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Live At Skaters Palace

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by Gast
Tausendsassa CHUCK RAGAN beglückt seine Fans zum Beginn des neuen Jahres mit einem außergewöhnlichen Live-Album, ob er damit die Wartezeit auf das ebenfalls für 2014 angekündigte neue Studioalbum verkürzen möchte? Kann sein, ist aber auch nebensächlich, denn mit „Live At Skaters Palace“, am 15.08.2013 in der gleichnamigen Skatehalle in Münster aufgenommen, beweist Ragan aufs Neue seine Hingabe und Liebe zur Musik. Die ausverkaufte Clubtour im letzten Spätsommer zeigte den Revival Tour–Begründer mal nicht nur, wie von den Touren bekannt, mit seinen Kompagnons Joe Ginsberg (Bass) und Jon Gaunt (Fiddle), sondern durch Todd Beene (Pedal Steel Guitar) und Dave Hidalgo jr. (der seit 2010 auch bei SOCIAL DISTORTION am Schlagzeug sitzt) als Band komplettiert.

Die Setlist umfasste einen Querschnitt von Chuck Ragans Schaffen, so finden sich auch auf der Aufnahme der HOT WATER MUSIC-Hit „Drag My Body“, den der Mann mit der Stimme, die offenbar eine Dauerdistortion eingebaut hat, nur mit Gesang und Gitarre darbietet. Dazu gesellen sich „Bedroll Lullaby“, welches schon mal einen Ausblick auf das neue Album gibt, das sehr gefühlvolle „Geraldine“ (für alle Mütter), Mitsinghymnen wie „Get What You Give“ und „Nothing Left To Prove“ oder tanzbare Nummern á la „Meet You In The Middle“, „Don't Cry“ oder „Rotterdam“, bei dem der niederländische Sänger Tim Vantol unterstützt. Chuck Ragans Kunst – und die seiner Mitmusiker – ist es, die allein durch die Instrumentierung, aber auch die Melodieführungen sehr an Country erinnernden Stücke durch einen so entspannten, modernen Mix aus poppig, griffigen Hooklines, viel Groove, noch mehr Gefühl und dank Ragans hier romantisch, dort fröhlich und im nächsten Moment wieder nachdenklichen Texten sowohl die Countrymusik als auch die Singer-Songwriter-Ecke vom dicken Staub zu befreien. Besonders deutlich wird dies zum Beispiel beim zwischen kräftigem Groove und träumerisch, singenden Klängen von Pedal Steel Guitar und Fiddle wandelnden „Do What You Do“ und dem schwermütig und doch tänzelnd, treibenden „California Burritos“. „Right As Rain“ mit seinem fast schon wehmütigen Sound, der eine seltsame Sehnsucht nach weiten Wiesen, Sonnenuntergang und dem Weg auf einer staubigen Straße nach Hause weckt, schwingt sanft im 6/8-Takt und gibt insbesondere Jon Gaunt und Todd Beene Gelegenheit ihr Können solistisch unter Beweis zu stellen. Natürlich darf aber auch der großartige, da druckvoll treibende und zugleich sphärisch, melancholisch klingende „The Boat“ nicht fehlen. Zu Allem kommt noch Chuck Ragans immense Bühnenpräsenz, die er schafft zumindest in großen Teilen auf die Platte zu bannen.

Die kleinen Fehler im Gesang bekommt man live eigentlich gar nicht mit, natürlich sind diese auf dem Album deutlicher wahrzunehmen, aber auch sie tragen dazu bei, dass „Live At Skaters Palace“ genau das transportiert, was eine Chuck Ragan–Show transportieren soll: Hingabe! Ob für andere Menschen, für die Organisationen, die er mit seiner Crew unterstützt oder eben - und das ganz besonders - für die Musik. Da ist es nur konsequent, dass das Album in streng limitierter Auflage lediglich als Doppel-Vinyl-LP herauskommt. Für alle, die die Konzerte im vergangenen August verpasst haben und alle die, die sich die Zeit bis zum Studio-Album verkürzen wollen, also unbedingt den 31.01.2014 dick im Kalender anstreichen bzw. am Besten gleich vorbestellen!

Live At Skaters Palace


Cover - Live At Skaters Palace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 74:27 ()
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Skogslandskap

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Hinter VALI steckt ein einzelner Norweger, der vor gut neun Jahren "Forlatt" veröffentlichte und erst jetzt dessen Nachfolger fertiggestellt hat - und direkt einen Vertrag über fünf (!) Alben bei Prophecy Productions unterschrieben hat. Da wird er hoffentlich flotter im Songschreiben sein, das wäre zudem auch für Fans folkiger, akustischer Töne wünschenswert, denn auf "Skogslandskap" erschafft eine gute Dreiviertelstunde lang schöne, verträumte Songs. In der Instrumentierung auf zum überwiegenden Teil auf Akustikgitarre und Cello beschränkt (was sich in Zukunft ändern soll) und komplett ohne Gesang, besticht VALI neben einer intensiven Atmosphäre durch technisch anspruchsvolles Spiel ("Sevjedraaper"). Wenn, wie im sehr gelungenen "Himmelens Groenne Arr", die Instrumentierung erweitert wird und Piano, Flöte und Violine zum Einsatz kommen, wird es vollends überzeugend; VALI macht da wirklich Lust auf seinen kommenden Werke. Wer sich auf verträumte, märchenhafte Musik einlassen kann, ist hier genau richtig. EMPYRIUM und immer wieder ULVER kommen als Referenzen in den Sinn, ohne dass VALI eine eigene Note fehlt. Einfach eine schöne Platte.

Skogslandskap


Cover - Skogslandskap Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 43:27 ()
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Between Dog And Wolf

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by Gast
NEW MODEL ARMY sind zurückgekehrt. „Between Dog And Wolf“ heißt das einstündige Stück der Bradforder. Was nach Steinzeit aussieht, klingt überraschend neu und frisch: Nach einer mehr als dreißig -jährigen Karriere und über zwölf Studioalben zeigt Werk Numero dreizehn die Rocker in gänzlich neuem Gewand: Von Tribal-Elementen wie einer enormen Trommelwand und „wildem“ Background-Chorgesang getragen, glänzt die Scheibe vor allem durch Rhythmus und Atmosphäre.

Keine Aggression, keine Fuck-Off-Attitüde, keine Rock-Hits à la „51st State“ oder „I Am The War“ hat das Album zu verzeichnen. Etwas vollkommen anderes hält der Hörer hier in der Hand ‒ und das braucht Ruhe und Zeit zum Zünden. „Between Dog And Wolf“ ist nämlich keine Party-Platte. Eine düstere, fast schon gotische Stimmung zieht sich durch Songs wie „I Need More Time“, „Lean Back And Fall“ oder auch „Summer Moors“. „Pull The Sun“ indes kommt sehr ruhig und atmosphärisch daher, in dem eher an frühere Werke erinnerndem „Tomorrow Came“ wird eine Endzeitstimmung vermittelt. Der Opener, das folgende „March In September“ und „Seven Times“ werden vor allem durch den verstärkten Einsatz von Trommeln dominiert. Gar minimalistisch gehen die Independet-Rocker hier mit den Gitarren zu Werke: „Stormclouds“ und den sich nach und nach zum Rock-Song entwickelnden Titeltrack könnte man hier ansprechen. Die Düster-Ballade „Knievel“ glänzt durch Klavier.

Summa summarum bleiben NEW MODEL ARMY auf ihrem neuen Album also recht ruhig und beweisen gerade dadurch Mut: „Die wahrscheinlich beste Band der Welt“ (so oft betitelt (Anm. d. Red.)) weiß sich immer wieder neu zu entdecken. Unzerstörbar, eine Legende: Selbst nach dem verheerenden Studiobrand, dem Diebstahl bedeutenden Equipments und dem Tod ihres Managers wird hier gnadenlos weitergerockt ‒ und anstatt seicht in der Dämmerung (also ‚between dog and wolf‘, so ein alter Ausdruck dafür) dahin zu siechen mit „Between Dog And Wolf“ mit der Unterstützung von Joe Barresi (u.a. TOOL, KYUSS und QUEENS OF THE STONEAGE) ein neues Album aufgenommen, gemixt, gemastert und auf den Markt gebracht.

Anspieltipps von meiner Seite: „Seven Times“, „I Need More Time“und “Knievel”, wobei jeder der vierzehn Songs auf seine Art und Weise ‒ wie vor allem als Gesamtwerk ‒ durchaus begeistern kann.

Between Dog And Wolf


Cover - Between Dog And Wolf Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 63:43 ()
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Messe I.X-VI.X

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ULVER haben sich in den gut zwanzig Jahren ihrer Existenz als musikalische Chamäaleons erwiesen, so (für Außenstehende unvorhersehbar) änderte sich die Ausrichtung der Norweger oft. "Messe I.X-VI.X", das neueste ULVER-Werk, ist dafür ein fast schon exemplarisches Beispiel, hat es doch mit "Wars Of The Roses" oder dem Coveralbum "Childhood's End" kaum etwas gemeinsam. Die sechs neuen Songs zeigen ULVER in der Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Tromso, wobei das Orchester die klassische Instrumentierung verantwortlich ist ("As Syrians Pour In, Lebanon Grappels With Ghosts Of A Bloody Past") und ULVER elektronische Elemente beisteuern und sich natürlich für das Songwriting verantwortlich zeigen. Das einleitende "As Syrians Pour In, Lebanon Grappels With Ghosts Of A Bloody Past" entpuppt sich dabei als schwermütiges, sich langsam aufbauendes Stück, in dem das Orchester die Akzente setzt; ULVER selbst kommen erst im folgenden "Shri Schneider" besser zur Geltung, das sich auch als eingängigerer Song entpuppt. Insgesamt ist "Messe I.X-VI.X" ein sehr ruhiges Werk geworden, das stellenweise Vergleiche mit "Perdition City" erlaubt, aber im Grunde für sich allein in der ULVER-Biographie steht und stehen wird. "Son Of Man" mit seinen fesselnden Aufbau oder das packende "Mother Of Mercy" als Abschluss sind nur zwei Beispiele für das Können ULVERs. Wie jedes ULVER-Album muss ein Faible für ausgefallene Musik ebenso da sein wie eine Aufgeschlossenheit für neue Ideen - wer das mitbringt, ist mit "Messe I.X-VI.X" sehr gut bedient.

Messe I.X-VI.X


Cover - Messe I.X-VI.X Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 44:44 ()
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Memorial

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by Gast
Es gibt Bands, da trifft es einen wie der Blitz, wie wenn man verknallt ist. Liebe auf den ersten Beat oder so. Das Herz schlägt schneller, man kann nicht genug kriegen. Rauf und runter wird alles bis dato Veröffentliche runtergespielt, exzessives tot Hören würden manche sagen.
Man wird vielleicht auch in etwas ganz Neues hineinführt, fängt an nach artverwandten Künstlern für den gleichen Thrill zu suchen und wird fündig. Als Konsequenz kann es oft passieren, dass man vergisst, wie man überhaupt da hingekommen ist, dass man jemanden vernachlässt. Wie undankbar! Ich muss zu meiner Schande gestehen: bei mir war diese Band RUSSIAN CIRCLES. Als 2006 „Enter“ rauskam, gabs's da diesen einen Song der mich an sie zunächst gefesselt hat. „Death Rides A Horse“ hieß das gute Stück und ich kam gar nicht drauf klar. Instrumentaler Metal? Damn! Es folgte die eben beschriebene Prozedur. Ich suchte nach mehr, kam auf GOD IS AN ASTRONAUT MOUTH OF THE ARCHITECT, RED SPARROWES und wie sie nicht alle heißen. Mit anderen Worten: RUSSIAN CIRCLES haben mich sanft eingeführt in die Post Metal/ -Rock-Welt. „Station“ habe ich noch mitgenommen, auch das vorletzte Werk „Empros“ war mir teilweise bekannt. Als dieses rauskam waren sie schon unter Sargent House unter Vertrag und so wurde ich auch wieder aufmerksam auf Brian Cook, Ex-BOTCH- und immer noch THESE ARMS ARE SNAKES-Mitglied, Mike Sullivan und David Turncrantz. Wie niemand sonst nämlich verstehen die Drei mit ihrer instrumentalen Musik ganze Szenarien von Filmen vor dem inneren Auge abspielen zu lassen-man könnte sagen, die Songs folgen einer eigenen Dramaturgie, erzählen malerisch Geschichten. Auch bei dem fünften Studioalbum „Memorial“ kann man gepflegt während der acht Tracks eintauchen und alles um einen her rum vergessen: während der Einstiegssong „Memoriam“ einen grade zu zärtlich umfasst, aber langsam und sicher in den Rest der Reise mitreißt, legt „Deficit“ schon brutal nach. Etwas, was während des ganzen Albums passiert: mal warm und einfühlsam, dann brachial und zerstörerisch. In Gedanken fliegt man über die eisige, einsam anmutende Landschaft die RUSSIAN CIRCLES uns nicht nur auf ihrem Albumcover offenbaren. Man fühlt sich dennoch nicht alleine mit Highlights wie dem darauf folgenden „1777“(Schauer über den Rücken) und natürlich dem wunderbaren Gastspiel mit New Wave Gothic Lady CHELSEA WOLFE im Endstück „Memorial“, welches an das Intro anknüpft. Perfekte Stimmung für den Herbst, aber vor allem für den frostigen Winter. Und doch wird einem ganz warm dabei. Da fehlen einem die Worte, man schämt sich ein wenig und bittet: oh mein Gott, RUSSIAN CIRCLES, wie konnte ich euch jemals den Rücken kehren. Verzeiht mir!

Memorial


Cover - Memorial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:59 ()
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Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads

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ANDI DERIS dürfte dem Metal- und Hard Rock-Fan als Frontmann von HELLOWEEN und ex-Sänger von PINK CREAM 69 bekannt sein. Solo ist er bisher kaum in Erscheinung getreten (ich glaube 1999 hat er schon mal was veröffentlicht). Unter dem programmatischen Bandnamen ANDI DERIS AND THE BAD BANKERS gibt es jetzt mit „Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads“ seinen Kommentar zum Gebaren der Banker und zur Finanzkrise. Dazu bewegt man sich musikalisch eher im alten PC 69-Sounds, angereichert mit durchaus ruppigen Modern-Metal und rauen Alternative-Elementen als im HELLOWEEN Umfeld. Sofort herauszuhören aber die Stimme von ANDI DERIS – diese Gemeinsamkeit mit HELLOWEEB läßt sich trotz anderer musikalischer Ausrichtung und etwas tieferer Stimmlage nicht leugnen. In erste Linie für Fans seines Gesangs dürfte die Mischung aus melodischen Rocksongs (wie das an alte HELLOWEEN erinnernde „Will We Ever Change“, das noch weitere zurückreichende „Must Be Dreaming“ (PC 69 lassen Grüssen) und dem leicht melancholischen Quasi-Hit „This Could Go On Forever“) und ruppigen Metal Tracks (das Riff-harte „Cock“ und der Modern-Metal-Brecher „Banker's Delight (Dead Or Alive)“. Daneben gesellen sich aber auch einige nicht so zwingende Kompositionen. Letztlich scheint in dem dann doch etwas überambitioniert wirkenden Werk die textliche Botschaft von ANDI DERIS das Entscheidende zu sein. Für Fans!

Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads


Cover - Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:53 ()
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Eternal Movement

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Die polnischen Postrocker TIDES FROM NEBULA haben mit "Eternal Movement" einen passenden Titel für ihr zweites Album gefunden, denn in den knapp 50 Minuten ist die Musik immer in Bewegung - ruhige Abschnitten finden sich im rein instrumental Postrock nicht. Schon der Opener "Laughter Of The Gods" zeigt das und überzeugt mit starker, immer nach vorne gehender Gitarrenarbeit. Hier wird auch die gelungene Produktion direkt deutlich, die Bass und Schlagzeug mit warmen, natürlichem Sound ausgestattet hat. Die dem Opener folgenden Songs sind ebenfalls flott unterwegs und variieren immer wieder ihr Thema, während mit "Emptiness Of Yours And Mine" ein paar Minuten ruhiger Töne angesagt sind, ehe sich auch dieser Song Bahn bricht. Danach geht es auf ähnlich hohem Niveau wie im ersten Abschnitt weiter, auf "Eternal Movement" finden sich nur erstklassige Nummern, auch wenn das abschließende "Up From Eden" seine Längen hat und nicht ganz an die anderen Songs herankommen kann. Das ist aber nur ein kleines Manko einer ansonsten tollen Postrockplatte, die Fans von MOGWAI oder COLLAPSE UNDER THE EMPIRE gefallen wird.

Eternal Movement


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:37 ()
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Forever Becoming

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Mittlerweile gibt es zahlreiche Bands, die das Feld des instrumentalen Post-Metal beackern. Dadurch wird es immer schwieriger, aus der Masse hervorzustechen. Und vor allem ist es auch immer wieder eine Herausforderung, sich nicht von Album zu Album zu wiederholen, sondern die üblichen Strukturen zu verlassen. RUSSIAN CIRCLES und auch CASPIAN haben zuletzt vorgemacht, wie das geht, jetzt sind PELICAN am Zug. Die Band aus Chicago musste erst einmal den Ausstieg ihres langjährigen Gitarristen verkraften, kanalisiert diesen Verlust jetzt aber in eine neue Härte, Düsternis und Dringlichkeit. Der verschleppte Opener beunruhigt zunächst, täuscht dann doch noch kurz mit einem melodischen Gitarren-Thema Wohlfühlklänge an, bevor das anschließende „Deny The Absolute“ mit seinem brachialen Riff und ungewohnt treibenden, straighten Drums über den ahnungslosen Hörer herfällt. Dieses hohe Level an Intensität wird zwar nicht über das gesamte Album gehalten, aber immer wieder dominieren doomige, rohe Riffs, die so drückend gespielt sind, dass es kaum auffällt, wenn die Takte ungerade sind. Ab und zu werden Melodien oder Harmonien oben drüber gelegt, die sind aber oft nicht wirklich eingängig und manchmal auch leicht dissonant. Sphärische, melodische Verschnaufpausen kommen zwar vor, bevorzugt in Mittelteilen, sind aber kurz gehalten, und stellenweise haben die Jungs auch einfach Lust zum Lärmen. Ja, auch PELICAN sind nicht vor Wiederholungen gefeit, und hier sticht auch erst einmal nichts wirklich hervor. Trotzdem legen sie mit „Forever Becoming“ ein Album vor, das in seiner Gesamtheit einen dunklen, atmosphärisch dichten Fluss ergibt. Vielleicht ist es nicht ihr Meisterwerk, aber mit Sicherheit ein eindrucksvolles Album mit toll arrangierten Songs und außerdem der Beweis, dass sie immer noch zu den stärksten Vertretern ihres Genres zählen.

Forever Becoming


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 5:12 ()
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Origins

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GOD IS AN ASTRONAUT sind als rein instrumental vorgehenden Postrockband immer sehr Song-orientiert unterwegs gewesen, womit sie sich von Kollegen wie GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR unterscheiden; am ehesten sind sie noch mit MOGWAI zu vergleichen. Auch das mit "Origins" betitelte neue Werk setzt das fort, die mehr als 50 Minuten Spielzeit sind auf zwölf Songs aufgeteilt, die sich auch als solche anfühlen und nie ineinander übergehen. Das ist allerdings auch ein leichtes Manko, denn so wirken viele Songs für sich stehend und lassen eine Homogenität im Album vermissen, was durch die vielen Experimente innerhalb der Songs unterstrichen wird - kaum zwei "Origins"-Songs ähneln sich. In vielen Momenten haben GOD IS AN ASTRONAUT scheinbar ihren Ideen freien Lauf gelassen, die Betonung elektronischer Klangspielerein ist dafür das eindeutigste Beispiel. Immerhin haben sie sich vom klassischen Songaufbau nicht verabschiedet, so dass "Origins" bei aller Experimentierfreude gut hörbar ist und sich dem Hörer schnell erschließt. Wer die volle Dröhnung will, hört sich die Platte ohne äußere Ablenkung an, was ja auch bei möglichst allen Konkurrenzwerken getan werden sollte. Dann entfaltet "Origins" sein ganzes Potential und macht klar, dass GOD IS AN ASTRONAUT ein interessantes, stellenweise zerfahrenes Werk aufgenommen haben, das aber trotzdem qualitativ hochwertig ist und sowoh mit der eigenen Discographie wie auch den Konkurrenzwerken mithalten kann, egal ob Song-orientiert oder nicht.

Origins


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:2 ()
Label:
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Interview:

Ef

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InterviewEf - Interview

Your new record "Ceremonies" has been released not long ago - how's the feedback from fans and media?



That’s true! We released it on September 6th and the feedback have SO FAR only been positive. It’s always scary to release a new album since you NEVER know how other people will react to it. For you it’s your baby, you’ve put your heart into the songs and to record them and you don’t want anyone to talk down on it. But this time everything gone smooth. Our fans seem to love it and media have given it raving reviews. That’s super fun! Especially since it’s great reviews from BOTH metal media and alternative/ indie media. It’s awesome to attract such a wide crowd – and that’s something EF always have as a goal.



You did an asia tour around the release date (early september). What will be the lasting memories of this tour?


Asia is amazing! It’s extremely different from touring Europe and a great experience. Beyond all the smells, impressions, crowded places, hectic traffic and massive cities – there’s a fantastic underground scene growing with a lot of dedicated and beautiful people behind it. They appreciate your arrival so much and the crowd that comes out for the shows are incredibly respectful and interested. Of course it’s annoying to not play your own backline night after night – and have to get up early to check in at airports etc. But the great food, the beautiful people makes it all worth the while.



While touring has become daily business for many bands, touring in asia is still the expection. How did get in contact with promoters there to make it it possible to tour asia for the second time now?



Like I just mentioned – the underground scene is growing and of course there’s people who want to benefit from this. We had the luck to get in contact with a fantastic Belgium dude who runs New Noise Agency and brings a lot of great acts to Asia; PG.LOST, THE OCEAN, MOGWAI, MONO... But of course there’s probably a lot of “rotten eggs” over there who are just in it for the money. It all takes a lot of planning, good promotion and of course a huge risk financially.




What are the main differences between touring in asia and euope?



I love both parts – but I believe the differences are to many to even compare both parts. The only similarity is that you soundcheck, drink beer and play a show. Afterwards you sell merch and hang out with fans. The 20 hours in between is the big difference. What you eat, how you travel, how you smell, how EVERYTHING smells, what gear you play on… The good thing with Europe is that you just have to wake up, pack your bag, get into the tour van and drive for a few hours to the next city. There’s hardly any time for rest while touring Asia. And of course that you can play your own gear, that you can bring as much pedals as you want, your own drum kit. The sound of a bands gear is extremely important.




A european tour will follow soon - are you excited about it? Are all dates booked yet?



Extremely excited!!! I mean, we’ve been touring Europe for what… 20 times soon? But it’s always lovely to get out on the roads and meet a lot of old friends and promoters that have become “family” to us. But it will also be extremely exciting to play the new songs for a lot of new people we hope have found our music through all the great reviews etc. We’ll also visit some new countries this time like Croatia, Hungary and Czech! It will be amazing.



Back to "Ceremonies": how long did you need for songwriting and arrangement of the songs?


We’ve more or less worked with this recording for the last 3 years. Not specifically the songs that ended up on the album – but to write a album. Two years ago we got two new members (Erik and Emanuel) and it took a long time to find the “feeling” together. We wrote 1000 pieces of melodies but threw most of them away – some of them are in the songs. But when we finally started to play shows together, learn how to talk, how to work it went smoother. But when we finally entered the studio we had about 75% of the album ready – mainly in our heads. About 25% of it have been created and arranged in the studio after hours of discussions, trial and errors etc. The result turned out… not exactly what we expected but 100% as we wanted!


Did you discard songs prior to the recording session?



Well – not full songs but a lot of ideas, scetches, melodies… We jam a lot together and at one moment a piece of a song can feel absolutely magical. The next week it sounds exactly like a piece of a Explosions in the sky song – or just not EF enough… You know what I mean? We can get inspired by other bands but don’t want to copy or steal from them. We always try to have a EF sound.



Did you develop a routine when it comes to wrting a new EF-song?



No, EF are not about routin. We’re about trial and error. We don’t have any dedicated “songwriter” in the band – we just try to jam it all together. We are also pretty old now and our minds are pretty slow. We have a hard time to remember what we’ve done earlier during the rehearsal so we’ve started to record a lot, which helps us remember… Though we sometimes forget to push the record-button instead. Haha.


But as soon as we’ve created something EF-ish! All of us can feel it. While playing it we can just look at each other’s faces and see that satisfying EF expression.



Some of you are working as producer/ songwriter for other artists - how much does that influence EF?



All of us have been involved in other bands and some of us still are. Daniel is also trying to make a living out of arranging and writing music for motion pictures. Thomas have done some music for indie documentaries. Emanuel was working as a studio engineer when we first met him. He actually recorded and mixed our debut album “Give Me Beauty… Or Give Me Death!” in 2006 and later on also helped us record the foundation of “I Am Responsible” in 2008.

I don’t know if their private work influences EF – but I hope EF influences them.




What is the main theme of "Ceremonies"? How much are lyrics and music interlinked?



I believe there’s no real theme in the music – the theme is in the album cover art of our last three releases ("Mourning Golden Morning" 2010, "Delusions Of Grandeur" EP 2012 and now "Ceremonies" 2013) but I think you can really hear the influences of Erik and Emanuel in the songwriting. That’s a nice new touch. The songs are a bit more poppy (maybe) and we’ve been working more with “red threads” throughout the songs – like pop bands work with verse/refrain – you know?
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When it comes to lyrics we always write these in the last minute… Sometimes even WHILE we’re actually recording them.




What are the lyrics about? How important are they for you personally?



Ever since the beginning of EF we’ve said that the lyrics shouldn’t be political or religious in anyway. We’re not here to tell you what to think or believe – there’s so many other bands that do this better. We want to write lyrics that can be translated in various ways from person to person. Some lyrics are just very beautiful phrases, some are just dreamy lyrics about nothing and some actually have a story behind – but we don’t want to say “This is a story about a broken heart – feel like I do”. We rather write and sing the lyrics for you to feel whatever you want to feel and maybe you can find some salvation in there that’s only for you. EF is a lot about feelings.



Had there be songs whose lyrics make you re-think your life or change your view on certain topics?


Of course! All of us come from the hardcore scene and in the hardcore scene the lyrics are extremely important. I believe that Swedish hardcore pioneers REFUSED really formed my teenage years and my view of the meat industry and political aspects.




What are you plans for the rest of the year?


This massive tour will probably break us down totally – so I believe we need to rest and not see each other for a few months. We’ll be home well in advance for Christmas and after this I hope we can start write some new music and in 2014 we’ll HOPEFULLY be able to do some spring and summer festivals.


The final words are yours…



I would just like to take this opportunity and THANK all of you that have read this interview, that have listened to “Ceremonies” and that will come out to any of our shows. Bring your friends and loved ones – and we’ll have a fucking blast together. Without You we’re nothing!

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