Review:

Elvenpath

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Ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten der etwas gegen absolut nerdigen Fantasykram hat (ich weiß schließlich auch ohne Probleme aus welchem Fantasyroman diese Truppe vermutlich ihren Bandnamen hat), trotzdem ist diese Scheibe wirklich hart was das angeht. Ein langhaariger Typ mit Kutte der einen Bogen einem Drachen vor rotem Himmel entgegen streckt? Leute! Da ist ja RHAPSODYs „Symphony Of Entchanted Lands II“ noch harmlos gegen…

Hinter diesem reizenden CD-Cover verbirgt sich musikalisch betrachtet eine ganz lustige Mischung aus diesem MANOWAR-mäßigen nicht wirklich ernst zu nehmenden „True Metal“ (»Fuck all that rockstar-bullshit! Metal is no big buisness, it’s a passion!«), klassischem Power Metal mit entsprechenden Vocals mit Oktavwechseln jenseits von Gut und Böse und teilweise auch Speed Metal Eskapaden wie man sie von HELLOWEEN kennt („Guardians Of The Underground“, übrigens eine Top-Nummer zum live Mitgröhlen!).
Teilweise ist das übrigens verdammt geil und macht vor allem durch Abwechslung, starken Melodien und nicht zuletzt der Tatsache Spaß, dass die Band ihr Thema gefunden hat und gekonnt mit Klischees jongliert. Aye, Klischees: Es sei denn nur ich sehe kurze Background-Choreinlagen, Schwertgeklirre als Song-Intros und die insgesamt stellenweise sehr epische Aufmachung als solches an. Manchmal ist das aber etwas seltsam verteilt; wo man an der einen Stelle noch viel Lob aussprechen kann sind andere Titel zu mindestens stellenweise arg monoton („Moria“), eine Tatsache die mich anhand der dafür an anderer Stelle so passend platzierten BLIND GUARDIAN-mäßigen Melodien nicht ganz verständlich ist.


Alles in Allem gefällt mir „Elvenpath“ aber dann doch. Ob es an der vierteiligen „Suite Of Metal“ (was das wohl ist denkt ihr euch nun selber, ich sage nur das es ein echt heißes Ding ist!) der übertriebenen Nerdigkeit oder dem gekonnten Wechsel zwischen Speed-Metal und Metal-Epik geht, trotz einiger Schwächen sollte man da mal einen Blick drauf werfen. Lange Tage und angenehme Nächte, sage meinen Dank.

Elvenpath


Cover - Elvenpath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Acute Mind

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Die polnische Proginvasion geht unaufhörlich weiter - die nächste östliche Formation, diesmal aus Lublin, nennt sich ACUTE MIND und stellt ins hier ihr gleichnamiges Debüt mit einem sehr schönen Coverartwork zur musikalischen Begutachtung zur Verfügung. Neben den auf breiter Eben aufstrebenden RIVERSIDE hatten in den letzten Jahren etliche kleinere Acts schon positiv auf sich aufmerksam gemacht als da wären AFTER, BELIEVE, QUIDAM, INDUKTI, SATELLITE und die zuletzt bei MI auch besprochene aktuelle, sehr ordentliche Scheibe von QUBE. Wobei letztere deutlich härter agieren als ACUTE MIND, denn dieser Sechser mit Keyboarderin steht eher für einen gediegenen, aber durchaus frisch daherkommenden Mix aus Neoprog und Progmetal. Bei sämtlichen Songs wurde trotzt vieler Breaks, Instrumentalparts und sehr vielseitigen Arrangements stets auf eingehende Melodielinien und soundliche Vielschichtigkeit geachtet; Frickeleien aus purem Selbstzweck sind hier völlig außen vor.

Gleich der Opener "Grief And Pain" bietet modernen Progmetal, etwas düster mit teilweise etwas verzerrten Gesang, der Hook kommt stilistisch eher warm und positiv rüber und erinnert mich (nicht nur an dieser Stelle) sehr positiv an ältere THRESHOLD-Sachen. Auch das hinten raus treibende „Garden“ überzeugt neben schönen wechselnden atmosphärischen Parts mit harmonischen Gesangspart und schönen, fließend-singende Gitarrenlicks, die mit mit etwas vertrackteren Rhythmen wechseln, um dann auch wieder heavy Riffs aufzufahren. Die Tastenarbeit gilt es ebenfalls etwas herauszuheben, die Lady hat schon was drauf, sie streut immer wieder gekonnt neue Soundelemente und Klänge ein, ohne dass ein zu weicher und überpräsenter Keyboardtouch entsteht. Dass man mit dem balladesken "Misery" in Polen ein gewisses Radio-Airplay geschafft hat, wundert mich nicht: mit diesem eher hardrockigen Refrain
à la BONFIRE spricht man sicher die breite Masse an.

ACUTE MIND gibt es schon seit 2006, jetzt also die erste Scheibe - hier ist handwerklich nur wenig zu kritisieren, alles wirkt sehr kompakt, die Produktion ist solide, man ist gut aufeinander eingespielt. Nur der Sänger könnte an der ein oder anderen Stelle noch eine Spur mehr Variabilität vertragen und noch etwas mehr Ausdruck in sein Vibrato legen. Sachen wie „Sweet Smell Of Success" besitzen zwischendurch eine gewisse Sprödigkeit ähnlich, wie bei den Amis von ENCHANT, aber dann holen nach etwas verschleppteren Stellen die dynamisch öffnenden Parts mit sehr passenden Melodiebögen den Hörer wieder zurück, dann kommt alles sehr druckvoll aus den Boxen. So ähnlich läuft es auch bei „Bad Incitements“ - hier gehen mit klasse Basslinien unterlegte eher balladeske, etwas zerfahrene Parts zu Beginn in klasse abgehende nach vorne (hard)rockende Passagen ineinander über, sehr gut gemacht. RUSH als Inspirationsquelle könnte man sich durchaus bei „Bonds Of Fear" vorstellen, sehr atmosphärisch startend, herrscht hier eine typische leicht melancholische Stimmung, um dann mit sehr ekstatisch-elegischen Gitarrenparts sehr hymnisch zu Enden, dass bringen nicht viele Kapellen so stimmig hin.

Als zentrales Stück und absolutes Schmankerl für alle Progfans würde ich das fast siebenminütige Instrumental „Faces" bezeichnen. Hier haben ACUTE MIND tatsächlich so eine Art Meisterstück hinbekommen, nach einem elektromystischen Intro steigert sich dieser Song mit seinen packenden Rhythmen die immer wieder mit Tasten- und Gitarrensolos sowie packenden Duellen aufgelockert werden zu einem tollen Gesamtwerk. Sehr gelungen auch die geschmackvoll-perligen Keyboardparts, die zielsicheren laut-leise Dynamiken, dass sich langsam hochsteigernde Ganze bis zum furiosen Schluss, eine Stimme vermisst man da tatsächlich nicht. Der Hinweise auf dem Beipackzettel, dass Fans von PENDRAGON, RPWL, IQ, RIVERSIDE oder auch SATELLITE hier besonders aufmerksam sein sollten, ist zwar nicht schlecht, aber letztlich etwas zu kurz gesprungen. Alle Progmetalfans die mehr auf die melodienbewusste Schiene abfahren und auf recht abwechslungsreiches Songwriting Wert legen, sind bei ACUTE MIND an der richtigen Adresse. Kein Überalbum, aber ein gutes. Und zukünftig dürfte bei dieser Band noch mehr zu erwarten sein, die Musiker müssen sich nur noch mehr (zu)trauen.


Acute Mind


Cover - Acute Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tao Of The Dead

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Wenn man Musik nach "Verwandtschaften" ordnen könnte, dann wären ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD die temperamentvolleren, aber weniger anarchistischen kleinen Geschwister aus der Großfamilie rund um The Flaming Lips. Mit kindisch-unschuldiger Sturheit verfolgen beide Bands ihren Weg des Eskapismus und der überbordenden Arrangements. Nein, TRAIL OF DEAD sind nicht so kaugummi-bunt inszeniert, aber was sie auf ihrem aktuellen Album "Tao Of The Dead" abliefern, ist ein vielfarbiges Kaleidoskop an verrückten Melodie-Ideen und Arrangements von hübsch bis aggressiv. Denn TRAIL OF DEAD (so darf man sie zum Glück abkürzen, sonst sitzen wir morgen noch hier) sind bei weitem noch nicht gesetzt: Schon vor 3 Jahren beendete die Band ihren Major-Plattenvertrag - mit dem nun zweiten Album seit der "Unabhängigkeit" scheinen die Texanern allen noch mal zeigen zu wollen, warum das notwendig war. Von Song zu Song wird abwechselnd geschwelgt und so richtig zugehauen, abwechselnd der Sound mit Instrumenten bis in den Himmel zugehangen oder ganz sparsam nur mit der Stimme gearbeitet. TRAIL OF DEAD sind auf das Songwriter-Duo und Herz der Band Conrad Keely und Jason Reece plus zwei Neumitglieder zusammengeschrumpft und haben sich damit offensichtlich auf das Optimum reduziert. Pink Floyd waren in ihrer Hochphase schließlich auch nur eine Handvoll Musiker. Bei diesen Vorraussetzungen ist es (fast) klar, dass auf dem Album kein echter "Hit" vertreten ist - der Star ist das Album und fast jede dieser Songperlen hat es verdient, besonders herausgehoben zu werden. "Introduction: "Let's Experiment" ist wie eine Ouvertüre der klassischen Kompositionskunst - im Popbereich hat es seit SMASHING PUMPIN's "Mellon Collie And The Infinite Sadness" lange niemand mehr geschafft, das Publikum so zuvorkommend abzuholen und mitzunehmen. "Pure Radio Cosplay" ist ein Uptempo-Stampfer, noch mit unterdrückter Aggressivität - die sich in "Summer of All Dead Souls" dann furios entladen darf, inklusive Mitgröhlpart. "Cover the Days Like a Tidal Wave" ist dagegen ruhig - also im Vergleich. Eine verstromte Gitarre ohne Effekte, drei Singstimmen, Schlagzeug. Hab ich das Tambourin und das Keyboard vergessen? Ok., sind wir mal nicht so - TRAIL OF DEAD machen selbst aus ihren ruhigsten Stücken Wechselbäder der Gefühle, und ich bescheide mich, dass man jeden Song besonders herausheben müsste. Wer mal für fast eine Stunde verreisen und bereichert wiederkommen möchte, besorge sich dieses Album!

Tao Of The Dead


Cover - Tao Of The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:17 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

The 69 Eyes

Band anzeigen
InterviewIhr seid jetzt ja schon eine ganze Weile immer wieder unterwegs und euer letztes Album hat mittlerweile anderthalb Jahre auf dem Buckel. Habt ihr denn schon neues Material in Planung oder sogar in Arbeit?



Wir haben jetzt noch vier Tage Tour vor uns und danach werden wir dann erst mal verschwinden und mit einem neuen Plan und neuen Songs wieder auftauchen. Auf Tour können wir keine neuen Songs komplett fertigstellen, das müssen wir dann in Ruhe machen. Wir haben etwa 150 Shows gespielt seit dem letzten Album in um die 30 verschiedenen Ländern, das war schon wirklich sehr spannend- von Brasilien nach Argentinien und Mexiko, und jetzt nach Europa, zweimal, da wir gerade erst aus Italien und Großbritannien kommen. War eine klasse Tour soweit- ich bin ein riesiger CRASHDIET- und HARDCORE SUPERSTAR-Fan, also ist es für mich natürlich ein Riesenspaß mit den Jungs auf Tour zu sein. Ich versuche auch, sie mir jeden Abend anzusehen, sie sind echt cool.



Wie ist es denn dazu gekommen, dass ihr zusammen tourt?



Also eigentlich sollte die Dark Decadence-Tour schon vor einem Jahr oder so stattfinden, ich weiß gar nicht mehr genau, warum es sich eigentlich verschoben hat, aber ich bin auf jeden Fall sehr glücklich, dass es jetzt doch endlich geklappt hat. Ich denke, was Hard Rock angeht ist das definitiv eine tolle Kombination und so in etwa die Beste, für die man sein Geld ausgeben kann. (Er lacht).



Kanntet ihr euch denn alle persönlich?



Ich kenne die Jungs schon seit Jahren, aber vor dieser Tour kannte ich sie nicht so richtig gut. Die Tour ist wie eine Art großer Urlaub, ich habe so viele coole neue Freunde und so viele nette Abende gehabt, in Rimini, oder auch jetzt in Camden, das hat echt Spaß gemacht.



Wo hat es dir denn am besten gefallen?



Italien war klasse, weil es da jetzt schon richtig sommerlich war, das war cool. Wir hatten einen ziemlich langen und harten Winter dieses Jahr, da war das dann natürlich toll. Man konnte da vor zwei Tagen sogar schon an den Strand! Auch sehr schön fand ich es, nach den Südamerika-Gigs dann in Rio herumzuhängen , die Copacabana ist ja schließlich einer der berühmtesten Strände der Welt. Ich hatte eigentlich vorgehabt, da mal auszuspannen und es langsam angehen zu lassen, aber alle meine Pläne wurden über den Haufen geworfen, als CRASHDIET in die Stadt geflogen kamen… Da geriet dann jeder Abend ziemlich außer Kontrolle. Das war aber auch sehr spaßig, man muss sich ja nur mal die Jungs von CRASHDIET in ihren Lederoutfits und mit ihren hochgestylten Haaren am Strand der Copacabana vorstellen, das ist da ja nicht gerade alltäglich…



Aber du kannst dich noch an alles erinnern?



Nein (er muss lachen)! Nein, kann ich nicht, das ist echt aus dem Ruder gelaufen. Aber das, woran ich mich erinnern kann, war sehr lustig!



Ihr seid ja auch in den USA unterwegs gewesen, wie war´s da im Vergleich zu beispielsweise Europa?



Hm, schwer zu sagen, das Land ist einfach so groß und die Westküste ja ganz anders als die Ostküste, New York und Los Angeles sind völlig verschieden. Ich toure da auch gerne und in Los Angeles und New York ist es auch ziemlich gut gelaufen, aber dazwischen sind so ein paar Städte, die wirklich so die Mitte vom Nirgendwo sind, echt. Aber eigentlich ist der Hauptunterschied der, dass die Distanzen so groß sind, um ein Vielfaches größer als irgendwo in Europa. In Europa kann man an einem Tag mehrere Länder durchqueren, in den USA fährt man zum Teil drei Tage zum nächsten Gig. Vom Publikum her sehe ich eigentlich keinen Unterschied- man hört ja immer wieder, dass zum Beispiel die Japaner tendenziell ruhig sind, aber ich könnte das eigentlich nicht sagen. Die Südamerikaner sind am Verrücktesten- die sind am lautesten und drehen wirklich einfach vollkommen durch, aber so im Großen und Ganzen könnte ich eigentlich keine bestimmten Charakteristika festlegen. Ich meine, ich sehe die selben kleinen Jussis hier und Leute mit The Crow-Make Up und Mädels, die sich ihr T-Shirt herunterreißen da, das hängt eigentlich nicht davon ab, in welchem Land wir sind.



Ihr habt ja in Finnland schon einige Akustik-Gigs gespielt. Habt ihr schon mal drüber nachgedacht, sowas auch außerhalb Finnlands zu machen?



Es ist sogar so, dass wir euch heute hier überraschen wollten und etwas Akustisches mit ins Set nehmen! Das ist einfach etwas ganz Frisches, Neues, an das man ganz anders herangehen kann, und das wollten wir auf dieser Tour mal machen. Wir werden also nachher zwei oder drei Songs akustisch spielen.



Ihr habt da ja auch mal diese ELVIS-Coversongs gemacht…



Ja, da wird heute Abend auch eins dabei sein! Jyrki ist der größte Elvis-Fan der Welt und dass er sich von der Stimme her auch noch ähnlich anhört, passt dann natürlich prima. Aber als Schlagzeuger muss ich zugeben, dass ich doch gerne härter spiele, akustisch habe ich dann halt zum Teil nicht gar zu viel zu tun… Zum Teil ist es auch eine Herausforderung, aber eigentlich spiele ich doch gerne laut.



Ihr spielt in euren Songtexten ja immer wieder mal gerne auf Filme an, wie ergibt sich das meistens?



Wir sind einfach große Filmfans, oder eigentlich generell Popkultur-Fans. Ich sehe keinen großen Unterschied darin, ob man sich eine tolle CD kauft oder einen tollen Film anschaut, beides erzählt eine Geschichte und liegt daher sehr nahe beieinander, zumindest für mich. Daher ist es für uns naheliegend, beides zu verbinden.



Jyrki zeichnet ja auch Comics. Habt ihr schon mal daran gedacht, ein Cartoon-Musikvideo zu machen?



Das ist eine coole Idee, gefällt mir! So wie AHA bei „Take On Me“. Eigentlich sollten wir sowas wirklich mal machen! Wir hatten einen Wettbewerb auf der Bandwebsite, bei dem Fans ihre Ideen für das Video von „Kiss Me Undead“ einschicken konnten, da waren auch ein paar klasse Animationen dabei. Aber wir sollten wirklich mal mit sowas aufwarten… Das ist echt eine gute Idee!



Ihr habt euer Bühnenintro geändert und habt jetzt die Titelmelodie von „True Blood“. Seid ihr „True Blood“-Fans?



Oh ja, ich meine, man muss „True Blood“ einfach mögen. Das alte Intro war ja vom „Lost Boys“-Soundtrack, aber wir dachten uns, wir sollten auch mal wieder etwas Anderes probieren und beides handelt von Vampiren. Wir sind schließlich die Helsinki Vampires, da lag „True Blood“ nahe. Irgendwie fragt jeder, ob wir die „Twilight-Filme“ mögen und alles was damit zusammenhängt- ich weiß nicht, es ist doch toll und ich finde , wenn man die Filme nicht mag, muss man sie sich ja schließlich nicht ansehen. Es gibt da ja so viel im Moment, ein Vampir zu sein ist gerade schwer angesagt.



Wird euch denn durch den momentanen Vampir-Hype mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Öffentlichkeit zu teil als vorher, bemerkst du da einen Unterschied?



Nein, eigentlich nicht. Das einzige, was sich verändert hat, ist, dass eine neue Interviewfrage aufgetaucht ist- die Leute fragen jetzt dauernd, was wir von „Twilight“ halten. Aber sonst hat sich da eigentlich nicht viel getan. Vielleicht in den USA. Ich habe da viel Zeit verbracht, als wir das letzte Album aufgenommen haben, da war ich etwa zwei Monate lang in Hollywood und das war genau die Zeit als „Vampire Diaries“ und „True Blood“ herauskamen. Da waren Vampire schlagartig überall, alles war voll mit Werbung und Plakaten. Und natürlich zusätzlich noch der ganze „Twilight“-Kram, den konnte man in jedem Supermarkt kaufen. Ich finde das cool, das macht Spaß.



Aber ihr als Band bekommt dadurch nicht in gesteigertem Maße Aufmerksamkeit?



Ich kann es nicht wirklich beurteilen. Ich lebe da ja im Prinzip im Inneren der Luftblase, da kann ich nicht richtig einschätzen, wie es außerhalb aussieht. Aber es könnte schon sein- wäre ja nicht schlecht! (Er lacht).



Was dringt denn so durch ins Innere der Luftblase?



Oh, wenn man auf Tour ist, ist man so abgekapselt, dass das manchmal nicht viel ist. Wenn man dann zurück nach Hause kommt, stellt man dann plötzlich fest, dass es ja noch so etwas wie ein normales Leben gibt, in dem man einkaufen gehen muss und solche Sachen. Heute habe ich zum Beispiel den ganzen Tag in diesem fensterlosen Raum verbracht und Interviews gegeben, da kann man schon mal das Zeitgefühl und den Überblick über das Weltgeschehen verlieren. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung, wie heute die aktuelle Lage in Japan ist oder was sonst so passiert ist, das eigene Blickfeld wird da recht schmal. Auf Tour sind die Fragen, die zählen „Wann ist der Soundcheck?“ und „Wo gibt´s was zu trinken?“, in diesem Sinne ist die eigene Welt währenddessen also ziemlich beschränkt. Und wenn man dann nach Hause kommt stellt man fest, dass es noch so viele andere Dinge gibt außer Soundchecks, die erledigt werden wollen. Ich habe ja auch einen eigenen Rock-Club, Bar Bäkkäri- das ist Slang und heißt „backstage“ auf Finnisch-, in Helsinki und eine eigene Radio-Show, das hält einen schon ganz gut auf Trab. Aber ich liebe es, das zu machen. Ich liebe alles, was mit Rockmusik zu tun hat, von daher ist es großartig, eine Radio-Show zu haben, wo ich dann einfach sowas wie CRASHDIET oder HARDCORE SUPERSTAR spielen kann, also meine eigene Lieblingsmusik.



So, dann kannst du dich gleich noch mehr kreativ verausgaben und uns einen Comic-Version von dir selbst zeichnen!



Okay, gib mal her…. So, das bin ich, wie ich gerade auf der verzweifelten Suche nach meinem Bier bin…. Tut mir leid, besser krieg´ ich´s nicht hin, eigentlich ist Jyrki der Mann für Comics!



Dann vielen Dank für das Interview und viel Spaß nachher auf der Bühne!



Danke an euch und kommt doch alle mal im Bäkkäri vorbei!





Review:

The Road

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Es hat fast zehn Jahre gedauert bis der Michael seine Mechaniker mal wieder in seiner garage um sich geschart hat – jetzt liegt mit „The Road“ ein neues Album in ebenfalls neuer Besetzung vor. Die Rede ist hier natürlich von MIKE & THE MECHANICS und einer der Masterminds sowie Bandgründer Mike Rutherford (GENESIS/Bass) hat sich ein komplett umformiertes Team zusammengetrommelt, wobei die Hauptveränderungen die beiden neuen Hauptsänger Andrew Roachford und Schauspieler Tim Howar betreffen.
Insbesondere ROACHFORD vermag mit seinem souligen Organ viele neue positive Akzente zu setzen, er war ja in den 90ern als Solokünstler bereits recht erfolgreich „Cuddly Toy“ oder „Only To Be With You“ waren internationale Hits. Auch hier hat er sich bei zahlreichen Tracks als Songwriter mit eingebracht. Gleich der lässige groovige Opener „The Road“ (mit einem klasse Gitarrensolo) kommt sehr soulig prägnant rüber und sorgt für einen positiven Start. Klar klingt alles etwas anders als man dies bei den MECHANICS mitunter bisher gewohnt war aber es ist keine völlig Kehrtwendung. Die erste Single „Reach Out (Touch The Sun)“ ist etwas bedächtiger beginnt etwas ruhig ehe sich dann der hymneartige Refrain aufbaut, nicht übel aber es gibt bessere Songs auf dem Album. Typisches bietet dann eher „Try To Save Me“ so ei mix aus 80er Jahre Stimmung kombiniert mit moderner Popmusik.

Auf „The road“ gibt es eigentlich noch einen dritten Sänger zu hören, denn Arno Carstens sing tauf drei von ihm mitgeschriebenen Nummern den Leadpart. Das zwar sehr ruhige „Background Noise“ kommt als erster balladesker Tracks sehr gut rüber ohne irgendwelche Kitschattitüde. Auch „It Only Hurts For A While“ geht in eine ähnliche Stimmungsrichtung und bietet 80er Jahre Feeling pur. Dann singt Carstens eine noch recht einfache Nummer „Hunt You Down“ fast nur getragen von fluffigen Orgelsynthies, mittleres Tempo klingt wie ein typischer PHIL COLLINS-Song vor 20 Jahren in der Machart „You Can’t Hurry Love“. „Heaven Doesn’t Care” kommt erst gegen Ende so richtig auf touren, da wurde etwas der Anfang verschlafen, dann aber geht es gut ab mit Kinderchor im Rücken nur dann wird plötzlich abrupt ausgeblendet, echt schade so ist die Nummer verhunzt. Als einzigen Ausfall der Scheibe würde ich das eher nichtssagende „Oh no“ einstufen. Der heimliche Hit des Albums ist aber ganz klar „Walking on Water“ geworden, der Song kann es von der Refrainqualität tatsächlich mit den erfolgreiche alten Sachen aufnehmen obwohl insgesamt (leider) kein Überhit der Marke „Silent Running“ oder gar „World Of Mouth“ zu finden ist.

Der letzte Song „You Can Be The Rock“ kommt verhältnismäßig kraftvoll-rockend daher und bildet den soliden Schluss von „The Road“. Altfans die Sachen wie „Living Years“ und „Over My Shoulder“ besonders mochten, sollten auch die neuen (etwas weniger keyboardbetonten) Songs ansprechen.

Das Album ist daher mit leichten Abstrichen ganz gut geworden, recht unterhaltsam gemacht, auch abwechslungsreich was die Songklangbilder betrifft - wer auf gediegenen Erwachsenen Radio-Pop-Rock mit Soulsprengseln steht, dürfte hier absolut glücklich werden. Die neuen Sänger überzeugen dabei allesamt und lassen den 2000 verstorbenen Paul Young sowie den grandiosen PAUL CARRACK (ausgestiegen 2006) tatsächlich vergessen. Nicht zu popig platt oder zu glattgebügelt (wie die beiden letzten Scheiben) gelingt MIKE & THE MECHANICS mit etwas Ecken und Kanten der fast nicht mehr geglaubte Sprung ins neue Jahrtausend ohne die eigene Vergangenheit komplett zu leugnen.

The Road


Cover - The Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:47 ()
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Vertrieb:
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Preaching To The Perverted

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So richtig groß sind die FUZZTONES nie geworden. Und das, obwohl die 1980 in New York gegründete Band maßgeblich am Garage-Rock-Revival der 80er beteiligt war und damit auch zu Vorreitern der späteren Grunge-Welle wurde. Trotzdem ist der inzwischen nach Europa übergesiedelte Fünfer immer noch aktiv und veröffentlicht – wenn auch in immer größeren Abständen – weiterhin Alben. Das neueste – „Preaching To The Perverted“ – könnte direkt den 60ern entsprungen sein. Dreckige Vintage-Sounds treffen dort auf entspannte Riffs, groovende Beats, eine Vox-Orgel und einen teils schon morbiden Gesang, wobei auch ein leicht verdrogter psychedelischer Einschlag und eine gewisse Punk-Attitüde allgegenwärtig sind. Besonders in den von der Orgel dominierten Songs klingen auch immer wieder die DOORS durch, vor allem im atmosphärischen, an „Riders On The Storm“ erinnernden „Don’t Speak Ill Of The Dead“. Dabei fehlt es auch nicht an guten Melodien, so dass sich immer wieder Ohrwürmer breit machen, wie z. B. im tighten „Between The Lines“ oder dem durchaus tanzbar zu nennenden „Launching Sanity’s Dice“. Auch mit dem neuen Album werden die FUZZTONES den großen Durchbruch aber wohl nicht schaffen, dazu ist es dann doch zu unspektakulär. Trotzdem macht die Scheibe von vorne bis hinten Spaß und entwickelt mit der Zeit echte Hypnotik. Von mir aus können die FUZZTONES gerne einfach immer so weitermachen.

Preaching To The Perverted


Cover - Preaching To The Perverted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Godless Prayers

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Das spanische Duo Kepa und Egnar (der den ca. 2002 ausgestiegenen Sixto ersetzt hat) gehört schon fast zu den alten Hasen der Szene, auch wenn seit der Gründung der Band im Jahr 2000 gerade erst drei reguläre Alben veröffentlicht worden sind. Haben sich die Jungs im Laufe der Zeit hauptsächlich von EPs und Splits ernährt, steht nun mit "Godless Prayers" nach längerer Pause das vierte Langspielwerk an. Der zumeist flotte, sehr basische (natürlich auch nicht fetter als nötig produzierte) und ohne großes Gedöns auskommende Black Metal orientiert sich an der frühen 90er-Schule aus Norwegen, wobei vor Allem die ersten Scheiben von IMMORTAL nicht spurlos an der Band vorbeigeschrammt sind. Und mein ehemaliger Kollege Chris hat in seinem Review zum Re-Release von "Of War And Hate" schon richtig erkannt, dass DAEMONLORD wirklich dann am Besten sind, wenn sie nicht Vollgas geben, sondern räudiges Midtempo inklusive ein paar Melodieversatzstücken (wie bleistiftsweise in "Antarctica" oder "Cut The Withered Flower") hervorkehren, denn gerade die schnellen Passagen of "Godless Prayers" klingen arg ähnlich und auf Dauer vorhersehbar, nachzuhören etwa im Song "Net Of The Doomweavers". So bleibt das Album eine hörenswerte bis gute, aber keine essentielle Angelegenheit für den gemeinen Schwarzmetaller der alten Schule.

Godless Prayers


Cover - Godless Prayers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:9 ()
Label:
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Band:

Acute Mind

KEINE BIO! www
Review:

Opus Mortis VIII

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VOMITORY, die unermüdlichen Death Metal-Recken. Auch 2011 gibt es ein neues Album der Schweden, die langsam zum VW Käfer des Death Metal werden. „Opus Mortis VIII“ überrascht beim ersten Durchlauf aber ganz gewaltig: das sind VOMITORY? Echt? Jo, richtige Scheibe drin, also wird das wohl stimmen. Und Death Metal ist dann ja doch, was hier in gut 35 Minuten zu hören ist. Aber VOMITORY, die bislang für gnadenlos schnellen Death Metal standen, haben sich in den zwei Jahren seit „Carnage Euphoria“ einer dezenten Wandlung unterzogen und die Tempo-Variation für sich entdeckt. Die Blast-Parts wurden zurückgefahren, dafür öfter mal fetter Groove und Mid Tempo eingebaut („The Dead Awaken“), ohne dass es zu Lasten der Brutalität ging. Klappt durchweg gut und macht „Opus Mortis VIII“ zu einer anfangs ungewohnt klingenden VOMITORY-Scheibe, die aber nach und nach überzeugen kann. VOMITORY waren offenbar nicht mehr zufrieden damit, nur auf Teufel komm raus zu blasten und haben sich nach mehr als zwei Dekaden einer leichten Kurskorrektur unterworfen, die ihnen gelungen ist. „Opus Mortis VIII“ ist eine würdige VOMITORY-Scheibe, die zeigt, dass auch alte Zirkuspferde noch neue Tricks lernen können. Chapeau!

Opus Mortis VIII


Cover - Opus Mortis VIII Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:31 ()
Label:
Vertrieb:
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Into The Wild

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Die Jungs um Mike Box legen nach, die aufkommende Classic Rock und Retrowelle darf sich freuen und fürchten zugleich, ein Original besteigt die Bühne. URIAH HEEP ist keine Welle, sondern Teil des Wassers aus dem Wellen entstehen. Ein Rock Fossil aus vergangen Tagen zeigt wie man Orgel und Gitarren verschmelzen muss, dass einem das Dope in der Pfeife verrückt wird. Schwierig war es den großen Vorgänger "Wake The Sleeper" zu toppen, aber die Qualität wird gehalten und das ist schon mal mehr wie die halbe Miete.

Typische Trademarks sind an Bord, melodiöse mehrstimmige Chöre, Orgelgewabber und knackige Gitarren. Das Songwriting ist stimmig und kommt schnell auf den Punkt, starke Melodien, Rhythmisch und ein wenig Retro. Yep, so fühlt sich der geneigte URIAH HEEP Fan wohl.

Hört Euch nur mal das atmosphärische "Trail Of Diamonds" an, welches Gänsehaut garantiert. Langsam steigert es sich, getragen von einem samtweich gewebten Teppich aus Keyboard und Sirenengesang, um sich dann rhythmisch, stampfend zu offenbaren. Auch das episch schöne „Kiss Of Freedom“ weiß zu gefallen und erobert mein Rockherz im Sturme und für immer. Nicht alle Songs zünden sofort, beginnen aber nach einiger Zeit ihren Eindruck zu hinterlassen. Generell festzuhalten gilt "Into The Wild" rockt frei von irgendwelchen Zwängen nach vorne, oft von einem tollen Keyboard untermalt. Ich sage ja, "Into The Wild" ist ne tolle Scheibe geworden und reicht allemal noch um manchen Jüngling der neueren Retro-Generation nass zu machen. Nicht die Welle, das Wasser eben.

Into The Wild


Cover - Into The Wild Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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