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Murder Construct

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Erfahrung haben die Herren, die sich unter dem Banner MURDER CONSTRUCT zusammengeschlossen haben, reichlich, finden sich doch illustre Krachmatencombos wie PHOBIA, IMPALED und EXHUMED in den Querverweisen. Die selbstbetitelte EP ist das erste Lebenszeichen der Amis, auf dem feiner, immer wieder fett groovender Grindcore („Control“) zu hören ist, der brutal-kurzweilig unterhält. In ihren besten Momenten erinnern MURDER CONSTRUCT an eine Mischung aus NAPALM DEATH und PANTERA, dann bleibt auch was im Ohr hängen. Immer wieder finden sich aber Abschnitte, die zwar sauber gespielt sind und an ROTTEN SOUND gemahnen, aber zu beliebig klingen, um auf der EP ein konstant hohes Level zu halten. Für Grindfans ist die Scheibe trotzdem locker eine Investition wert, aber angesichts der Klasse der Beteiligten wäre mehr drin gewesen, die Erwartungen an so eine Combo sind einfach höher gesteckt als eine völlig unbekannte Band.

Murder Construct


Cover - Murder Construct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 17:45 ()
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Asgards Fall

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Mir will bis zum heutigen Tag nicht in den Schädel, warum gewisse Veröffentlichungen als „EP“ oder „MCD“ deklariert werden, wenn sie doch nur (wenn überhaupt!) wenige Euros günstiger sind als Alben. Aber egal… im Fall von HELHEIMs neuem Scheibchen „Asgards Fall“ dürfte sich die Anschaffung, zumindest für die Fans der Band, einmal mehr lohnen, denn diese EP bietet tatsächlich richtig cooles Material, das nicht nur rein qualitativ überzeugt, sondern es sogar auf Albumlänge bringt. Und um ehrlich zu sein, überzeugt mich „Asgards Fall“ mehr als die letzten beiden Alben der Band, „Kaoskult“ und „The Journeys And The Experiences Of Death“. Neben dem erstklassigen, zweiteiligen, epischen Titelsong (mit Gunnar Emmerhoff von EMMERHOFF & THE MELANCHOLY BABIES am Mikro) gibt es mit „Dualitet Og Ulver“ (mit Horst von TAAKE am Mikro) einen ebenso überzeugenden Vorgeschmack auf´s nächste Album der Bergener sowie eine Neuaufnahme des Songs „Jernskogen“ vom Album „Blod Og Ild“. Außerdem hat sich mit Trine Mjanger eine Bläserin des französischen Horns (Ui!) auf die EP verirrt, die speziell das Titelstück noch einmal aufwertet. Insgesamt ein Fest für HELHEIM-Anhänger, das wirklich Appetit auf mehr macht!

Asgards Fall


Cover - Asgards Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:31 ()
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Varde

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Das norwegische Duo GJENFERDSEL ist bereits seit 2002 aktiv, bisher aber nicht über Underground-Status hinausgekommen. Hört man sich „Varde“, das bislang erst zweite Album der Band, an, ist eigentlich auch schon klar, warum. Hier gibt es rein gar nichts, das man nicht schon von Landsmännern der beiden Herren Iudex und Invictus in deutlich besserer Form vernommen hätte. Räudiger, zugegebenermaßen passender Sound trifft auf zumeist in flotterem Midtempo gehaltenes, relativ monotones und gleichförmiges Songmaterial, das zudem ein paar Viking/Pagan-Einflüsse nicht verleugnen kann. Richtig bedrohlich, böse oder ultra-abgefuckt klingen GJENFERDSEL aber leider zu keiner Sekunde, so dass „Varde“ nur eine sehr kleine Duftmarke hinterlässt. Etwas mehr Kompromisslosigkeit und Gespür für einprägsameres Songwriting hätte dem Album wirklich gut getan, so dass es wohl leider in der großen Masse der Veröffentlichungen untergehen wird.

Varde


Cover - Varde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:15 ()
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Vertrieb:
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Elysium

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Wenn ein Album so anfängt, wie es bei „Elysium“ der Fall ist, dann kann da kaum was Schlechtes bei
heraus kommen: Die neue Scheibe von STRATOVARIUS donnert direkt im ersten Song „Darkest
Hours“ mit dem starkem ohrwurmverdächtigen Chorus und treibendem Schlagzeug los und ist
schon fast zielweisend für das Album: Power Metal der von allen Mitgliedern der Band individuell
und zielgerichtet getragen wird - und doch unterscheidet sich jeder Song von dem vorherigen. Neben klassischen Power Metal-
Orgien Marke HAMMERFALL („The Game Never Ends“, „Darkest Hours“) finden sich die für die
Band typische progressive Gitarren- und Keyboard-Läufe und Figuren. Diese erinnern teilweise
sogar an DREAM THEATER oder andere reine Progressive-Formationen, was das das Album auf
angenehme Art und Weise auf Wege weit abwärts bringt vom einfachem Power Metal – ohne dabei
langweilig zu wirken!
Ganz im Gegenteil: Durch ein Portfolio aus Balladen („Move The Mountain“) bis fast als Speed
Metal zu bezeichnende Songs („Event Horizon“) ist definitiv genug Abwechslung gegeben.
Insbesondere Sänger Timo Kotipelto zeigt mit aller Finesse wie wandelbar, treibend und kraftvoll
eine Stimme auch in hohen Tonlagen sein kann. „Infernal Maze“ hat da beispielsweise einen Chorus
auf Lager den man noch im Ohr hat während man das Lied schon seit 20 Minuten beendet hat. Und
wird das nun mit der Virtuosität der anderen Musiker kombiniert entsteht ein Feuerwerk an Musik.
Virtuosität ist übrigens auch das einzig wirklich treffende Wort für das was die Jungs hier abliefern.
Sie schaffen es die teilweise extrem komplexen Kompositionen nicht nur stark zu variieren, sie
werden auch nie eintönig. Oder anders gesagt: Musik sowohl für die Stereoanlage als auch die
Autofahrt.
Apropos Virtuos: Der Titel der dem Album den Namen gibt („Elysium“) ist über 18 Minuten lang,
in dre unterschiedliche Teile aufgeteilt und bringt das Album zu einem wirklich würdigen Höhepunkt.
Spätestens wenn man weiß was einen erwartet, freut man sich beim Durchhören auf die Nummer!
Großartig viel zu meckern gibt es auch nicht. Zwei Songs weichen zwar stark von der an sich bei
allen Songs irgendwie doch vorhandenen Härte ab, einer davon („Fairness Justified“) wird dafür
aber mit einem sehr gefühlvollen Solo zum Ziel gebracht; ausschließlich „Move The Mountain“ fand
ich im Gesamtbild etwas zäh - das wird aber mehr als einmal durch den Rest des Albums
ausgeglichen.
STRATOVARIUS liefern mit „Elysium“ eine sehr gute Scheibe ab die nur mit wenigen Schwächen zu
kämpfen hat. Eine CD die ihresgleichen suchende Abwechslung und Wandelbarkeit bei gleichzeitig
enormem musikalischen Niveau in den Player bringt. Und wer sich einstimmen will erhält bereits
die fünf Titel (zwei davon vom Album) fassende EP „Darkest Hours“ die einen guten Eindruck auf das
gibt was da noch kommen wird!

Elysium


Cover - Elysium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:34 ()
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Rusty Peacemaker

KEINE BIO! www
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Anthropocentric

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THE OCEAN-Mastermind Robin Staps steht auf Doppelalben, keine Frage, waren doch sowohl „Precambrian“ als auch die „Aelion“-„Fluxion“-Verbindung solche. „Anthropocentric” ist der zweite Teil des jüngsten Doppelschlags, nachdem „Heliocentric“ den Anfang machte und vor einigen Monaten erschienen ist. Und eigentlich steht Mr. Staps wieder jeder gute Mastermind darauf, die komplette Kontrolle über sein Projekt zu haben, was bislang gut ging, sich beim Songwriting zu „Anthropocentric“ aber änderte: erstmals steuerten seine Bandkollegen Songs bei, immerhin sind THE OCEAN seit „Heliocentric“ eine vollwertige Band und kein Kollektiv mehr, und haben die Schweizer Musiker sich hörbares Mitspracherecht erkämpft. Vielleicht ist genau da das Problem, denn ganz kann das neue Album nicht mit seinem direkten Counterpart mithalten, auch wenn sich der THE OCEAN-typische Wechsel aus ruhigen und harten Parts, die durch eine unglaublich intensive Dynamik zusammengehalten werden, ebenso findet wie die exzellente Melodien und Riffs. Zudem ist Sänger Loic noch ein Stück besser geworden und kann endgültig überzeugen, egal ob im cleanen Gesang oder mit seiner aggressiven Stimme. Aber beim Songwriting fehlt zu oft das letzte Quäntchen Genialität, mit dem „Heliocentric“ und „Precambrian“ zu den fesselnden Alben wurden, die den Namen THE OCEAN in aller Munde brachten. Schon der Anfang von „Anthropocentric“ ist unglücklich, fängt der Opener doch viel zu brachial und Band-untypisch an; ein Eindruck, der sich im weiteren Verlauf fortsetzt, finden sich doch immer wieder Parts, die nicht perfekt zu THE OCEAN passen und den Hörer verwirrt bis erstaunt zurücklassen. „Heaven TV“ ist dafür ein gutes Beispiel, ist der Song doch viel zu umständlich und kann nicht zünden, genau wie das rohe „Sewers Of The Sun“. Wie es sein muss, macht der Abschluss klar, „The Almigtiness Contradiction“ ist THE OCEAN in Reinkultur und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss mit einer experimentellen Platte, die zwar gut ist, aber an den Vorgänger nicht heranreicht.

Anthropocentric


Cover - Anthropocentric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:2 ()
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Die Away

(Underdog)
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Interview:

Stratovarius

Band anzeigen
InterviewIhr geht bald mit HELLOWEEN auf Tour. Habt ihr Vorfreude oder Lampen? Oder ist es
nach den ganzen Jahren des Musikmachens normal?




M: Schwer zu sagen, schwer zu sagen. Gut, dieses mal wir haben irgendetwas um 16 Minuten an
Zeit. Es ist kein Gig als Headliner oder eine Headliner-Tour, wir haben bereits mit den
Bandmitgliedern gesprochen. Wir werden 16 Minuten haben, 16 Minuten volle Power! Keine
langsamen Songs oder irgendetwas in die Richtung.


Ihr wärmt sozusagen die Menge vor.


M: Ja, aufwärmen. [lacht]


Und ihr habt kein Lampenfieber?


M: Nun, dieses mal ist es natürlich Promotion. Wir haben da die Single die am selben Tag des
Tourstarts heraus kommt. Die wird diesen Freitag released! Und wir machen natürlich Werbung für
unser neues Album. Also... ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht.


Wenn ihr im Studio oder auf Tour seid, habt ihr da Zeit für euer Privatleben über?


M: Ich? Nein, ich habe kein Privatleben. [lacht] Es ist alles so verdammt hektisch, das ganze
Touring und die Aufnahme vom Album, direkt nach dem letzten Gig. Eigentlich haben wir das
Aufnehmen im Juni gestartet und waren gerade mitten in den Sommer-Festivals und dem ganzen
Zeug, also hatten wir nicht viele Tage um sie im Studio zu verbringen. Im Sommer haben wir die
ganzen Drum-Tracks und so ein Zeug gemacht. Und nachdem wir die letzten Aufnahmen fertig
hatten, hatten wir diesen Auftritt im... ehm, Herbst glaube ich. Aber wie auch immer, in Finnland
sind wir direkt ins Studio. Und eigentlich war ich auch danach nicht zu Hause. Also
zusammenfassend waren wir drei Monate dauerhaft im Studio für dieses Album. Kein Privatleben!


Ich schätze es braucht eine Menge Zeit die Instrumente zu üben. Ist das immer noch so?


M: Gut, wir sprechen hier über eine sehr große Produktion. Wir haben fast 16 Songs gemacht. Es
hat eine Menge Zeit gekostet und ich habe für fast drei Monate keine Gitarre gespielt. Also war es sehr
sehr hart das ganze Zeug zusammen zu üben und auf die Bühne zu gehen. Manchmal nervt es mich
natürlich. Ich habe keine Zeit Gitarre zu spielen! Aber das ist das Leben und so geht es nun und ich
muss das akzeptieren. Aber es wäre sehr nett wenn ich, sagen wir 2 Monate nachdem wir das
Album fertig haben drei Monate nur zum Üben hätte. Zuhause sein, Bier trinken oder was auch immer.
Aber aktuell geht das nicht.


Einige der Lieder sind sehr komplex, fast wahnsinnig. Ist das „einfach“ für dich oder musst
Du dich noch auf das Spielen der Riffs konzentrieren?



- In diesem Moment betritt Sänger Timo Kotipelto den Raum, ein Käsebrötchen im Mund -

M: Du brauchst schon noch viel zeit um die Riffs zu üben und sie dir zu überlegen. „Okay, hier
passt diese Note und vielleicht lasse ich diese 16tel weg und so etwas. Es braucht eine Menge Zeit,
ich glaube ich habe meine ganzen Gitarrenparts in 3 ½, vielleicht 2 ½ Wochen eingespielt. Aber du
musst dran denken, wir mussten an die 16 Songs machen. Das waren fast 100 Minuten Musik.

T: 16 Songs? Aber wie viele Spuren?

M: Meistens nehme ich 4 auf. 2 für die linke, 2 für die rechte Seite. Wenn wir hier über die
Rythmus-Gitarre sprechen. Also habe ich eigentlich alle Lieder viermal eingespielt.


Habt ihr noch Ziele beim Musikmachen? Gibt es Bands oder Leute mit denen ihr noch spielen wollt? Oder „nehmt ihr was gerade kommt“?
M: Nun, das was gerade kommt. DU kannst es dir eigentlich nicht aussuchen mit wem du spielst.

T: Du wurdest ausgesucht!

M: Ja, ich wurde ausgesucht. [lacht]


Wie wichtig ist euch das Equipment auf dem ihr spielt? Die Verstärker und das ganze Studio-
Zeug. Ist es wichtig für euch um euren Sound zu kriegen oder könntet ihr auch Musik auf
niedrigpreisigem Equipment machen als dem auf dem ihr spielt? Ich habe gesehen das du auf
ENGL-Verstärkern und der anderen High-Price Ausrüstung spielst.



M: Gut, ich bin Studiobesitzer. Ich habe mein eigenes Studio in Helsinki, natürlich sind diese
Sachen sehr wichtig für mich. Du weißt schon, den Sound möglichst rein lassen und solches Zeug.
Warum ich ENGL-Verstärker live und im Studio bevorzuge? Keine Ahnung, es klingt okay für
mich. Es tut eigentlich nichts zur Sache welches Topteil oder welche Box du benutzt. Das einzige
was zur Sache tut, es muss anständig klingen. Natürlich, was da mit Mikrophonen, Vorverstärkern,
Kompressoren und so weiter daherkommt... du musst immer eine Balance halten. Manchmal ist es
okay wenn du wirklich schlechtes Zeug benutzt wenn es für den Sound in Ordnung ist.
Aber den Großteil der Zeit, wenn wir über das Studio und die Aufnahmen der Drums reden, das
sind wirklich harte Aufgaben für mich. Da nutze ich wirklich das Beste was ich habe.


Was war euer bestes Konzert das ihr gegeben habt? Okay, das ist keine Frage für dich
[Matias], aber vielleicht kannst du antworten [Timo].



T: Bestes Konzert? Mit ihm?


Nein, mit der Band generell.


T: Da gab es so viele. Schwer zu sagen! Es ist immer beeindrucken in ein anderes Land zu gehen
wo du nicht weißt was du erwarten sollst. Wir haben einmal in Venezuela gespielt und jeder sagte
das es sehr chaotisch ist und nichts funktioniert... es war zwar etwas verspätet, aber wir sind dort
hin geflogen. Aber wir dachten nicht das wir ein Album in Venezuela verkaufen. Also habe ich
vielleicht 1600 Leute erwartet. Ich glaube es waren dann etwas um 7000 da. Und alle kannten die
Songs und wir dachten uns nur: Fuck, was ist das? Und das ist etwas das ich nie vergessen werde.
Und wir haben auch auf dem WACKEN Festival gespielt und das war brillant. Und von unseren
eigenen Gigs war Tokio klasse. Das war sehr gut.
Und ebenfalls, was noch... Los Angeles war auch in Ordnung. Natürlich waren da so viele Shows in
der Vergangenheit, das war nur von der letzten Tour. Oh, und ich freue mich auf die
HELLOWEEN-Tour. Das wird ein klasse Paket für die Fans, sie sehen eine Menge Bands. Du weißt
schon, ein Ticket und dann 3 Bands. Und die dritte Band wechselt immer wieder, da wird es
verschiedene Bands geben. Aber es wird interessant. Hoffentlich können wir einige Leute
gewinnen, die erste Show ist in Wien am Freitag. Glücklicherweise waren da viele gute Auftritte in
meiner Karriere. Und natürlich auch ein paar nicht so gute.
Aber aktuell weißt du sicherlich was mit Jörg passiert ist. Also ist die Situation etwas... es könnte
besser sein. Für ihn und für uns. Aber er beharrte drauf: Ihr sagt nicht ab, ihr geht auf die Tour und
dann versuche ich später dazu zu kommen. Aber wir haben einen guten Schlagzeuger, er ist ein sehr
guter Drummer und ein klasse Kerl, aber es geht natürlich eher in Richtung „Wird schon klappen“.
Wir haben nun vier Tage lang geprobt und das ist nicht genug. Aber er kennt die Songs und ich denke
das es gut wird. Aber es ist anders.


Aber ihr seid zuversichtlich?


T: Ich denke es wird klappen. Und ich denke das viele leute verstehen werden das es nicht die
normale Band ist. Und natürlich werden da vermutlich einige Fehler auftreten. Ich meine, wir
machen Fehler... nein, er macht Fehler!

M: Wir sind perfekt!

T: Okay, andere Bands machen Fehler, wir natürlich nicht.

M: Würden wir nie! Worüber redest du? Fehler! [lacht]


Eine Frage hab' ich noch: Wo kriegt ihr eure Inspirationen her? Die Leute sagen immer nur
ihr kriegt Inspiration aus klassischer Musik...



M: Schwer zu sagen, schwer zu sagen. Meistens kommt es wenn ich einfach alleine Gitarre spiele.
Es geht in Richtung: „Okay, das klingt gut“ und du komponierst einen Song mit diesem Riff oder
sonst etwas. Aber natürlich, wenn du irgendwelche wirklich alte klassische Musik und solches Zeug
hörst kannst du immer sagen: „Okay, nehmen wir diesen Teil und packen ihn hier hin und diesen da
drunter“, das werden wir immer machen. Aber in 99% der Fälle ist es eher so, dass ich selber
Gitarre spiele. Ich weiß nicht wie das bei Timo ist.

T: 99% der Fälle spiele ich keine Gitarre. Aber was sich natürlich meine Kompositionen inspiriert
oder drauf einwirkt ist natürlich die Vergangenheit in der Band. Weil ich in der Band schon 14, 15
Jahre, irgendwie so etwas bin. Und ich kann und will davon nicht völlig los kommen. Was mich
inspiriert ist die Natur, was ich um mich herum sehe... Touring und alles mögliche. Ich weiß nicht
wo meine Melodien herkommen. Auf dem einen Lied das von mir geschrieben wurde kam er an
und half mir das zu arrangieren. Auch wenn er ein Idiot ist ist er letztendlich ein netter Kerl. [lacht]
Er hat alles produziert. Und er kann wirklich nerven, aber das ist gut für mich. Ich will keinen
Produzenten haben der sagt „Okay, das war gut – mach's nochmal!“. Manchmal ist er etwas extrem
aber ich denke das Ergebnis ist gut.

M: Ich mag extremen Metal! [grinst]

T: Ich glaube mit ihm zu Arbeiten war recht einfach, wir haben 5 Wochen zusammen verbracht,
haben die Vocals aufgenommen...

M: Zwei Wochen.

T: Ja, gut zwei Wochen in der Hütte und zwei weitere. Ich habe auch diese EP abgemischt. Das mit dem
EP-Ding war so, dass das Label eine EP haben wollte und ich eigentlich noch die Stimme
aufgenommen habe. Und ich glaube ein paar Gitarren und Keyboards fehlten.

M: Alle Keyboards fehlten!

T: Dann musste ich auf einmal das ganze Album abmischen. Und uns rannte die Zeit davon, aber so
läuft es nun mal. Aber das war eine Situation die wir noch nie hatten, das Album kommt zwei Monate
nachdem die Tour gestartet ist raus. Also... fuck!

M: Wir haben es letzte Woche fertig gekriegt. Letzten Dienstag waren wir noch im Studio.

T: Montag! Montag habe ich die letzten Tracks fertig gemacht.

M: Aber du warst am Dienstag im Studio.

T: Ja, ich hatte noch was anderes zu tun.

M: Wie auch immer, nun sind wir hier und proben, da blieb nicht viel Zeit zum Ausruhen.


Alles klar, vielen Dank!


Beide: Gern geschehen!



Review:

Stahlmann

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Wirklich selten hat es mir eine Band reviewtechnisch so einfach gemacht, wie diese Göttinger Formation mit dem wegweisenden aber auch irgendwie platten Namen STAHLMANN. Warum? Nun die Musik, die sich so eindeutig im Bereich „Neue Deutsche Härte“ bewegt, ist wirklich so was von abgekupfert und berechnend, dass es schon beinahe weh tut. Nie war wohl eine Nähe zu RAMMSTEIN bei einer Band so offensichtlich zu erkennen, wie bei dieser jungen Band mit ihrem selbstbetitelten Debüt.

Wären STAHLMANN eine Coverband, sie hätten die absolute Höchstnote verdient, denn sie spielen den Stil von RAMMSTEIN wirklich sehr gut nach, nur mit eigenen Texten halt, aber ansonsten ist dieser aufgemotzt martialische Industrial-Sound absolut Deckungsgleich. Einzig die Keys sind vielleicht an manchen Stellen noch einen Tick mehr auf Technosounds (z.B. bei „Stahlmann“) getrimmt und der Sänger schenkt sich das nervige rollen des „R“, ansonsten gibt es hier nicht viel kreatives und schon gar nichts Neues zu hören.

Genrekollegen wie OOMPH!, EISBRECHER oder auch MEGAHERZ wirken gegen STAHLMANN geradezu innovativ. Die fünf Musiker bedienen mit Bandlogo, Cover und dem ganzen Habitus im Auftreten sämtliche Klischees der Szene und vielleicht braucht auch so mancher Fan dieser stoischen Metalrhythmen, die fetten kraftvollen Riffwänden als eine „Alternative“ zu Till Lindemann & Co.

Nur dann hätten sich STAHLMANN mit ihren 11 Tracks und knappen 35 Minuten wirklich etwas mehr Mühe beim vielen Programming sowie mit eigenen Ideen geben müssen und nicht bereits Bekanntes nochmals so dreist aufzuwärmen.

Klar das Material ist stets eingängig, Tanzmetal pur Sachen wie "Willkommen" gehen ganz gut ab, dann die plakative Single "Hass Mich... Lieb Mich" ja klar das hatten wir doch schon mal. „Teufel“ fängt zunächst klanglich wohltuend anders aus beinahe New Metal meets Alternative gefällt mir fast noch am besten auf der Platte. „Marschieren“ ist musikalisch wieder auf Genrekurs und dann textlich wieder so platt und geklaut. Die Songtitel alleine sagen manchmal schon alles, selbst da war man eher wenig einfallsreich, hatten wir alles schon so abgehandelt der Sänger gibt konstant den Bösewicht mit tief grollender Stimme „… ich schlage mein steife Haut tief in denen Leib“ („Kaltes Herz“) ja klar und dann weiter mit knackigen Stakkatoriffs und Tanzbeats. Der literarische Durchfall schlechthin ist dann „Stahlflittchen“ yeah „steck mir deine Zunge .. und bück dich ..“ hupp da war es wieder. Nee ehrlich Jungs da war mir sogar FRANK ZANDER unlängst mit seinen beiden Schwarzen Alben zehnmal lieber, der hatte noch eine gewisse Ironie dabei, aber ihr scheint es ja tatsächlich ernst zu meinen.

Auch ein rührseelige Ballade darf natürlich nicht fehlen „Mein Flehen“ - aber auch hier trotz allen Bemühens mit viel Streichern und Gefühl ist mir Der Graf mit UNHEILIG immer noch lieber und wirkt mit seinen Stücken einfach authentischer.

Wie gesagt als Coverband sind Stahlmann sicher ganz gut geeignet, aber eine eigene musikalische Identität haben die Herren absolut (noch) nicht gefunden und daher ist die Scheibe absolut verzichtbar!

Stahlmann


Cover - Stahlmann Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Vega

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