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"Round II"

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"Round II" wird bei der finnischen Band RED ELEVEN eingeläutet - und richtig, hier handelt es sich um Album Nummero zwei.

Geboten wird ein Alternative Metal-Mix aus ALTER BRIDGE, STONE SOUR und nicht zuletzt FAITH NO MORE. Mir gefällt die zuweilen ausgefallene Rythmik und die an Roddy Bottum erinnernde Keybord-Arbeit. Auch der Sänger Tony Kaikkonen ist klasse, seine Stimme transportiert zu gleichen Teilen sowohl geschmeidige Melodien als auch brennenden Zorn. Und auch hier kommt mir kein geringerer als Mike Patton immer mal wieder in den Sinn.

Das Teil macht zunehmend Spaß. Wer auf die oben genannten Bands steht, allen voran die letztgenannte, sollte das Teil auf jeden Fall  mal antesten.

"Round II"


Cover - "Round II" Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:20 ()
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Fair Youth

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Die für instrumentalen Post-Rock typische Laut-Leise-Dynamik bestimmt auch das vierte Album von MAYBESHEWILL. Anders als andere Bands dieses Genres bauen die Briten aber keine Gitarren-Wände auf. Im Vordergrund stehen meist Klavierthemen und Keyboards, und wenn sich doch mal eine Gitarre nach vorne traut, ist sie in der Regel unverzerrt und spielt eine verträumte Melodie. Ansonsten halten sich die beiden Gitarristen brav im Hintergrund und liefern lediglich den Teppich für die Steigerungen, für die in erster Linie die Drums verantwortlich sind.

Die Songs selbst sind sehr atmosphärisch und höchst melodisch gehalten, dabei klingen sie aber gar nicht mal so melancholisch, sondern besitzen eine positive Grundstimmung. Stellenweise wird es fast schon hymnisch und zumindest auch in Ansätzen bombastisch, einige Passagen befinden sich auch nah an der Grenze zum Kitsch, und wirklich oft geht es regelrecht poppig zu. Aufgrund dieser Beschreibung könnte man auch an eine gewisse andere Band von der Insel denken, und tatsächlich erinnern MAYBESHEWILL auf „Fair Youth“ immer wieder an COLDPLAY. Im Titelsong etwa, aber auch in „Waking Life“ oder „In The Blind“ fehlt eigentlich nur noch Chris Martins Gesang.

Das soll hier aber gar nicht mal negativ gemeint sein, und tatsächlich ist „Fair Youth“ ein wirklich schönes und trotzdem vielschichtiges Album. Auf Dauer ist es eben nur etwas zu schön und auch zu glatt. Ich selbst zumindest wünsche mir mit laufender Spieldauer immer öfter zumindest einige wenige Gitarrenausbrüche.

Fair Youth


Cover - Fair Youth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:55 ()
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Throw

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Im Visions-Soundcheck ist „Throw“ auf Platz 1 gelandet. Der Visions-Redaktion mag man vertrauen oder auch nicht, aber bei diesem Ergebnis sollte an der Scheibe doch etwas dran sein. Und ja, tatsächlich ist das zweite Album der Schotten FLOOD OF RED schon nicht ohne. Die Songs sind toll aufgebaut und vermitteln eine durchgehend melancholische, verträumte Atmosphäre. Meist übernehmen die Keyboards mit flächigen Sounds das Kommando, auf denen melodische Hooklines aufgebaut werden, und nur gelegentlich brechen die Gitarren mit drückenden Riffs ein. Insgesamt geht es sehr ruhig, teils fast verhalten zu, was ja eigentlich nicht per se schlecht sein muss. Aber seien wir ehrlich: Auf Dauer ist der Sound einfach zu glatt und ja, auch ein bisschen seicht, manchmal sogar poppig, und auch von dem ein oder anderen COLDPLAY-Moment bleibt man nicht verschont. Vor allem aber der Gesang geht einem recht schnell auf die Nerven: Der ist nämlich ziemlich hoch und weich, teils auch ein bisschen weinerlich und außerdem wenig variabel. Am Ende ist mir das gute Abschneiden in der Visions dann doch nicht verständlich. Musikalisch mag das alles ganz toll gemacht sein, doch was nützt das, wenn das Ergebnis mehr oder weniger belanglos klingt.

Throw


Cover - Throw Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:20 ()
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Electric Puppetry

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Sascha Paeth dürfte dem einschlägigen Rock- und Metalfan vor allem als Gitarrist der 90er-Überflieger Band HEAVEN’S GATE bekannt sein – und natürlich als Produzent von Acts wie zum Beispiel EDGUY, KAMELOT, RHAPSODY OF FIRE oder EPICA. Mit THE WIREPUSHERS hat Paeth jetzt laut eigener Aussage eine Band am Start, mit welcher er seine über Jahre angefallen Songideen verwirklicht. Dabei geht es musikalisch definitiv in eine andere Richtung als seine Produzentenkarriere vermuten lässt. Alternative Rock mit Fun-Punk-Flair, live eingespielt, eher angeraut als glatt und alles ohne Bombast (sprich Keyboards und Orchester) – mal Indie („Any Minute“), mal leichter Funkeinschlag („All Is Good“), mal fast eingängiger Pop („Minimal“) – abwechslungsreich ist das allemal. Gesanglich bewegt sich der englische Sänger Paul Kettley zwischen vorlauter Rotzigkeit und Classic Rock Organ, textlich ist Augenzwinkern angesagt. Und auch instrumental ist handwerklich alles im grünen Bereich - Paeth an der Gitarre eh‘, Bassist Arne Wiegnad (SANTIANO) und Schlagzeuger Robert Hunecke (AVANTASIA, dort allerdings am Bass tätig) passen da auch. Die Songs gehen dabei ins Ohr und machen Laune; kann man sich sofort im Pup oder fetzigen Biergarten für einen schönen, rockenden Abend vorstellen. Highlights sicher der gitarrendominierte und cool groovende Opener „The Escapader“, der flott rockende Spaßmacher „Finest Girl“ oder das munter gespielte SMALL FACES Cover „Tin Soldier“. Allerdings treffen nicht Kompositionen so auf den Punkt, auch weisen manch eingängige Parts und Refrains eine nicht ausreichende Halbwertszeit auf. Für Alternative Rock-Freunde eine durchaus interessante Mischung, welche aber den letzten Tick doch etwas missen läßt.

Electric Puppetry


Cover - Electric Puppetry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:38 ()
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Holy Vacants

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Ursprünglich haben TROPHY SCARS als Post-Hardcore-Band angefangen. Davon ist auf ihrem neuesten Album aber nicht mehr viel zu hören. Über die Jahre hat die Band aus New Jersey Lust am Experimentieren gefunden und immer wieder verschiedenste Einflüsse aus Indie-Rock, Blues, Psychedelic und sogar Hip Hop zugelassen. Aber auch vor diesem Hintergrund überrascht „Holy Vacants“. Schon der Opener „Extant“ kommt unerwartet ruhig, fast schon balladesk daher, und von dort aus nehmen TROPHY SCARS einen auf eine abenteuerliche Reise mit. Gerockt wird eher selten, es gibt nur einige wenige Ausbrüche, und tempomäßig geht es eher gemächlich zu. Vieles klingt verträumt, immer wieder wird es auch theatralisch, in Songs wie „Archangel“ und „Everything Disappearing“ auch etwas schwülstig. Es gibt Blues-Gitarren zu hören, Klavier, Bläser, Streicher und weibliche Background-Chöre. Teils fühlt man sich dabei an eine Rock-Oper erinnert, teils auch an die großen PINK FLOYD-Alben. Tatsächlich handelt es sich bei „Holy Vacants“ auch um ein Konzeptalbum: Erzählt wird die Geschichte eines Liebespaares, das in den Blutzellen von Engeln einen Jungbrunnen entdeckt hat. Klar, ohne etwas Kitsch und Pathos kann es bei diesem Inhalt nicht abgehen, allerdings tragen TROPHY SCARS zum Teil doch etwas dick auf. Trotzdem: „Holy Vacants“ ist zwar ein etwas seltsames, aber durchaus spannendes Album, für das man jedoch ein gewisses Maß an Aufgeschlossenheit benötigt.

Holy Vacants


Cover - Holy Vacants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:35 ()
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Love Of Cartography

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Postrock ist anno 2014 ein interessanter Fall, findet doch Veränderung oder gar Hinzunahme völlig neuer Ideen so gut wie nie statt - und doch machen viele Postrockplatten Spaß. Ist das positive Stagnation? Gerade im instrumentalen Postrock stellt sich die Frage noch mehr, denn ohne das variable Element des Gesangs sind die Gestaltungsmöglichkeiten willentlich eingeschränkt. Die Australier SLEEPMAKESWAVES zeigen auf "Love Of Cartography", wie packen und lebendig instrumentaler Postrock auch in der x-ten Auflage sein kann. Mit dem hymnischen, packenden "The Stars Are Stigmata" ist ihnen dabei einer kleiner Hit gelungen, in dem sich die Standardzutaten harmonisch zu einem schönem Ganzem verbinden. Überhaupt klingt die Platte in sich sehr harmonisch und lässt sich so gut am Stück hören. Kein Song bricht das Schema auf, wobei die Australier jedem Song eine eigene Identität gegeben haben. Kurzum: starkes Songwriting! "Love Of Cartography" ist der MOGWAI/ EXPLOSIONS IN THE SKY/ GOD IS AN ASTRONAUT-Fraktion bedenkenlos zu empfehlen. Postrock ist mit Bands und Platten wie dieser noch lange nicht tot. 

 

 

Love Of Cartography


Cover - Love Of Cartography Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:30 ()
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Departures

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„Departures“ (deutsch: „Verlust“), - das ist das Thema, mit dem sich MIDNIGHT MASSES auf ihrem ersten Album auseinandersetzen. Sicher, bei einem Vorgänger wie der „Rapture, Ready, I gGazed At The Body“-EP hätte niemand freudigen Krautrock erwartet. Desweiteren dienen die MIDNIGHT MASSES dem ehemaligen …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD-Bassist Autry dazu den Tod seines Vaters zu verarbeiten. Viele Freunde scheint der Us-Amerikaner zu haben, zeigt doch die Guest-Liste die Beteiligung von nicht weniger denn fünfzehn Gast-Musikern auf. Musikalisch haben wir es hier mit Soul-haltigem und nicht gerade freudigem Alternative Rock zu tun, der von Ambient über Pop bis hin zu Psychedelic und Gospel vor nichts zurück schreckt. Während Songs wie „Golden Age“ oder „Be Still“ sich getrost als atmosphärischer Rock bezeichnen lassen und fast schon an die Entwicklung von NEW MODEL ARMY auf ihrer neusten Platte „Between Dog And Wolf“ erinnern, graben Songs wie „Hollywood Death Forever“, „Broken Mirror“ oder das instrumentale „Everywhere Is NowHere“ doch eher in der psyedelischen Endlos-Schleife. Mit „If I Knew“ haben MIDKNIGHT MASSES eine schöne „Herbst-Radio-Musik“-Ballade der Marke ENYA auf das Album gepackt, während „Am I Nomad?“ mit seinem hohen Gesang fast schon unschuldig und fröhlich erscheint (es aber natürlich nicht ist). „All Goes Back“ wird durch Gospel-Einsatz ziemlich nervig gestaltet. Hier hat man noch mehr „Uhhhs“ und „Ahhhhs“, als es bei „Hollywood Death Forever“ oder „There Goes Our Man“ (…) der Fall ist. Gegen so etwas sollte man resistent sein, wenn man dieses Album genießen will. Ansonsten liefern MIDNIGHT MASSES hier ein recht buntes Werk depressiver, atmosphärischer Rock-Musik ab, die trotz einiger Pop-Allüren ihren Kunst-Projekt-Status würdevoll erhält.

Departures


Cover - Departures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:55 ()
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The Unravelling

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Es gibt Musik, die eine echte Herausforderung ist. Eine Herausforderung sie zu spielen und vielleicht eine noch größere sie zu hören: KNIFEWORLD aus London sind zum Beispiel solch ein Phänomen. Wir haben es hier mit einer achtköpfigen Band zu tun, die Tasteninstrumente, Streicher, Vocals männlicher und weiblicher Natur, Saxophonen und Fagotten zu bedienen weiß. Arrangiert wird die Musik sehr psychedelisch, ausgesprochen progressiv, jazzig verzehrt, schief und einfach krank. Einen Hauch Metal-Gitarren hier, einen Pop-Chorus dort kann man zwar erkennen – doch alles wurde irgendwie zerzägt, in Stücke gehackt, heruntergeschluckt und mit einer nicht unwesentlichen Portion LSD wieder ausgespuckt. Zu verweisen wäre da auch noch auf den unangefochtenen Speed in den Fingern der Musiker, was tatsächlich von musikalischem Geschick zeugt. Doch eben wirkt auch das alles sehr verzehrt und improvisiert. Ein wilder Zirkus des Grauens wurde mit „The Unravelling“ erschaffen, deren kranke Composings in der Länge von einer dreiviertel Stunde sicher nur für ganz hartgesottene Progressive/ Jazz/ Experimental/A lternative/ Mathcore-Hipster zu genießen ist.

The Unravelling


Cover - The Unravelling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:20 ()
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Tûndra

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Kalten, fast schon eisigen Stoner Rock spielen BLACK BOOK LODGE, die sich in Stockholm heimisch fühlen. So scheint auch kein anderer Titel als „Tûndra“ passend für dieses rumpelnd-rockige und doch überraschend saubere Werk der der Dänen. Denn dort, wo bei den meisten Stoner Rock Bands trockene Erde mitschwingt sind es bei BLACK BOOK LODGE frischer Rock und Alternative. Voll kalter Einöde und Depression sind die Texte dieser Scheibe (man sehe einmal von „Lupus“ ab … das von Fellatio handelt). Vielseitig und mitreißend erweist sich die Scheibe, bewegen sich BLACK BOOK LODGE doch gar zischen indie-stoner Klängen („Battering Ram“, „Cripplegate“), fast schon radiotauglichen Hard Rock Nummern wie „Sheep/Prodigal Sons“ und Akustischem wie dem Titeltrack sicher und ohne zu verkrampfen. So haben die Dänen mit „Tûndra“ ein gutes und hörenswertes Album geschaffen, was allerdings noch Luft nach oben lässt. Ein paar mehr „Aufhorch-Momente“ hätten sich allerdings noch einbauen lassen. Erwerben kann man das Album am besten als Download bei Mighty Music.

Tûndra


Cover - Tûndra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 48:9 ()
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Dissent

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Für „Dissent“ hat UNSANE-Sänger/Gitarrist Christ Spencer zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder neue Songs mit THE CUTTHROATS 9 aufgenommen. Ursprünglich um das Jahr 2000 herum während der Auszeit von USANE gegründet, legte er die Band 2004 wieder auf Eis und reaktivierte sie erst Mitte des vergangenen Jahres. An den Drums ist wieder Will Carroll (DEATH ANGEL, OLD GRANDDAD) mit dabei, neu an Bord ist Bassist Tony Baumeister (16, AEGES). Dabei herausgekommen ist ein energiegeladener, böse groovender Brocken von einem Album. Tiefe, dumpf sägende Gitarren, ein fies verzerrter Bass, roh bolzende Drums, darüber Spencers intensiver, dreckig geschrieener Gesang – das ist nichts für schwache Nerven. Wer UNSANE kennt, wird schon vermuten, dass auch bei THE CUTTHROATS 9 ordentlich Lärm gemacht wird, und natürlich ist das auch so, es geht aber doch etwas rockiger zu als bei Spencers Haupt-Band. Gerne wird, wie im schweren „Dissension“, eine ultraverzerrte Slide-Gitarre eingesetzt, und im gnadenlosen „We Could“ meine ich sogar einige Mundharmonika-Passagen herauszuhören, was erstaunlicherweise großartig funktioniert. Insgesamt ist das zwar alles nicht wahnsinnig innovativ oder überraschend, aber das hohe Energielevel der Band ist einfach mitreißend. Alles befindet sich durchgehend auf maximalem Pegel und wird mit einer derartigen Intensität rübergebracht, dass man sich dem kaum entziehen kann.

Dissent


Cover - Dissent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 26:2 ()
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