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The Hutch

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STEAK NUMBER EIGHT reihen sich in die Riege merkwürdiger benannter Bands ein, was aber nach den ersten Sekunden Hörens ihres neuen Albums „The Hutch“ vergessen ist: die blutjungen Musiker (im Schnitt 20 Jahre alt) brennen ein Feuerwerk an Ideen ab, das einfach fasziniert. Kleinigkeiten wie Bandnamen oder die Vorhaben der nächsten 70 Minuten sind da auf einmal nebensächlich. Wenn STEAK NUMBER EIGHT ihre Postrock-Ideen mit kräftigem Sludge kreuzen („Tearwalker“), ein wenig MASTODON zitieren („Pilgrimage Of A Black Heart“) oder mit Klanglandschaften zu verzaubern wissen („Push Pull“), kann sich kaum jemand dem Charme der Musik entziehen. Jetzt sind die Kerle nicht bloße Abziehbilder anderer Bands, dafür haben sie einen zu eigenständigen Sound kreiiert, auch wenn dessen Zutaten deutlich sind. Neben den bereits genannten MASTODON sind ISIS eine Hauptzutat, ebenso ALICE IN CHAINS und …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD. Relativ wild gemischt also, aber im Endergebnis wohlschmeckend und –klingender Postrock mit kräftigen Einschüben. Wer mehr als 70 Minuten Musik, die niemals langweilig wird oder sich wiederholt, belegt sein Potential eindrucksvoll. STEAK NUMBER EIGHT haben das geschafft und mit „The Hutch“ ein facettenreiches Postrock-Album geschrieben, das vor Ideen, Witz und Charme überquillt und einfach lange fesselt. Beeindruckend!

The Hutch


Cover - The Hutch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 72:49 ()
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The Connection Tour Edition

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Zur PAPA ROACH-CD „The Connection“ hatte Kollegin Bianca bereits letztes Jahr eine durchaus positive Review geschrieben. Dem ist an sich nichts hinzuzufügen, gibt es hier doch auf der „The Connection Tour Edition” weder eine geänderte Tracklist noch irgendwelche neu aufgenommen Songs.

Das besondere an der Touredition ist die Bonus-DVD welche einen Livemitschnitt mit 12 Tracks enthält der aus eine Mischung guter, Live gut abgehender neuer Songs von „The Connection“ enthält (unter anderem „Where Did The Angels Go“ und der Ohrwurm „Silence Is The Enemy“) und Klassiker der Marke „Between Angels & Insects“, „Getting Away With Murder“ oder dem endgeilen „Lifeline“. Was aber etwas auffällt, nach hinten raus klingt die Stimme von Fronter Jacoby Shaddix doch etwas angekratzt – und nach dem Megahit „Last Resort“ waren gerade etwas über 60 Minuten um. That’s Live – vermindert aber kaum den Eindruck, dass PAPA ROACH immer noch für eine energetische und voller Power steckende Live-Perfomance stehen; und die Bonus-DVD dies mit einem ordentlichen Ton und Bild rüberbringt. Trotzdem wohl nur für Fans von Interesse und jene, die das Album noch nicht im Schrank stehen haben.



DVD-Tracks

1. Still Swingin

2. Give Me Back My Life

3. Between Angels & Insects

4. Where Did The Angels Go

5. Forever

6. Before I Die

7. Burn

8. Getting Away With Murder

9. Silence Is The Enemy

10. Scars

11. Lifeline

12. Last Resort

The Connection Tour Edition


Cover - The Connection Tour Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 0:0 ()
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One Mile High … Live

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GARBAGE waren in den 90er im Alternative Rock ein recht große Hausnummer und hatten mit ersten beiden Alben („Garbage“, 1995 und „Version 2.0“, 1998) reichlich Erfolg und Singlehits („Stupid Girl“, „Only Happy When It Rains“, „Queer“ und „Milk“ sowie „Push It“, „I Think I'm Paranoid“ und „The Trick Is To Keep Breathing“). Mit den nächsten beiden Alben konnte man an den Erfolg nicht anknüpfen, wurde auch etwas gitarrenlastiger und tendierte gen Mainstrean; so verlor man auch etwas die Basis in Form der Indie-Gemeinde. Mit ihrem neuen Album „Not Your Kind Of People“ änderte sich das zwar nicht Grundlegend, aber es gab GARBAGE nun wieder Live zu sehen. Vorliegende DVD/BluRay enthält eine komplette Show der Band, aufgezeichnet am 06. Oktober 2012 im Ogden Theatre in Denver/Colorado (in Clubatmosphäre). „One Mile High … Live“ enthält die Hits der ersten Alben und gute Songs der letzten Veröffentlichung die vom deutlich aus den 90er stammenden Publikum dankbar aufgenommen werden. Der etwas über 90-minütige Auftritt wird aber vor allem von Frontfrau Shirley Manson geprägt, Aushängeschild der Band und in den 90er eine Ikone mit Vamp-Status; Charisma und Ausstrahlungskraft sind trotz hochgestecktem Rotschopf weiter da – anmutig sanft, katzenhaft bis rockend scheint Fr. Manson noch oben auf, auch wenn die Stimme mit Jahrgang 1966 nicht mehr alles mit macht. Die Schottin und ihre US-amerikanischen Kollegen legen einen sichtbar routinierten Set hin, der nur leider etwas Einfallslos eingefangen wurde. Obwohl ich es zu schätzen weis, dass man mal länger auf einem Musiker verweilt, sind die Kameraeinstellungen doch sehr starr und kriegen so die Dynamik der Show nicht zu fassen. Musikalisch ist das was die Gitarristen Steve Marker und Duke Erikson, Schlagzeuger Butch Vig und Bassist Eric Avery bringen für eine Liveshow schon fast zu perfekt, zu clean. Der Sound (Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1, DTS 5.1) kommt gut rüber, das Bild ist (wie die Show wohl auch war) trotz vielen Hintergrundprojektionen eher dunkel gehalten.

Als Bonus gibt es ca. 30 Minuten Warm machen für die Show und Infos zu den fünf gespielten Songs aus dem neuen Album sowie die Musikvideos zu „Big Bright World” und „Blood For Poppies”. Fans der Band sollten das mitnehmen.




1. Automatic systematic habit

2. I think I'm paranoid

3. Shut your mouth

4. Why do you love me

5. Queer

6. Stupid girl

7. Hammering in my head

8. Control

9. #1 Crush

10. Cherry lips (Go baby go!)

11. Big bright world

12. Blood for poppies

13. Special

14. Milk

15. Battle in me

16. Push it

17. Only happy when it rains

18. Supervixen

19. The trick is to keep breathing

20. Vow

21. Time will destroy everything (Credits)



Bonus

22. Pre-show warm up

23. Automatic systematic habit

24. Battle in me

25. Big bright world

26. Blood for poppies

27. Control

28. Big bright world (Music Video)

29. Blood for poppies (Music Video)

One Mile High … Live


Cover - One Mile High … Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 116:0 ()
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In Division

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Von Metalcore nach Alternative in 19:52 Minuten - von den ex-Mitgliedern von THE RETALIATION PROCESS, äh... NAYLED, hätte ich anderes erwartet, als ich die EP von IN DIVISION bekommen habe. Aber, es ist nur konsequent: Komplett neue Musik, neuer Bandname: Die Hamburger Jungs zeigen auf ihrer selbstbetitelten EP ihre weiche Seite. Dramatik, Tiefe, Gefühle - wenn man sich erst einmal auf die Stimme von Ben eingelassen hat, kann man Ähnlichkeiten mit MUSE oder dem Sneaker-Pimps-Nachfolgeprojekt IAMX entdecken. Klar rockt es trotzdem, aber trotz Samples wären LINKIN PARK als Referenz zu weit hergegriffen. Dazu ist Bens Stimme zu "speziell" - so hoch singt kaum ein Mann sonst. Außer vielleicht den Hamburger Lokalmatadoren STURCH. Aber da gibt es im Songwriting dann Unterschiede. Eike Freese von DARK AGE hat die Songs auf jeden Fall perfekt aufgenommen, reinhören lohnt.

In Division


Cover - In Division Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:52 ()
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Vertrieb:
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Build A World

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Der letzte offizielle Longplayer „All The Wars“ (2012) war ein recht gutes Album, ist eigentlich noch gar nicht so lange her aber schon schieben die brititschen Alternative Artrocker THE PINEAPPLE THIEF eine EP Namens „Build A World“ nach.

Is wohl so als ne Art Tourunterstützung für die aktuellen Livegigs gedacht, gut dann verzeihen wi mal großzügig, dass „Build A World“ bereits als Song auf dem letzten Werk vertreten war. Hier gibt es neben dieser Originalversion auch noch eine elektronische Variante der sogenannte „Dirty Hi-Fi“-Remix und ja diese flirrend, blubernde Version mit Streichern hat chon was. Der Song ist als solches aber schon eher etwas untypisch, da relativ einfach und breitwandig riffig. Das Cover der EP mit diesen etwas selstsamen blauen Mikrobakterien paßt dagegen irgendwie dazu.

Es gibt dann also nur drei wirklich komplett neue Songs zu finden. Als da wären das recht urwüchsige „You Don’t Look So Innocent“ das recht indiemäßig, sehr noisy mit etwas abgreboche klingenden Punkriffs daherkommt, versehen mit einem schrägen Solo aber eine typischen Wohlfühlrefrain aufwartet. Dann gibt’s noch „What Are You Saying“, nach etwas verhaltenem Start nimmt das Ding dann doch Fahrt auf bietet typisch Züge zwischen ruhigeren Passagen und etwas leichten Progrockfeeling mit schrammeligen Gitarren und wibbernden Solos. Der Refrain ist mir etwas zu flach und fast schon nichtssagend. Da kann die Akustikballade „You Drew Blood“ schon eher punkten. Die trotzdem eher energischen Gitarrenparts, die sich zwischen den sanften Gesangsmelodien des Sänger mit seinen beinahe zart-schmelzenden Vocals, abwechseln sorgen für schöne Gegensätze und ja der Song hat Tiefe.

Diese EP bietet insgesamt eher Material mit Nachtischcharakter, net schlecht aber auch irgendwie verzichtbar. Für Fans sicher ein „must Have“ alle anderen sei da eher zum letzte Output „Build A World“ geraten, da hier doch viel mehr und vor allem hochwertigere Facetten des typischen THE PINEAPPLE THIEF Klangkosmos geboten werden.

Build A World


Cover - Build A World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 24:57 ()
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Even The Odd Ones Out

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ME sind Bombast-Rock wie sie britischer nicht sein könnte. Obwohl! ME sind nach UK immigrierte Australier; aber die Mixtur aus den BEATLES, alten PINK FLOYD, 70er Rock Versatzstücken, DAVID BOWIE und vor allem QUEEN klingt nach Londoner Ursuppe und sorgte bereits bei der Debüt-EP „Another Story High“ letztes Jahr für Aufsehen (mit „Like A Fox“ und „Westward Backwards“ sind zwei der Songs auch auf dem Album gelandet). Das Teil durfte aus alter Tradition heraus vor allem auf der Insel Erfolge feiern. Auf dem (guten alten) Kontinent gingen vor allem die Indie-, Prog- und Retro-Freaks steil. Auch wenn vieles aus (alten) Zutaten bestückt scheint, neu und anders klingen ME, und unberechenbar. Sänger Luke Ferris reizt immer wieder seine Falsett-Stimme aus, musikalisch wirkt man auf „Even The Odd Ones Out” orchestral bombastisch und dramatisch verdreht im positiven lockeren Sinne – mal opulent mal dezent, aber immer songdienlich. Zum antesten empfehlen wir mal die ME Ballade „Carousel“, „Working Life“ mit seinem überragenden Refrain (eine Mercury/May-Hommage par excellence) und „Vampire! Vampire!“ (ein Ohrwurm vor dem Herrn).

Was MUSE auf ihren letzten beiden Veröffentlichungen im Bezug auf eine QUEEN-Affinität versuchten, haben ME geschafft, obwohl manches noch etwas bemüht wirkt. Wie bereits oben geschrieben, auch wenn vieles aus (alten) Zutaten bestückt scheint, neu und anders klingen ME, und unberechenbar. Wer der Gleichförmigkeit auf flott-fröhlicher Art entfliehen möchte, der muss mit „Even The Odd Ones Out” ein Date ausmachen.

Even The Odd Ones Out


Cover - Even The Odd Ones Out Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:38 ()
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The Flood Inside

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Ich muss zu meiner Schande wirklich gestehen, dass die Münsteraner Postrocker LONG DISTANCE CALLING bisher ziemlich an mir vorbeigegangen sind, einzelne Songs kannte ich zwar schon, aber halt nicht ein komplettes Werk.

Das ändert sich nun endlich mit der vierten Langrille in der Karriere der Herren seit dem Debüt aus 2006 - dem neuen Werk "The Flood Inside". Änderungen gab es auch bei der Band selbst, denn Tasten- und Elektrospezialist Reimut van Bonn war vor gut einem Jahr ausgestiegen. Der neue Man heißt Martin Fischer, ist jetzt also für die Keyboards zuständig, aber auch als (Haupt)Sänger am Mikro aktiv.

Und da sind wir bei einer weiteren Neuerung: es gibt deutlich mehr Gesang als zuvor. Zwar war das meiste schon instrumental auf den ersten drei Alben aber immer ein Track war mit Gastgesang ausgestattet. Die aktuelle CD bietet indes gleich vier Stücke mit Vocals, wobei aber trotz des Neuen noch die Tradition beibehalten wird, sich einen Gast für die Vocals einzuladen: Vincent Cavanagh (ANATHEMA) darf mit seinen eher etwas sanfteren, fast schon zerbrechlich hellen Timbre das etwas melancholische (dazwischen instrumental sehr aufwühlend daherkommenden) "Welcome Change" veredeln.

Insgesamt hätte ich etwas mehr elektronisch geprägtere Sounds, erwartet aber dem ist eigentlich eher nicht so. "Waves" beginnt mir einigen Voicesamples und Streicherschwaden zu Beginn, dann folgen eher sanfte Gitarrenparts mit Geigen als Hintergrund und auch die intensiven Drums mit Tomsbetonung sorgen für eine ganz besondere Stimmung. Auch auf „Ductus“ wird mit diesen etwas flirrend-ambientartigen Tasten zunächst eine chillig-lässige Stimmung erzeugt, ehe dann der ganz Song immer schneller wird und eine eher bedrohlich heftige Wendung, auch dank der klasse Schlagzeugarbeit, nimmt. Bei "Nucleus" einer eher etwas düster, verschrobenen Nummer mit typisch sphärischem Postrock-Aufbau folgt einem auch eher langsamen Einstieg mit echt coolem an SANTANA erinnernden Solo - ein klasse Schluss mit viel Tempo und fetten Riffs.

Grundsätzlich ist „The Flood Inside" absolut Gitarrenlastig ausgefallen, es gibt viele Soloparts und auch stets mit schönen Breaks eingesetzt viele Riffkannonaden, die aber auch mal grooven oder elegisch über die Songstrukturen gelegt werden. Die Band setzt auf viele atmosphärische Parts und Wechsel oder auch sich hinaufsteigernde Songs.

Mein Hauptempfinden bei fast allen ist, trotz der vielen heftigeren Ausbrüche (die mitunter auch mal dominieren), durch die stets im ausgeklügelten Wechsel von heftig auf ruhig arrangierten Songs, eine gewisse Entspanntheit (ohne zu seicht zu klingen) - gepaart mit einer ungeheurer Intensität, die einen packt und in einen ganz eigenen Klangkosmos entführt. Bestes Beispiel hierfür ist das teilweise hymnische "Breaker", das mit langsameren Zwischenpart, fulminante Gitarrenwände auffährt bis hin zum monumental-opulenten Schluss und mit dezent ausklingenden Saitenklängen endet. Bei den anderen Songs mit dem neuen Sänger kommen dann ein eher alternativelastiges Ambiente mit leichtem Stonerrock-Appeal auf. Insbesondere bei "Inside The Flood" mit seinem leicht schrägen-intensiven Mittelpart oder auch meinem Favoriten, dem etwas grungigen "Tell The End" mit grandioser Gesangsleistung und furiosem Finale.

Alle neun Songs übertreffen die Sechs-Minuten-Marke, sind aber zu keiner Sekunde langatmig eher im Gegenteil: mit vielen guten Ideen und vor allem Stimmungen schaffen es die Münsteraner souverän den Zuhörer zu packen und mit jedem Durchlauf mehr zu fesseln. Es gelingt zwar kein überragendes, aber ein gutes, wunderbar atmosphärisches Album. Der Sänger hat sicher noch etwas Luft nach oben, aber die Balance zu den Instrumentalparts stimmt. Ob die Alben davor besser waren oder nicht kann ich wie anfangs erwähnt, leider nicht beurteilen. Aber davon mal abgesehen machen LONG DISTANCE CALLING spannende und vielseitige Musik und sollten nicht nur, wie vielfach zu lesen war, Kritiker-Lieblinge sein oder bleiben, sondern auch weitere Fans hinzugewinnen können.

The Flood Inside


Cover - The Flood Inside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:26 ()
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Vertrieb:
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Like I Belong

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GREAT CYNICS – der Bandname lässt einen auf Postrock mit zynischen Texten tippen. Aber weit gefehlt. Die Engländer kommen aus der Indie-Szene, haben eine hörbare Punk-Attitüde sowie eine gewisse Folk-Affinität, und liefern 13 kurze Songs (im Schnitt 2 ½ Minuten), welche vor unverschämt guter Laune sprühen. Denn „Like I Belong“ bietet zwar musikalisch nichts Neues (und stellt auch keinen Anspruch auf), aber das Ziel, mit einer deutlichen Unbekümmertheit und coolen Drive den Frühling einzuläuten, das schaffen Songs wie der energetische Opener „Queen Of The Anarchists“, der Ohrwurmrefrain von „In My Head“ und „Back To Hackney“ problemlos. Bemerkenswert sicherlich noch, das neben dem etatmäßigen Sänger Giles Bidder auch mal Bassistin Iona Cairns zum Mikro greift. Eine Option die die GREAT CYNICS ruhig öfters ziehen könnten, wie einer der besten Songs des Albums, „Waster“ hörbar beweist. Das man bei einer Spielzeit von gerade mal 35 Minuten nach hinten raus aber etwas die Abwechslung vermissen lässt, spricht für songwriterische Luft nach oben. Nichts desto trotz ist „Like I Belong“ ein Album das Laune macht und mit der punkten die GREAT CYNICS.

Like I Belong


Cover - Like I Belong Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 24:51 ()
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Indigo Meadow

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THE BLACK ANGELS stammen aus Austin,Texas und verstehen sich selbst als Psychedelic Rock Band. Die Namensgebung nach einem Song von VELVET UNDERGROUND gibt einen weiteren Fingerzeig, wo man das 2004 gegründete Quartett einordnen darf. „Indigo Meadow“ nennt sich das aktuelle Album und ist meines Wissen nach die vierte Veröffentlichung, welche THE BLACK ANGELS wieder tief in sphärischen Parts und psychedelischen Soundlandschaften führt. Das wird musikalische nicht jedermanns Sache sein und weist zum Teil den Weg gen bewusstseinserweiterten Mittelchen. Man orientiert sich dabei stark am 60er Sound (YARDBIRDS, DOORS, usw), wobei man den Rock-Faktor eher niedrig hält (und wenn dann muss ich an Ozzy & Co: denken). Modernere Anleihen kommen vom Stonerrock und manches erinnert mich mal an eine 70er-Variante von PLACEBO, auch des Gesangs wegen. Das wirkt in einzelnen Songs („Love Me Forever“, „You’re Mine“) durchaus überzeugend cool, aber über die ganze Wegstrecke hinweg kann das ohne die oben genannten Mittelchen doch sehr ermüdend sein – bis hin zur Orientierungslosigkeit. Der Songtitel „I Hear Colors (Chromaesthesia)” kann man schon programmatisch verstehen. „Indigo Meadow“ – THE BLOOD ANGELS kann ich damit nur für Eingeweihte empfehlen.

Indigo Meadow


Cover - Indigo Meadow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:44 ()
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III

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Tatsächlich gibt es in Österreich (ganz im Gegensatz zum Fußball, sorry Jungs der mußte sein) international konkurrenzfähigen Alternative Rock. Dies beweißen hier diese Herren mit dem zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen Namen EXCUSE ME MOSES.

Die Asusis belegten zuvor u.a. beim Newcomer-Musikcasting Ö3 Soundcheck einen dritten Platz und durften auch schon livehaftig bei Größen BON JOVI und NICKELBACK den Anheizer geben. Jetzt also ihr drittes Full-Length Album schlicht mit „III“ betitelt und mit Unterstützung von Producer Oliver Pinelli (u.a. UNHEILIG, IN EXTREMO) eingetütet soll jetzt der nächste große Wurf gelingen.

Excuse Me Moses sind durch und durch eine Rockband daher mußte auch der ursprüngliche Bandname FUNKALICIOUS geändert werden den von Funk ist absolut nicht mehr zu hören, es wird Mainstream geprägter Alternative geboten, wenn es etwas popiger zu geht dann stehen Kapellen wie SUNRISE AVENUE, 3 DOORS DOWN oder STANFOR als Paten parat geht es etwas heftiger, weniger auf Glattheit mit etwas mehr Ecken und Kanten getrimmt zu, dann sind durchaus auch die etwas härteren Vertreter der Zunft wie CREED oder PUDDLE OF MUDD eine Vergleichshausnummer.

Aber man will ja nicht ständig den Stempel eine mehr oder weniger soliden Nachahmers lesen und daher haben die Wiener-Alternative Rocker fast drei am Nachfolger gearbeitet um jetzt auch den lukrativeren deutschen Markt angreifen. Die 13 Tracks des Albums werden geprägt durch das raue, manchmal sogar etwas kratzige Timbre von Fronter Michael Paukner, der spürbar meistens versucht, den meistens Song ein erdiges Rockambiente zu verleihen und nicht zu poliert zu klingen. Dies gelingt nicht immer (was auch an den Songs liegt), manchmal geht es mir etwas zu popig zu wie bei „My Friend“ zu viele AhoOhs, ein relativ fröhlich getrimmter Radiosong ist „All Inside Yourself“ geworden. Die Instrumentalfraktion steuert eine solide Basisarbeit bei, die Riffs sind meist recht tight, die Refrains (fast) immer eingängig - es geht vielfach relativ schnörkellos zu, alles in ein kompaktes Soundgewand gepackt wird vielfach energetisch losgerockt. Es gibt aber auch behutsam eingestreute etwas melancholisch-balladeske Seitenhiebe wie etwa die gelungene „Wrong“ mit schönem Amipathos (auf den ansonsten aber dankenswerte Weise verzichtet wird) oder gegen Ende das mit CHRIS ISAAK-Gedächtnisgitarre startende „What If It’s Happening“. Der Opener „Lost In You“ kommt druckvoll kompakt aus den Boxen, die Riffs geben mit ordentlich Schmiss Gas der Gesang ist auch erdig wird stellenweise mit einem Megaphon verfremdet (ist zwar nicht innovativ aber ein Crossover-Dejavu-Feeling a la H-BLOCKX kommt auf) ein schöner Refrain macht den Track zusammen mit dem simplen aber guten Kracher „Till the End“ zu den heimlichen Hits der Scheibe. Auch „Don’t Try Just Do It“ geht ganz gut ab, wenn auch nicht ganz so fett. Ich hätte mir noch ein paar Songs der Marke „Break Me Down“ gewünscht, schnell, knackig eher etwas düster mit fast runtergestimmten Gitarren – ja das hat Schmackes. Mit „Last Breath“ gibt es einen zum Rest eher etwas ungewöhnlichen Song, der etwas aus dem gängigen Songschema abweicht, gefällt mir auf der CD mit am Besten, gegen Ende wird es stimmungsmäßig noch heftiger und sogar stimmlich etwas gekeifert. Zukünftig bitte mehr davon. Um es sich mit den Normalhörern nicht zu verscherzen gibt es auch ein paar für mich eher durchschnittliche Midtemponummern wie etwa „Hello Again“, „Don’t Give Up“ (hier ist die Hook net so der Bringer) oder Your Time Is Over“.

„III“ ist ansonsten trotzt ein paar Füllern ein solides, rockendes Album geworden, dass man sich gut anhören kann. Zukünftig bitte noch etwas mehr Gas geben und die angepaßteren Sachen weg lassen. EXCUSE ME MOSES haben sich trotzdem überzeugend vorgestellt und könnten mit ein paar stilistischen Korrekturen die Alternative-Rockwelt zukünftig durchaus bereichern.

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:42 ()
Label:
Vertrieb:

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