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Tour Of The Universe: Barcelona

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102 Konzerte in 40 Ländern haben DEPECHE MODE alias Dave Gahan, Martin Gore und Andrew 'Fletch' Fletcher sowie der eingekaufte Drummer Christian Eigner, der den Livesound der Band spürbar verbessert und eine tollen Groove in so manche alte etwas zu maschinell klingende Songs hineinbringt, auf ihrer sehr erfolgreichen „Tour Of The Universe 2009“ absolviert. Dabei waren rund 2,7 Millionen Zuschauer live dabei - meinen Respekt. Es war natürlich klar, dass dies auch im Nachhinein sowohl optisch per DVD als auch mittels Live-CD einen Nachschlag finden würde.

„Tour Of The Universe - Live In Barcelona“ enthält dabei 21 Tracks die während zweier ausverkaufter Shows in der Halle Palau Sant Jordi in Barcelona am 20. und 21. November aufgenommen wurden. Beide Gigs gehören sicher zu den Highlights der gefeierten Tournee. Diese alles in allem wirklich gelungene DVD-Veröffentlichung auf dem Mute Label ist mit umfangreichem Bonus-Material ausgestattet, darunter vier alternative Bonus-Tracks, eine Tourdokumentation „Inside The Universe“ (sogar mit deutschen Untertiteln – so muß dass sein!), zwei in New York während der Proben aufgenommene Songs sowie die von Anton Corbijn gedrehten Filme für die Bühnenprojektionen zu sieben Songs und zusätzliche Bildmontagen von Aufnahmen diverser Bühnenbildschirme. Außerdem werden noch vier Promovideos zu dem in 2009 veröffentlichten letzten Studioalbum „Sounds Of The Universe“ geboten. Auf der Deluxe Version erhält man neben der DVD auch noch die gleichen Audio-Tracks auf zwei CD’s dazu. Die Geschichte kommt in einem recht schicken Digipack daher, wobei das Booklet aber inhaltlich leider etwas zu spartanisch geraten ist.

Von der Setlist her gibt es eigentlich nicht viel zu mosern aber mir fehlen da schon einige echte Klassiker. Ein DM-Konzert ohne „People are People“, „Blasphemous Rumours“ oder auch das geniale „Everything Counts“ geht eigentlich nicht aber diese Kracher sind leider nicht dabei. Trotzdem liefern die Herren bei diesem Mitschnitt ein soundlich & optisch spitzenmäßiges und von der Setlist her ein gutes Konzert ab.

Im Mittelpunkt der Aufnahmen stehen, neben dem Publikum von dem ausgehend eigentlich alles aufgebaut ist, natürlich Martin Gore und Sänger Dave Gahan. Beide sprühen geradezu vor guter Laune und scheinen sich auch miteinander bestens zu verstehen, da gönnt der eine dem anderen seinen Freiraum, seine Songs und auch die jeweils persönlichen Huldigungen der begeisterten Zuschauer. Die heftigen Kontroversen der Vergangenheit scheinen endgültig besiegelt zu sein. Von den anderen Musikern ist noch am meisten der Drummer zu sehen, Fletcher und der weitere Livekeyboarder stehen da optisch meist eher flüchtig und relativ wenig im Focus.

Gore bedient ja mittlerweile hauptsächlich die Gitarre, dies verleiht so manchem Song einen deutlich rockigeren Charakter. Der etwas längere Einstieg mit instrumentalem Tastenvorgeplänkel und dem sorry eher langweiligen „Chain“ ist zwar nicht optimal (auf der DVD geht es ja noch, da hier optisch als Konzertstart einiges passiert - auf der CD geht dies völlig unter) aber als dann “Wrong” erklingt, hat er die tobende Menge sofort im Griff. Alle scheinen geradezu nach seinen Vocals und Bewegungen zu lechzen. Mit dem kraftvollen “Walking In My Shoes” drehen DM das Temporad sowie den Tanzgrad erstmals so richtig auf, da ist Energie pur angesagt.

Einer, wenn nicht sogar überhaupt, der Höhepunkt dieser Produktion ist ganz klar “Home” geworden, äußerst gefühlvoll intoniert Gore diesen tollen Song nur in Klavierbegleitung und allesrasten danach völlig aus. Die Leute hören hinterher einfach nicht mehr auf zu singen und er dirigiert die Menge mit seinen Armbewegungen wie später auch noch Gahan als der Song längst vorbei ist noch minutenlang weiter - Hammeratmosphäre. Gore durfte zuvor auch schon das eher unspektakulär-chillige “Jezebel” darbringen, ist für mich aber eher ein kleiner Stimmungskiller.

Die visioelle Umsetzung ist natürlich klasse gemacht, immer wieder wird aus der Totalen-Besuchersicht losgefahren mit tollen Kamerafahrten aus dem Publikum heraus, und auch mit vielen Blickwinkeln von der Bühne ins Publikum. Nahaufnahmen gibt es zwar auch aber durchaus spärlich eingesetzt, denn die tolle Bühnenshow von Anton Corbijn mit vielen Filme und Projektionen bestens in Szene gesetzt, sollte ebenfalls als Gesamteindruck das Konzerterlebnis nochmals wiedergeben. Und dass wird voll erreicht, klatschende Hände, man kann den Schweiß des Publikums förmlich riechen, es wird geradezu hineingetaucht dass schafft Atmosphäre und Nähe zugleich. Die Band empfindet dies deutlich sichtbar ebenso und gibt ihre Gefühle mit der Musik wieder zurück an die Fans. Ein gegenseitiges Geben und Nehmen, dass der Regisseur perfekt eingefangen und so eine fast schon unglaubliche Nähe zur Band geschaffen hat.

Als dann ab dem zweiten Teil des Konzertes noch die alten Klassiker angefangen mit dem genialen „Policy Of Truth“ hin zu “Enjoy The Silence” (auch ein Höhepunkt mit den Raumfahrerprojektionen im Hintergrund), eine bombastiche Version von “Never Let Me Down Again”, “Stripped” (zwischendurch folgt das selten gespielte "Dressed In Black“ als kleines Schmankerl) sowie fast zum Schluss dass pulsierende „Personal Jesus“ folgen, ist die perfekte Symbiose aus Stimmung, Musik und Optik abgeschlossen. Als so nicht erwarteter Ausklang schließt das sanfte Duett „Waiting for the Night“ ein echt tolles Konzerterlebnis, das selbst auf Konserve noch mitreißt und mit der beschriebenen Mischung ein selten so intensives (Nach)Erlebnis erreicht. Ganz klar, „Tour Of The Universe - Live In Barcelona“ ist ein wahrer Augenschmaus und Referenzwerk in Sachen Konzertmitschnitt geworden. Viel besser geht da eigentlich nichts mehr, nur das aktuelle U2-Werk „U2 360° At The Rose Bowl" kann da aufgrund seiner noch bombastischeren Ausrichtung vielleicht noch einen Tick mehr punkten, aber da wirklich nur im Mü-Bereich.

Tour Of The Universe: Barcelona


Cover - Tour Of The Universe: Barcelona Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 138:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Fractures

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TRY TO INFECT sind ein Vierer aus Düren, und mit „Fractures“ ist soeben ihre neue EP erschienen. Die fünf darauf befindlichen Songs haben es in sich: Die Mischung aus Hardcore, Metal und Mathcore macht einen beim ersten Anhören ziemlich fertig. Hochgeschwindigkeits-Passagen werden mit Downbeat und verfrickelten bis chaotischen und sogar jazzigen Parts vermischt, und dabei wird durchgehend jede Menge Druck gemacht. Neben den hervorragenden spielerischen Fähigkeiten der Jungs beeindruckt dabei vor allem auch Sänger Daniel, der immer wieder seine Vielseitigkeit und scheinbar grenzenlose Wut unter Beweis stellt. Ein Problem von TRY TO INFECT ist allerdings, dass die Band einfach etwas zu viel will: Es gibt so viele Anleihen bei diversen Genres, dass nicht viel Eigenes bleibt, und immer wieder wirken Parts ein bisschen aneinander gestückelt. Aber auch wenn das Songwriting noch nicht ganz ausgereift ist: „Fractures“ strahlt ein so hohes Maß an Energie, Intensität und bedrohlicher Atmosphäre aus, dass man am Ende fasziniert zurückbleibt und das Teil gleich noch mal von vorne hört.

Fractures


Cover - Fractures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:57 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Try To Infect

KEINE BIO! www
Review:

Psychogrotesque

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An den italienischen Industrial-Black Metallern ABORYM scheiden sich seit jeher die Geister; ein Umstand, den auch „Psychogrotesque“, das inzwischen fünfte Album der Band, nicht ändern wird. Durch exzessive Wechsel im Line-Up (unter Anderem gehörten schon MAYHEM´s Attila Csihar und DISSECTION´s Set Teitan zur Band) war es für Bandchef Malfeitor Fabban nahezu unmöglich, eine einheitliche Linie zu finden. Mit Bard G. „Faust“ Eithun, Paolo „Hell:IO:Kabbalus“ Pieri sowie einer Armada Gastmusiker im Gepäck wurde „Psychogrotesque“ eingetütet, das ebenfalls zwischen allen Stühlen sitzt. Auf Songtitel wurde ganz verzichtet, lediglich eine Nummerierung ziert das Backcover, aber eigentlich ist das auch Hupe, denn das Album wirkt sowieso am Besten am Stück genossen, auch wenn hier alles verkocht wurde, was gerade in der Küche war. Mal werden ein paar Minuten lang zu Synthie-Klängen italienische (glaube ich zumindest…) Spoken Word-Passagen eingefügt, dann regieren mal rasender Black Metal, Saxophon-Soli, Dance-Floor-Beats oder gotischer Bombast inklusive Chören. ABOYRYM bedienen irgendwie alles und jeden, aber doch wieder gar keinen, denn die experimentelle Auslegung des Albums dürfte den meisten Black Metallern (also der eigentlichen Zielgruppe) zu schwer im Magen liegen. Aufgeschlossene Naturen finden aber eine interessante, vielseitige und technisch sehr gut umgesetzte Scheibe vor, die keine Scheuklappen erlaubt. Und ich denke, die Band könnte mit ihrem Konzept echt abräumen, wenn sie ihre vielen Ideen in geordnete Bahnen lenken und gezielter auf den Punkt kommen würde. So lange bleibt die Musik von ABORYM zwar originell und durchaus sehr hörenswert, aber ebenso gewöhnungsbedürftig.

Psychogrotesque


Cover - Psychogrotesque Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:47 ()
Label:
Vertrieb:
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50 Great Songs

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Passend zum Weihnachtsgeschäft und daher auch passend durch ihre manchmal etwas sehr pathetischen Art, kommen die Schotten von RUNRIG mit einer weiteren „Best of“ hier aber mal zur Abwechslung „50 Great Songs" genannt in die Läden. Ob man diese weitere Zusammenstellung der Herren aus den Highlands, mit ihrer ziemlich einmaligen Mischung aus modernen Pop-Rock Arrangements in Verbindung mit traditionell gehaltenen schottischen Folk-Elementen, unbedingt braucht wird wohl wie meisten zweitgeteilt ausfallen. Für die „Alleshabenmüsser“ ist der Erwerb dieses üppigen Paktes natürlich kein Thema, für anspruchsvollere Fans die etwas Besonderes, weil noch nicht veröffentlicht, erwarten ist hier eher wenig zu finden aber für interessierte Neueinsteiger sowie wiederbelebte Altfans wie für meinereiner ist das Material hier durchaus sehr hörens-und sehenwert.

RUNRIG gibt es schon seit fast 40 Jahren (gegründet 1973) wobei man sich auch durch diverse Line-up Wechsel aus den Ursprüngen der schottischen Folkmusik zu einer modern klingenden Pop-Rockband entwickelt, die ihre Wurzeln niemals vergessen hat. Wer von RUNRIG den oftmals typische Fiedel-und Flöten Partyfolk erwartet ist daher völlig falsch unterwegs.

Über die Jahrzehnte hat sich die Band in ihrer Heimat auch europaweit eine true Fangemeinde erspielt, nur den ganz großen Durchbruch bei uns in Deutschland hat man bisher leider immer noch nicht ganz geschafft. Zuletzt absolvierten Runrig 2009 ihre erfolgreichste Tour in Deutschland mit insgesamt fast 100.000 Besuchern und jetzt erscheint also diese 3 CD/DVD Box mit 50 Tracks. Die Stücke wurden angeblich nach einer Umfrage unter den Fans nach deren Lieblingssongs zusammengestellt und bieten als Bonus auch einige (wenige) unveröffentlichte Live-Aufnahmen. 34 Best-of-Tracks, 16 in gälische gesungene Songs sowie eine Bonus-DVD mit 11 Live-Videos von verschiedenen Konzerten bzw. Open Airs.

Auch über diese Auswahl läßt sich natürlich herrlich streiten, hier haben es relativ viele Songs von den letzten regulären Scheiben "Everything you see" und "Proterra" drauf geschafft, von den ganz alten Schinken mit dem ursprünglichen Hauptsänger Donnie Munroe ist so gut wie nix dabei aber der ist ja auch schon über 13 Jahre nicht mehr mit an Bord. Trotzdem sind ein paar besondere Sachen dabei wie etwa "In Search of Angles" mit Brian Hurren als Sänger und kompletten Chor. Eine Neufassung von "Alba“ und die Akustik-Version von "Mighty Atlantic" und zwei Coverversionen "Dance called America" und "Chi Mi'n Geamhradh" zählen ebenfalls zu den kleinen Überraschungen.

Auch der Silberling mit den rein gälischen Sachen egal ob Studio oder Liverversion ist sehr gelungen, das ist vielfach Atmosphäre pur mit Gänsehautgarantie angesagt. Echt klasse die Version von „Siol Ghoraidh“, da lassen es die Herren mal so richtig schön laufen.

Als Einstimmung für dieses fette Package empfehle ich zuerst die DVD sich anzuschauen, da sieht oder besser versteht man erst so richtig den Mythos RUNRIG mit den echt super ausgesuchten verschiedenen Konzerten. Wenn sich die Massen bewegen und sich auf machen um urige Locations wie alte Schlösser oder Wiesen am legendären Loch Lomond oder Loch Ness aufzusuchen. Da wehen die Fahnen und Banner der alten Clans, die Fans sind bemahlt wie bei BRAVEHEART, einfach geil auch die eingefangene Stimmung selbst eine große Regenflut a la Woodstock kann die Zuschauer nicht beeindrucken. Da gibt es Gigs mit über 50.000 Besuchern wie am Loch Lomond in Schottland, Eddngburgh oder auch zum 30. Jubiläum am Stirling Castle zu sehen. Als Schlussstück kann dann natürlich nur das als inoffizielle Nationalhymne Schottlands geltende „Loch Lomond“ kommen, das sind Emotionen und Magie in reinster Form.

Für alle die RUNRIG ab ca. 1991 mal richtig kennen lernen wollen, bieten die drei CD’s & die DVD wirklich sehr viel gelungene sowie stimmungsvolle Musik (z.B. "Heart Of Olden Glory") und zeigen auch die etwas rockigere Seite ("Edge Of The World” oder auch “Skye) der vielseitigen Band. Das Preis-/Leistungsverhältnis für diese Box paßt ebenfalls perfekt. Ob es letztlich die 50 besten Songs sowie 11 Livesongs sind, darüber läßt sich streiten, aber es heißt ja auch „nur“ great und dass sind die Tracks und die Band ganz sicher.



Tracklist:

CD 1:



1. Wall Of China

2. This Day

3. Clash Of The Ash

4. Life Is

5. And The Accordions Played

6. Running To The Light

7. One Thing

8. Book Of Golden Stories

9. The Ship

10. The Stamping Ground

11. The Wedding

12. In Search Of Angels

13. In Scandinavia

14. The Message

15. Atoms

16. Maymorning

17. Dance Called America

18. Flower Of The West



CD 2:



1. Year Of The Flood

2. The Old Boys

3. Empty Glens

4. Gabriel’s Sword

5. Road Trip

6. The Mighty Atlantic

7. Hearthammer

8. Edge Of The World

9. Pride Of The Summer
10. Hearts Of Olden Glory

11. The Ocean Road

12. Proterra

13. Every River

14. Big Sky

15. Protect And Survive

16. Skye



CD 3 (Gaelic):



1. Abhainn An T-Sluaigh

2. Oran

3. Sona

4. An Dealachad

5. An Sabhal Aig Neill

6. Siol Ghoraidh

7. An T-Iasgair

8. Chi Mi’n Geamhradh

9. An Toll Dubh

10. Faileas Air An Airidh

11. Alba

12. Canada

13. An Ubhal As Airde

14. Pog Aon Oidhche Earraich

15. Cho Buidhe ‘s A Bha I Riabh


16. Cum ‘un N’Aire



DVD :



1. Siol Ghoraidh

2. Hearts Of Olden Glory

3. Intro

4. Pride Of The Summer

5. Proterra

6. The Ocean Road

7. Protect And Survive

8. Skye

9. Clash Of The Ash

10. Edge Of The World

11. Loch Lomond



50 Great Songs


Cover - 50 Great Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 61
Länge: 241:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Runrig

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The Great Southern Clitkill

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Aha - ok, bei der neuen CLITEATER „The Great Southern Clitkill“ handelt es sich um keine Coverband von PANTERA. Das ist schonmal positiv. Die fünf Mann starke Fraktion aus Holland liefert auf ihrem aktuellen Output nämlich 100% Porn-Grindcore ab. Die 17 Songs sind super produziert und stellen ein Fest für alle High Speed-Freaks dar. Hier wird gegrinded und geholzt, dass es eine wahre Freude ist. Knüppelherz, was willst du mehr? Mich erinnert die Scheibe irgendwie an den ersten BRUTAL TRUTH- oder EXHUMED –Output, „The Great Southern Clitkill“ kommt nämlich so brachial dahergeschossen, dass einem bei entsprechend lautem Hörgenuss das Hirn aus den Ohren läuft. Besondere Anspieltipps gibt es natürlich auch: „Now I Lay Me Down To Cheat“, „F.F. Fuckin Maggot“, „La Bestia“ oder „KnoxVille Horror Mutilations“ schieben im besonderen Maße nach vorne. Der Titeltrack „The Great Southern Clitkilll“ sei allen ans Herz gelegt, die gerne mal den eingentlich von PANTERA stammenden Song in einer Grindcore Version genießen wollen. Ich finde die insgesamt 1:39 Minuten des Songs erfrischend und lustig zugleich. Nachdem ja CLITEATER beim 2008er Output „Scream Bloody Clit“ eine Grind-Version von Chuck Schuldiners DEATH-Klassiker zerhackt haben, kommt die „PANTERA auf Speed“-Version ebenfalls gut rüber. Da haben sich die Holländer aber wieder mal richtig was einfallen lassen. Vorhang auf kann man da nur sagen – das ist großes Kino. Der Song „Glory Hole“ klingt – kein Witz – irgendwie nach „Make War Not Love“ von PRO-PAIN und ballert ordentlich aus den Boxen. CLITEATER haben mit „The Great Southern Clitkill“ ein hammermäßiges Stück Porn-Grind abgeliefert, dass im besonderen Maße durch seine fette Produktion heraussticht. So muss sich ein Porn Grind-Album Anno 2010 anhören – krank, hyperschnell und brachial in die hässliche Schnauze geklatscht. Für Grindcore-Fans ist die Scheibe ein Fest - CLITEATER - what else! (ah)



Und wieder musste der Titel eines bekannten Metal-Albums für die Verulkung seitens der holländischen Porno-Radaubrüder CLITEATER herhalten. Viel muss man hier eigentlich gar nicht schreiben, denn das Quintett hat es erneut geschafft, ein Album aufzunehmen, das jedem Klosterschüler und Morastapollo die Schamesröte ins Gesicht zaubert. Songtitel wie „In-Diana Jones“ (genialer Text mit vielen weiteren Anspielungen auf den Mann mit Peitsche und Hut), „Gruntlichkeit“ oder „Glory Hole“ sprechen Bände und krönen eine auch in musikalischer Hinsicht mehr als reife Leistung. In den bald zehn Jahren ihres Bestehens hat die Band ein enormes spielerisches Potential entwickelt, das zwar längst nicht so perfekt wie etwa bei CANNIBAL CORPSE und auch nicht so alles niederwalzend wie bei NAPALM DEATH daherkommt, aber eindeutig im oberen Bereich der internationalen Grindcore-Qualität angesiedelt ist. „The Great Southern Clitkill“ („Trendclit“ wäre auch geil gewesen!) ist einfach eine sehr gute, auch mächtig produzierte Grind-Platte, die nur wenig Luft nach oben lässt.

The Great Southern Clitkill


Cover - The Great Southern Clitkill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 32:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Threshold Of Pain

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Alex S. Papatheodorou ist ein Gitarrist aus Köln, der uns hier mit seinem bereits zweiten selbstvertriebenen Album „Threshold Of Pain“ beehrt und er überrascht dabei mit seiner relativ komplexen Musik insgesamt recht positiv. Der Mann ist ansonsten auch noch Toningenieur, Gitarrenlehrer, Songwriter und Multiinstrumentalist und nennt sein Projekt ETERNAL JOURNEY, bei dem etwas ungriffigen Nachnamen sicher auch kein Fehler. Bereits die optisch gelungene Verpackung des Digipack mit tollem Artwork einer Mondfährenlandung hätte gewisse Rückschlüsse auf die musikalische Ausrichtung zugelassen, er selbst spricht von „Progressive Snyth Metal“ gut paßt auch irgendwie. Ich würde es jetzt mal eindeutig als Space Metal bezeichnen und nenne hier mit Arjen Lucassen und seinen AYREON-Alben bzw. dem STAR ONE Projekt eine Vergleichshausnummer, die den Sound auf diesem über 50 minütigen Werk zu 100% beschreibt. Die zweifelsfrei maßgebenden sehr hohen Qualitätsstandarts dieser Werke werden hier natürlich noch nicht (ganz) erreicht.

Ganz klar, der gute Papatheodorou hat sicher sehr viel AYREON gehört und sich den riffenden Holländer zum Vorbild für seine eigene Musik genommen. Egal, ob die vielen spacigen Keyboards, Samples oder flirrenden Sounds, die schönen Chorarrangements („Warped Cosmos Of Distress“) , die riffigen Gitarrenparts aber auch die immer mal wieder eingestreuten atmosphärischen Zwischenparts und alles zusammen in einer Konzeptstory verpackt - das alles gibt es auf „Threshold of Pain“ satt zu hören. Auf dem Album gibt es ansonsten noch viele weitere Parallelen u.a. waren hier ebenfalls zahlreiche andere Musiker mit ihren Instrumenten beteiligt und auch verschiedene Gesangsstimmen gibt es zu hören allerdings beschränkt sich Alex auf drei. Der Sänger des Hauptcharakter heißt Joe Mizzi (ex-HIGH`N DRY) und er macht seine Sache recht gut, hat ein wenig was von DAMIAN WILSON oder Phil Griffiths (ALIAS EYE). Die Stimme der Sängerin Leonie Ludwig bekommt man leider bei dem klasse „Winds of Hope“ nur einmal zu hören aber dabei stielt sie mit ihren klasse Vocals Hasuptsänger Joe etwas die Schau, davon hätte das Album durchaus noch mehr vertagen. Bei „Master of Another World“ wunderbar mit etwas griechischer Folklore angehaucht, darf dann Tobias Scheid (THE PROPHECY 23) den an sich gelungenen Akustik-Song mit seinen Death-Metal-Growls ziemlich verhunzen, bei aller Liebe wie so was überzeugend funktioniert kann man auf der aktuellen JAMES LABRIE-Scheibe „Static Impulse“ besser hören, dass hier geht bei aller Liebe zu Kontrasten nicht.

Alles andere auf „Threshold Of Pain“ ist soundlich absolut professionell gemacht, mit schönen Melodien versehen, viele Details, natürlich auch verspielt, mit vielen Breaks, Übergängen und Wechseln aber auch nicht zu verkopft oder gar abgehoben. Auch die Progfans werden hier sicher auf ihre Kosten kommen, die Musik von ETERNAL JOURNEY bietet viel Spannendes, dass nicht gleich beim ersten Hördurchgang hängen bleibt - leichte Kost so für Nebenbei ist diese Mucke ganz klar nicht. Von seinem stets omnipräsenten Vorbild versucht sich Papatheodorou etwas abzusetzen in dem er ab und an einige psychedelische Elemente verwendet, gute Idee. Funktioniert aber nicht immer, da sind mir manchmal die Gitarren mitunter etwas zu brabbelig (Nile’s Secrets“) und zu wenig riffig. Auch ein paar schnellere Song mehr hätte ich mir noch gewünscht, so wie mein Highlight des Albums, der episch bombastische Kracher „Through Cosmic Pain“ mit Doublebass und ordentlich Metal Power.

Ansonsten dürfen sich alle Spacefreaks mit dieser Scheibe gerne zu einer erneuten Reise durch die Weiten des Alls anstellen und auf diesen insgesamt recht gelungenen Trip begeben. Hinter dieser detailreichen aber auch emotionellen Musik und seinem Hauptmacher verbirgt sich sehr viel Potential, dass sich wirklich zu entdecken lohnt.

Threshold Of Pain


Cover - Threshold Of Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 54:22 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Eternal Journey

(Underdog)
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Shinra Bansho - Setsuri -

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Dass die Japaner eines zivilisiertesten Völker der Welt sind, ist bekannt; dass sie als Gegenpol auch gerne mal am Rad drehen, ebenso. Hat das Alte Europa die Visual Kei-Welle (die ich mitunter echt witzig fand) ohne Nachwirkungen überstanden, gibt es noch vereinzelte Bastionen im Land Der Aufgehenden Sonne, die im Yucca-Palmen-Outfit sämtliche Tokiohotels der Welt zu lachhaften Nachahmern und Pseudo-Innovatoren degradieren. Eine dieser Bands, die in ihrem Mad Max-meets-Gothic-meets-Cyberpunk-meets-Lederrocker-Dresscode dermaßen bescheuert aussehen, dass man nicht mal mehr das Geschlecht eindeutig definieren kann, heißt XODIACK und spielt nicht etwa schwuchteligen Gotenschmalz, sondern eine kuriose Mischung aus Rumpel-Deathmetal, Punk und doch einem kleinen Hauch androgyner Gotenmucke und erwähntem Visual-Kei-Theater. Das aus diesem musikalischen Eintopf entstehende Ergebnis klingt aber nicht mal allzu schräg oder mutwillig abgefahren, sondern sogar recht schlüssig und nachvollziehbar, wenn man erst einmal sämtliche Scheuklappen abgelegt hat. XODIACK, die sich in ihren Pseudonymen auf die Elemente Feuer, Erde, Wind und Wasser berufen, machen letztlich nix anderes als eine Band wie FAITH NO MORE vor vielen Jahren auch; sie unterbuddeln die Erwartungen der Masse und „schockieren“ einfach mit Extravaganz und einer frischen „Alles geht“-Mentalität, die leider schon bei viel zu vielen Bands dem klanglichen Konservatismus dem Opfer gefallen ist. Hört Euch mal eine Hymne wie „Kiminifuru Zetsubo No Ame“ oder das tief vor sich hinbrummende „HELLRAISER“ (das schreibt sich wirklich so) an und erlebt einfach mal was Anderes. Wirklich coole Paradiesvogel-Metal-Scheibe!

Shinra Bansho - Setsuri -


Cover - Shinra Bansho - Setsuri - Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 60:32 ()
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