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Dominion (Re-Release)

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OPHTHALAMIA hatten mit It (ABRUPTUM) einen ganz speziellen Typen als Mastermind, der ja irgendwann einfach aus der skandinavischen Szene verschwand (in den prä-Social Media-Zeiten ging das problemlos). Musikalisch hatte It einiges auf der Pfanne und mit OPHTHALAMIA eine Band am Start, die ihrer Zeit sehr weit voraus war. Der Re-Release des 1998er Werks „Dominion“ zeigt die Schlussphase des kreativen Schaffens, als It und Konsorten eine starke Metal-Kante hatten und deutlich nachvollziehbarer zu Werke gingen. „Final Hour Of Joy“ und „Great Are The Deeds Of Death“ sind extrem gelungene Melodic Death Metal-Songs, die ihre Nähe zu DISSECTION (bei denen It auch zeitweise aktiv war) nicht verbergen können und dank wunderschöner, zweistimmiger Gitarrenarbeit, eines wie Arsch auf Eimer passenden Shouters und des Blicks über den Tellerrand im Songwriting vollends überzeugen können. OPHTHALAMIA waren mehr als die nächste Death/ Black-Band, dafür hatten sie zu viele Einflüsse aus Doom, Stoner und guten alten BLACK SABBATH in ihren Songs. Beim Re-Release finden sich vier Proberaumsongs, inklusive des BATHORY-Covers „Sacrifice“ und ein umfangreiches Booklet. Der Sound hat ein neues Mastering bekommen, so dass die „Dominion“ auf 2011-Standard aus den Boxen kommt. Insgesamt eine lohnende Anschaffung für Komplettisten und allen, die zu jung für die Originalpressung sind.

Dominion (Re-Release)


Cover - Dominion (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:20 ()
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Show Me How To Live

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ROYAL HUNT sind seit über 22 Jahren das Baby von Mastermind & Tastenvirtuose Andrè Anderson. Die Formation steht dabei über diese lange Zeitspanne für symphonisch geprägten Metal mit sehr viel Keyboardeinsatz auf der einen sowie neoklassische Gitarreneinschübe auf der anderen Seite. Mitunter waren die stilistischen Ausschläge dann etwas mehr progressiver in Richtung Powermetal („Paper Blood“/2005) oder auch „nur“ aufgemotzten Hardrock („The Mission“/2001) zu verzeichnen. Qualitätsmäßig gab es auch sehr viele Schwankungen. Die Scheibe „Collision Course“ aus 2008 war aus meiner Sicht damals ein echter Tiefpunkt der bisherigen Veröffentlichungen, sehr belang-, seelen- und ideenlos kam diese Platte vor lauter aufgesetztem Bombast nie in die Pötte. Die vielen Gastsänger konnten da auch nicht mehr viel retten.

Jetzt ist aber alles anders, denn die Dänen können mit “Show Me How to Live” tatsächlich an die glorreichen und beste Phase Ende der 90er Jahre anknüpfen. Und ja sie haben es wieder getan: Anderson hat sich nocheinmal mit dem Hammersänger D.C. COOPER (war ja 1998 ausgestiegen) zusammengetan und hier ein blitzsauberes, vor klasse Melodien, frische und vielseitigen Arrangements nur so strotzendes Album aufgenommen. Hätte ich so im Leben nicht mehr erwartet von den Jungs. Cooper singt dabei alles locker an die Wand, was da in den letzten Jahren als seine Nachfolger im Einsatz war (nicht gegen John West aber auch er zieht hier doch klar den Kürzeren) und vor allem die klasse Kompositionen sind einfach wieder bombastisch und packend zu gleich, auch mit Tiefe ohne dass die Schose zu aufgetragen und nach kitschig-zahnlosem Barrockmetal klingt. Über sieben Tracks hinweg auf knapp 45 Minuten Albumlänge ziehen ROYAL HUNT wird zur Jagd geblasen udn ein sehr kurzweiliges Programm durchgezogen, dass allen ähnlich gelagerten Formationen sicherlich eine hohe Anspruchshürde vorgibt.

Killer Refrains zum Reinlegen, packende Songaufbauten, schöne Breaks, fette Backingchöre mitunter sogar richtig klassisch in bester Opernmetal-Tradition aufgemotzt oder auch mal der ein oder andere Duett mit weiblicher Gegenstimme - gleich der schnelle Opener „One more Day“ (ein Art Minioper) ist ein solches Paradebeispiel und geht da voll gut ab. Die Gitarren kommen ebenfalls sehr fett bzw. virtuos rüber, dürfen sich auch solistisch profilieren und haben diesmal etwas gleichberechtigter ihre Parts in der natürlich sehr tasten und streichergeprägten Anderson-Welt erkämpft. Einer der Kracher der Platte für mich ist ganz klar „Another Man Down“ ein Melodichammer aller erster Güte, sic langsam hochsteigernd und dann mit einer göttliche Hookline, die man nicht aus dem Hirn bekommt, der Song könnte tatsächlich auf dem bisher besten Album von ROYAL HUNT dem 1997er Werk „Paradox“ locker bestehen. Überhaupt erreicht man diesmal insgesamt dass hohe Niveau von damals zu großen Teilen recht locker. Der Mix aus üppig-symphonischer Soundbreite, epischer Songausprägungen mit melodramatisch bis auch mal etwas pathetisch geprägten Klangbildern war lange nicht mehr so kraftvoll („An Empty Shell“), mitreißend und schlicht 100 % überzeugend wie auf diesem Silberling. Was früher oftmals durch die (zu) viele und belanglose Tasteneinsätze und etwas platten Songs in die Abteilung „Plüsch-Kitsch“ geriet ist funzt jetzt einfach perfekt. Füller gibt es tatsächlich keine. Ebenfalls herausragend ist das mächtig treibende mit viel Drumpower versehene „Half Past Loneliness“ und diesem hymnisch Gesangsarrangement mit weltklasse Backingchören, Mensch der Herr Cooper hat schon ein endgeiles Organ ganz egal in welcher Tonlage er gerade loslegt. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Lin-up auch zukünftig noch länger so Bestand hat.

Den Dänen gelingt hier der absolute Befreiungsschlag, alle alten Qualitäten werden scheinbar mühelos wieder neu aktiviert. Klar, man muß diesen omnipräsenten Keyboardeinsatz schon mögen, hier sind sie keinesfalls nur Beiwerk - aber wer auf knackigen Bombast mit fetzigen Gitarren sowie eine Band die vor Spielfreunde nur so sprudelt abfährt, muß hier einfach mal reinhören und wird sich dieser tollen Musik nicht entziehen können.

Show Me How To Live


Cover - Show Me How To Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Tom Petty & The Heartbreakers

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Band:

Ophthalamia

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Darkest Before The Dawn

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Manchmal geht eine Band auch zu früh an die Öffentlichkeit. EDEN WAKES haben zwar drei Jahre von Bandgründung bis zum Release von „Darkest Before The Dawn“ gebraucht, aber beim Hören des Albums wird klar, dass hier zu schnell der Proberaum verlassen und das Studio betreten wurde. Bei der Briten-Band, deren hervorstechendes Merkmal die Zwillingsschwestern im Line-Up sind, ist die Ausrichtung nicht klar und werden die Schwächen im Songwriting schnell deutlich. Die Band versucht sich am modernen Metal, an traditionellem Stahl und Rock-Riffs zu bedienen, scheitert dabei an den eigenen Unzulänglichkeiten, wenn es darum geht, aus den Komponenten gute Songs zu machen. Unter den zehn Nummern findet sich keiner, der den Hörer wirklich packt. Im Gegenteil, stellenweise ist die Chose echt schlecht, was durch die allerhöchstens durchschnittliche Produktion und die (noch?) begrenzten musikalischen Fähigkeiten nicht besser wird. Oder anders: immer wieder wird’s sehr rumpelig. Als Demo wäre „Darkest Before The Dawn” hinnehmbar, aber als Vollpreisprodukt im Wettbewerb mit guten Metal-Scheiben braucht das kein Mensch.

Darkest Before The Dawn


Cover - Darkest Before The Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:57 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Eden Wakes

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Your Gods, My Enemies

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Bereits zehn Jahre existiert diese israelische Band und kann als Referenz ein schon im Jahr 2002 aufgenommenes Debütalbum („Kindless“) vorweisen, auf dem nicht nur DESTRUCTIONs Schmier zu hören ist, sondern das auch noch in Zusammenarbeit mit Tommy und Peter Tägtgren aufgenommen wurde – Respekt! Bei einem derartigen Start sind die Erwartungen an das zweite Werk von ETERNAL GRAY natürlich hoch, aber die acht Jahre, die sich das Quintett für „Your Gods, My Enemies“ Zeit gelassen hat, hört man dem Album leider nicht an. Die Kombination aus abermals fettem Sound und den musikalischen Einflüssen von Bands wie MESHUGGAH, NEVERMORE (Stichwort Gitarrensound!) oder auch BEHEMOTH wirkt genau so, wie sich dieses Klanggulasch liest: nix Halbes und nix Ganzes. An den Riffs und Soli gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen, spielerisch sind die Jungs ebenfalls völlig auf dem Dampfer, lediglich das ausdruckslose Grunzen von Oren Balbus gibt objektiv Anlass zur Kritik, aber genau hier liegt der Hund unterm Rasen. Das nicht zünden wollende, leicht progressiv angelegte Songwriting liefert sich einen aussichtslosen Kampf mit der modernen, aber sterilen Produktion, so dass (durchaus hörenswerte) Songs wie „Controlled“, „Desolate The Weak“ oder „Unlabeled“ am Ende konstruiert und unzugänglich daherkommen, obwohl rein technisch alles richtig gemacht wurde. „Your Gods, My Enemies“ ist wie ein teurer Maßanzug; schick, mit gutem Style, ohne Fehler, aber eben auch unemotional und gelackt. Wer´s mag…

Your Gods, My Enemies


Cover - Your Gods, My Enemies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:57 ()
Label:
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Fuck The Consent

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Die Nürnberger REJECTED YOUTH haben es offenbar nicht eilig. 1998 gegründet, bringen sie es gerade mal auf drei Longplayer, und auch für den vierten und neuesten mit dem kämpferischen Titel „Fuck The Consent“ haben sie sich vier Jahre Zeit gelassen. Das musikalische Rezept ist schnell erklärt: Hier gibt es melodischen Streetpunk zu hören, mit einem Schuss 77er Punkrock sowie gelegentlichen kurzen Ska- oder auch Funk-Ausflügen, die an die späten CLASH erinnern (die in „For Fuck's Sake“ auch prompt zitiert werden). Die Songs rocken auch alle ganz gut vor sich hin, und diverse Parts bieten sich zum Mitgrölen an, so richtig zünden tut das alles aber nicht. Das liegt zum einen an dem etwas kraftlos und merkwürdig indirekten Gitarrensound, zum anderen aber auch daran, dass man das alles schon mal irgendwo von irgendwem gehört hat. Auch wenn die Jungs ein Händchen für gute Melodien haben – wirklich hängen bleibt am Ende dann doch fast nichts.

Fuck The Consent


Cover - Fuck The Consent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 34:33 ()
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Rejected Youth

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Battlesuits

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Diese Besprechung kommt zugegebenermaßen eine ganze Weile zu spät. Erschienen ist „Battlesuits“ nämlich schon Mitte August. Aus unerfindlichen Gründen ist die Scheibe erst jetzt unter einem Stapel abgelegter CDs wieder aufgetaucht. Dafür erst mal sorry an Band und Label! Wobei das in diesem Fall immerhin dieselben Personen sind – die Hamburger AVERAGE ENGINES haben nämlich Anfang 2011 ein eigenes Label namens „Brutkasten“ gegründet und auf diesem „Battlesuits“ veröffentlicht, das nach der EP mit dem schönen Titel „If Dalí Broke My Arm It Would Sound Likes This“ ihr Debütalbum ist. Auf diesem präsentieren sie leicht noisigen Indie-Rock, der oft gerade nach vorne geht, manchmal aber auch etwas verschachtelt und fast schon proggig daherkommt, dabei aber auch immer wieder mit tollen Melodien aufwartet. So werden in den Songs straight rockende Riffs in ungewöhnliche Strukturen eingebaut, mit atmosphärischen Parts kombiniert und immer wieder auch durch ein gewisses Maß an Schrägheit angereichert. Einziger Kritikpunkt ist dabei die Produktion: Der Gesang steht nämlich etwas zu stark im Vordergrund, wohingegen die Gitarren zwar ordentlich verzerrt aber zu leise sind und dadurch etwas verhalten wirken. Das umgekehrte Verhältnis hätte den AVERAGE ENGINES besser gestanden. Trotzdem liefern die Hamburger hier ein tolles und reifes Debüt ab, das ordentlich rockt, gleichzeitig aber über eine Dichte und Komplexität verfügt, die es von vorne bis hinten spannend machen.

Battlesuits


Cover - Battlesuits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 73:23 ()
Label:
Vertrieb:

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