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Richtung Schicksal

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Ein Album, das sich „Richtung Schickal“ und dessen Interpret sich Raven Henley nennt, lässt Schlimmstes befürchten. Irgendwie fühlt man sich dabei unweigerlich an altbackenen Alt-Herren-Deutschrock erinnert. So schlimm kommt es dann aber gar nicht. Raven Henley heißt eigentlich Patrick Henselin, kommt aus Husum und legt mit gerade mal 24 Jahren sein erstes Album vor. Seine Musik muss man zwar als Deutschrock bezeichnen, die Einflüsse aus Punkrock und Country lassen seinen Sound aber doch ziemlich dreckig und modern klingen. Was mich dabei lediglich etwas stört, sind die reißerischen Refrains, die öfter mal an die HOSEN oder die ONKELZ erinnern. Textlich geht der Großteil der Songs ganz in Ordnung, wobei sich hier etwas sehr häufig abgedroschener Klischees bedient wird, wie z. B. Leben in Freiheit, Aufbruch nach vorne, Dasein als Underdog etc. Richtig schlimm wird es allerdings bei der schlagermäßigen Ballade „Mein Leben Ohne Dich!“, die einem vor lauter Schmalz und Plattheit die Schuhe auszieht. Unterm Strich ist „Richtung Schicksal“ aber immerhin ein zwar etwas altbackenes, aber doch ganz ordentliches Deutschrock-Album geworden. Mein Ding ist das nicht, aufgrund seiner Radiotauglichkeit könnte Raven Henley damit aber durchaus einige Anhänger gewinnen.

Richtung Schicksal


Cover - Richtung Schicksal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:36 ()
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Raven Henley

KEINE BIO! www
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Order From Noise

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Ist zwat ein etwas seltsamer Bandname THE BOILER aber die Mucke, ganz grob mit Modern Alternative umrissen, kommt auf dieser selbstproduzierten zweiten EP "Order From Noise" durchaus auf gut bis sehr gutem Niveau daher. Und schon wieder überzeugt dabei eine Münsteraner Formation, hier mit einer ausdrucksstarken Frontfrau am Mikro, durch einen besonderen Stil. Neben fetten Riffs bietet dieses Quartet durchaus ungewöhnliches mit vielen Breaks, ständig wechselnde Rhythmen und etwas verquerte Melodiebögen so ne Art GUANO APES auf Prog, könnte man schon sagen. Aber die Sängerin Alina schreit nicht soviel, eigentlich (zum Glück) gar nicht sondern überzeugt mit einem vielfältigen Timbre und auch einer gewissen Einfühlsamkeit. Mich erinnern diese fünf recht vielfältigen Tracks aber viel eher an eine andere junge Münchner Band Namens ALEV, deren auch bei uns rezensierten Anfangsalben bis zu deren Sängerinnenwechsel waren ähnlich hochwertig - rockig, komplex angehaucht mit viel Energie und Leidenschaft. Falls es mal zu "streuig" wird sorgt die Gitarrenfraktion mit recht heavy sowie tief runter gestimmten Saiten für Ordnung und holte den Zuhörer immer wieder auf die erdige Basis zurück.

Dies verkörpern Songs wie das kraftvolle „One Missing“ mit schweren energetische Gitarrenbreitwände, kraftvolles Schlagzeugspiel unf ein etwas klagender Gesang mit einem zwar nicht zu catchy aber durchaus hängenbleibenden Refrain. Da ist sicher noch etwas Steigerungspotential möglich, denn die großen Hooklineschreiber sind BOILER nicht, aber vom sehr variablen Songwriting und den eher komplexeren Songstrukturen auf einem guten Weg, ihren eigenen Stil zu finden. Auch bei "Complicate" ist dies so, es fängt eher zurückhaltend an ehe es dann etwas heftiger wird, dann wieder etwas Tempo raus und mensch dieser Drummer hat es echt drauf, sehr variabel haut Nils van der Gathen seine Sticks auf die Felle, mit viel Details, Hirn und Feeling. Die Songs versprühen eine gewisse Melancholie, auch im Grundtenor recht düster gehalten bestes Beispiel ist die wunderbar in akustischem Gewande gehaltene Ballade "Phoenix", sehr aufwühlend und gefühlvoll.

„Push It“ ist dann eher wieder die etwas verschrobenere Songvariante, fast schon postrockartig mit mächtigen Gitarrensounds im Wechsle mit ruhigen Parts, da fehlt eventuell noch einen tick roter Faden zu einem ganz perfekten Song. Zum Abschluss folgt dann noch „Higher Ground“ das klanglich etwas vom Rest abweicht, beinahe schon fröhlich geprägt mit seinem relativ griffigen Refrain und schönem Tempo. Dieser Song reißt richtig mit, was man zukünftig als kleine Anregung eventuell noch verstärkter ausbauen sollte.

Daher sind THE BOILER mit „Order From Noise“ absolut richtig und konsequent unterwegs, die Band besitzt viel Kreativität, zeigt sich spieltechnisch auf einem guten Niveau sowie variabel im Ausdruck. Erfreulich ist weiter ebenfalls, dass man nicht mit auf zu Eingängig getrimmten Zeug an Tiefe verliert oder gar auf die Charts schielt.

Diese EP und anderes Material können auf der HP in MP3 Qualität kostenlos runtergeladen werden. Einzig das wirklich nicht ansprechende, gesichtslose Cover ist ziemlich daneben und spiegelt in keinster Weise diese detailreiche Musik wieder.

Bitte genau so weiter machen!

Order From Noise


Cover - Order From Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:22 ()
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The Boiler

(Underdog)
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Solve Et Coagula

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Die Doom-Szene in Chile ist ebenso überschaubar wie in jedem anderen Land der Welt auch – mitreißende Töne in Slow Motion sind eben eher das Steckenpferd einer Handvoll Leute mit Geschmack denn der breiten Masse. Daher verwundert es kaum, dass CAPILLA ARDIENTE-Bandgründer,- und Bassist Claudio Botarro bei den Doom-Deathern POEMA ARCANVS gespielt hat und sich auch noch bei PROCESSION austobt. Auch Kontakte zu den sehr geilen MAR DE GRISES existieren, so dass ungefähr klar sein dürfte, wo auch hier der Hase langdoomt: episch, ausladend und melodisch geht es auf „Solve Et Coagula“, der Debüt-EP der Band, zu, was unweigerlich Erinnerungen an COUNT RAVEN, CANDLEMASS oder THUNDERSTORM aufkommen lässt, nur mit dem Unterschied, dass CAPILLA ARDIENTE eine Spur obskurer, vertrackter und weniger eingängig zur Sache gehen und ihre Stücke gerne überlang gestalten. Doomies mit Hang zu schrägeren Tönen werden mit dieser EP ohne Frage ihre Freude haben, aber, wie eingangs erwähnt, ist „Solve Et Coagula“ für das große Publikum eine Angelegenheit mit vielen Fragezeichen. Ein echt starker Einstand!

Solve Et Coagula


Cover - Solve Et Coagula Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 24:10 ()
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Until We Are Outnumbered

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Jacob Bredahl kann nicht ohne Musik leben, das ist mal klar. Der Ex-HATESPHERE-Shouter hat nicht nur sein Studio, sondern seit seinem Abschied bei den Dänen mit mehrere Projekte am Start, von denen THE KANDIDATE neben LAST MILE am weitesten fortgeschritten ist und seine musikalische Vergangenheit neu aufleben lässt. Sprich: heftiger Thrash/ Death, zugeschnitten auf den tätowierten Hünen am Mikro und eine halbe Stunde lang voll auf die Zwölf. Bredahls immer noch charakteristische Stimme sorgt dafür, dass der Hörer bei der Stange bleibt, denn begnadete Songschreiber sind bei THE KANDIDATE nicht am Werk gewesen – die Songs knallen zwar alle recht gut, sind aber noch weit von den HATESPHERE-Werken der Bredahl-Zeit oder ähnlich gelagerten Bands wie THE HAUNTED und DEW-SCENTED entfernt. Auf Dauer nutzt sich „Until We Are Outnumbered“ ab, zwei bis drei Songs hintereinander weg machen aber gut Laune und eignen sich zum Füllen einer Playlist wunderbar. THE KANDIDATE legen ein halbwegs solides Album vor, müssen sich aber für den Nachfolger steigern, sonst gehen sie auch mit dem charismatischen Prominenten am Mikro in der Masse unter.

Until We Are Outnumbered


Cover - Until We Are Outnumbered Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:42 ()
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A Road To Depression

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Nachdem Emma Gelotte, ihres Zeichens die Hälfte der Doppelbesetzung am Mikrofon, die Band verlassen hatte, war es über in Jahr lang ziemlich ruhig um ALL ENDS aus der schwedischen Metalhauptstadt Göteborg geworden. Mit neuer Verstärkung für die verbliebene Sängerin Tinna Karlsdotter in Gestalt von Jonna Sailon sind sie jetzt jedoch wieder da und mit ihnen das neue Album „A Road To Depression“. Um es vorweg zu nehmen: es ist beileibe nicht immer auszumachen, wer wann was singt, beide Stimmen sind gut, ähneln sich aber sehr stark. Trotz zum Teil druckvoller Gitarren wirkt das Ganze irgendwie verhaltener als der selbstbetitelte Vorgänger und man driftet dieses Mal deutlich mehr in balladeske, ruhigere Gefilde als zuvor- bei „Wretch“ wird plötzlich gar mit Elektro-Anleihen aufgewartet. Musikalisch ist das alles in sich stimmig, alles sitzt und auch der Gesang überzeugt, aber irgendwie fehlt einem das darin steckende Herzblut, das das Debütalbum auszeichnete. „All Ends“ wurde mit einer überzeugenden Mischung aus aufrichtiger Wut und Verletzlichkeit vorgetragen, bei „A Road To Depression“ hingegen will der Funke trotz rundum solider musikalischer Darbietung irgendwie nicht so recht überspringen- am ehesten gelingt das noch bei den beiden Bonus Tracks „Blame“ und „Make My Day“, die es jedoch leider nur auf der limitierten Version des Albums geschafft haben. Fazit: Saubere Arbeit, aber da wäre mehr drin gewesen.

A Road To Depression


Cover - A Road To Depression Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:44 ()
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IV

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Die Entwicklung der Alternative Combo PURE INC. gen härterem Sound setzt sich auch mit dem vierten Album der Schweizer fort (sinnigerweise „IV“ betitelt). Zwar verbindet die Band nach eigener Aussage immer noch das Beste ihrer Idole SOUNDGARDEN, ALICE IN CHAINS und LED ZEPPELIN – scheinen meines Erachtens aber auch ganz gut bei GODSMACK, DISTURBED & Co. zugehört zu haben; und was bei der Qualität der drei Vorgängerwerke nicht zu wundern braucht – die Chose macht Spaß und funkt. Zwar lebt die Band auch weiterhin vor allem durch und mit Sänger Gianni Potillo, dessen zwischen Chris Cornell (SOUNDGARDEN) und Scott Stapp (CREED) einzuordnendes Organ ganz klar prägend für PURE INC. ist, aber Songs wie der eingängige, von einem heavy Riff getragene Opener „Once Upon A Time“, das laut aggressive und direkt in den Nacken gehende „F.U.C.K.”, das in bester Alternative Tradition groovende „Diary Of A Suicidal Man” und das etwas ungewöhnlich arrangierte „To The Rhythm” zeigen einen mehr als gangbaren Weg zwischen Heavy Rock und Modern Metal. Fazit: Auch in 2010 haben PURE INC. mit „IV“ wieder eine Platte am Start in welche Fans und Freunde genannter Acts aus jeden Fall mal reinhören sollten.

IV


Cover - IV Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:36 ()
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Kiss Of Life

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VEGA werden es im übervölkerten Melodic-Markt mit ihrem Debüt „Kiss OF Life“ nicht leicht haben. Nicht deswegen weil die Songs nichts taugen – im Gegenteil. VEGA könnten mit ihrem zwischen AOR und Melodic Hard Rock angesiedeltem Material bei Freunden von JOURNEY bis BON JOVI sicherlich punkten. Aber es ist halt immer noch so, dass man lieber zum x-ten mal die alten AOR-Götter und ihre US-Hits laufen lässt, anstatt neueren Bands Airplay zu geben. So werden die Mannen um ex-KICK Sänger Nick Worman auch eine der Bands sein, welche dem immer unübersichtlicher werdenden Wust der Veröffentlichungen zum Opfer fallen. Da wird leider auch das gute Songwriting von Gitarrist Tom Martin und seinem Bruder und Keyboarder James Martin (haben u.a. schon für DANGER DANGER, HOUSE OF LORDS, KHYMERA und SUNSTORM komponiert) wenig helfen. Nichts desto trotz sollten ehemalige KICK-Liebhaber, aber auch typische AOR-Freaks Songs wie den beiden eröffnenden Rocker „Into The Wild“ und „Kiss Of Life“, der vom Keyboard getragenen AOR-Hymne „Staring At The Sun“, dem mit einem tollen Refrain versehenen „Hearts Of Glass“ und dem hochmelodischen „S.O.S” eine Chance geben – allesamt klasse eingesungen – wen wundert’s. Die 12 auf Radio getrimmten Tracks wurden von Dennis Ward (PINK CREAM 69) dabei gut in Szene gesetzt. Wer es eher fetziger mag, liegt bei VEGA sicherlich daneben, aber für Fans des Genre und Freunde ruhigerer Kost zwischen Rock und Pop bietet „Kiss Of Life“ zum Jahreswechsel angenehmes.

Kiss Of Life


Cover - Kiss Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:13 ()
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The Serial Healer

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Nein, es ist nicht die deutsche Kapelle, die weiland aus Lion’s Breed entstand. Die wird ja auch ganz anders geschrieben und tat Science-Fiction-Texte kund. Bei diesen erfahrenen Italienern ist ganz und gar nix auf die Zukunft ausgerichtet. Sie klingen wie eine gute Coverband von Priest, Saxon und Co., vor allem Sänger Claudio Pisoni erreicht gutes Halford-Niveau. Der Sound ist modern und gut, die Songs richten sich oft nach der Painkiller-Ära aus, sind mehr als solige eingespielt. So richtig ist der Scheibe eigentlich nichts vorzuwerfen, doch im Gegensatz zur vor kurzem gehörten Metal Inqusitor leidet „The Serial Healer“ (bereits 2008 erstmalig veröffentlicht) an chronischer Blutarmut und aufgesetzem Plagiatismus Zudem sehen die kleinen Italiener hinter ihren Sonnenbrillen aus, als träumten sie gerade von Napoli. Das wirkt alles nicht echt, ist aber für die Zielgruppe sicherlich auch nicht schlecht.

The Serial Healer


Cover - The Serial Healer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:14 ()
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