ALIAS EYE sind nach fast genau 5 Jahren endlich wieder zurück. Die sympathischen Progrocker aus „Monnem“ für Nicht Bülent Ceylan-Kenner auch auf Hochdeutsch „Mannheim“, haben mit „In Between“ ein neues Album am Start. Und es ist wirklich ein recht gutklassiges Werk geworden, für Progverhältnisse hat die Band mit ihrem ausdrucksstarken Sänger Philip Griffith die Spielzeit zwar nicht gerade ausgereizt aber die 10 Songs auf knapp 48 Minuten Länge strotzen nur so vor Abwechslungsreichtum, gelungenen Arrangements und eigenem Stil.
Es gab zwar eine Umbesetzung an den Tasten doch dies tut dem gewohnten Sound keinerlei Abbruch, der Neue fügt sich nahtlos ein, er heißt Tilmar Fischer und ist vielleicht insgesamt noch einen Tick zurückhaltender als sein Vorgänger aber das wird schon noch, der Junge hat viele gute Ideen. Nach wie vor dominieren hier weit umspannende Melodien, mal hymnenhaft dann wieder leicht melancholisch aber stets Man hat sich etwas von der „gediegeneren“ Art Rock-Schiene zuletzt noch etwas wegentwickelt und läßt es insgesamt für die bisherigen Verhältnisse von ALIAS EYE etwas mehr krachen - ich würde die Stilistik irgendwo zwischen ganz viel Rock, ein wenig Jazz und ja auch etwas angehauchten Metal Prog (wie das zunächst ruhige dann heftigere „Arabesque“ mit starker Hookline) ansetzen, da auch endlich mal wieder betont etwas fettere Riffs zu hören sind.
„Break what we know“ ist so etwas von dieser Qualität, ein sehr gut nach vor abgehender Track mit schönen Chören, eine klasse losgehende Gitarre mit tollem furiosen Instrumentalpart, aber auch gekonnten Tempobreaks sowie ein klasse etwas orientalisch angehauchtes Keyboardsolo sind hier zu finden. Das Ganze klingt dann soundlich eher etwas nach dem klasse Debüt „Field Of Names“ aus 2001.
Beinahe wie selbstverständlich wechselt man im Titelsong zu eine coolen, etwas jazzig angehauchten Stil in der Art von der CLIMAX BLUES BAND mit schönen Saxophonparts und jetzt eher dezenten Gitarrenlicks mit tollem chilig-perligen Klavierparts al la „Half A Minute“ (MATT BIANCO – kennt dass noch jemand war in den 80er mal ein Pophit). Ein weiterer Höhepunkt ist dass ehe düster-epische „Time Machine“, hier wurde ein Klassiker von BEGGAR’S OPERA (von 1971) bei dem deren ehemaliger Sänger und Phil Griffiths Vater Martin auch wieder zu hören ist, bestens entstaubt und sehr druckvoll in die Neuzeit überführt.
Auch sehr virtuos-losrockende Sachen mit leichtem Metalappeal der erneut prägnanten Gitarrenarbeit von Matthias Wurm bei „Indentured Pride“ mit schönem weitläufigem Refrain überzeugen, die Ballade „Stars Shall Fall“ hat zwar üppige Streicherarrangements kommt aber irgendwie für meinen Geschmack zu gezogen/getragen und nicht so recht aus der Hüfte. Bei „All the Rage“ wird sogar gerappt mit sehr programmierten Drums, kein so schlechter Versuch. „Take What’s Mine“ mit MANFRED MANN’s Gedächtnis-Tastensounds sowie wild-furiosen Finale ist ebenfalls recht solide geworden, mit dem mitreißenden Schlußtrack „The Blink of an Eye“ endet ein wirklich starkes Album bei dem Sänger Phil erneut eine bärenstarke Leistung abliefert.
Wer schon immer auf ALIAS EYE abgefahren ist, darf hier gerne wieder blind zuschlagen, neue Fans könnten ebenfalls viel Lohnenswertes finden- wer auf etwas eingehendere Progsachen etwa SUBSIGNAL ohne die große Vertracktheit abfährt liegt hier richtig. Nie klang die Band abgeklärter und souveräner aber trotzdem nach typisch ALIAS EYE.
In-Between
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
47:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Original Album Classics
Im Mai 2008 verstarb der kanadische Blues-Gitarrist JEFF HEALEY mit gerade mal 41 Jahre – sicherlich viel zu früh. Und auch wenn man in den letzten Jahren eher wenig Neues und sogar jazziges hörte, lieferte seine THE JEFF HEALEY BAND mit ihren ersten Platten Klassiker des mainstreamigen Blues Rock ab.
Mit dem Überflieger-Debüt „See The Light“ ging es 1988 fulminant los. Der seit seinem ersten Lebensjahr blinde Gitarrist und Sänger schaffte es zusammen mit Bassist Joe Rockman und Schlagzeuger Tom Stephen in die Charts und ins Kino (HEALEY als Musiker Cody in „Road House“). Dass er dabei die Gitarre auf seinen Oberschenkel liegend im sitzen spielte (wie eine Zitter) sorgte Anfangs für gesteigertes Medieninteresse, trat dann aber zusehends in den Hintergrund. Mit den beiden JOHN HIATT Cover „Confidence Man“ und „Angel Eyes“ (die Ballade kam bis auf Platz 5 der US-Single Charts), dem ZZ-Top-Cover „Blue Jean Blues“ und vor allem dem starke treibend flotte Titeltrack „See The Light“ macht die Scheibe mächtig Spaß. Das Album verströmte einen rauen Charme und orientiert sich sehr stark am ursprünglichen Blues. Tolle Scheibe.
Mit „Hell To Pay“ wurde man dann 1990 rockiger und auch mainstreamiger. THE JEFF HEALEY BAND hatte hörbar Lust auf mehr Erfolg. Und das HEALEY obenauf war, zeigen auch die Gastauftritte von GEORGE HARRISON und JEFF LYNNE beim genialen „While My Guitar Gently Weeps" und MARK KNOPFLER bei „I think I Love You Too Much". Die wunderbare Ballade „How Long Can A Man Be Strong” ist dabei der einzigst richtig ruhige Track auf „Hell To Pay”. Ansonsten bekommt man viel erdigen Gitarren-Rock mit Hitpotential, weniger Blues. Der Opener „Full Circle“, „Let It All Go“ (abermals ein JOHN HIATT Cover) und der Titeltrack „Hell To Pay“ seien da mal genannt.
Das dritte Album „Feel This“ (1992) lieferte bei den Rocktracks im Vergleich zum Vorgänger kaum Neues, hielt aber das hohe Niveau. Dafür wurde es aber abwechslungsreicher – neben bluesigen Rock baute HEALEY auch Soul und 60er-Sound ein. „Cruel Little Number” eröffnete erst mal laut und rockig, das folgende STEVE CROPPER Cover „Leave The Light On" zielte ebenso wie „Heart Of An Angel“ gekonnt auf Airplay. Das bedächtigere „Lost In Your Eyes“ setzt die Tradition guter Balladen fort, „Evil And Here To Stay“ holt die Blues-Keule raus. Alles in allem ein Album für die Charts – nach einer ausgedehnten Tour wurde es aber erst mal ruhig um THE JEFF HEALEY BAND.
Fazit: Drei sehr gute Alben THE JEFF HEALEY BAND – für Freunde handgemachter Rockmusik bietet der „Original Album Classics“ 3-er-Pack von JEFF HEALEY Hochwertiges zum kleinen Preis. Zulangen!.
CD 1: See The Light
1. Confidence Man
2. My Little Girl
3. River Of No Return
4. Don't Let Your Chance Go By
5. Angel Eyes
6. Nice Problem To Have 0
7. Someday, Someway
8. I Need To Be Loved
9. Blue Jean Blues
10. That's What They Say
11. Hideaway
12. See The Light
CD 2: Hell To Pay (1990)
1. Full Circle
2. I Think I Love You Too Much
3. I Can't Get My Hands On You
4. How Long Can A Man Be Strong
5. Let It All Go
6. Hell To Pay
7. While My Guitar Gently Weeps
8. Something To Hold On To
9. How Much
10. Highway Of Dreams
11. Life Beyond The Sky
CD 3: Feel This (1992)
1. Cruel Little Number
2. Leave The Light On
3. Baby's Lookin' Hot
4. Lost In Your Eyes
5. House That Love Built
6. Evil And Here To Stay
7. My Kinda Lover
8. It Could All Get Blown Away
9. You're Coming Home
10. If You Can't Feel Anything Else
11. Heart Of An Angel
12. Live And Love
13. Joined At The Heart
14. Dreams Of Love
Original Album Classics
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
37
Länge:
137:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten