Review:

Till Death Defeats Us

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Oh Gott, eine schwarze CD mit unlesbarem Bandlogo! Hoffentlich doch kein Death Metal
Einheitsbrei auf Drop A mit Doublebass-Dauerabo?
Nein, wirklich nicht. LEGION OF GOMORRA spielen auf ihrem Debüt-Album „Till Death Defeats Us“ zwar soliden Death Metal, dieser ist aber immer wieder von melodischen Elementen und
Akzentuierungen durchzogen. Die Band hat hier ihren Stil gefunden, ein Stil der zwar nicht
gerade revolutionär klingt, keineswegs aber langweilig oder schlecht ist. Beispielsweise findet
sich bei „Wail Of The Forgotten“ zwischen der harten Stimme von Sänger und Gitarrist Stefan
Wieker nebst einer kurzen Akustik-Passage ein fettes Gitarrensolo welches kurz nach dem
letzten Ton wieder vom donnernden Schlagzeug abgelöst wird. Solche Härtewechsel finden sich
bei diversen Titeln der CD, meistens ist es die Gitarre die Melodic Elemente oder einzelne Riffs
zwischen die zeitweise leider etwas ausgelutscht wirkenden Mainparts wirft. Hier hat man
leider das Gefühl alles irgendwie schon einmal gehört zu haben – trotzdem gibt es gute, neue
Ansätze. „Auf die Freiheit“ haut beispielsweise eine echt gut gewählte Sammlung an Riffs
durch die Gegend und bleibt gerade in Kombination mit den ausnahmsweise mal deutschen
Vocals (mehr davon!) gut im Ohr – mein Highlight der CD. Vermutlich ist der erwähnte
Stilwechsel in den meisten Songs nichts für die die Geknüppel erwarten, dafür macht es die
Nummern angenehm abwechslungsreich. Das heißt allerdings nicht das man nicht auch die
Mähne schütteln dürfte! „Operation Gomorrha“ prescht mit brachialem Tempo vorwärts, „Till
Death Defeats Us“ schreit förmlich nach einem Moshpit und „Loss Of Humanity“ macht böse
Sachen mit dem Schlagzeug – solche Titel werden auch die härtere Fraktion voll auf Ihre
Kosten bringen, trotzdem schlagen auch diese Nummern zwischen drin mal kurz ruhigere Töne
an.
Die Jungs von LEGION OF GOMORRA haben es jedenfalls verdient das ihr sie mit einem
Konzertbesuch und/oder CD-Kauf unterstützt. Das Album macht nämlich Spaß, auch wenn es
teilweise noch nicht ganz erwachsen wirkt – das sei ihnen bei der ersten CD aber wirklich
verziehen. Auf jeden Fall mal rein hören!

Till Death Defeats Us


Cover - Till Death Defeats Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:45 ()
Label:
Vertrieb:
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The Real American Hardcore

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MADBALL sind mittlerweile eine Institution im Hardcore, wozu auch gehört, dass hin und wieder eine 7“ auf den Markt geschmissen werden muss. Haben die Herren mit dem erwartet plakativ betitelten „The Real American Hardcore“ gemacht, als Ausblick auf ihr neues Album praktischerweise. Wie nicht anders zu erwarten, finden sich auf dem Vinyl zwei brachiale, gut nach vorn gehende HC-Songs, die New Yorker Schule par excellence sind und alle MADBALL-Trademarks aufweisen. Für Kompromisse oder gar Experimente waren Freddy und seine Kollegen noch nie zu haben, insofern überrascht „The Real American Hardcore“ auch nicht. Fans der Band machen hier alles richtig.

The Real American Hardcore


Cover - The Real American Hardcore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 4:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lucky Me

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KILLING THE DREAM fangen “Lucky Me” wie gewohnt an, angepisst-wütend und gnadenlos geht „Blame The Architects“ los und vereint die Trademark-Stimme von Shouter Eli mit den kraftvollen Gitarren und einem auf den Punkt kommenden Songwriting. Aber Stop! Was ist das? Nach gut einer Minute wird das Tempo rausgenommen und in KILLING THE DREAM-untypisch ruhige Gefilde umgeschwenkt. Auch wenn es zum Ende hin wieder voll auf die Fresse gibt, bleibt ein merkwürdiges Gefühl zurück. Will die Band auf Krampf anders klingen als auf „Fractures“? Oder ist der Opener nur ein Experiment, eine einmalige Sache? Mitnichten. In den sieben Songs finden sich viele ruhige Parts, die so nicht mit KILLING THE DREAM in Verbindung gebracht werden würden. Handwerklich können die Herren dabei nicht komplett überzeugen, was weniger an den guten Melodien liegt, sondern primär am viel zu fragilen klaren Gesang, bei dem nicht klar ist, ob Eli hier experimentiert oder ob es sich um einen (oder mehrere?) Gastsänger handelt. Wie auch immer, so wirklich passt das noch nicht zusammen, für eine Deathwish-Band ist das sogar erschreckend schwach. „Lucky Me“ kann sich nicht vollständig berappeln im Laufe der gut 20 Minuten, denn für Experimente ist die Scheibe einfach zu kurz. Der Fan erwartet sieben Vollgas-Songs und 20 Minuten gnadenlos heftigen Hardcore, aber keine in zehn Minuten ruhige Parts und zehn Minuten Aggression geteilte Scheibe, zumal in Songs, die nicht immer wie aus einem Guss erscheinen. Für Experimente hätten sich die Amis mehr Zeit nehmen sollen, so wirkt das Ergebnis unausgegoren. Melodische Parts wie „Hell Can Wait“ und die markanten Screams können nicht darüber hinweg trösten, das KILLING THE DREAM eine unfertig wirkende Leistung abgeliefert haben.

Lucky Me


Cover - Lucky Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 19:5 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Neaera

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Interview "Forging The Eclipse" ist fertig, veröffentlicht und wird allerorten besprochen - wie fällt der Großteil ds Feedbacks aus?


Sehr gut ...gott (oderwemauchimmer)seidank! Zum ersten Mal bekommen wir zudem größtenteils echt gutes Feedback aus dem Ausland, was einen natürlich auch extrem freut.
Ein paar miese Kritiken sind natürlich auch wie immer dabei... aber selbst in den meisten Foren hält sich das Rumgekotze echt in Grenzen *lacht*



Die Death Metal-Schlagseite ist auf der neuen Platte nochmal größer geworden, oder? War das geplant oder hat es sich einfach so ergeben?


Auch wenn sich die kurze Antwort jetzt so anhört, als hätte ich keine Lust auf deine Frage zu antworten...aber das hat sich einfach so ergeben *lacht*



Wie lange habt ihr an den Songs geschrieben? Mittlerweile lebt ihr ja wieder alle in Münster, oder? Da ist ja regelmäßiges Proben drin - hat sich das positiv auf das Songwriting ausgewirkt?


Jau, ich bin wieder nach Münster zurückgezogen, allerdings wohnt Stefan (g.) jetzt aufgrund seines Lehrerjobs in Recklinghausen. Geändert hat sich für mich und für das Songwriting aber nix, denn ehrlich gesagt habe ich den Proberaum das letzte Mal vor vier Wochen gesehen...die anderen Jungs sind froh wenn ich mit meinem Rumgejaule nicht ständig dazwischen hacke.
Vom Songwriting habe ich ja eh keine Ahnung und das wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern *lacht*



Wo habt ihr "Forging The Eclipse" aufgenommen? War es eine Routine-Session im Studio oder musstet ihr mit unvorhergesehenen Problemen kämpfen?


Wir sind dieses Mal wieder zu Ali Dietz ins Studio gegangen...nur unser Drummer war bei Andy Classen im Stage One Studio.
Ali sich mittlerweile ein neues Studio in Saalfeld eingerichtet und das war mehr als entspannt. Eine Routine-Session ist das eigentlich nie für uns bzw. nie für mich. Ich habe nur ein relativ knappes Zeitfenster in dem ich die Songs einbrüllen muss, da wird man bei jedem noch so kleinsten Kratzen im Hals schonmal schnell nervös. Zumal ich zu der letzten Cd mitten in der Produktion eine Mandelentzündung hatte und das Ganze eine extremer Krampf war, alles noch zeitig bei der Plattenfirma einzureichen. Dieses Mal lief alles eigentlich ziemlich glatt, außer dass ich an dem ersten Tag 6 Stunden an einem Song rumschreien musste, weil ich entweder den Einsatz verpasst habe oder die Technik kurzzeitig keine Lust hatte...das machte Mut für die kommenden Tage *lacht*. Oh man, ich hasse Studio...aber bei Ali hasse ich es weniger.



Habt ihr im Studio noch große Dinge an einem oder mehreren Songs verändert?


Nicht wirklich. Meistens sind es Kleinigkeiten die man ändert, weil sich beispielsweise beim Gesang die Textsetzung im Proberaum besser anhörte als später im Studio.



Wie kam der Albumtitel zustande? Welche Aussage steckt dahinter? Beziehen sich die Texte auf den Albumtitel?


Nach dem letzten Albumtitel “Omnicide” wollten wir dieses Mal wieder einen Titel, der zwar düster klingt aber nicht ganz so offensichtlich ist und trotzdem zu den Themen unserer Texte passt. Wahrscheinlich waren wir bei der Titelfindung alle unbewusst beeinflusst von der Twillight Saga haha



Wie wichtig sind die Texte von "Forging The Eclipse" für dich? Glaubst du, dass Bands anno 2010 mit ihren Texten noch was bei den Kids erreichen können - oder sind die zu abgewichst geworden?


Hm, gute Frage....ich hoffe nicht, dass die Kids zu abgewichst geworden sind, aber wenn bei einem Suicide Silence Konzert der ganze Saal brüllt: “Pull the trigger bitch” schießen einem solche Gedanken tatsächlich zwischenzeitlich durch den Kopf (man sollte fairerweise dazusagen, dass ich auch mitgebrüllt habe *lacht*)....ich denke allerdings schon, dass Bands im allgemeinen sicherlich noch was bei den Kids erreichen können. Wir sind ja nicht die die einzige Band mit ernsteren Themen und bekommen trotz unseres relativ geringen Bekanntheitsgrades sehr positives Feedback zu unseren Texten...und das wird bei den gossen Bands nicht anders sein.



Im Dezember geht ihr mit CALIBAN und SOILWORK auf Tour, wobei ihr Recht früh auf die Bühne müsst. Hat dich die Entscheidung überrascht? Hättet ihr nicht einen späteren Slot verdient?


Ne, eigentlich hat uns das nicht überrascht, wir haben das Angebot ja so bekommen. Und wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet: Wann hätten wir spielen sollen? Sowohl SOILWORK, als auch CALIBAN und ALL THAT REMAINS sind größer als wir...also müssen wir als zweite Band auf die Bühne. Es wäre sicherlich cooler gewesen, wenn noch ein Band mehr dabei gewesen wäre, die vor uns gespielt hätte... einfach damit man mehr oder weniger sicher sein kann, dass die Hütte dann voll ist. Aber so ist es jetzt auch ok.



Was versprichst du dir von der Tour?


Einer der Hauptgründe für uns, die Tour zuzusagen war sicherlich das Routing. Wir spielen dieses Mal sehr viel im Ausland und da sind wir einfach größtenteils ne kleine Nummer... da brauch man sich nix vormachen. Bei der Tour kommen bei einer Show in England oder Skandinavien mehr Leute als wenn wir zwei Jahre am Stück dort touren würden.
Und vielleicht gewinnt man ja so einige neue Leute hinzu...wir haben nix zu verlieren bei der Tour.


Geht ihr bei einer solchen Tour mit einer schwarzen Null nach Hause? Könnt ihr da viel Merch an den Mann bringen?


Mit roten Nullen geht man bei der Tour höchstwahrscheinlich nicht nach Hause...aber man hat schon Pferde kotzen sehen.
Ich hoffe mal, dass die ein oder andere schwarze Null sich dazugesellt und ich zumindest ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen kann.
Aber bei einer solchen Tour fällt nicht viel ab, dass stimmt schon.
Dafür sehe ich aber ein paar echt nette Städte..ich war beispielsweise noch nie in Helsinki, Göteborg oder Glasgow, da bin ich mal gespannt.



Wie eng ist euer Verhältnis nach vier Wochen Tour zu den anderen Bands, basierend auf euren bisher gemachten Erfahrungen?


Das kommt natürlich immer auf die Bands an und kann man wirklich vorher nie sagen ...meistens freundet man sich am ehesten mit der Band an, mit der man sich den Bus teilt. Man wohnt ja quasi nen Monat zusammen.
Dieses Mal teilen wir mit unseren Freunden von CALIBAN den Bus und da bin ich verdammt froh... wir kennen uns schon echt lange und haben einiges an Kilometern zusammen zurückgelegt.
Man weiß also wer schnarcht, stinkt oder was man sonst noch so wissen sollte über seine Mitbewohner *lacht*



Da ja das Jahresende rasant näherkommt: wie war 2010 für NEAERA? Was waren Höhepunkte, was Tiefpunkte im Verlauf des Jahres?


Hm, das Jahr war eigentlich ganz cool...Höhepunkte waren sicherlich die Shows in Italien und Spanien, die unerwartet gut waren, die Reaktionen aufs Album und die Festivals....einen wirklichen Tiefpunkt wüsste ich jetzt nicht. Es gab auch natürlich auch Shows, die nicht so dolle waren...aber deshalb würde ich es nicht als einen Tiefpunkt bezeichnen.



Was sind eure Pläne für 2011? US-Tour vielleicht endlich mal?


Richtige Pläne gibt es da noch nicht...ein paar Sachen sind angedacht, aber alles andere als spruchreif. Von dem Gedanken an eine US-Tour habe ich mich mittlerweile verabschiedet, das wird auch 2011 nix werden *lacht*



Welche Alben sind deine Top-5 des Jahres?


Puh, was ist denn in dem Jahr nochmal so alles rausgekommen? Das ist irgendwie so ein bisschen an mir vorbeigezogen, aber die neue HEAVEN SHALL BURN-Platte läuft nach wie vor rauf und runter.




Und kluge, weise Worte zum Abschluss?


Bei grün darfst du gehen, bei rot musst du stehen!





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Murder Construct

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Erfahrung haben die Herren, die sich unter dem Banner MURDER CONSTRUCT zusammengeschlossen haben, reichlich, finden sich doch illustre Krachmatencombos wie PHOBIA, IMPALED und EXHUMED in den Querverweisen. Die selbstbetitelte EP ist das erste Lebenszeichen der Amis, auf dem feiner, immer wieder fett groovender Grindcore („Control“) zu hören ist, der brutal-kurzweilig unterhält. In ihren besten Momenten erinnern MURDER CONSTRUCT an eine Mischung aus NAPALM DEATH und PANTERA, dann bleibt auch was im Ohr hängen. Immer wieder finden sich aber Abschnitte, die zwar sauber gespielt sind und an ROTTEN SOUND gemahnen, aber zu beliebig klingen, um auf der EP ein konstant hohes Level zu halten. Für Grindfans ist die Scheibe trotzdem locker eine Investition wert, aber angesichts der Klasse der Beteiligten wäre mehr drin gewesen, die Erwartungen an so eine Combo sind einfach höher gesteckt als eine völlig unbekannte Band.

Murder Construct


Cover - Murder Construct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 17:45 ()
Label:
Vertrieb:
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Asgards Fall

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Mir will bis zum heutigen Tag nicht in den Schädel, warum gewisse Veröffentlichungen als „EP“ oder „MCD“ deklariert werden, wenn sie doch nur (wenn überhaupt!) wenige Euros günstiger sind als Alben. Aber egal… im Fall von HELHEIMs neuem Scheibchen „Asgards Fall“ dürfte sich die Anschaffung, zumindest für die Fans der Band, einmal mehr lohnen, denn diese EP bietet tatsächlich richtig cooles Material, das nicht nur rein qualitativ überzeugt, sondern es sogar auf Albumlänge bringt. Und um ehrlich zu sein, überzeugt mich „Asgards Fall“ mehr als die letzten beiden Alben der Band, „Kaoskult“ und „The Journeys And The Experiences Of Death“. Neben dem erstklassigen, zweiteiligen, epischen Titelsong (mit Gunnar Emmerhoff von EMMERHOFF & THE MELANCHOLY BABIES am Mikro) gibt es mit „Dualitet Og Ulver“ (mit Horst von TAAKE am Mikro) einen ebenso überzeugenden Vorgeschmack auf´s nächste Album der Bergener sowie eine Neuaufnahme des Songs „Jernskogen“ vom Album „Blod Og Ild“. Außerdem hat sich mit Trine Mjanger eine Bläserin des französischen Horns (Ui!) auf die EP verirrt, die speziell das Titelstück noch einmal aufwertet. Insgesamt ein Fest für HELHEIM-Anhänger, das wirklich Appetit auf mehr macht!

Asgards Fall


Cover - Asgards Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:31 ()
Label:
Vertrieb:
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Varde

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Das norwegische Duo GJENFERDSEL ist bereits seit 2002 aktiv, bisher aber nicht über Underground-Status hinausgekommen. Hört man sich „Varde“, das bislang erst zweite Album der Band, an, ist eigentlich auch schon klar, warum. Hier gibt es rein gar nichts, das man nicht schon von Landsmännern der beiden Herren Iudex und Invictus in deutlich besserer Form vernommen hätte. Räudiger, zugegebenermaßen passender Sound trifft auf zumeist in flotterem Midtempo gehaltenes, relativ monotones und gleichförmiges Songmaterial, das zudem ein paar Viking/Pagan-Einflüsse nicht verleugnen kann. Richtig bedrohlich, böse oder ultra-abgefuckt klingen GJENFERDSEL aber leider zu keiner Sekunde, so dass „Varde“ nur eine sehr kleine Duftmarke hinterlässt. Etwas mehr Kompromisslosigkeit und Gespür für einprägsameres Songwriting hätte dem Album wirklich gut getan, so dass es wohl leider in der großen Masse der Veröffentlichungen untergehen wird.

Varde


Cover - Varde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Elysium

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Wenn ein Album so anfängt, wie es bei „Elysium“ der Fall ist, dann kann da kaum was Schlechtes bei
heraus kommen: Die neue Scheibe von STRATOVARIUS donnert direkt im ersten Song „Darkest
Hours“ mit dem starkem ohrwurmverdächtigen Chorus und treibendem Schlagzeug los und ist
schon fast zielweisend für das Album: Power Metal der von allen Mitgliedern der Band individuell
und zielgerichtet getragen wird - und doch unterscheidet sich jeder Song von dem vorherigen. Neben klassischen Power Metal-
Orgien Marke HAMMERFALL („The Game Never Ends“, „Darkest Hours“) finden sich die für die
Band typische progressive Gitarren- und Keyboard-Läufe und Figuren. Diese erinnern teilweise
sogar an DREAM THEATER oder andere reine Progressive-Formationen, was das das Album auf
angenehme Art und Weise auf Wege weit abwärts bringt vom einfachem Power Metal – ohne dabei
langweilig zu wirken!
Ganz im Gegenteil: Durch ein Portfolio aus Balladen („Move The Mountain“) bis fast als Speed
Metal zu bezeichnende Songs („Event Horizon“) ist definitiv genug Abwechslung gegeben.
Insbesondere Sänger Timo Kotipelto zeigt mit aller Finesse wie wandelbar, treibend und kraftvoll
eine Stimme auch in hohen Tonlagen sein kann. „Infernal Maze“ hat da beispielsweise einen Chorus
auf Lager den man noch im Ohr hat während man das Lied schon seit 20 Minuten beendet hat. Und
wird das nun mit der Virtuosität der anderen Musiker kombiniert entsteht ein Feuerwerk an Musik.
Virtuosität ist übrigens auch das einzig wirklich treffende Wort für das was die Jungs hier abliefern.
Sie schaffen es die teilweise extrem komplexen Kompositionen nicht nur stark zu variieren, sie
werden auch nie eintönig. Oder anders gesagt: Musik sowohl für die Stereoanlage als auch die
Autofahrt.
Apropos Virtuos: Der Titel der dem Album den Namen gibt („Elysium“) ist über 18 Minuten lang,
in dre unterschiedliche Teile aufgeteilt und bringt das Album zu einem wirklich würdigen Höhepunkt.
Spätestens wenn man weiß was einen erwartet, freut man sich beim Durchhören auf die Nummer!
Großartig viel zu meckern gibt es auch nicht. Zwei Songs weichen zwar stark von der an sich bei
allen Songs irgendwie doch vorhandenen Härte ab, einer davon („Fairness Justified“) wird dafür
aber mit einem sehr gefühlvollen Solo zum Ziel gebracht; ausschließlich „Move The Mountain“ fand
ich im Gesamtbild etwas zäh - das wird aber mehr als einmal durch den Rest des Albums
ausgeglichen.
STRATOVARIUS liefern mit „Elysium“ eine sehr gute Scheibe ab die nur mit wenigen Schwächen zu
kämpfen hat. Eine CD die ihresgleichen suchende Abwechslung und Wandelbarkeit bei gleichzeitig
enormem musikalischen Niveau in den Player bringt. Und wer sich einstimmen will erhält bereits
die fünf Titel (zwei davon vom Album) fassende EP „Darkest Hours“ die einen guten Eindruck auf das
gibt was da noch kommen wird!

Elysium


Cover - Elysium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:34 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Rusty Peacemaker

KEINE BIO! www
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Anthropocentric

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THE OCEAN-Mastermind Robin Staps steht auf Doppelalben, keine Frage, waren doch sowohl „Precambrian“ als auch die „Aelion“-„Fluxion“-Verbindung solche. „Anthropocentric” ist der zweite Teil des jüngsten Doppelschlags, nachdem „Heliocentric“ den Anfang machte und vor einigen Monaten erschienen ist. Und eigentlich steht Mr. Staps wieder jeder gute Mastermind darauf, die komplette Kontrolle über sein Projekt zu haben, was bislang gut ging, sich beim Songwriting zu „Anthropocentric“ aber änderte: erstmals steuerten seine Bandkollegen Songs bei, immerhin sind THE OCEAN seit „Heliocentric“ eine vollwertige Band und kein Kollektiv mehr, und haben die Schweizer Musiker sich hörbares Mitspracherecht erkämpft. Vielleicht ist genau da das Problem, denn ganz kann das neue Album nicht mit seinem direkten Counterpart mithalten, auch wenn sich der THE OCEAN-typische Wechsel aus ruhigen und harten Parts, die durch eine unglaublich intensive Dynamik zusammengehalten werden, ebenso findet wie die exzellente Melodien und Riffs. Zudem ist Sänger Loic noch ein Stück besser geworden und kann endgültig überzeugen, egal ob im cleanen Gesang oder mit seiner aggressiven Stimme. Aber beim Songwriting fehlt zu oft das letzte Quäntchen Genialität, mit dem „Heliocentric“ und „Precambrian“ zu den fesselnden Alben wurden, die den Namen THE OCEAN in aller Munde brachten. Schon der Anfang von „Anthropocentric“ ist unglücklich, fängt der Opener doch viel zu brachial und Band-untypisch an; ein Eindruck, der sich im weiteren Verlauf fortsetzt, finden sich doch immer wieder Parts, die nicht perfekt zu THE OCEAN passen und den Hörer verwirrt bis erstaunt zurücklassen. „Heaven TV“ ist dafür ein gutes Beispiel, ist der Song doch viel zu umständlich und kann nicht zünden, genau wie das rohe „Sewers Of The Sun“. Wie es sein muss, macht der Abschluss klar, „The Almigtiness Contradiction“ ist THE OCEAN in Reinkultur und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss mit einer experimentellen Platte, die zwar gut ist, aber an den Vorgänger nicht heranreicht.

Anthropocentric


Cover - Anthropocentric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:2 ()
Label:
Vertrieb:

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