die Stimme von Shouter Sebbi gut zur Musik passt, auch wenn er manchmal schon in Hardcore-typische Passagen abzudriften scheint. Der ganz weite Wurf ist das Album trotzdem nicht. Mir fehlt noch etwas die Endaggression oder das Besondere, was die Scheibe zum Knaller machen würde. Es verbleibt ein zeitlich auf der Höhe sich befindendes und überdurchschnittliches Metalalbum, das Freunde des Death Metal anchecken sollten.

The Human Progress


Cover - The Human Progress Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Yolk

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Na so was aber auch: Die JAPANESE YOYEURS kommen gar nicht aus Japan, sondern aus London. Aber auch die Herkunft des Quintetts könnte in die musikalische Irre führen, denn englisch klingen sie gar nicht. Vielmehr haben sie sich offenbar zum Ziel gesetzt, Grunge wiederzubeleben, und nur allzu folgerichtig erscheint ihr Debüt im Jahr 20 nach „Nevermind“. An dieses kommt „Yolk“ natürlich nicht heran, aber immerhin sind da schrebbelige, stellenweise auch leicht noisige und übersteuerte Gitarren, ein dreckiger Bass und wummernde Drums, die mit meist melancholischen, manchmal auch leicht psychedelischen Melodien und Harmonien verbunden werden. Darüber liegt mit der Stimme von Sängerin Romily allerdings weiblicher Gesang, was den Sound dann wieder etwas in die Riot-Grrrl-Ecke verschiebt. Der Großteil des Materials ist eher flott, wenn auch nie zu schnell, aber im Verlaufe des Albums wird auch immer wieder schleppend gelitten. Das kann man sich alles gut anhören, und immer wieder setzen sich auch einzelne Melodien im Gehörgang fest. Romilys etwas zu niedlich-kindliche Stimme ist auf Dauer aber etwas penetrant, und so richtig hammermäßige Songs sind dann doch nicht dabei. Ein amtliches Alternative-Album ist „Yolk“ auf jeden Fall, andererseits aber auch nicht herausragend.


P.S.: Lasst euch nicht von der langen Spielzeit täuschen. Der letzte Track ist eine Mogelpackung: Er dauert zwar gut 40 Minuten, der eigentliche Song nimmt davon aber nur knapp 5 Minuten ein, worauf später noch ein kurzes Intermezzo geschrebbelt wird, und der Rest ist Stille.

Yolk


Cover - Yolk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 76:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Victory

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Eines kann man den DUKES schon mal nicht absprechen: Sie haben ein Händchen für gute Melodien. Sie haben aber auch noch mehr als das, nämlich auch dreckig-schrebbelige Gitarren, kickende Drums und eine raue Energie, die auch die eingängigen Songs des Albums mit rotziger Attitüde versieht. Verzerrte bis übersteuerte Gitarrensounds tun ihr Übriges dazu, um auch BEATLES-Harmonik und FOO FIGHTERS-mäßige Ohrwurm-Chorusse in die Nähe von QOTSA-Riffs zu bringen. Man mag es schon erahnen: Die musikalische Vielfalt ist das Problem der DUKES. Will man jetzt Garagenrock spielen oder Indierock, vielleicht mit ein bisschen Stoner oder doch lieber mehr Glamrock? Können tun sie das alles, und unter einen Hut bringen sie es auch irgendwie. Es fehlt aber letztendlich ein musikalischer roter Faden, wodurch man, immer, wenn man gerade kopfnickend in einen Song hineingefunden hat, wieder aus der jeweiligen Stimmung herausgerissen wird. Das ist insofern schade, weil die DUKES einen Haufen guter Songs am Start haben, diese aber aufgrund der Stilwechsel nicht voll zur Geltung kommen. Weniger wäre hier mehr gewesen. Hoffen wir, dass sich die Band zukünftig auf eine Richtung einigen kann.

Victory


Cover - Victory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:30 ()
Label:
Vertrieb:

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